Kapitel 8 Privatisierung

Question 1

Wie lautet das grundsätzliche Argument für staatliche Kontrolle von Unternehmen?

Answer 1

Vermeidung überhöhter Preise gewinnmaximierender Unternehmen in natürlichen Monopolmärkten

Question 2

Welches Problem kann be der staatlichen Unternehmenskontrolle auftreten?

Answer 2

Zu geringe Anreize um effizientes Produktions- und Investitionsverhalten zu sichern

Question 3

Wie hat sich der Anteil staatlicher Unternehmen verändert?

Answer 3

• In der EU: 16% -> 12%
• Entwicklungsländer: 15% -> 3-4%

Question 4

Welche Gründe gibt es für Privatisierung?

Answer 4

1. Politische Ziele in Staatsunternehmen
2. Weiche Budgetbeschränkung
3. Unvollständige Leistungskontrolle der Manager

Question 5

Politische Ziele in Staatsunternehmen im Detail!

Answer 5

• Manager staatlicher Unternehmen verfolgen neben dem Gewinnziel häufig noch andere Ziele (bzw. zusätzliche Nebenbedingungen)
  
  • Beschäftigung häufig zu hoch aus sozialen Gründen
  • Empire Building des Managers/Bürokraten

Question 6

Weiche Budgetbeschränkung im Detail!

Answer 6

• Staatsunternehmen können nicht in Konkurs gehen, sondern werden durch Steuern aufgefangen
  
  • Bail-Out Garantie (vgl. Mikro II)

Question 7

Wie lauten die Modellannahmen zur Bearbeitung des Problems unvollständiger Verträge in staatlichen bzw. privaten Managements?

Answer 7

• Regierung fragt ein Gut nach, das entweder staatlich oder privat bereitgestellt wird
• Das Gut die Basisqualität B₀ und Stückkosten C₀
• Ohne Innovation bezahlt die Regierung dem Management einen Preis von p₀

Question 8

Welche zwei Arten von Innovationen kann das (private/staatliche) Management durchführen?

Answer 8

1. Verfahrensinnovationen I_V
   Reduzieren Produktionskosten um c(I_V), verschlechtern aber auch die Produktqualität um b(I_V)
   Mit: c’>0, c’’<0, b’>0
2. Produktinnovationen I_q
   Erhöhen Produktqualität über Qualitätsgewinn ß(I_q)
   Mit: ß’>0, ß’’<0

Question 9

Was gilt bezüglich der Erträge einer Verfahrensinnovation?

Answer 9

Die Erträge können bei privatem Management vollständig internalisiert werden, nicht bei staatlichem Management

Question 10

Wie werden die Qualitätsinnovationen durch die Regierung “genehmigt”?

Answer 10

Ex-post

Durch Preis/Lohn (Lohn für staatlich) der über dem Basispreis p₀ liegt.

Question 11

Wie lauten die linearen Funktionen für die Produktqualität und Kosten?

Answer 11

B = B₀ - b(I_V) + ß(I_q)

C = C₀ - c(I_V)

Question 12

Wie lautet die First Best Lösung?

max B₀ - b(I_v) + ß(I_q) - C₀ + c(I_v) - I_v - I_q

Answer 12

c’(I*_v) - b’(I*_v) = 1, ß’(I*_q)=1

Grenznutzen = Grenzkosten der Investition

Question 13

Welche Rahmenbedingungen herrschen beim privaten Management vor?

Answer 13

• Management trägt alle Investitionskosten (I_v+I_q)
• Bei Verfahrensinnovationen können alle Erträge (Kosteneinsparungen) realisiert werden; die negativen Qualitätsrückwirkungen werden nicht berücksichtigt
• Bei Produktinnovationen kann nur der (ex post) nachverhandelte Teil der Erträge realisiert werden
• Annahme: Privates Management kiregt genau die Hälfte der Rente aus der Produktinnovation ß(I_q) in Form eines Preisaufschlags

Question 14

Wie lautet die Auszahlung für das private Management?

Answer 14

π^P = p₀ + 0,5*ß(I_q) - C₀ + c(I_v) - I_v - I_q

Question 15

Wie lautet die BEO für das private Management?

Was lässt sich im Vergleich zum First-Best sagen?

Answer 15

• 0,5*ß’(I_q*) = 1 c’(I_v*) = 1
• Zu hohe Investitionen in Verfahrensinnovationen
• Zu geringe Investitionen in Produktinnovationen

Question 16

Welche Rahmenbedingungen herrschen beim staatlichen Management vor?

Answer 16

• Muss alle Investitionskosten selbst tragen
• Erträge aus Produktinnovationen (höhere Qualität) und Verfahrensinnovationen (niedrigerer Preis) sind von Zustimmung der Regierung abhängig
• Staatlicher Manager internalisiert auch die (Qualitäts-)Kosten von Verfahrensinnovationen
• Bei Entlassung des Managements verbleibt ein Anteil (1-[lamba]) des durch Innovation gesammelten know-hows in der Behörde, d.h. ein staatlicher Manager kann nur damit drohen, den Anteil [lambda] < 1 des know-hows aus der Behörde abzuziehen