Didaktik der Arithmetik Flashcards

(168 cards)

1
Q

Inhaltsbezogene Kompetenzen

A

Zahl und Operation
Muster, Strukturen, funktionaler Zusammenhang
Größen und Messen
Daten und Zufall
Raum und Form

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Q

Zahlaspekte
- 6

A
  1. Kardinalzahlaspekt
  2. Ordinalzahlaspekt
  3. Maßzahlaspekt
  4. Operatoraspekt
  5. Rechenzahlaspekt
  6. Codierungsaspekt
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3
Q

Kardinalzahlaspekt

A
  • Anzahl einer Menge
  • Antwort auf die Frage “Wie viele?”
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4
Q

Ordinalzahlaspekt

A
  • Zahl kennzeichnet eine Position in einer festen Reihenfolge

Zählzahlaspekt:
- “ich habe Startnummer 3”
Ordnungszahlaspekt:
- Antwort auf die Frage “ Der wievielte?”
- symbolisch gut erkennbar, bsp.: 1., 2., 3. (notiert mit Punkt)
- sprachlich gut erkennber: erster, zweiter, dritter …

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5
Q

Maßzahlaspekt

A
  • im Zusammenhang mit Größen, treten Zahlen als Maßzahlen auf
  • Maßeinheit gibt ihnen eine ganz eigen Bedeutung: 3 min, 3 Äpfel, 3 m …
  • Bsp.: Unterschied 3 Kirschen und 3 Kilo Kirschen
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6
Q

Operatoraspekt

A
  • Zahlen beschreiben die Wiederholung von Vorgängern oder Handlungen.
  • Fragestellung: “Wie oft?”
  • Zahlwörter: einmal, zweimal …
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7
Q

Rechenzahlaspekt

A
  • Rechnen

algorithmischer Aspekt: nur ziffernweise nach einer vorgeschriebenen Handlungsweise gerechnet wird, bspw.: schriftliches Rechnen

algebraischer Aspekt: algebraische Gesetzmäßigkeiten im Mittelpunkt (Kommutativgesetz)

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8
Q

Codierungsaspekt

A

Bsp.: Telefonnummern, Autokennzeichnen, Hausnummern oft auch ganze Ziffernfolgen

  • mathematischer Umgang mit diesen Zahlen nicht sinnvoll
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9
Q

Zahlaspekte

A
  • beschreiben die verschiedenen Bedeutungszusammenhänge von Zahlen
  • Fähigkeit Beziehungen zwischen den Aspekten herzustellen ist unabdingbar für die Entwicklung eines umfassenden Zahlbegriffs
  • Für die mathematische Fundierung von Zahlen kardinaler Aspekt und ordinaler Aspekt zentral
  • kardinales und ordinales Zahlverständnis wird als Grundlage des Zahlverständnis angesehen
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10
Q

Logische Grundoperation (Piaget & Genfer Schule)
- Zählen

A

Logische Grundoperation
- Eins-zu-Eins-Zuordnung
- Klassifizieren (Was soll gezählt werden?)
-Klasseninklusion (Festlegung, was zu einer Klasse gehört)
-Klassifikation (sortieren)
- Seriation (Reihenfolge/ Ordnung)
- Verständnis von Invarianz (e.g.: gleiche Anzahl bleibt erhalten, auch wenn Plättchen auseinandergezogen wurden)

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11
Q

Entwicklung des Zählens

A

-verbales Zählen
-Abzählen

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12
Q

Verbales Zählen

A

-Zahlwortreihe kennen / aufsagen können
-wird in Abschnitten gelernt z.B. verbales Zählen bis 3, bis 10, … bis 100, …
-vorwärts, rückwärts und in Schritten

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13
Q

Entwicklung des verbalen Zählens
- 3 Stufen

A

1 Stufe: Gedicht (Zahlwörter werden miteinander verbunden, wie Text)
2 Stufe: feste Reihenfolge (Zahlwörter unterscheiden, langsamer, immer bei 1 starten)
3 Stufe: flexible Reihenfolge
- von jeder Zahl aus
- in Schritten
- vor und rückwärts

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14
Q

Entwicklung des verbalen Zählens
- Schwierigkeiten

A
  • Auslassungen
  • Sprünge
  • Inversion
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15
Q

Abzählen

A
  • zur Anzahlbestimmung
  • unter Berücksichtigung der Zählprinzipien
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16
Q

Zählprinzipien (Gelman & Gallistel 1986)
- nennen

A
  • Eindeutigkeitsprinzip
  • Prinzip der stabilen Ordnung
  • Kardinalzahlprinzip
    (Wie muss ich zählen?)
  • Abstraktionsprinzip
  • Prinzip der Irrelevanz der Ordnung
    (Was muss ich Zählen?)
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17
Q

Eindeutigkeitsprinzip
(Zählprinzip)

A
  • jedem Gegenstand wird genau ein Zahlwort zugeordnet
  • Fehler: Auslassung und Dopplung
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18
Q

Prinzip der stabilen Ordnung
(Zählprinzip)

A

-Zahlwörter müssen in richtiger / fester Reihenfolge aufgezählt werden
> stabilie Ordnung
Fehler: Auslassung

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19
Q

Kardinalzahlprinzip
(Zählprinzip)

A
  • Das letzte Zahlwort gibt die Anzahl der Menge.
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20
Q

Abstraktionsprinzip
(Zählprinzip)

A
  • Was muss gezählt werden?
    e.g.: Punkte oder Striche oder beides? ….—
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21
Q

Prinzip von der Irrelevanz der Anordnung
(Zählprinzip)

A

Anordnung der Zählgegenstände ist vollkommen egal, solange jedes Objekt einem Zahlwort zugeteilt ist (Eindeutigkeitsprinzip)

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22
Q

Entwicklungsphasen des Abzählens
(Modell Hasemann und Gasteiger)

A

Phase 1: Verbales Zählen
- Zahlwortreihe nicht strukturiert
- “Gedicht” (einszweidrei..)
- Zahlwörter werden noch nicht zum Zählen eingesetzt
Phase 2: Asynchrones Zählen
- Zahlwörter werden zum Zählen benutzt
- Objekte werden vergessen / mehrfach gezählt
Phase 3: Ordnen der Objekte währen des Zählens
- um sie besser Zählen zu können
Phase 4: Resultatives Zählen
- Bewusstsein (beim Zählen mit “eins” anfangen/ jedes Objekt nur einmal zählen/ letztgenannte Zahl gibt die Anzahl)
Phase 5: Abkürzendes Zählen
- Simultanerfassung kleinerer Mengen (Strukturen)
- Zählen von einer beliebigen Zahl an
- Zählen in Zweierschritten
- Rückwärtszählen

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23
Q

Logische Grundoperation (Piaget & Genfer Schule)
- Kritik

A

Idee der Einsicht logischer Grundoperation als Voraussetzung für Zahlverständnis heute nicht mehr geteilt.
> Man geht davon aus, das Zählen zur Entwicklung des Zahlbegriffs Beitrag leistet.

