Daniel Stern Flashcards

1
Q

Stern: die Entwicklung des Selbst
Stufen:

A

beschreibt Selbstempfindungen, die je anderen Bereich der selbsterfahrung und der sozialen Bezogenheit definieren
Nimmt an, dass Differenzierung zwischen Selbst und Anderem schon mit Geburt, bzw. im Mutterleib beginnt

  1. auftauchendes Selbst: 1. - 2. Monat
  2. Kernselbst: 2. - 9. Monat
  3. intersubjektives Selbst: 7. - 9. Monat
  4. verbales Selbst: ab 18. Monat
  5. narratives Selbst: ab 3 Jahre
  • > alle drei präverbalen Selbst entstehen zeitgleich, befinden sich in ständiger dynamischer Interaktion
  • > nicht aufeinander folgende Phasen, die sich ersetzen
  • > einmal gebildet bleibt Selbstempfindung Leben lang voll funktionsfähig und aktiv
  • > alle koexistieren und entwickeln sich weiter
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

auftauchendes Selbst

A

1.-2. Monat
- Angeborene Fähigekiten, frühe Erfahrungen zu strukturieren, Beziehungen beeinflussen und gestalten
- drei Fähigkeiten / Wahrnehmungsformen:
1. amodale Wahrnehmung (Fähigkeit des Info Transfers von einem Modus zu einem anderen, annahme, dass Erlebnis amodaler Übereinstimmung gefühl vertrauter erfahrung vermittelt)
2. Wahrnehmung der Vitalitätsaffekte (möglichkeit zur Affektabstimmung verhilft Säugling zur regulation eigener Stimmungen. Säuglinge nehmenweniger wahr was, sondern eher wie etwas passiert, also welche emotionalen Affekte die handlung begleiten)
3. Physiologische Wahrnehmung (Säugling kann Sinnesreize in Gefühle transformieren)
=> trageb zu Gefühl der Regelmäßigkeit und Geordnetheit bei, ermöglichen zusammenhängendes, auftauchendes Selbstempfinden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Kernselbst

Was sind die Voraussetzungen zum Entstehen des Kernselbst?

A

2.-9- Monat
Säugling erfährt sich als körperliches Wesen, vom anderen getrennt, über Kohärenz verfügt, eigene handlungen und Affekte kontrolliert, Kontinuitätsempfinden besitzt, andere als von ihm getrennte eigenständige Interaktionspartner wahrnimmt
-> Säugling kann Affekte und psychische Vorgänge als eigene erkennen

Voraussetzung für die Entstehung des kernselbst ist das erkennen der Selbstinvarianten:

  • Gefühl der Uhrheberschaft (beeinflusst durch das Empfinden des Wollens, voarussagbarkeit von Konsequenzen)
  • Gefühl der Selbstkohärenz (Kohärenz des Ortes, der Bewegung, der zeitlichen Struktur, der intensitätsstruktur und der Form)
  • Gefühl der Selbstkontinuität (kann Geschichte seines Kernselbst, die Uhrheberschaft und Kohärenz erinnern)

Sich wiederholende erfahrungen der Urheberschaft, Kohärenz und Kontinuität werden im episodischen Gedächtnis zu einer organisierenden subjektiven Perspektive, dem Kernselbst integriert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

intersubjektives Selbst

Was sind die drei inneren Zustände des intersubjektiven Selbst?

A

7.-9. Monat
Intersubjektivität: gemeinsam subjektiv erleben -> Babys erkennen, dass andere einen inneren Zustand haben, der demjenigen ähnlich ist, den sie selbst gerade haben
-> Bezogenheitsmomente: erleben einer subjektiven Perspektive in Bezug auf soziales leben uns sein Selbst
=> neben physischer wird psychische Intimität möglich
Primäre Funktionen der intersubjektivität seit beginn des Lebens, aber ein sekundäres intersubjektives Selbst geht einher mit

drei inneren zuständen:

  • geteilte Aufmerksamkeit (gemeinsame Aufmerksamkeit auf ein Objekt)
  • geteilte Intentionalität (z.B. Bitten, annahme, der andere versteht die Absicht)
  • geteilte Affektivität (orientierung an der affektiven Reaktion der Bezugsperson bsp. Versuche über loch mit Plexiglasscheibe krabbeln)

=> gelungene Bezogenheitsmomente rufen hohes Maß an Sicherheit hervor, fördern die Bindung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

verbales Selbst

welche wichtigen Fähigkeiten sind mit dem Verbalen Selbst verbunden?

A

ab 18. Lebensmonat
-> Sprache als neues Medium: neue Bezogenheit zum teilen subjektiver Eindrücke ABER: integration der Selbsterfahrung ist gefährdet

Drei neue Fähigkeiten:
-> Veränderung des Selbstempfindens
- Fähigkeit, das Selbst zum Objekt der Reflexion zu machen (bsp. Spiegel selbsterkennen)
- Fähigkeit, symbolisch zu handeln (Spiel, Erinnerungen symbolisieren, Wunsch ausdrücken -> der Realität kann ein Wunsch entgegengesetzt werden)
- Spracherwerb
=> ermöglicht Kind, gemeinsam mit anderen Bedeutungen hervorzubringen

Sprache bewirkt eine SPALTUNG im Selbsterleben. Weil die frühere Selbstempfindung bleibt zwar erhalten und setzt sich weiter fort, aber in vielen Bereichen nicht für Sprache zugänglich -> Entfremdung von einigen Bereichen der Selbstempfindung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Das narrative Selbst

A

ab 3 Jahren

  • von sich selbst und Erlebtem erzählen
  • Narrationen werden zu autobiographischen subjektiven Wahrheiten, zur “offiziellen geschichte des Lebens”
  • > in Kindheit entstehen Narrationen in Ko-Konstruktionen des Selbst mit Anderen und verbinden sich mit kohärenter Geschichte
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly