VL 8 Sequenzanalyse & Biographieforschung Flashcards

1
Q

Prinzipien der Auswertung interpretativen Verfahrens

A

Rekonstruktion

Sequenzanalyse

Einzelfallanalyse

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Q

Prinzip der sequenziellen Auswertung

A
  • ein methodisches Verfahren (Prinzip) für die Analyse aller Arten von Texten (Interviews, Dokumente, Beobachtungsprotokolle, Anzeigen, Tagebücher, Tonband- und Videoaufzeichnungen, etc.)
  • um unterschwellige Handlungslogik oder die Sinnhorizonte der an einem sozialen Geschehen Beteiligten zu rekonstruieren.
  • Sequenzielles Interpretieren folgt der Annahme, dass soziales Handeln und damit soziale Situationen durch soziale Regeln (z. B. Konventionen) bestimmt sind.
  • Beim sequenziellen Interpretieren wird Schritt für Schritt vorgegangen, weil erwartet wird, dass soziale Ordnung Zug um Zug hergestellt wird und Sinn im Handlungsvollzug entsteht.
  • Die Interpretation richtet sich auf inhärente Impulse einer jeweils betrachteten Sequenzstelle und den darauf folgenden Handlungsanschlüssen und gewählten Sprechakten.
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3
Q

Biographieforschung (biographisches narratives Interview)

A

Verwendung biographischer Dokument (Lebensgeschichte )

  • Biographie nicht nur Individuelles sondern auch soziales KONSTRUKT/Produkt mit Verweis auf gesellschaftliche Regeln (Rahmung)
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4
Q

Was muss ich bei der Biographieforschung beachten?

A
  1. Erzählungen über Vergangenes sind an die Gegenwart des Erzählens gebunden
    (- Einfluss)! - Gibt es in der Gegenwart eine drastische Veränderung, so ändert sich auch die Art und Weise, auf die wir die Vergangenheit sehen.
  2. Soziale Rahmungen haben einen entscheidenden Einfluss auf das im Interview
    Erzählte (Einfluss von sozialen Umgebungen und Verhaltenserwartungen)
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5
Q

Ziele der Biographieforschung

A

Analyse von:

  • gelebtem Leben (unter Berücksichtigung der geschichtlichen Entwicklung)
  • bestimmten Milieus aus der Perspektive der Handelnden in spezifischen historischen Epochen/Phasen
  • biographischer Selbst- und Fremdthematisierung in sozialen Interaktionen
  • biographischen Konstruktionen biographischer Selbstpräsentation in der Gegenwart
  • Genese und Transformation dieser Konstruktionen
  • Wendepunkte (sogenannte Interpretationspunkte) identifizieren (- Reinterpretation von Vergangenheit und Gegenwart)
  • -> Biographieforschung strebt theoretische Verallgemeinerung am Einzelfall an (nicht numerische! -Quanti)
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6
Q

Biographie theoretische Grundannahmen

A
  • notwendig: Prozess der Entstehung, Aufrechterhaltung und Veränderung (Genese) zu rekonstruieren
  • Perspektiven der Handelnden sowie die Handlungsabläufe kennenzulernen Was wurde erlebt? Welche Bedeutung wurde den Handlungen damals gegeben, welche heute? In welchen biographischen Sinnzusammenhang werden Erlebnisse und Handlungen gestellt.
  • Um Aussagen zu verstehen muss der Gesamtzusammenhang des Lebens zu interpretieren
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7
Q

erlebte Lebensgeschichte

A

Was wurde erlebt

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8
Q

erzählte Lebensgeschichte

A

wie wurde das erlebte dargestellt

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9
Q

Biographische Fallrekonstruktion

A
  • rekonstruktives (Bedeutung einzelner Passagen aus Gesamtzusammenhang des Interviews ) sequenzielles (kleine Text Einheiten in Abfolge des Entstehens interpretiert werden) Vorgehen
  • sequentielle Auswertung hinsichtlich der zeitlichen Struktur der erlebten (Erfahrungen) und AUCH der erzählten (Selbstpräsentation) Lebensgeschichte
  • Analyse, wie sich einzelne biographische Erfahrungen aufgeschichtet haben, in welcher Reihenfolge, in welcher Textsorte und in welcher Ausführlichkeit über sie berichtet wird
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10
Q

Auswertungschritte biographische Fallrekonstruktion

A
  1. Analyse der biographischen Daten (Ereignisdaten; erlebtes Leben)
  2. Text- und thematische Feldanalyse erzählten Lebens (Selbstpräsentation
  3. Rekonstruktion der Fallgeschichte (erlebtes Leben)
  4. Feinanalyse einzelner Textstellen (kann jederzeit erfolgen)
  5. Kontrastierung der erzählten mit der erlebten Lebensgeschichte
    › Warum existiert dieser Unterschied?
    › Welche biographischen Erfahrungen haben zu einer bestimmten Präsentation in der Gegenwart geführt
  6. Typenbildung
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