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24
Q

Zahlverständnis
- Was ist das?
- Aufzählung

A

Aspektreiche, komplexe Fähigkeiten, die sich aus mehreren Komponenten zusammensetzen, die miteinander Verzahnt sind

  • Ordniales Zahlverständnis
  • Kardinales Zahlverständnis
  • Relationales Verständnis
  • Stellenwertverständnis
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25
Ordinales Zahlverständnis
- Einsicht in den Reihenaspekt der Zahlen - Fähigkeit, die Zahl als feste Position in einer Zahlenreihe zu bestimmen
26
Kardinales Zahlverständnis
- Mengenverständnis: Mächtigkeit einer Menge kann mit einer Zahl ausgedrückt werden - Fähigkeit, die Mächtigkeit zu bestimmen z.B.: Abzählen oder durch strukturierte Mengenerfassung - Strukturierte Mengenerfassung geht einher mit einer Zerlegung in Teile/ einem Zusammenfassen von teilen (relationales Zahlenverständnis)
27
Mengenerfassung (kardinales Zahlverständnis) - 3 Möglichkeiten
- unstrukturiert: abzählen notwendig - strukturiert/ gruppiert: willkürliche Struktur, nutzbar um Zahl zu erfassen - mit verlässlicher Struktur (unter Nutzung der Kraft der 5 / 10: Anzahl der Punkte verlässlich durch Struktur, z.B.: Zwanzigerfeld)
28
Anzahlerfassung (kardinales Zahlverständnis)
- simultane Anzahlerfassung - quasi-simultane Anzahlerfassung - strukturierte Anzahlerfassung
29
Simultane Anzahlerfassung (kardinales Zahlverständnis)
- Anzahl wird auf einen Blick erfasst - möglich bei Anzahlen von bis 3-6 Elementen (je nach Studie) - nie mehr als 6 Elemente
30
Quasi-Simultane Anzahlerfassung (kardinales Zahlverständnis)
- Strukturierende Mengenerfassung in Verbindung mit einer Strukturnutzenden Darstellung - beruht auf Zerlegung in sichere Teilmengen - muss gelernt werden > Kenntnis über Material z.B.: Hundertertafel
31
strukturierte Anzahlerfassung (kardinales Zahlverständnis)
- Anzahlen werden strukturiert, Teilmengen simultan erfasst und die Gesamtzahl (rechnend) ermittelt - keine sichere Struktur gegeben - erfasse und strukturiere selbst - größere Mengen in Teilemengen teilen (diese sind eventuell simultan erfassbar)
32
Relationales Zahlverständnis
- Teil-Ganzes-Beziehung - Verständnis von Differenzbeziehungen (Ordinale Positionierungen gehen häufig auch mit relationalen Beziehungen einher)
33
Teil-Ganzes-Beziehung
- eine Gesamtmenge lässt sich in Teilmengen zerlegen und aus Teilmengen zusammensetzen - ermöglicht den Kindern die Beziehung zwischen dem Ganzen und seinen Teilen numerisch zu erfassen - wesentlich für das Rechnen
34
Differenzbeziehungen
Zahlen unterscheiden sich und sind immer größer, kleiner oder gleich -qualitativer Vergleich: kardinal interpretiert: <>= ordinal interpretiert: z.B.: am Zahlenstrahl größer, kleiner oder gleich -quantitativer Vergleich/ numerischer Unterschied: kardinal interpretiert: Wie viele mehr sind es denn? ordinal interpretiert: Welcher Abstand bestehlt zwischen 2 Zahlen
35
Vernetzung von Zahlendarstellung (Bruner)
- ikonisch: Bilder - sprachlich: sprachliche Symbole - enaktiv: Handlungen mit Material - symbolisch: mathematische Symbole
36
Vernetzung unterschielicher Darstellungen
Intermodaler Darstellungswechsel: inter = zwischen - Wechsel zwischen unterschiedlichen Darstellungsebenen z.B.: Ikonisch und symbolisch Intramodaler Darstellungswechsel intra = innerhalb - Wechsel innerhalb dergleichen Darstellungsebene z.b.: unterschiedliche ikonische Darstellungen
37
Stellenwertverständnis - Prinzipien des Stellenwertsystems
0 Teil-Ganzes-Prinzip als Grundlage 1 Bündelungsprinzip 2 Stellenwertprinzip
38
Bündelungsprinzip
Prinzip der Fortgesetzten Bündelung - mit derselben Bündelungseinheit - geordnete Zifferfolge in konventioneller Schreibweise dabei gilt: Bündelungszwang > kann in unterschiedlichen b-Systemen angenwandt werden
39
Stellenwertprinzip - Welche 2 Informationen liefert jede Zahl?
Jede Ziffer einer Zahl liefert zwei Informationen: - ihren Zahlenwert: die Anzahl der Bündel dieser Stufe - ihren Stellenwert: Mächtigkeit der Bündel aufgrund der Position der Ziffer
40
Stellenwertprinzip - 4 Eigenschaften
Beispiel: 26 1. Stellenwerteigenschaft (2 Zehner, 6 Einer) - der Wert der Ziffer ist durch ihre Position in der Zahl bestimmt 2. multiplikative Eigenschaft (2 x 10 = 20, 6 x 1 = 6) - die Anzahl der Bündel an einer Stelle werden mit ihrem Wert multipliziert 3. Additive Eigenschaft (20 + 6 = 26) - Gesamtwert der Zahl ergibt sich aus der Summe aller Werte der einzelnen Stellen 4. Eigenschaft der Zehnerbasis - durch die Zehnerbündelung passen immer 10 Bündel in die nächste Bündelungseinheit - um die Zahlen im Zehnersystem darzustellen werden 10 Ziffern (0-9) benötigt
41
Spiralprinzip & fundamentale Idee
Fundametale Ideen werden an verschiedenen Stellen - auf höherem Niveau - ausdifferenziert und mit neuen Vorstellungen angereichert - in strukturell angereicherter Form wieder aufgegriffen > Bewusstsein für die Weiterentwicklung > Spiralprinzip > Prinzip des vorwegnehmenden Lernens > Prinzip der Fortsetzbarkeit
42
Grundvorstellungen zur Addition und Subtraktion - Nennen
- Hinzufügen - Vereinigen (Addition) - Ergänzen - Abziehen - Vergleichen (Subtraktion)
43
Lösungsstrategien im Anfangsunterricht (Additions- und subtraktionsaufgaben)
- Zählen - Rechnen - Abrufen von automatisiertem Wissen (Subgruppen und Unterschiede)
44
Prozessbezogene Kompetenzen
