Demonstrativer Konsum - Theorie der feinen Leute (Veblen) Flashcards
(12 cards)
Theorie der feinen Leute
(geschrieben zu Zeiten krasser Armut gegenüber Maßlosigkeit)
Hinter allen Konsumhandlungen steht (zumindest unter anderem) das Verlangen nach PRESTIGE
Kulturepochen
- Friedfertige Kulturen (Dominanz Werkinstinkt)
- Barbarische Kulturen (Räuberischer Instinkt)
- Quasi-friedliche Kulturen
- Friedfertige Kulturen
- Werkinstinkt (rein sachlich ausgerichtete, sozial desinteressierte Einstellung)
- Bedürfnis nach nützlicher Arbeit
- Friedlicher Lebensstil
-> Beim Übergang zum räuberischen Instinkt gewinnt der Wettbewerbsfaktor an Bedeutung. Dadurch entstehen vornehme Klassen (müßige Klasse)
- Barbarische Kulturen
- Aufkommen des räuberischen Instinkts, Egoismus
- Institutionalisierung einer müßigen Klasse
- Dominanz des Prestiges
- keine produktiven Fähigkeiten (Gewerbe, Handwerk)
- > Die müßigen Klasse muss nicht dem Werkinstinkt folgen. Räuberische Aneignung wird höher angesehen als die Plackerei. Ausgerechnet nicht-produktive Tätigkeiten sind Prestige-generierend
- > Regieren, Kriegführen, religiöse Aufgaben, Sport gelten als Heldentaten!
- Quasi-friedliche Kulturen
- Gesellschaftliches Prestige lässt sich am Reichtum festmachen
- Reichtum muss gezeigt werden, um Prestige zu generieren! (-> Luxuskonsum)
- Konflikt zw. produktiven Arbeitern (Werkinstinkt) und müßiger Oberklasse (Ehrinstinkt)
Zurschaustellung v. Prestige: 1. Demonstrativer Müßiggang
- Nicht-produktive Verwendung der Zeit -> Heldenhaftes (Regieren, Sport,…) statt produktive Alltagsplackerei (gewerbliche Tätigkeiten)
- hohe Regulierungsdichte des Verhaltens
- Werkinstinkt wird unterdrückt
Zurschaustellung v. Prestige: 2. Stellvertretender Müßiggang
- Erwartungen an Familie und Dienstpersonal des müßigen Herrn
- Normen, die die müßige Klasse an sich selbst stellen, werden auch an die Dienerschaft weitergereicht, denn sie präsentieren ihren Herrn nach außen.
- Diverse Tätigkeiten der Frau im bürgerlichen Haushalt oder neu entstandene Gesellschaftspflichten
=> Demonstrativer Müßiggang verliert an Bedeutung und Werkinstinkt gewinnt wieder an Bedeutung -> Muße immer noch prestigeträchtig, aber man muss sie mit viel Arbeit erreichen! Ironie?!
Zurschaustellung v. Prestige: 3. Demonstrativer Konsum
- Zurschaustellung von Reichtum
- Sich-Umgeben mit Symbolen, die relativ eindeutig auf den jeweiligen Status schließen lassen (Gemälde, Haus,…)
- Das jeweilige Aufwandsniveau orientiert sich innerhalb der müßigen Klasse an den beobachtbaren Mitstreitern
- Kleidung als Kommunikation v. Reichtum/Prestige zentral (z.B. Korsett tragen, trotz der Qualen)
=> Anhäufung v. Gütern und Reichtum führt dazu, dass man selbst allein nicht mehr ausreicht, um dies zu demonstrieren. Folge: Stellvertretender Konsum
Zurschaustellung v. Prestige: 4. Stellvertretender Konsum
- Delegation des Konsum
- nicht nur der Eigentümer selbst, sondern seine Familie, Dienerschaft und Freunde partizipieren an Konsummöglichkeiten
- insbesondere Aufgabe der Frauen, im Interesse ihres Mannes zu konsumieren
- Veblen-Effekt (Snobeffekt)
- Bezeichnet das paradoxe Phänomen, dass ein höherer Preis zu einer höheren Nachfrage führt
- Dieser Effekt tritt ein, wenn die Konsumenten mit einem Hochpreis-Produkt ein hohes Einkommen und somit einen hohen sozialen Status demonstrieren möchten
- Trickle-Down-Effekt
- Die Oberklasse stellt das entscheidende Orientierungskriterium für alle übrigen Klassen dar
- Das jeweilige Aufwandsniveau für die eigene Lebensführung orientiert sich i.d.R. an der nächst höhe gelegenen Klasse
-> aber: Moden/Trends bewegen sich auch v. unten nach oben (trickle up), wie z.B. Jeans oder Minirock
- Unauffälliger Konsum (inconspicious consumption)
- viel gekauft, aber Gebrauch nur sporadisch
- meist hohes Einkommen, wenig Zeit