Big Five Flashcards
(86 cards)
Persönlichkeit: Definition (Roberts)
Persönlichkeit ist das relativ überdauernde Muster an Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen, welches Individuen voneinander unterscheidet
–> relativ überdauernd = kann sich verändern, auch nach 30 Jahren
Was umfasst Persönlichkeit? (Roberts)
A) “Big Five” Persönlichkeitseigenschaften:
Extraversion, emotionale Stabilität (bzw. Neurotizismus), Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Offenheit für neue Erfahrungen
B) Selbstbezogene Schemata:
z.B. Selbstwertgefühl, Kontrollüberzeugungen
C) Werte und Einstellungen:
z.B. Autonomie, Materialismus
D) Persönliche Ziele
z.B. glückliche Partnerschaft
“Big Five” Persönlichkeitseigenschaften
- Extraversion
- Neurotizismus bzw. emotionale Stabilität
- Verträglichkeit
- Gewissenhaftigkeit,
- Offenheit für neue Erfahrungen
- -> OCEAN
OCEAN: Definition+Ziele
- “Koordinatensystem” zur Beschreibung von Persönlichkeit
- Umfasst wichtige, jedoch keineswegs alle Persönlichkeits-merkmale (z.B. Ehrlichkeit, Bescheidenheit, Einstellungen)
- Faktoren weitgehend unabhängig
- Ermöglicht ökonomische Beschreibung der Persönlichkeit
Persönlichkeit=Dimensionales Modell
Alle Menschen haben ungefähr alle Merkmale und man sagt nur, dass jemanden extrovert ist, wenn es ein extreme ist.
–> Die meisten Menschen haben keine extreme Werte, sondern sind im Mittelwert (cf. Gausse-Diagram)
Lebensspannenperspektive
- Entwicklung als neutraler Begriff: positive + negative Veränderungen
- Fokus auf gesamte Lebensspanne: Persönlichkeitsentwicklung lebenslang
Warum Forschung zur Persönlichkeitsentwicklung über die Lebensspanne? (Roberts)
A) Persönlichkeit beeinflusst Erfolg im Leben
- Qualität und Stabilität von Partnerschaften
- Erfolg bzw. Misserfolg im Beruf
- Physische Gesundheit
B) Effekte von Persönlichkeit
- Genauso gross wie Effekte kognitiver Fähigkeiten und des
sozioökonomischen Status
Mittelwertsveränderung der Persönlichkeit
Eine Mittelwertsveränderung bezieht sich auf die Zu- oder Abnahme im Durchschnittswert einer Persönlichkeitsdimension innerhalb einer Population über die Zeit.
= Entwicklung von Persönlichkeitseigenschaften
Analyse von Mittelwertsveränderungen bei den Big Five Persönlichkeitsfaktoren: Emotionale Stabilität
- Personen mit hohen Werten: Machen sich wenig Sorgen, geraten nicht so schnell aus der Ruhe, sind hoffnungsvoll und ungezwungen.
- Personen mit niedrigen Werten (= Neurotizismus): Neigen zu Nervosität, Ängstlichkeit, Reizbarkeit und Depressivität, Stimmungsschwankungen, sind in sozialen Situationen befangen, sind stressanfälliger
- Prädiktor: Niedrige Werte sind Prädiktor für Probleme bei der Arbeit, mit Kollegen und in der Partnerschaft
- -> nimmt zu bis ca. 35 Jahre, danach +- konstant/zunehmend
Analyse von Mittelwertsveränderungen bei den Big Five Persönlichkeitsfaktoren: Gewissenhaftigkeit (=conscience)
- Personen mit hohen Werten: Pflichtbewusst und gut organisiert, zeigen Selbstdisziplin, Effizienz und haben sich gut unter Kontrolle, sind fleissig, sind ehrgeizig und setzen sich anspruchsvolle Ziele, sind besonnen
- Personen mit niedrigen Werten: Sind spontan, häufiger nachlässig, unsystematisch, ziellos, willensschwach
- Prädiktor: Von den Big Five der stärkste Prädiktor für Schulleistung, Studienleistung und Berufserfolg
- ->Nimmt ab Jugendalter bis ca 65 Jahre immer zu (danach konstant zunehmend)
Analyse von Mittelwertsveränderungen bei den Big Five Persönlichkeitsfaktoren: Verträglichkeit
- Personen mit hohen Werten: Freundlichkeit und Wohlwollen anderen gegenüber, sind kooperativ und kompromissbereit , sind vertrauensvoll, einfühlsam und bescheiden, werden als sozial kompetent wahrgenommen
- Personen mit niedrigen Werten: Sind eigensinnig und misstrauisch, werden als konkurrenzorientiert wahrgenommen
- -> nimmt konstant bis 45 Jahre +- zu, grosse Vergrößerung zw. 45 und 55
