§18 Die Bundesversammlung als Parlament des Bundes I-III Flashcards

1
Q

Begriff und Besonderheiten der Legislativen Gewalt

A

Funktion in der Demokratie: Volksvertretung
besonders zur Gesetzgebung legitimiert = Stammfunktion
+ Kontrolle anderer Organe, Staatshaushalt, Mitwirkung Planung

Repräsentationstheorie verlangt Wahlsystem, welches die Volksvertretung in regelmässigen, freien, gleichen und allgemeinen Wahlen legitimiert.

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2
Q

Stellung der Bundesversammlung im gewaltenteiligen Gefüge

A

unter Vorbehalt von Volk und Ständen die oberste Gewalt im Bund 148 I
Abhebung durch unmittelbare demokratische Legitimation > Vorrangstellung

Wählt Bundesrat und Bundesgericht 168 I, Entscheidung über Voranschlag 167
Art und Höhe der Ausgaben von BR, BGer und Parlament selbst
Oberaufsicht über Bundesrat und Bundesgericht 169
Auftragsrecht an Bundesrat 171, Entscheid Komp.Konflikte 173 I i

Stellung als oberste Gewalt wird durch BV selbst relativiert:
Unter Vorbehalt Volk und Stände 148, dem Recht verpflichtet 5 I
Andere Organe in ihrer Zuständigkeit selbst oberste Gewalt
Keine Kontrolle über Justiz 30 I, 191c

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3
Q

Ein- und Mehrkammersysteme

A

Vorteil eine Kammer: Effizienz

CH: Zweikammersystem 148 II
demokratisches Element / föderalistisches Element > Bremse

Gleichstellung beider Räge 148 II
Getrennte Verhandlungen 156 I
Identische Zuständigkeiten 163-173
Identische Beschlüsse 156 II

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4
Q

Berufs- und Milizparlament

A

Berufs: Tätigkeit im Vollamt

Miliz: Nebenamt

Bundesversammlung: Eigentlich Miliz, aber Zunehmende Kompetenzen, Komplexität und Internationalisierung führen zu Halbberufsparlament

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5
Q

Wahl

Grundlagen

A

Verfahren muss gewissen Grundsätzen genügen: 34BV, 25 b UNOPII

149 II “vom Volk” = Allgemeinheit der Wahl
149 II 1 und III = Gleichheit der Wahl im Grundsatz des Proporzes
149 II 2: regelmässige Wahl = Periodizität
5 VII BPR: geheime Wahl = freie Wahl

Majorz (Mehrheitswahl)
1. Wahlgang: absolutes Mehr, 2.: relatives Mehr
begünstigt grosse Parteien, bildet klare Mehrheiten
Persönlichkeitswahl

Proporzwahl (Verhältniswahl)
zu vergebende Mandate werden auf die an der Wahl teilnehmenden Gruppen im Verhältnis zu ihrem Wähleranteil verteilt Proporzwahlen sind Listenwahlen: Sitze werden auf Listen verteilt: gebundene und freie Listen
Fördert Mehrparteiensysteme, Vertretung neuer Strömungen
idr Parteienwahl: Kombi mit freien Listen: auch Personenwahl

Kantone = Wahlkreise = führt zur Verzerrung des Proporzes

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6
Q

Wahl des Nationalrats

Sitze und Sitzverteilung

A

200 Sitze 149 I: Vertretung der Gesamtbevölkerung
keine rechtlichen Vertreter der Wahlkreise/Wählerschaft 161 I

Sitzverteilung auf Kantone nach Bevölkerungszahl
In- und Ausländische Wohnbevölkerung 149 IV 1
Mindestens ein Sitz 149 IV 2
BR legt Verteilung nach Volkszählung verbindlich fest 16 BPR

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7
Q

Wahl des Nationalrats

Wählbarkeit

A

alle wählbar, die in eidgenössischen Angelegenheiten stimmberechtigt sind.
143 ivm 136 BV

