Sozialsychologie Flashcards

1
Q

Definition

A

• Wissenschaftliche Untersuchung wie Gedanken, Gefühle und Verhalten von Individuen von der tatsächlichen oder vorgestellten Präsenz anderer beeinflusst werden.
• Wissenschaftliches Feld, das zum Ziel hat, individuelles Verhalten und Denken in sozialen Situationen zu beschreiben und zu erklären.
An der Bar Verhalte ich mich anders als in der Bibliothek

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2
Q

Unterschied Persönlichkeits vs. Sozialpsychologie

A

Persönlichkeitspsychologie: wie egoistisch oder wie altruistisch (selbstlos) bedeutet in der Alltagssprache „Uneigennützigkeit, Selbstlosigkeit, durch Rücksicht auf andere gekennzeichnete Denk- und Handlungsweise“ist eine Person?
• Sozialpsychologie: bin ich alleine oder in einer Gruppe? Wie ist das Setting? Unter welchen Bedingungen hilft man eher?

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3
Q

Fundamentaler Attributionsfehler

A
  • Personen denken öfters in der Persönlichkeitspsychologie (fundamentaler Attributionsfehler), wir argumentieren aufgrund der Persönlichkeit. Wir unterschätzen die Situation und überschätzen die Person.
  • Beispiel mit dem Bus, der abrupt bremst
  • Funktioniert auch, wenn der Beobachter weiss, dass Zwang auf eine Person ausgeübt wurde. (z.B. Castro Studie Jemand bekommt einen Text und liest in vor, alle denken er hat in geschrieben obwohl sie es wüssten)
  • Self Serving bias (sind die Prüfungsresultat schlecht sind die Schüler dumm, sind sie gut, bin ich ein guter Lehrer) – Verzerrung zu Gunsten der eigenen Person
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4
Q

Selbsterfüllende Prophezeiungen

A

• Aufgrund von Informationen und Erwartungen, die ich habe (egal ob wahr oder falsch), verlaufen die Situationen (z.B. der trinkt immer, der lügt immer etc.)
• So gehen wir heran und so wird es sich auch erfüllen
SA. Aupassen: Wenn ich Dossier an Kollegen weitergebe und sage der ist mega unzuverlässig, dann ist er schon voreingenommen und es wird sich wahrscheinlich auch zeigen

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5
Q

Soziale Kognition

A

• Wie Menschen über sich selbst und die soziale Umwelt denken; genauer gesagt, wie sie soziale Informationen auswählen, interpretieren, erinnern und nutzen, um Urteile zu fällen und Entscheidungen zu treffen

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6
Q

Soziale Kognition -Sozialer Einfluss- Soziale Normen

Def Sozialer Einfluss

A

• Die Wirkung, die das Verhalten bzw. die blosse Anwesenheit anderer Menschen auf unser Denken, unsere Emotionen, unsere Einstellungen oder unser Verhalten hat.

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7
Q

Konformität

A
  • Die Veränderung des eignen Verhaltens aufgrund des tatsächlichen oder angenommenen Einflusses der anderen Person.
  • Konformität (wir verhalten uns konform) aufgrund der Überzeugung, dass die anderen in ihrem Urteil korrekter sind als man selbst.
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8
Q

Informativer Sozialer Einfluss

A

• Das Bedürfnis zu wissen, was „richtig“ ist (insbesondere in Situationen, die uneindeutig sind)

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9
Q

Autokinetischer Effekt

A
  • Sherifs Studie: Stern am Himmel fixieren, wir denken, er bewegt sich, aber die Sterne bewegen sich nicht. Personen werden gefragt, wie viel Bewegung drin war. Nach jedem Urteil sind die Urteile ähnlicher. Weil die Gruppe mehr und mehr konform wird.
  • Zettel-Experiment im Unterricht (2x Zeit schätzen, 1x öffentlich sagen, 1x aufschreiben)
  • Teilnehmer sind überzeugt, dass der Gruppenwert richtiger ist als der Eigene
  • bei uneindeutiger (mehrdeutiger) Situation konvergieren die Urteile und die Leute brauchen einander gegenseitig als Informationsquelle
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10
Q

