4.3 Konflikte in Organisationen Flashcards

1
Q

Was ist ein sozialer Konflikt?

A

Aversives Erleben von Unvereinbarkeit im Miteinander zweier Parteien und sämtliche Reaktionen dieser Parteien auf die Erlebte Unvereinbarkeit.

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2
Q

Welche Konfliktgegenstände gibt es?

A
  • Beziehungskonflikte
  • Aufgabenkonflikte
  • Prozesskonflikte
  • Beurteilungskonflikte
  • Verteilungskonflikte
  • Gerechtigkeitskonflikte
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3
Q

Was sind Beziehungskonflikte?

A

Differenzen von eher persönlicher Natur (unterschiedliche Temperamente, allgemeine Werthaltungen, Stilfragen des Miteinanders)
- z.B. Wichtigkeit von VR vs. Mitarbeitende bei A., Einzelarbeit vs. Zusammenarbeit bei A.

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4
Q

Was sind Aufgabenkonflikte?

A

Erlebte Unvereinbarkeit in der Berbeitung der gemeinsamen Aufgaben
-> Dazu gehören Beurteilungskonflikte und Prozesskonflikte

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5
Q

Was sind Beurteilungskonflikte?

A

Wenn Ziele und andere Vorgaben unterschiedlich interpretiert und beurteilt werden.
- z.B. sehr grob formulierte Vision, welche nie diskutiert/ausgeführt wurde

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6
Q

Was sind Prozesskonflikte?

A

Organisatorischer Aspekt der Zusammenarbeit:
Wer macht was? Wer ist wofür verantwortlich? Wer darf wann auf welche Ressourcen zurückgreifen
- z.B. Unklarheit, was das Aufgabenfeld des ganzen Teams ist, welche anderen Teams aufgaben des Marketings/der Kommunikation übernehmen

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7
Q

Was sind Verteilungskonflikte?

A

Wenn zwei oder mehr Parteien Ansprüche auf Ressourcen stellen (z.B. Budget, Personal, attraktive Aufgaben, Belohnungen)

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8
Q

Was sind Gerechtigkeitskonflikte?

A

Wenn wahrgenommene Ungerechtigkeit zum Konfliktthema wird.
-> vermutlich häufig aus Verteilungskonflikten heraus?
- z.B. spannende Aufgaben werden an unerfahrene MA gegeben, obwohl jemand genau dort Kompetenzen hätte
- z.B. Löhne scheinen völlig willkürlich

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9
Q

Was heisst, dass sich Konfliktgegner oft taktisch verhalten?

A

Sie geben vor, Standpunkte zu vertreten und Ziele zu verfolgen, die in Wahrheit keine Rolle spielen.

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10
Q

Welche Modi des Konfliktverhaltens gibt es?

A

Kooperation
* Nicht-Konfrontation
- Vermeiden
- Sichanpassen (bzw. Nachgeben)
* Verhandeln
- Kompromisse
- Problemlösen (bzw. Integrieren)

Wettbewerb
* Indirektes Kämpfen
- Prozesskontrolle
- Widerstand
* direktes Kämpfen
- Konfrontieren
- Attakieren

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11
Q

Was ist mit Kompromisseschliessen gemeint?

A
  • schrittweise eigene Forderungen reduzieren
  • Verhandlungspartner drängen, das gleiche zu tun
    = 50/50 Vereinbarung
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12
Q

Was ist mit Problemlösen gemeint?

A
  • Kreativ nach Lösungen suchen
  • maximale Erträge für alle Seiten
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13
Q

Was ist mit Prozesskontrolle gemeint?

A

Auf Regeln des Kommunizierens und der Zusammenarbeit pochen -> um Gegenseite auf diese Weise zu dominieren

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14
Q

Was ist mit Widerstand gemeint?

A

direkte Kontakte mit Kontrahenten vermeiden, intrigieren, sich passiv widersetzen
- z.B. Entscheidungen aufschieben, Aufgaben verschleppen

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15
Q

Was ist mit Konfrontieren gemeint?

A

Mit Nachdruch den eigenen Standpunkt deutlich machen und eine Klärung der Situation einfordern

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16
Q

Was ist mit Attackieren gemeint?

A

Offensive Taktiken, deren Ziel darin besteht, den Widerstand des Gegners zu brechen, den Widersacher zu besiegen.

17
Q

Welches Konfliktverhalten ist am sinnvollsten?

A
  1. fordernd und konfrontativ agieren (sichdruchsetzen)
  2. partnerschaftlich weitermachen (problemlösen)
18
Q

Was sind die Stufen der Konflikteskalation nach Glasl (1999)?

A
  1. Verhärtung (Spannung, aber insgesamt harmonisch)
  2. Polarisation und Debatte (fixierung auf eigene Standpunkte, harte verbale auseinandersetzung)
  3. Taten statt Worte (blockiert werden, miteinanderreden wird als sinnlos angeschaut)
  4. Sorge um Images und Koalitionen (Wahrnehmung als Kampf um Sieg oder Niederlage)
  5. Gesichtsverluste (Gesichtsangriffe, Schädigung des Gegners)
  6. Drohstrategien
  7. Begrenzte Vernichtungsschläge (Verluste für den Gegner, sogar wenn eigene eingesteckt werden müssen)
  8. Zersplitterung (Vernichtung der Existenzgrundlage des Gegners)
  9. Gemeinsam in den Abrgrund (Vernichtungskurs ohne Rücksicht auf eigene Verluste)
19
Q

Was sind kognitive Prozesse des Konfliktverlaufs?