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8
Q

Wahl des Nationalrats

Wahlverfahren

A

149 II: direkte Wahl
Zwischenschaltung von Wahlgremien ausgeschlossen

149 II 1: Proporzwahl
nach Verfahren Gesetzgeber: 40, 41 BPR

Kantone mit nur einem Sitz: Majorz 47-51 BPR

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9
Q

Wahl des Nationalrats

Gesamterneuerung und Legislatur

A

Amtsdauer: 4 Jahre 145
Zeit abgelaufen: Gesamterneuerung 149 II 2

Folge: Gleichzeitige Wahl / Legislaturperioden

Durchbrechung Rhythmus:
Neuwahl bei Totalrevision 193 III

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10
Q

Wahl des Ständerats

Sitze und Sitzverteilung, Wahlverfahren

A

46 Sitze: 150 I

Kantone mit halber Standesstimme 142 IV: 1 Sitz
Rest 150 II: 2 Sitze

Auswirkungen auf Repräsentation: Sitze unabhängig von Bevölkerungszahl

Wahlverfahren nach kantonalem Recht 150 III
idR Volkswahl, andere wären aber erlaubt.
idR Majorz, Proporz in zwei Kantonen

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11
Q

Wahl des Ständerats

Wählbarkeit

A

Von den Kantonen geregelt 150 III

können passives Wahlrecht im Kt. wohnhaften Ausländern zusprechen
können Amtszeitbeschränkungen vorsehen

Bleiben gebunden an:
Rechtsgleichheit 8 I
Diskriminiertungsverbot 8 II
Gleichstellung von Mann und Frau 8 III
Garantie der politischen Rechte 34

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12
Q

Wahl des Ständerats

Amtsdauer

A

nach kantonalem Recht
in der Regel vier Jahre

Wahltermin auch nach kt. Recht
= keine periodische Gesamterneuerung
nur bei Totalrevision 193 II III

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13
Q

Unvereinbarkeiten

A

Ausdruck der personellen Gewaltenteilung:
Parlamentarier nicht gleichzeitig in anderer Kammer, Bundesrat oder BGer 144 I
Im Rahmen von 14 ParlG anderes Amt / Miliz: Beruf 144 II

Liegt Unvereinbarkeit vor, bleibt Wahl gültig
Gewählter muss auf eine der Tätigkeiten verzichten 15 ParlG
Gesetz kann weitere Unvereinbarkeiten vorsehen 144 III > ParlG 14 a-f

Kantone Nationalrat:
legen Unvereinbarkeiten auf unterer Stufe fest (dann nur für diese bindend)
> keine Kompetenz. Aber Kompetenz beim Ständerat!

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14
Q

Aufgaben und Zuständigkeiten

Überblick

A

Stellung als oberste Gewalt: Zuständigkeiten weit gefasst 163-173
nicht abschliessend: Gesetz kann weitere Aufgaben/Befugnisse erteilen.
Auffangkompetenz 173 III

BV legt also Organzuständigkeit fest.

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15
Q

Rechtsetzung

A

=Kernfunktion

BVers erlässt generll-abstrakte Normen in Form des Bundesgesetzes 163 I
Wenn gestützt auf Verf/Gesetz: Parlamentsverordnungen 163 I

Verfassungsgebung 192 II

Inhaltlich: Verfassung, Grundrechte, Völkerrecht 5 IV

Grenze: Kompetenz des Bundes 3, 42

Kein Rechtsetzungsmonopol: auch Bundesrat (und BGer)

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16
Q

Aussenpolitik

A

Mitwirkungsrechte und Aufsicht 166 I
Mitwirkung Willensbildung 24 I ParlG

Genehmigung völkerrechtlicher Verträge

Informationspflichten des Bundesrates 152 ParlG

17
Q

Weitere staatleitende Aufgaben

Finanzen

A

power of the purse
Entscheidungskompetenz vollumfänglich bei BVers 167
mit Mitwirkung Bundesrat 183

Gebunden an
126 2-5 “Schuldenbremse” inhaltlich
an qualifiziertes Mehr 159 III formell

Rhythmus
Wintersession: Entwurf Bundesrat 183 I > Voranschlag Bvers 167
Sommersession: Abnahme Staatsrechnung des Bundesrates