- mathematisch kommunizieren - mathematisch modellieren - mathematisch argumentieren - mathematisch darstellen - Probleme mathematisch lösen - mit mathematischen Objekten und Werkzeugen arbeiten
45
mit mathematischen Objekten und Werkzeugen arbeiten
- übersetzen symbolische und formale Sprache in Alltagssprache und umgekehrt - verwenden mathematischer Fachbegriffe und Zeichen sachgerecht - verwenden mathematischer Objekte bei Bearbeitung mathematischer Aufgaben- und Problemstelllungen sicher und flexibel > Zahlendarstellungen, Terme, Tabellen Kanten - setzen mathematische Werkzeuge sachgerecht ein > digitale Werkzeuge, Zeichenwerkzeug
46
Problemlösen
- erkunden Aufgabenstellungen eigenständig - entwickeln Ideen für mögliche Vorgehensweisen - wählen geeigneter Werkzeuge - systematisch probieren - beschreiben und bewerten unterschiedliche Vorgehensweisen . nutzen Zusammenhänge und übertragen sie auf ähnliche Augabenstellungen
47
Modellieren
- wenden Mathematik auf konkrete Aufgabenstellungen aus ihrer Lebenswelt an - Sachsituationen erfassen, sie in ein mathematisches Modell übertragen > Bearbeitung mit mathematischen Kompetenzen > Nutzung digitaler Werkzeuge - beziehen der Lösung auf die Sachsituation
48
Kommunizieren
- Denkprozesse und Vorgehensweisen angemessen und nachvollziehbar darstellen - kommunizieren über mathematische Gegenstände und Beziehungen in der Umgangssprache (Zunahme fachspezifischer Begriffe) - Zusammenarbeit, sachbezogen unter Einbehaltung von Regeln
49
Argumentieren
- stellen begründet Vermutungen - erklären Beziehungen und Gesetzmäßigkeiten (sprachlich, handelnd, zeichnerisch) - hinterfragen Vermutungen, Aussagen oder Begründungen
50
Darstellen
- verstehen eingeführte Darstellung und verwenden diese und selbst entwickelte Darstellung zu Bearbeitung von Aufgabenstellung und Dokumetation mathematischer Beziehungen zur übersichtlichen Repräsentation - in mündlicher und schriftlicher Form - übertragen einer Darstellung in eine andere - vergleichen und bewerten von Darstellungen
51
Zählen im Kontext der Addition als Lösungsstrategie im Anfangsunterricht
1) Vollständiges Auszählen 2) Weiterzählen vom ersten Summanden 3) Weiterzählen vom größeren Summanden (Nutzung des Kommutativgesetzes)
52
Zählen im Kontext der Subtraktion als Lösungstrategie im Anfangsunterricht
1) Rückwärtszählen (um gegebene Anzahl an Schritten) 2) Rückwärtszählen bis zu einer gegebenen Zahl 3) Vorwärtszählen (vom Subrahenden bis zum Minuenden zählen)
53
Warum gilt zählendes Rechnen als problematisch?
1. keine tragfähige Fähigkeit mit Blick auf größere Zahen 2. Operationen werden nicht als Umgang mit Mengen gedeutet 3. hohe Anforderungen an das Arbeitsgedächtnis führen zu Fehlern > Doppelzählungen > Auslassungen > vielfach Lösungsabweichung um "1" 4. überlagert Rückgriff auf auswendig gelernte Lernsätze 5. Repertoire auswendig gelernter Zahlensätze entwickelt sich sehr langsam oder gar nicht 6. strukturelle Zusammenhänge werden schwer entdeckt und kaum genutzt 7. selten Verbindung zwischen Aufgabe und Ergebis > Zahlenvorstellung & Vorstellungen von Größenordnungen des Ergebnisses nicht aufgebaut werden > viele Kinder nutzen diese Strategie trotz deutlicher Unterschiede in der Effizienz und Eleganz > Erfolg bei kleinen Zahlen > Diese Strategie wird aufgrund der hohen Fehleranfälligkeit nicht an Schulen unterrichtet.
54
Rechnen - Definition
Nicht - Zählendes Lösen von Additions- und Subtraktionsaufgaben auf der Basis von Wissen und unter Nutzung heuristischer Strategien und Beachtung der Rechensetze sowie auf der Grundlage eines Verständnis der Operation.
55
Grundvorstellung zur Addition und Subtraktion
Addition - Hinzufügen - Vereinigen Subtraktion - Abziehen - Vergleichen - Ergänzen
56
Hinzufügen (Grundvorstellung zur Addition)
Die zahlenmäßige Vergrößerung einer Menge durch Hinzufügen einer zweiten stellt eine dynamische Deutung dar. - 5 Kinder sind in der Turnhalle, 3 Kinder kommen gerade aus der Umkleide > Wie viele Kinder sind es insgesamt? 5 + 3 = 8
57
Vereinigen (Grundvorstellung zur Addition)
Das zahlenmäßige Zusammenfassen zweier zeitgleich vorhandenen Mengen stellt eine statische Deutung dar. - In einem Korb liegen 3 und in einem andern 4 Äpfel > Wie viele Äpfel sind es insgesamt? 3 + 4 = 7
58
Abziehen (Grundvorstellung zur Subtraktion)
Von einer gegebenen Menge wird eine Teilmenge angespalten. Das Ergebnis dieser Handlung ist dabei als Rest, welcher übrig bleibt, repräsentiert. Das 'Abziehen' besitzt einen dynamischen Charackter. - 4 Kinder Springen Seil, 1 Kind geht weg. > Wie viele Kinder springen noch Seil? 4 - 1 = 3
59
Vergleichen (Grundvorstellung zur Subtraktion)
Der Unterschied zwischen zwei Mengen soll bestimmt werden, wobei keine Handlung zum bestimmen des Unterschieds vorgegeben wird. Das 'Vergleichen' besitzt einen statischen Character. - Jana hat 5 Bonbons, Paul hat 3. > Wie viel mehr Bonbons hat Jana? 5 - 3 = 2
60
Ergänzen (Grundvorstellung zur Subtraktion)
Zu einer gegeben Ausgangsmenge werden Elemente hinzugefügt, bis eine bestimmte Zielmenge erreicht ist. Das gesuchte Ergebnis dieser Handlung ist dabei die hinzugefügte Menge an Elementen, welche den Unterschied zwischen der gegebenen Ausgangs- und Zielmenge repräsentiert Das 'Ergänzen' besitzt einen dynamischen Character. - 6 Kinder müssen ins Spielfeld und 4 sind bereits da. > Wie viele Kinder fehlen noch? 6 - 4 = 2
61
Grundvorstellung
- normative Grundvorstellung - deskriptiv ermittelte Vorstellungen von Kinder/ Lernenden
62