Normativer Sozialer Einfluss

A
  • Wir haben den Wunsch dazuzugehören, das Bedürfnis geliebt und akzeptiert zu werden
  • Konformität aufgrund der Furcht vor negativen sozialen Konsequenzen des «Anders-seins»
  • Es ist nicht schlecht, dass wir uns der Gruppe anpassen (z.B. als Tourist in einem Land sich an die Kultur anpassen, Entscheidungen in Gruppenarbeiten treffen etc.)
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11
Q

Normativer Einfluss

Beispiel Ash Experiment

A

• Beispiel: Ash-Experiment – Wie verhält sich eine Versuchsperson, wenn andere (vermeintliche Versuchspersonen) ein anderes (offensichtlich falsches) Urteil abgeben in einer eindeutigen Situation?  Anpassung, auch wenn wir wissen, dass andere falsch liegen (z.B. welche Linien sind gleich lang)

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12
Q

Faktoren die den normativen sozialen Einfluss beeinflussen

A

o Stärke (wichtig ist die Gruppe für mich?) > sind es Familie, Freunde, Arbeitskollegen oder Fremde?
o Unmittelbarkeit (wie nahe ist die Gruppe zeitlich und geographisch zur Zeit der Einflussnahme) > im gleichen Raum zur gleichen Zeit, oder irgendwo in einem anderen Land vor einer gewissen Zeit?
o Gruppengrösse (bin ich in Unter- oder Mehrzahl?, sind es nur wenige?)
Bezüge zur Persönlichkeitspsychologie (eher schwächere Persönlichkeiten?)

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13
Q

Gruppenpolarisierung

A
  • Treffen Gruppen weniger riskante Entscheidungen als Einzelpersonen? Nicht unbedingt aber extremere!
  • Risky Shift (Risikoschub): Gruppen treffen riskantere Entscheidungen als Einzelpersonen
  • Gruppenpolarisierung: Gruppen treffen extremere Entscheidungen als die initialen Neigungen der Einzelnen – in Richtung Risiko oder in Richtung Vorsicht
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14
Q

Mechanismen der Gruppenpolarisierung

A
  • Persuasive Argumente: die meisten Argumente, die während der Gruppendiskussion fallen, stützen die initiale Präferenz (und Gruppenmitglieder tendieren dazu, sich von Anfang an ähnlich sein)
  • Soziale Vergleichsprozesse: Gruppennorm herausfinden, dann will jeder über dem Durchschnitt sein: liberaler, konservativer etc.
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15
Q

Vorläufer des Gruppendenkens

Dann Symptome des Gruppendenkensund dann fehlerhalfte Entscheidungsfindung

A
  • Gruppe ist kohäsiv (wird wertgeschätzt und ist attraktiv, Menschen möchten gerne Mitglied sein)
  • Gruppenisolation: Gruppe ist geschützt davor alternative Standpunkte zu hören
  • Ein direktiver Leiter kontrolliert die Diskussion und äussert seine Wünsche
  • Hohes Stresslevel: Mitglieder haben den Eindruck, die Gruppe würde bedroht
  • Schlechter Entscheidungsfindungsprozess: kein Standardverfahren, wie alternative Standpunkte in Betracht gezogen werden können
  • Beispiele: Hitler oder Kennedy bei Invasion der Schweinebucht auf Kuba
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16
Q

Sympthome des Gruppendenkens

A
  • Illusion der Unverwundbarkeit (Gruppe fühlt sich unverwundbar und kann nichts verkehrt machen)
  • Glaube an die korrekte Moral der Gruppe
  • Stereotypisierte Sicht auf Fremd-Gruppe (Entgegengesetzte Seiten werden auf eine vereinfachte stereotype Art und Weise gesehen)
  • Selbstzensur (die Mitglieder selbst entscheiden, keine entgegengesetzten Meinungen zu äussern)
  • Direkter Druck auf Andersdenkende, damit sie konform gehen
  • Illusion der Einmütigkeit: z.B. wird verkündet, dass auch die zu Wort kommen, die anderer Meinung sind, obwohl dies nur eine Illusion ist
  • Mindguards (Gruppenmitglieder schirmen den Leiter ab, so dass er keine entgegengesetzten Standpunkte zu hören bekommt)
17
Q