18
Q

Wahlen

A

168: Bvers wählt Mitglieder des Bundesrates, Bundeskanzler,
Richter BGer, General im Kriegsfall, Bundespräsi 176 II

weiter Wahlkompetenzen oder Kompetenz der Genehmigung durch Gesetz

Für Wahlgeschäfte: Vereinigte Bundesversammlung 157 I a

19
Q

Oberaufsicht

A

169 I: Oberaufsicht über Bundesrat, Bundesverwaltung,
Gerichte, andere Träger von Bundesaufgaben > Gewaltenhemmung

Gerichte: Richterl. Unabhängigkeit 30 I, 191c beschränkt Kontrolle auf äusseren Geschäftsgang / Inhaltlich Kontrolle ausgeschlossen 26 IV ParlG

ex post oder beleitende Aufsicht
Massstab: 26 III ParlG

oft anlässlich Prüfung Geschäftsberichte BR 144 ParlG und BGer 162 I b ParlG
Abnahme der Staatsrechnung 167

Prüfungsorgane: GPK 52 ParlG, GPDel 53, FK 50, FinDel 51, PUK 163 ff
Sanktionen: Empfehlungen 158 ParlG, nicht: Entscheide aufheben 26 IV ParlG

20
Q

Wirksamkeitsprüfung und Aufträge an den Bundesrat

A

Pflicht, Massnahmen des Bundes auf Wirksamkeit zu überprüfen 170 BV, 27 ParlG

Aufträge im Rahmen der Zuständigkeit des Bundesrates 171 BV 120ff ParlG
> Motion, Postulat, Interpellation und Anfrage

21
Q

Beziehung zwischen Bund und Kantonen

A

Laufende Beziehungspfliege und Zusammenarbeit unterliegt Bundesrat 186

172 I: Bvers ist die Sorge aufertragen
Gewährleistung Kantonsverfassungen 172 II
Entscheid über Verträge, wenn Einsprache Bundesrat 172 III
Gebietsveränderung zwischen Kantonen 53 III
Allgemeinverbindlicherklärung interkt. Verträge 48a II
Wahrung innerer Sicherheit in den Kantonen 173 I b
Durchsetzung Bundesrecht 173 I b, sog. Bundesexekution

allgemeine Bundesaufsicht beim Bundesrat 186, 182 II, 185 IV

22
Q

Innere und äussere Sicherheit

A

Zusammenwirken Bundesrat - BVers
parallele Kompetenzen

173 I a und b

kann Verordnungen / einfache Bundesbeschlüsse erlassen

23
Q

Planung der Staatstätigkeit

A

obliegt vorab dem Bundesrat 180

BVers wirkt bei wichtigen Planungnen mit 173 I g

Wie? Planungsberichte zur Kenntnis nehmen, Planungsaufträge
28 ParlG

24
Q

Einzelakte

A

173 I h: wenn Bundesgesetz vorsieht.

189 IV kein Rechtsmittel dagegen = Rechtfertigt sich nur für Einzelakte mit sehr hohem politschien Wertungsanteil actes de gouvernement

Rahmenbewilligung für Kernanlagen 48 IV KEG, EinteignungsR an Dritte 3 II EntG

173 I k: Begnadigungen (Vereinigte Bvers 157 I c)
Amnestie in getrennter Verhandlung 156

25
Q

Weitere Entscheide

A

über Zuständigkeitskonflikte der obersten Bundesbehörden
173 I i

173 II Gesetz kann weitere Rechtsprechungszuständigkeiten übertragen.

26
Q

Erlassformen

A

gemäss 163
Wahl danach, ob rechtsetzend oder nicht

rechtsetzend (generll-abstrakt): Bundesgesetz oder Verordnung
wichtige Regelungen: muss ins Bundesgesetz 164 I, 22 I ParlG
für Verordnung: wenn ermächtigt 22 II ParlG

nicht rechtsetzend: Bundesbeschluss (ref.pfl) und einfacher BB (nicht ref.pfl)
BB, wenn Verfassung oder Gesetz verlangt
eBB, wenn nicht

Geschäftsreglemente SR/NR, Wahlen sind zwar Einzelakte, aber keine BB