normative Grundvorstellung
- Sachanalyse mathematischer Inhalte - Identifizierung geeigneter Sachsituationen - Kontexte die den Kern des Inhalts abbilden
63
Deskriptiv ermittelte Vorstellungen von Kindern/ Lernenden (Grundvorstellung)
- Basis für die Entwicklung von Grundvorstellungen sind Handlungserfahrungen - Handlungsmuster entwickeln sich über Prozesse der Verinnerlichung zu mentalen Repräsentationen > über Kontextorientierung > über Strukturorientierung
64
Kontextorientierung
bei der Erkundung von Zahlen wie Operationen vor allem alltagsnahe und sinnstiftende Kontexte aufgreifen sowie mathematisch-mehrdeutige Erzählsituationen zulassen > Sachbilder, Rechengeschichten und symbolische Terme vernetzen > Operationen mit alltagsnahen Situationen verbinden und so Vorstellung aufbauen
65
Strukturorientierung
bei der Erkundung von Zahlen wie von Operationen vor allem struktur-bedeutsame Anschauungsmitteln aufgreifen sowie mathematisch-mehrdeutige Deutungs- und Arbeitsweisen zulassen > Materialhandlungen, Darstellungen und symbolische Terme vernetzen
66
Heuristische Strategien - Additions- und Subtraktionsaufgaben
- mit Ableiten > Ableiten von einer einfacheren Aufgabe: 9 + 4 = 10 [9+1]+ 4 = 14 - 1 = 13 12 - 9 = 12 - 10 [9+1] = 2 + 1 = 3 - mit Zerlegen > Zerlegungstrategie: 6 + 8 = 6 + 4 + 4 = 14 12 - 9 = 12 - 2 - 7 = 3 - mit Verändern > gegensinniges Verändern beider Summanden: 6 + 8 = 7 [6+1] + 7 [8-1] = 14 > gleichsinniges Verändern beider Subtrahenden 12 - 9 = 13 9[12+1] - 10 [9+1] = 3
67
Abrufen von automatisiertem Wissen
Kernaufgaben erarbeiten und automatisieren > alle anderen Aufgaben des 1+1 können dann als Nachbaraufgaben von diesen abgeleitet werden! > Kernaufgaben aus den Strukturen heraus erarbeiten
68
Kernaufgabe
> Fixpunkte des flexiblen Rechnens
69
Erkennen und Nutzen von Zusammenhängen zum flexiblen Rechnen
- Einsicht in mathematische Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten - Aufbau der Fähigkeit, diese flexible zu nutzen
70
Arbeitsmittel
Mit Arbeitsmitteln/ Materialien kann man handeln. Arbeitsmittel kann man anfassen. - Alltagsmatierialien, Bsp.: Kastanien - didaktische Arbeitsmittel, Bsp.: Wendplättchen - digitale Arbeitsmittel, Bsp.: Rechenapps
71
Darstellungen
- statische Bilder Bsp.: - von Arbeitsmitteln - von Alltagsmaterial - digitale Arbeitsmittel: Darstellungen mit denen man auch digital handeln kann
72
Funktionen von Anschauungsmitteln
- Mittel zur Zahldarstellung - Mittel zum Rechnen - Mittel zum Argumentiern und Beweisen
73
Mittel zur Zahldarstellung
- Nutzung konkreter Materialien und ikonischer Darstellung, um Zahlen darzustellen - Zahlverständnis knüpft an konkrete, empirische Objekte an - Entwicklung von Vorstellungen ist keine Automatismus > Aufbau mentaler Vorstellungsbilder von Zahlen
74
4-Phasen Modell (Wertha & Schulz 2011) - Aufbau von Vorstellungen
1. Handeln am geeigneten Material, ; dabei Beschreibung des Vorgehens 2. Beschreibung der Handlung mit Sicht auf das Material 3. Beschreibung der Handlung ohne Sicht auf das Material 4. Arbeiten auf einer symbolischen Ebene; ggf. Aktivierung der Handlung in der Vorstellung > als längere Prozess zu verstehen der Zeit braucht > Verinnerlichung wird angeregt
75
Mittel zum Rechnen
- nicht Festlegung und Einübung eines bestimmten Vorgehens, sondern Ermöglichung unterschiedlicher Lösungswege > Aufbau mentaler Vorstellungsbilder von Operationen und flexiblen Lösungswegen
76
Mittel zum Argumentiern und Beweisen
- Operative Beweise nutzen die Arbeitsmittel- und Anschauungsmittel, mit denen die Kinder vertraut sind - ergeben sich aus der Erforschund eines mathematischen Probleme/ Gegenstands - lassen sich in einer schlichten, symbolarmen Sprache führen - gründen auf Operation (Handlungen, Konstruktionen, Transformationen) mit quasi-realen mathematischen Objekten > Aufbau prozessbezogener Kompetenzen
77
Fazit der Funktionen von Arbeitsmittel/ Darstellungen
Berücksichtigung der Funktionen (Mittel) führt dazu, dass Anschauungsmittel und Veranschaulichung als Denkmittel , Artikulationsmittel und Beweismittel eingesetzt werden.
78
Epistemologischer Charackter
von Arbeitsmittel und Darstellungen > im Umgang werden mathematische Ideen und Konzepte aufgebaut > müssen gedeutet werden - mathematische Konzepte sind unsichtbar und müssen in die Dinge hineingesehenwerden > Deutungen besprechen, Konventionen vereinbaren! ansonsten herrscht Uneindeutigkeit Epistemologie: Erkenntnistheorie
79
Mehrdeutigkeit - Unterkategorien
Arbeitsmittel und Darstellungen sind mehrdeutig: - empirische Mehrdeutigkeit - theoretische Mehrdeutigkeit
80
Empirische Mehrdeutigkeit
keine verbindliche (richtige) Deutung von Veranschaulichungen, sondern mehrere Deutungen möglich - Objekte stehen in der Regel für konkrete Anzahlen - Mehrdeutigkeit produktiv nutzen
81
Theoretische Mehrdeutigkeit
- Zahlen und Operationen mit den Zahlen beziehen sich auf vielfältige Relationen - Die Elemente im Diagramm bekommen eine Variablenfunktion
82
Mehrdeutigkeit
Mehrdeutigkeit kann mathematische Einsichten unterstützen und produktiv genutzt werden. - Für bestimmte Themen/Inhalte/Gespräche können/ sollten auch Deutungs- und Gebrauchsweisen festgelegt werden > deutlich machen, dass es sich hierbei um eine Absprache/ Konvention handelt und nicht durch das Material festgelegt ist.
83
Auswahl von Anschauungsmitteln
- Weniger ist mehr! - lose Materialien: ermöglichen keine Anzahlerfassung aufgrund verlässlicher Strukturen - Noch wichtiger als eine gute Auswahl ist der unterrichtliche Umgang mit dem Material
84
Kriterienlist
1. angemessene Verkörperung der mathematischen Grundidee 2. Unterstützungder Simultanerfassung bzw. Quasi-Simultan-Erfassung 3. Übersetzung in grafische Bilder (leicht zeichnerisch) möglich 4. Unterstützung der Ausbildung von Vorstellungsbildern und das mentale Operieren 5. Vermeidung des zählenden Rechnes/ Unterstützung der Ablösungen des zählenden und der Übergang zum denkenden Rechnen 6. Ermöglichung individueller Bearbeitungs- und Lösungswege 7. Unterstützung der Ausbildung heuristischer Strategien 8. Unterstützung des kommunikativen/ argumentativen Austausch über individuelle Lösungswege 9. Strukturgleiche Fortsetzbarkeit möglich 10. Einsatz in unterschiedlichen Inhaltsbereichen 11. Einsatz im Rahmen unterschiedlicher Arbeits- und Sozialformen möglich 12. ästhetische Qualität
85
Hauptmethoden des Rechnens
- Mündliches Rechnen/ Kopfrechnen - halbschriftliches Rechnen - schriftliches Rechnen - Rechnen mit digitalen Werkzeugen
86
Halbschriftliches Rechnen
Im Kopf durchgeführte Berechnungen werden durch schriftliche Aufzeichnungen unterstützt > gestütztes Kopfrechnen > Rechenweg/ Notation sind NICHT vorgegeben
87
Halbschriftliches Rechnen - Charakteristika
- kein schematisches Operieren mit den gegebenen Zahlen - Berücksichtigung individueller Vorlieben - Berücksichtigung der Besonderheiten der Zahlen und ihrer Operationen - Nutzung vieler Rechengesetze
88
Strategien des Halschriftlichen Rechnens
Stellenweise Rechnen Schrittweise Rechnen Ableiten > bei allen Rechenarten anwendbar > Darstellung am Rechenstrahl oder mit Plättchen hilfreich
89
Strategien des Halbschriftlichen Rechnens - Addition
4 Strategien - Stellenweise Extra - Schrittweise - Hilfsaufgabe - Verändern
90
Strategien des Halbschriftlichen Rechnens - Subtraktion
5 Strategien - Stellenwerte Extra - Schrittweise - Hilfsaufgabe - Vereinfachen - Ergänzen 1. zahlbezogen 2. stellenweise
91
Stellenwerte Extra
Addition 13 + 49 = 40 + 12 = 52 10+40=40 3+9=12 Subtraktion 63 - 38 = 30 - 5 = 25 60-30=30 3-8=-5 > negative Zahlen in der Grundschule? > Methode funktioniert generell bei der Subtraktion sehr gut
92
Schrittweise
Addition 13 + 49 = 52 13+40=43 43+9=52 Subtraktion 63 - 38 =25 63-30=33 33-8=25
93
Hilfsaufgabe
Addition 13 + 49 = 53 - 1= 52 13+50(49+1)=53 > gegensinniges Verändern eines Summanden nacheinander Subtraktion 63 - 38 = 23 + 2 = 25 63-40(38+2)=23 > gleichsinniges Verändern des Minuenden/ Subtrahenden nacheinander
94
Vereinfachen
Addition 13 + 49 = 12 + 50 = 52 > gegensinniges Verändern beider Summanden gleichzeitig Subtraktion 63 - 38 = 65 - 40 = 25 > gleichsinniges Verändern des Minuenden und Subtrahenden gleichzeitig
95
Ergänzen
nur bei Subtraktion: zahlbezogen Ergänzen 63 - 38 = 2 + 20 + 3 = 25 38+2=40 40+20=60 60+3=63 > Wie viele brauche ich, um vom Subtrahenden zum Minuenden zukommen? stellenweise Ergänzen 63 - 38 = 25 8 bis 13 (3 + 1 Zehner) sind 5 40 (30 +1 Zehner) bis 60 sind 20 > Wie viele brauche ich, um im jeweiligen Stellenwert vom Subtrahenden auf den Minuenden zu kommen?
96
Halschriftliche Strategien - Fazit
Die jeweiligen Strategien sind - an bestimmte Eigenschaften der Zahlen (nahe bei 10, 100 etc.) - an Beziehungen der Zahlen zueinander (nahe aneinanderliegende Zahlen, Stellen im Minuend & Subtrahend) angepasst und sie werden spezifisch genutzt. Die Strategien enthalten Aspekte/ Elemente, die einen Anschluss and die schriftlichen Verfahren ermöglichen
97
Schriftliche Addition (Schriftlicher Algrithmus) - Charackteristika
- universell & automatisiert: Nur ein Weg! - können mechanisch ausgeführt werden - stark verkürztes Verfahren - effizient und schnell durchzuführen - Voraussetzung: Automatisierter Umgang mit kleinen 1+1 und 1*1 - Notwendig: Kenntnis des Stellenwersystems & Regeln für Übergang zwischen den Stellenwerten
98
Schriftliches Verfahren der Addition
H Z E 278 + 134 = 12 + 100+ 300 = 412 2 7 8 4+8=12 + 1 3 4 70+30=100 1 1 200+100=300 ------------ Stellenwert Extra 4 1 2 > Stellenwertverständnis ist wesentlich
99
Diskussion der Haupmethoden
- die so genannten schriftlichen Normalverfahren galten als die Krönung des Rechnens in der Grundschule - Tradition - nach Einführung der schriftlichen Verfahren geht Anteil der halbschriftlich gelösten Aufgaben stark zurück (bspw. 701 - 698 wir schriftlich berechnet) - jetzt Schwerpunkt auf halbschriftlichem Rechnen, denn flexibles, einsichtiges Ausnutzen von Rechenstrategien, Vielfalt von Lösungswegen > Kinder befähigen, Methoden des Rechnens abhängig von Zahlenmaterial, Operationsform, eigener Präferenz flexibel und bewusst einzusetzen (vgl. Selter 1999)
100
Verfahren der schriftlichen Subtraktion
A Art der Berechnung der Differenz - Abziehen (Minussprechweise) - Ergänzen (Plusschreibsweise) > Schreibweise ist gleich, deutlicher Unterschied in der begleitenden Sprechweise B Art der durchführung des Übergangs - Entbündeln (Entbündelungstechnik) - gleichsinnuges Verändern (Erweiterungstechnik) - Auffüllen (Auffülltechnik)
101
Abziehen - Berechnung der Differenz
Minussprechweise 7 5 4 - 4 minus 1 gleich 3 - 3 4 1 - 5 minus 4 gleich 1 - 7 minus 3 gleich 4 _______ 4 1 3
102
Ergänzen - Berechnung der Differenz
Plussprechweise 7 5 4 - 1 plus 3 gleich 4 - 3 4 1 - 4 plus 1 gleich 5 - 3 plus 4 gleich 7 _______ 4 1 3
103
Entbündeln mit abziehen - Durchführung des Übergangs