Fehlerhafte Entscheidungsfindung

A
  • Unvollständiger Überblick über mögliche Alternativen
  • Risiken der bevorzugten Alternative werden nicht untersucht
  • Suche nach Informationen unzureichend
  • Alternativpläne werden nicht entwickelt
18
Q

Gruppendenken vermeiden

A
  • Führungsperson soll sich enthalten
  • Aussenmeinungen von Nicht-Gruppenmitgliedern einholen
  • Subgruppen bilden, die vorgängig diskutieren
  • Anonyme Meinungen einholen
19
Q

Einstellungen

A

• Definition: eine überdauernde Bewertung von Menschen, Objektiven und Ideen. Alle Einstellungen haben affektive (Gefühle), kognitive (Wissen) und Verhaltenskomponente.

20
Q

Wichtigkeit von Einstellungen

A
  • Beeinflussen unser Denken (Evaluation und Kategorisierung von Stimuli, Entscheidungen fällen, Einschätzung von etwas als positiv oder negativ)
  • Beeinflussen, wie wir handeln (Sagen Verhalten in gewissen Fällen voraus, z.B. Abstimmungen in der Politik)
  • Beeinflussen wie wir fühlen
21
Q

Entstehung von Einstellungen

A
  • Genetisch (Familie, Zwillinge)
  • Kognitiv basiert (denken und abwägen – basieren oft auf den Eigenschaften eines Objekts, z.B. Vor- und Nachteile)
  • Emotional basiert (emotional basierte Einstellungen sind solche, die vor allem auf den Gefühlen und Bewertungen einem Objekt gegenüber basieren, z.B. Prestige)
  • Klassisches Konditionieren (gelernt – verbinden von 2 Stimuli  Stimulus A löst pos. Gefühl aus  neutraler Stimulus B ist vorhanden, wenn Stimulus A die pos. Emotionen auslöst  nach mehrmaliger gleichzeitigem Auftreten von Stimulus A und B wird B die pos. Emotionen auslösen auch in Abwesenheit von A (Stimulus B ist dann von einem normalen zu einem konditionierten Stimulus geworden)  z.B. BMW-Werbung mit Frau; Ovo mit positiver Grossmutter-Erinnerung verbunden  A ersetzt B und dann ist ein BMW/Ovo pos. besetzt)
  • Operantes Konditionieren (wir wählen Verhalten A und wenn es belohnt wird (pos. Verstärkung), behalten wir das Verhalten A bei oder intensivieren es sogar noch. Wenn es bestraft wird, zeigen wir das Verhalten A nicht mehr  z.B. frauenfeindliche Witze machen (A), diese kommen gut an/die Leute lachen (pos. Verstärkung)  Verhalten A beibehalten oder intensivieren = frauenfeindliches Verhalten oder Einstellung wird adaptiert)
  • Modelllernen (Werbung mit Promis, man will so sein wie die VIPs und kauft deshalb die Produkte, oder Modelllernen von Eltern, Lehrern etc.)
  • Verhaltensbasierte Einstellungen (Selbstwahrnehmungstheorie  eigenes Verhalten mit etwas erklären z.B. gehe immer ins Kaffee, wo er arbeitet, muss also wohl doch in ihn verliebt sein Nachdenken über das eigene Verhalten bestätigen die Einstellung)
22
Q

Implizite und explizite Einstellungen

A
  • Explizit: wir können darüber Auskunft geben (bewusst, offensichtlich)
  • Implizit: sind uns selber nicht bewusst (unkontrollierbar, unbewusst)
  • Implizite Einstellungen gemessen mit dem IAT (Implicit Association Test) >  man misst die Stärke der Assoziationen zwischen zwei mentalen Konstrukten  Vorurteile können so „gemessen“ werden (es reicht, wenn man die Vorurteile schon nur kennt)
  • Reaktionszeiten zwischen den Stimuli werden gemessen, je Kombination wird dann die implizite Einstellung klar
23
Q

