Grundbegriff Bilden Flashcards

1
Q

Grundbegriff Bilden

Was gehört alles unter Bildung

A
(Bildung ist nicht altersbegrenzt
Bildung:
-Unterricht
-Prävention
-Prozess
-Wille
-Aufklärung
-Orientierung)
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2
Q

Definition Bildung

A

Bildung meint die Aneignung von Kenntnissen und Fertigkeiten in Selbstverfügung und aktiver Gestaltung mit dem Ziel der reflexiven Ausformung eines kultivierten Lebensstils

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3
Q

Problemgeschichtlicher Zugang

A
  • Frühaufklärerische Gedanken - Amos Comenius (Einheitliches Schulsystem 17Jh., Vernunft spielt eine grosse Rolle, Aneignung von Dingen)
  • Unabhängige Bildung - Wilhelm von Humboldt (unabhängige Bildung, Wille wird sehr stark betont, das Subjekt wird zu einer kritischen Persönlichkeit)
  • Kritische Überlegungen - Theodor Adorno (Bildungskonzepte kritisch zu hinterfragen vor allem auf die Gesellschaft bezogen)
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4
Q

Bildungsbegriff Humboldt

A
  • Aufgabe des Menschen ist die einzigartige Vervollkommnung seines Selbst
  • Diese Vervollkommnung zielt darauf ab, Anlagen, Fähigkeiten und Interessen zu entwickeln und miteinander zu verknüpfen
  • Bildung ist Gestaltung des eigenen Selbst
    Notiz:
    -allgemeine menschliche Bildung bei Humbolt im Vordergrund= Bildung soll für alle zugänglich sein, das Menschsein ist das Recht auf Bildung denn sobald wir auf der Welt sind, bilden wir uns/ lernen wir
    -Eigentlicher Bildungsprozess ist der Dialog zwischen der Welt und mir. Ich werde durch die Welt konfrontiert und gebildet. So verändere ich mich, meine eigene Sicht (Selbsterkenntnis), nicht wir verändern die Welt sondern im Idealfall verändert die Welt uns.)
    -Bildung als Wechselwirkung von ich und nicht ich.
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5
Q

Wechselwirkung ich und die Umwelt

A
  • Mensch besteht aus Geist, Körper und Seele - 3 Dimensionen
  • Humboldt denkt Entwicklung nicht als Einwirkung von aussen, sondern als Entfaltung von innen. Bildung kann nicht irgendwo abgeschottet von der Umwelt entstehen. Es braucht das Aussen, Wechselwirkung zwischen ich und Umwelt.
  • Bildung ist dabei aber „nicht in Bezug des Menschen auf sich selbst möglich, sondern nur, indem der Mensch sich an einem Gegenstand abarbeitet, der ausserhalb seiner selbst liegt.“
  • Der Bildungsprozess wird als „Wechselwirkung“ von Ich und Welt verstanden
  • Die Wechselwirkung von Ich und Welt benötigt Freiheit (alle Möglichkeiten müssen/ sollen offen stehen. Meinungsfreiheit, Freiheitsrechte, freier Zugang zum Bildungssystem)
  • Die Wechselwirkung von Ich muss aktiv von beiden Seiten sein
  • Die Wechselwirkung von Ich und Welt soll vielfältig sein
  • Spezialausbildungen soll es nicht gebe, sondern so lange wie möglich die Allgemeinbildung «beibehalten» werden.
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6
Q

Sprache und Bildung

A
  • Sprache = Vermittler zwischen ich und Welt und Ich und Du
  • Jede Sprache stellt eine eigene Ansicht der Welt dar
  • Humboldt denkt nicht nur an Nationalsprachen, sondern an jede Form gruppenspezifischer oder sogar individueller Sprech- und Ausdrucksweisen
  • Ziel ist es nicht Fremdsprachen zu lernen, sondern die Offenheit für die Sprachen
  • Bildung meint jeden Dialog mit anderen Menschen, in dem sich ein Subjekt auf eine fremde Weltansicht einlässt und so seine eigene Weltansicht erweitert oder gar überschreitet.
  • Kulturtransporte durch Sprache; Erlangen einer Weltansicht durch Sprache
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7
Q

Bildungssystem nach Humboldt

A
  • Humboldt probiert die Wertung der Berufe wegzunehmen (egal ob du Bäcker oder Lehrer bist. Hauptsache du trägst dein Ding zum System bei
    Humboldt forderte die Einrichtung eines einheitlichen Schulsystems, bestehend aus Elementarunterricht, Schulunterricht und Universitätsunterricht = Vielfältigkeit des Weltdialoges
  • Es sollte allen Menschen einen freien Zugang zu Bildung und die Entfaltung ihrer Kräfte ermöglicht werden
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8
Q

Motive von Bildung

A
  • Mündigkeit und Selbstzweckcharakter (Bildung soll immer zur Selbstbestimmung führen, Vernunftgebrauch und Reflexion des Vernunftgebrauchs)
  • Universale Humanität (Verständigungshorizont der auf den Menschen als Menschen abzielt, Kategorie Mensch, berechtigt jeden Menschen sich zu bilden, auf Vielseitigkeit des Menschen achten)
  • Individualität (Bildung soll den individuellen Menschen stärken)
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9
Q