Analyse von Mittelwertsveränderungen bei den Big Five Persönlichkeitsfaktoren: Extraversion
- Personen mit hohen Werten:
A) Soziale Vitalität: Kontaktfreudig, gesellig, verbringen Zeit am
liebsten zsm mit anderen Personen, sind beliebt, erlebnis-
hungrig, fröhlich
B) Soziale Dominanz : Sind aktiv, durchsetzungsfähig und gute
Führungspersonen - Personen mit niedrigen Werten (= Introversion): Sind zurückhaltend und lieber allein, werden als ernsthaft wahrgenommen
–> Pick bei 20 Jahren, dann wieder ab bis 25J. und konstant (niedrig) bis 55J. Danach sinkend bis 75 und dann wieder konstant (niedrig)
Analyse von Mittelwertsveränderungen bei den Big Five Persönlichkeitsfaktoren: Offenheit für neue Erfahrungen
- Personen mit hohen Werten: Sind kreativ und phantasievoll, wissbegierig, interessiert an Neuem, interessieren sich für Kunst, Literatur und Philosophie
- Personen mit niedrigen Werten: Sind bodenständig und pragmatisch, ziehen das Bewährte dem Unbekannten vor
- -> Pick bei 20 J. danach immer konstant bis 45J. Nimmt zwischen 45 und 55J zu, danach sinkt es wieder
Plastizitätsprinzip der Persönlichkeitsentwicklung (Roberts)
Persönlichkeit: Veränderung möglich über die gesamte Lebensspanne
Reifeprinzip der Persönlichkeitsentwicklung (Roberts)
- Menschen entwickeln sich in Richtung von Eigenschaften, die ihnen helfen, in der Gesellschaft besser zu funktionieren
- Positive Entwicklungstrends bei Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit, emotionaler Stabilität und sozialer Dominanz
- universell + gilt nicht im hohen Alter
Soziales Investitionsprinzip der Persönlichkeitsentwicklung
- Erklärung für Reifeprinzip
- Übernahme sozialer Rollen (z.B. in Partnerschaft, Familie, Arbeit, …) =zentraler Faktor
- Soziale Rollen gehen mit spezifischen sozialen Normen oder Erwartungen einher.
- Die meisten sozialen Rollen wirken sich im Sinne des Reifeprinzips aus.
- Könnte die besonders grossen Veränderungen zwischen 20 und 40 Jahren erklären
- Soziales Investitionsprinzip könnte auch individuelle Unterschiede bei Entwicklungsverläufen erklären. Personen unterscheiden sich, ob und in welchem Alter sie bestimmte soziale Rollen übernehmen/ sich in der Stärke des Commitments zur sozialen Rolle
Soziales Investitionsprinzip der Persönlichkeitsentwicklung: Wodurch wirken soziale Rollen?
- Belohnungs und Bestrafungskontingenzen
- Beobachtung des Verhaltens anderer (Modelllernen)
- Soziale Rückmeldung zu rollenadäquatem Verhalten
OCEAN während Kindheit+Adoleszenz (Soto)
- Extraversion und Aktivität: sehr sinkend von Kind zu Ado
- Neuroticism: steigend bis 9J, danach immer sinkend (bei Jungen)/sinkend bis 13/14J, danach wieder zunehmend (Bei Mädchen)
- C, A, O: ziemlich stabil
- -> Befunde von Soto bestätigen Reifeprinzip nicht –> Soto und Tackett schlagen stattdessen die “Disruption Hypothesis” vor
Disruption Hypothesis: Definition (Soto+Tackett)
Soto und Tackett bestätigen Reifeprinzip nicht und schlagen diese These vor. Def: Biologische, soziale und psychologische Übergänge vom Kindes zum Jugendalter gehen mit vorübergehenden negativen Persönlichkeitsveränderungen einher
OCEAN im hohen Alter (Kandler)
- Reifeprinzip gilt fürs hohe Alter nicht
- Verringerung bei emotionaler Stabilität, Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit hin
- Einflussfaktoren auf Entwicklung im hohen Alter bisher noch
wenig verstanden
Wie verändert sich Neurotizismus über die Lebensspanne?
a) Er sinkt
b) Er steigt
c) Er bleibt unverändert
d) Die Befundlage dazu ist inkonsistent
b)
Was besagt das Reifeprinzip der Persönlichkeitsentwicklung?
Menschen entwickeln sich in Richtung von Eigenschaften, die ihnen helfen, in der Gesellschaft besser zu funktionieren.
Arten von Stabilitäten
- Mittelwertsstabilität
- Rangordnungsstabilität
Arten von Stabilitäten: Mittelwertsstabilität - Definition
–> Wie stabil ist die durchschnittliche Ausprägung einer Eigenschaft?
= Der Mittelwertsverlauf zeigt, wie sich Konstrukte im Durchschnitt verändern.