Entbündelungstechnik 6 10 5 (7) 2 - 2E minus 9E geht nicht. - 1 4 9 - Ich entbündele1Z des Minuenden zu 10E - Es bleiben 6Z. _________ - 12E minus 9E gleich 3E 4 2 3 - 6Z minus 4Z gleich 2Z - 5Z minus 1Z gleich 4Z > keine kleine 1
104
Entbündeln mir Ergänzen - Durchführung des Übergangs
Entbündelungstechnik 6 10 5 (7) 2 - von 9E bis zu 2E geht nicht - 1 4 9 - Ich entbündele1Z des Minuenden zu 10E - Es bleiben 6 Z. _________ - von 9E bis zu 12E sind es 3E 4 2 3 - von 4Z bis 6Z sind es 2Z - von 1H bis 5H sind es 4H > keine kleine 1
105
Gleichsinniges Verändern (mit Ergänzen) - Durchführung des Übergangs
Erweiterungstechnik/ Erweitern mit Ergänzen (10) 5 7 2 - von 9E zu 2E geht nicht - 1 4 9 - Ich verändere den Minuenden um 10E. 1 - Gleichzeitig verändere ich den ________ Subtrahenden um 1Z. 4 2 3 (Konstanz der Differenz) -Von 9E bis zur 12E sind es 3E - Von 5Z (4+1) bis 7Z sind es 2Z - Von 1H zu 5H sind es 4H
106
Gleichsinniges Verändern (mit Abziehen) - Durchführung des Übergangs
Erweiterungstechnik/ Erweitern mit Abziehen (10) 5 7 2 - 2E minus 9E geht nicht. - 1 4 9 - Ich verändere den Minuenden um 10E 1 Gleichzeitig verändere ich den _______ Subtrahenden um 1Z 4 2 3 - (Konstanz der Differenz) -12E minus 9E gleich 3E -7Z minus 5Z ( gleich 2Z -5Z minus 1Z gleich 4Z
107
Auffüllen - Durchführung des Übergangs
Auffülltechnik (nur mit Plusschreibweise) 1. Ergänze zum passenden Einer 2. Ergänze zum passenden Zehner 3. Ergänze zum passenden Hunderter H Z E 5 7 2 - von 9E bis 2E geht nicht, über 10 bis 12: - 1 4 9 9+3=12; Z wird 1Z größer, schreibe 3 und 1 übertrage 1. ________ -Von 5Z weiter bis 7Z, 5+2=7. Hunderter 4 2 3 bleibt gleich, schreibe 2. - Von 1 weiter bis 5: 1+4=5 Schreibe 4
108
Auffülltechnik - Vor- und Nachteile der Art des Übergangs
Vorteile - lässt sich halbschriftlich gut vorbereiten durch "Stellenweise ergänzen" - Minuend und Subtrahend bleiben unverändert Nachteile - Handlungen am Material nicht gut möglich - Durch Auffüllen an einer Stelle, können sich mehrere Stellenwerte verändern - Verkürzte endgültige Sprechweise lässt die Idee des Auffüllens nicht erkennen - Ergänzen liegt bei vielen Sachaufgaben wenig nahe
109
Entbündelungstechnik - Vor- und Nachteile der Art des Übergangs
Vorteile - knüpft gut an Verständnis der schriftlichen Addition an - kann gut mit Material dargestellt werden Nachteile - Ist kompliziert, mit Nullen im Minuend - braucht viel Platz beim Notieren (kann man verkürzen)
110
Erweiterungstechnik Vor- und Nachteile der Art des Übergangs
Vorteile - kann unabhängig von Zahlen immer gleich durchgeführt werden und nur die jeweilige Stelle wird betrachtet - kann mit Material dargestellt werden Nachteile - ist nur verständlich, wenn die Idee der Konstanz der Summe sehr gut verstanden - Darstellung mit Material ist eingeschränkt günstig
111
Fehlertypen
Flüchtigkeitsfehler - ... sind Fehler, welche Betroffene sofort korrigieren können, sobald sie darauf hingewiesen werden Systematische Fehler - ... sind Fehler, wenn bei Aufgaben desselben Typs wiederholt derselbe Fehlertyp erkennbar ist. Ursachen sind häufig stabile, falsche Konzepte
112
Systematische Fehler (der schriftlichen Subtraktion) - Aufzählung
- Fehler mit der Null - Falscher Umgang mit leerer Stelle im Subtrahenden - Addition statt Subtraktion - Rechenfehler (stellenweise Differenzbildung)
113
Systematische Fehler beim Übergang (der schriftlichen Subtraktion) - Aufzählung
- unvollständig durchgeführter Übergang - Merkzahlen nicht berücksichtigt - falsches Operieren mit Übergang - unnötiger Stellenübergang - Merkzahlen in falscher Spalte - im Zuge des Übergangs falsche Ergänzungen/ Verminderungen
114
Methoden der Fehleranalyse
- anhand schriftlicher Dokumente > Analyse schriftlicher Schülerdokumente > systematisches Erheben von Kompetenzen gemäß systematisch variierter Aufgabenmatrizen - anhand mündlicher Erläuterungen > klinisches Interview
115
Umgang mit Fehlern im Unterricht
Fehler sind Lerngelegenheiten, wenn SchülerInnen > den Fehler erkennen und einsehen, dass etwas falsch ist bzw. was falsch ist > den Fehler erklären können > die Möglichkeit haben, den Fehler zu korrigieren und eine richtigee Vorgehensweise/ Vorstellung erwerben > bei spontan auftretenden Fehlern sowie bekannten Fehlermustern
116
Normative Grundvorstellung der Multiplikation
- zeitlich-sukzessive Handlung > mehrmalige Wiederholung/ dynamische Sicht - räumlich-simultane Handlung > Gesamtmenge, aus jeweils gleich großen Anzahlen/ statische Sicht - kombinatorischer Kontext > sämtliche mögliche Kombinationen vin Elementen einer ersten mit einer zweiten Menge. > Einführung in die Multiplikation nicht sinnvoll
117
Deskriptive ermittelte Vorstellung von Kindern
- Idee der gleichmächtigen Gruppe - oft kein gesichertes Verständnis der Operation Multiplikation
118
Operationsverständnis grundlegend für die Multiplikation
- Basis für die Entwicklung von Grundvorstellungen sind Handlungserfahrungen - Handlungsmuster entwickeln sich über Prozesse der Verinnerlichung zu mentalen Repräsentation > über Kontextorientierung > über Strukturorientierung
119
Kontextorientierung
bei Erkundung von Zahlen wie Operationen - alltagsnahe und sinnstiftende Kontexte aufgreifen - mathematisch-mehrdeutige Erzählsituationen zulassen
120
Strukturorientierung
bei Erkundung von Zahlen wie Operationen - strukturell-bedeutsame Anschauungsmittel aufgreifen - mathematisch-mehrdeutige Deutungs- und Arbeitsweisen zulassen