A

Art und Weise, wie Opponenten den Konfliktgegenstand wahrnehmen und interpretieren.

20
Q

Welche drei Dimensionen der individuellen Wahrnehmungsorientierung unterscheidet Pinkley (1990)? (kognitive Prozesse)

A
  • Emotional vs. Intellektuell (Intellektuel = Fokus auf Verhalten und Verhaltenskonsequenzen)
  • Kooperativ vs. Kompetitiv
  • Beziehungsorientiert vs. sachorientiert (A = Sachorientiert)
21
Q

Was sind Beispiele für Voreinstellungen (Biases), welche die Parteien va. in Verteilungskonflikten beeinflussen? (Kognitive Prozesse)

A
  • Anker-Effekte (z.B. bei Lohnverhandlungen)
  • Fixed-Pie-Überzeugung
  • Reaktive Abwertung
22
Q

Was ist die fixed Pie Überzeugung?

A

Glauben , dass:
* verteilbare Ressourcen begrenzt sind (Umfang und Stückelung)
* involvierte Parteien haben gleiche Bedürfnisse

-> ABER: Gewinn für eine Partei heisst nicht immer Verlust für die andere!

23
Q

Was ist reaktive Abwertung?

A

Abwertung von Zugenständnissen oder Lösungsvorschlägen alleine darum, weil sie von jemand anderem stammen (man davon ausgeht, dass sie ihm dienen, man nicht sieht, dass sie beidseitig günstige Ergebnisse ermöglichen)

24
Q

Was sind emotionale und emotionsbezogene Prozesse des Konfliktverlaufs?

A
  • Personen mit hoher emotionaler Intelligenz neigen dazu, konstruktivere Formen der Konfliktbewältigung zu nutzen (auf Interessen der Gegenseite achtn und integrative lösungen erzielen)
  • Der Zusammenhang ist bei Personen ohne Führungsaufgabe stärker als bei solchen, mit Führungsaufgabe (weil Übung gleicht aus)
  • Politische Geschicklichkeit (Menschen lesen, verstehen und ihre Interessen wirksam kommunizieren) führt zur Tendenz, integrative Verhandlungsstrategien zu nutzen und diese obendrein besonders wirksam auszuführen.
25
Q

Was sind die Auswirkungen sozialer Konflikte auf das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit?

A
  • negative Auswirkungen auf Wohlbefinden und Arbeitszufriedenheit
  • Moderiert durch Persönlichkeitsmerkmale und Konfliktbewältigungsstile

z.B. Beziehungskonflikte haben eine stärkeren korrelation mit Zufriedenheit als Aufgabenkonflikte (vermutlich weil sie mehr Bedeutung für Identität und Selbstwert der Parteien haben)(De Dreu und Weingart, 2003)

26
Q

Was sind die Auswirkungen sozialer Konflikte auf die Leistung von Teams- und Arbeitsgruppen?

A
  • Beziehungs- und Aufgabenkonflikte wirken sich negativ auf die Gruppenleistung aus
  • Beurteilungskonflikte weisen sich vermutlich nicht auf die Leistung aus
  • Es gibt moderierende Grössen, welche die gruppenleistung beeinflussen (Aufgabenunsicherheit, Interdepenzenz, Diversität, Gruppennormen, konfliktmanagementstrategie, Interpersonale Affektivität)
27
Q

Was sind Ziele von integrativen Verhandlungstechniken?

A

Menge der aufteilbaren Werte oder Ressourcen zu vergrössern, um eine Win-Win-Lösung zu ermöglichen (subjektiv mehr gewinen, als ohne Verhandlung)(dafür ist es gut, in Bestandteile zu stückeln)

z.B. Lohnverhandlung: nicht ganz so viel Lohn, dafür mehr Boni, mehr Ferien etc.

28
Q

Welche integrativen Verhandlungstechniken gibt es?

A
  • Perspektive wechseln (Interesse der Gegenseite erkennen)
  • Interessen und Prioritäten erkunden (Eigene offenlegen, Gegenseite kennen)
  • Verhandlungsgegenstände vervielfachen (Zerlegen, kreatives Hinzufügen)
  • Pakete verhandeln und Logrolling (Verhandlungsgegenstände nicht separat verhandeln, weil sonst Patt oder Stillstand möglich)
  • Mehrere Lösungsalternativen präsentieren (gleichzeitig)
29
Q

Erkläre drei integrative Verhandlungstechniken anhand eines eigenen Praxisbeispiels.

A

*

30
Q

Was sind Ziele von distributiven Verhandlungstechniken?

A

Eine möglichst günstige Vereinbarung im Sinne der eigenen Interessen erzielen (Dafür ist es gut, einen Plan B zu haben)

z.B. Lohnverhandlung, Plan B anderer Arbeitgeber

31
Q

Welche distributiven Verhandlungstechniken gibt es?

A
  • Beste Alternative definieren, Limit festlegen (realistische BATNA, Limit nach unten ohne zu entühllen)
  • Beste Alternative und Limit der Gegenseite bestimmen
  • Anspruchsovlle Ziele
  • Anfangsangebot machen (Punktangebot und kein Spannraum!!!)
  • Gegenanker setzen (sofort, falls Anfangsangebot vom Partner kommt)
  • Behutsam bei Zugeständnissen (nie grösser als die Gegenseite, immer erwiedern lassen)
  • Begründungen liefern
32
Q

Was ist BATNA?

A

Best alternative to a negotiated agreement

33
Q

Erkläre drei distributive Verhandlungstechniken anhand eines eigenen Praxisbeispiels

A