Vorurteile

A

• Feindselige oder negative Einstellungen und dazugehörige negative Gefühle gegenüber einer definierten Gruppe von Leuten, welche lediglich auf der Gruppenzugehörigkeit dieser Leute basiert.
• In der Psychologie nicht einheitlich definiert, ob Vorurteile positiv oder negativ sind (je nach Lehrbuch) – Schwarze Sprinter sind besser ist zum Beispiel ein positives und richtiges Vorurteil
 Emotionale Reaktion auf Personen aus einer bestimmten Gruppe

24
Q

Stereotyp

A

• Generalisierung über eine Gruppe von Leuten, in der allen Gruppenmitgliedern die gleichen Eigenschaften zugesprochen werden, unabhängig von der tatsächlichen Variation der Gruppenmitglieder untereinander
• Überzeugung, dass alle Mitglieder einer Gruppe die gleichen Eigenschaften teilen
• Kognitive Muster, welche Informationsverarbeitung beeinflussen (Schema)
 Kognitive Reaktion auf Personen einer bestimmten Gruppe

25
Q

Diskriminierung

A

• Ungerechtfertigte negative oder schädliche Verhaltensweisen gegenüber einem Mitglied einer bestimmten Gruppe, nur weil die Person ein Mitglied dieser Gruppe ist
• Negatives Verhalten gegenüber Mitgliedern von sozialen Gruppen gegen welche man Vorurteile hegt
• Jedes Verhalten, das gegenüber Personen lediglich aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit gezeigt wird
 verhaltensbasierte Reaktion auf Personen aus bestimmten Gruppen

26
Q

Bystander Effekt

A

• Je grösser die Anzahl Zuschauer (bystander) desto weniger wahrscheinlich ist die Hilfeleistung und desto später trifft sie ein
• Latané & Darley-Experiment: Person im anderen Zimmer täuscht epileptischen Vorfall vor, man schaut wer reagiert bei untersch. Anzahl Pers.
• Begründungen:
o Pluralistische Ignoranz: man bezieht Notfall-Information bei den anderen (informativer sozialer Einfluss), die anderen nehmen die Info aber auch bei anderen (wenn man jmd am Boden liegen sieht, schaut man wie die anderen reagieren. Wenn sie nicht reagieren, denkt man, dass es kein Notfall sein kann, sonst würden die anderen auch eingreifen)  v.a. bei uneindeutigen Notfällen (Bsp. Fall der Kitty Genovese (Vergewaltigung und Mord in Queens))
o Diffusion der Verantwortung: Die Verantwortung eines jeden einzelnen Zuschauers ist reduziert, wenn sich die Anzahl Zuschauer erhöht. (v.a. Wenn das Opfer die potentiellen Helfer nicht kennt) Auch wenn wir einen Notfall klar als solchen erkennen, müssen wir uns verantwortlich für das Helfen fühlen, sonst helfen wir nicht

27
Q

Prozessmodell der Hilfeleistung

5 Schritte zum prosozialen Verhalten

A
  • Wahrnehmung der Notlage („stimulus overload“, Zeitnot  Experiment mit Theologie Studenten hat gezeigt, dass Leute unter Zeitdruck weniger geholfen haben, als Leute ohne Zeitdruck, auch wenn sie aufs helfen durch die Samaritergeschichte geprimt wurden)
  • Interpretation der Notlage (z.B. pluralistische Ignoranz)
  • Verantwortung übernehmen (z.B. Diffusion der Verantwortung überwinden, Verantwortung auch klar anderen zusprechen  Leute klar ansprechen, die mithelfen sollen)
  • Kompetenz (Wissen, wie man helfen kann  z.B. Nothelferkurs, Rettungsschwimmer etc.)
  • Entscheidung treffen, zu helfen