121
Automatisieren
Die Automatisierung soll nach Abschluss des Lernprozesses die Kinder zu mentalen Operationen führen. Es kann später auch darum gehen, bei mentalen Operationen das Tempo zu steigern. - Auswahl spezifischer Wissenselemente, bspw. Kernaufgaben - zum Abschluss nach Phase der Grundlegung und des produktiven Übens
122
Entdeckendes Lernen & Üben
Kreislauf - Lehrkraft macht Angebote - Kinder erfinden die mathematischen Inhalte "neu" - Lehrkraft beobachtet Kinder und passt Angebote an - Angebote für aktive-entdeckendes Lernen von Mathematik
123
Übungen
Aufgabenserien, bei der Wissenselemente bzw. eine Fertigkeit wiederholt angewandt werden
124
Produktives Üben - Strukturierungsgrade
- gibt an, ob ein Übungsformat un-/schwachstrukturiert oder (stark) strukturiert ist > Übergänge sind fließend > entscheidend ist die mathematische Struktur > Ist die Übung unstrukturiert, ist sie nicht in Matrix II zu finden, da diese sich mit dem Zugang zur Struktur befasst.
125
Produktives Üben - Darstellungsform
- gibt an, ob ein Übungsformat gestütztes oder formales Üben ermöglicht
126
Gestütztes Üben
Gestütztes Üben: mathematische Handlungen werden mithilfe von Material oder Darstellungen gestützt und unterstützt - enaktiv - ikonisch > Illustrationen gelten nicht als Unterstützun
127
Formales Üben
- geschieht auf rein symbolischer Ebene - keine Nutzung von Material oder Darstellung
128
Arten der Strukturierung - Aufzählung
- Problemstrukturierende Übung - Operativ-strukturierte Übung - Sachstrukturierte Übung
129
Operativ-strukturierte Übung
Der strukturelle Zusammenhang der Aufgabe ergibt sich aus der systematischen Variation der Aufgaben und der Daten / Zahlen in den Aufgaben > die Ergebnisse stehen in einem gesetzmäßigen Zusammenhang
130
problem- strukturiertes Üben
Der strukturelle Zusammenhang der Aufgabe wird durch eine übergeordnete Frage/ eine Problemstellung gegeben/ eingefordert - gleichartige Aufgaben im Umkreis eines Problems oder einer übergeordneten Fragestellung - Lösung einzelner Aufgaben bereitet Boden zur Untersuchung der Struktur
131
Unterscheidung - proplemstrukturiert und operativ-strukturiert
- nicht immer strickt und eindeutig - es kann Übungen geben, in denen es eine Problemstellung und einen operativen Zusammenhang zwischen Aufgaben gibt/ bzw. sich bei der Bearbeitung herausbildet
132
Sachstrukturierte Übung
- die Aufgaben werden aus einem Sachzusammenhang heraus strukturiert - die Ergebnisse vermehren Sachwissen der Kinder
133
Zugang zur Struktur
- Reflexives Üben - Immanentes Üben > Ob der Zugang reflexiv oder immanent ist hängt entscheidend davon ab welche Struktur der Aufgabe bereits bekannt ist.
134
Reflexives Üben
- der strukturelle Zusammenhang kommt erst nach einzelnen, isolierten Übungen zum Vorschein und wird erst "später" erkannt - er wird reflektiert und in der Rückschau werden Zusammenhänge herausgefunden 2 Phasen der Arbeit 1. erst isoliertes Üben 2. anschließende Reflexion
135
Immanentes Üben
- der Strukturzusammenhang der Übung wird bereits zu Beginn (fast sofort) benutzt - etwa in Form: einer bereits bekannten oder sofort deutlich gewordenen Gesetzmäßigkeit
136
Produktives Üben
Sinnvolle Reihenfolge der Übungstypen zu einem Inhalt 1. teilstrukturierte, gestützte Übungen 2. reflektive Übungen - zunächst gestützt, dann formal 3. unstrukturierte, formal Übungen (zur Automatisierung) 4. immanente Übungen gestützt und dann Formal
137
Grundvorstellungen der Division
-Aufteilen und Verteilen
138
Aufteilen
- Gesamtzahl der Elemente: gegeben - Anzahl der Elemente in der Teilmenge: gegeben - Anzahl der Teilmenge: gesucht > 12 Kinder insgesamt, immer 3 Kinder in eine Gruppe Gesucht: Wie viele Gruppen gibt es? 12:3=4
139
Verteilen
- Gesamtzahl der Elemente: gegeben - Anzahl der Elemente in der Teilmenge: gesucht - Anzahl der Teilmenge: gegeben > Bildet 3 Gruppen aus 12 Kindern Gesucht: Wie viele Kinder sind in einer Gruppe? 12:3=4 > nicht möglich mit rationalen Zahlen und Brüchen
140
Multiplizieren
- Gesamtzahl der Elemente: gesucht - Anzahl der Elemente in der Reilmenge: gegeben - Anzahl der Teilmenge: gegeben > 3 Kinder in 4 Gruppen Gesucht: Wie viele Kinder sind es? 4*3=12 > Umkehraufgabe
141
Grundvorstellungen der Division - Spirale
- aufteilende Division bei rationalen Zahlen möglich > verteilende Division nur bei natürlichen Zahlen > dementsprechend aufteilende Division an Vorwissen anknüpfbar, der aktuellen Entwicklungsstufe angepasst und besser fortsetzbar > Spirale
142
Grundvorstellungen der Division - Schwierigkeiten
- mehrere Anläufe, keine (sinnvolle) Rechengeschichte gefunden - Rechengeschichte zu anderen Operatoren - Handlungsebene musste aktiviert und die Aufgabe mit Material dargestellt werden - Rechengeschichte wurde unnötig komplex - Ausrechnen der Aufgabe gelang nicht - Formulierung einer sinnvollen Fragestellung gelang nicht
143
Vorgehensweisen beim Lösen von Divisionsaufgaben
- mit Material und Darstellungen - Rechnen (Lösungsstrategien) - Abrufen
144
Ableiten - Lösungstrategie bei Division
Bsp.: aud Nachbaraufgabe 40 : 8 = 5, darum ergibt 48 : 8 = 6
145
Zerlegen - Lösungsstrategie bei Division
Bsp: 48 = 40 + 8. Ich kenne schon 40 : 8 = 5 und 8 : 8 = 1, darum gilt 48 : 8 = 5 + 1 = 6
146
(gleichsinniges) Verändern - Lösungsstrategie bei Division
Bsp: 24 : 4 = 6 > 48 ist das Doppelte von 24, 8 ist das Doppelte von 4 > darum ergibt 48 : 8 ebenfalls 6