Funktionenen der Bildung

A
  • Bildung sollte Freiheit ermöglichen, die es erlaubt ein selbstbestimmtes und bewusstes Leben zu führen
  • Wie ist dies in hochkomplexen modernen Wissensgesellschaften möglich?
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10
Q

Bildung der Wissensgesellschaft

A
  • Besondere Bedeutung kommt dem Verhältnis von Verfügungs- und Orientierungswissen zu
  • Mittelstrass verweist 2002 darauf, dass moderne Gesellschaften vor allem im Hervorbringen von Verfügungswissen stark sind
  • In modernen Gesellschaften benötigen wir insbesondere auch Orientierungswissen (Nur weil wir das Wissen haben, heisst es nicht, dass wir uns in dieser Fülle orientieren können)
  • Im Zentrum von Bildung stehen heute vor allem Brauchbarkeitskonzepte und ökonomische Ausrichtung (Bildungsprozesse müssen vor allem ökonomisch verwertbar sein, Diskurs von heute ist jedoch nicht vertretbar zumindest je nach Einstellung)
  • Die Einmaligkeit und Besonderheit jedes einzelnen Menschen tritt bei einer Orientierung an Vergleichbarkeit, Standardisierung und Kontrollen in den Hintergrund (Wenn wir uns von Individualität verabschieden, können wir nicht mehr von Bildung sprechen, denn dann geht es nicht mehr um das Individuum sondern um eine Lenkung, amen)
  • Frost betont, dass wenn Selbstbestimmung, Humanität und Individualität keine Bedeutung mehr im theoretischen Bildungsdiskurs und der Bildungspraxis haben, dann ist nicht mehr von Bildung, sondern von Unbildung zu sprechen
  • Bildung vollzieht sich in gesellschaftlichen Kontexten
  • Bildung kann Veränderung, aber auch Stabilisierung bewirken
  • Ohne die Reflexion von gesellschaftlichen Kontexten kann Bildung dazu beitragen lediglich Macht und Herrschaftsstrukturen zu bestätigen
  • Bildungstheorie und pädagogisches Handeln müssen zur Reflexion der Bildungspraxis beitragen
  • Theorie der Bildung darf nicht nur den Ist-Zustand beschreiben, sondern muss Beiträge dazu leisten, wie Bildungspraxis anders gestaltet werden kann und muss
  • Eine besondere Herausforderung stellen dabei die gesellschaftliche Ungleichheut durch Bildungspraxis sowie der Zusammenhang zwischen Bildungsbeteiligung, Lebenschancen und Armut dar
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11
Q

Pierre Bourdieu

Kapitalformen

A

Bourdieu greift bei der Erklärung der Hervorbringung gesellschaftlicher Ungleichheiten durch die Bildungspraxis auf Kapitalformen zurück
Bourdieu unterscheidet

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12
Q

Kapitalien nach Bourdieu

A

Ökonomisches Kapital
- Meint Geld und direkt in Geld überfuhrbaren Besitz

Kulturelles Kapital

  • Inkorporiertes Kapital: erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten, entwickelt sich über Lebensspanne aber unbewusst
  • Objektiviertes Kapital: Bücher, Kunstwerke, Musikinstrumente, allg. Gegenstände, erst im Zusammenhang mit inkorporiertem Kapital sinnvoll und bedeutend
  • institutionalisiertes Kapital: Bildungstitel

Soziales Kapital
- umfasst die Gesamtheit der aktuellen und potentiellen Ressourcen, die mit dem Besitz eines dauerhaften Netzes von institutionalisierten Beziehungen verbunden sind. = Beziehungsnetz

Symbolisches Kapital
- bezeichnet die wahrgenommene und als legitim anerkannte Form der drei vorgenannten Kapitalien = Prestige

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13
Q

Positionierung im sozialen Raum Bourdieu

A
  • Die Gesamtmenge sowie die Zusammensetzung des verfügbaren Kapitals entscheiden über die Position eines Akteurs im sozialen Raum.
  • Die Position einer Person im sozialen Raum entscheidet nicht nur über deren gesellschaftliches Ansehen und sozialen Erfolg, sondern erlaubt genaue Vorhersagen über Lebensgewohnheiten
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14
Q

Habitus, Prozess der Habitualisierung

A
  • Der Begriff des Habitus bezeichnet kollektive, aber je individuell anzueignenden Strategien der Lebensführung, die sich zu (Lebens-)Stilen verfestigen
  • Es handelt sich um Denk-, Wahrnehmungs-, Urteils- und Handlungsmuster
  • Der Habitus ist keine Natureigenschaft, sondern muss in Lern- und Sozialisationsprozessen erworben werden
  • Der Bildungserfolg von Menschen ist vor allem dort gegeben, wo schulische und familiäre Habitusformen übereinstimmen
  • Die Schule, als durch Habitusformen der kulturellen Mittel- und Oberschicht geprägte Institution, privilegiert jene, die aus den ihr entsprechenden Milieu stammen
  • Die grosse Ungerechtigkeit nach Bourdieu ist die, dass wir sagen, dass die Ungleichheit nicht an dem liegt was gegeben ist, sondern das wir sagen, dass es selbstverschuldet ist.
    Notiz :
    Eine Änderung führt zu starken Energiebelasstenden psychischen Herausforderungen.! Man ändert seine Identität, Weg zurück geht meistens nicht.

Jeder ist wundervoll wie er ist. 😊 Zuhören, Ernstnehmen, Vertrauen.

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