147
Umkehraufgabe - Lösungsstrategie bei Division
Bsp: Ich kenne schon 6 * 8 = 48. Darum ist 48 : 6 = 8
148
Wiederholte Addition/ Subtraktion - Lösungsstrategie bei Division
Bsp: 48 - 8 = 40, 40 - 8 = 32, 32 - 8 = 24, 24 - 8 = 16, 16 - 8 = 8, 8 - 8 = 0 Ich kann also 8 sechsmal abziehen, darum ist 48 : 8 = 6 Oder: 8+8+8+8+8+8=48 Ich kann also 8 sechsmal addieren, darum ist 48 : 8 = 6
149
Grundlegen des Divisionsverständnis
Verstehensorientierte Erarbeitung der Division in engem Zusammenhang zur Multiplikation und auf der Grundlage eines guten Verständnisses der Multiplikation und der Beherrschung der Kernaufgaben der Multiplikation. > kontextorientiert & strukturorientiert (Verstehensorientierte Einarbeitung der Division in engem Zusammenhang zur Multiplikation) > Produktives Üben > keine Automatisierung des kleinen EindurchEins (im Kontrast zur Multiplikation)
150
Division mit Null
0 : 5 = 0, denn 0 * 5 = 0 > funktioniert 5 : 0 = - > nicht definiert > denn es gibt keine natürliche Zahl n mit n * 0 = 5 > für alle natürlichen Zahlen n gilt n * 0 = 0
151
Division mit Rest
Das Ergebnis muss kontextabhängig interpretiert werden. - pro Auto 5 Sitze, 12 Kinder müssen transportiert werden - Wie viele Autos werden gebraucht? 12 : 5 = 2 Rest 2 > Es werden 3 Autos benötigt
152
Differenzierung
... umfasst alle Strategien auf die Unterschiedlichkeit von SchülerInnen einzugehen. klassische Unterscheidung - äußere Differenzierung - innere Differenzierung
153
Innere Differenzierung
- Differenzierung nach Methoden und Medien bei gleichen Lernzielen und gleichen Lerninhalten - Differenzierung im Bereich der Lernziele und Lerninhalte > Differenzierung ist es nur, wenn nicht alle das gleiche machen.
154
Innere Differnzierung > gleiche Ziele
- soziale Differenzierung > Bsp.: Einzel- und Partnerarbeit - mediale Differenzierung > Bsp.: Punktefeld, Tafel, Rechne - quantitative Differenzierung > mehr oder weniger Aufgaben, mehr oder weniger Zeit
155
Innere Differenzierung > unterschiedliche Ziele
- qualitative Differenzierung > unterschiedliche Ziele bzw. Schwierigkeitsstufen > wird deutlich durch Unterrichtsangebote auf unterschiedlichem inhaltlichen Niveau Bsp: gleiche Operation, aber entweder großes oder kleines Einmaleins
156
Innere Differenzierung - Probleme und Fragen
- wer entscheidet darüber, wer welche Aufgaben auf welchem Schwierigkeitsgrad löst? - Innere Differenzierung erfordert eine ständige Diagnose der Kompetenzen und passgenaue Überlegungen für jedes Kind - qualitative Differenzierung erfordert eine Entscheidung über Hierarchie von Aufgaben und die Beurteilung der unterschiedlichen Schwierigkeiten (Anforderungsbereiche) - in der Praxis führt innere Differenzierung zur Verwendung von geschlossenen Aufgaben und Kopiervorlagen (Bsp.: Wochenplan)
157
Anforderungsbereiche - Nennen
Anforderungsbereich I: - Reproduktion Anforderungsbereich II: - Zusammenhänge herstellen Anforderungsbereiche III: - Verallgemeinern und Reflektieren
158
Reproduzieren
- Anforderungsbereich I - Wiedergabe von Grundwissen - Ausführen von Routinetätigkeiten - direkte Anwendung von grundlegenden Begriffen und Verfahren
159
Zusammenhänge herstellen
- Anforderungsbereich II - erkennen mathematischer Zusammenhänge - Verknüpfen von Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten bei der Bearbeitung mathermatischer Aufgabenstellungen
160
Verallgemeinern und Reflektieren
- Anforderungsbereich III - Übertragen von Erkenntnissen auf unbekannte Fragestellungen - Entwickeln und Reflektieren von Strategien, Begründungen und Folgerungen
161
qualitative Differenzierung erfordert eine Entscheidung über Hierachie von Aufgaben und die Beurteilung der unterscheidlichen Schwierigkeiten
- Anforderungsbereichen - Zahlenraum - Curriculare Zuordnung > Klassenstufen/ Operatoren - Spiralprinzip - Basisstoff für Kinder mit Schwierigkeiten
162
Natürliche Differenzierung
- alternativer Ansatz zur klassischen Differenzierung
163
Natürliche Differenzierung - Merkmale
- gleiches Lernangebot - inhaltliche Ganzheitlichkeit/ fachliche Rahmung - Level, Wege & Darstellung der Bearbeitung frei - soziale Mit- und Voneinanderlernen
164
Gleiches Lernangebot (natürliche Differenzierung
- alle Kinder erhalten die gleiche Aufgabenstellung
165
Inhaltliche Ganzheitlichkeit/ fachliche Rahmung (natürliche Differenzierung)
- mathematische Entdeckungen können gemacht werden - Zusammenhänge gefunden und reflektiert - mathematisch reichhaltig
166
Level, Wege & Darstellung der Bearbeitung frei (natürliche Charackterisierung)
Level: - Anforderungsbereiche I, II, III Wege: - vielfältige Wege des Finden von Beziehungen Darstellung: - unterschiedliche Darstellungsmöglichkeiten
167
sozialen Mit- und Voneinanderlernen
- ergibt sich von selbst, da Kinder Interesse an den Entdeckeungen anderer haben - durch das Vergleichen und Besprechen werden die eigenen Einsichten vertieft und neue Erkenntnisse gewonnen > muss nicht zwingend in der Aufgabenstellung gefordert sein
168
Natürliche Differenzierung
- ermöglicht Kindern ihr eigenes Niveau der Bearbeitung zu zeigen - entlastet Lehrkräfte von einer Bereitstellung individuell, differenzierten Materials gemäß der inneren Differenzierung - hat Grenzen in der Unterschiedlichkeit der Bearbeitung auf unterschiedlichen Niveaus abhängig von der Aufgabenstellung > ggf. sind ergänzende innerere Differenzierungsmaßnahmen qualitativer Art notwendig