Einführung Flashcards

1
Q

Angewandte Vegetationskunde - wofür eigentlich?

A
  • für FFH Managementplanung
  • Mitteleuropa als Vegetationsraum nicht an Landesgrenzen orientiert
  • Vegetation: Gesamtheit der Pflanzengesellschaften eines Gebietes ≠ Flora
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2
Q

Was bedeutet Vegetationsökologie?

A

Vegetationsökologie ist die Analyse von Mechanismen, welche die Ausbildung und Veränderung in Raum und Zeit beeinflussen sowie die Gliederung und Charakterisierung von Vegetationseinheiten

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3
Q

Was sind die Folgenreiche der Erde?

A

(Folgenreich = floristisch geografische Einheiten, die untereinander starke Kontraste aufweisen)

  • Holarktis
  • Paläotropis
  • Neotropis
  • Capensis
  • Australis
  • Antarktis

Die Umwelt bewirkt Vegetationsdifferenzierung
Das Klima bewirkt großräumige Vegetationsdifferenzierung - Mitteleuropa in neooraler (=kühlgemäßigter Zone)

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4
Q

Welche Vegetationszonen (=Biome) gibt es?

A
  • Tropischer Regenwald
  • Wüste
  • Grasland, Prärie
  • Boreale Nadelwaldzone
  • Tropische Savanne
  • Zone mediterraner Hartlaubgewächse
  • Sommergrüne Laubwälder
  • arktische + alpine Tundra
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5
Q

Beschreibe Mitteleuropa

A

Florenreich: Holarktis
Klima: neoorale Zone
Biom: sommergrüne Laubwälder als Sonate Vegetation
(zonale Vegetation = entspricht dem Großklima –> sommergrüne Laubwälder)
(atonale Vegetation = Vegetation von Sonderstandorten –> Dünen, Moore, Auen)

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6
Q

Vegetation als Ergebnis der Wirkung welcher Faktoren?

A
  • natürlicher Standortfaktoren (z.B. Klima)
  • historische Prozesse (z.B. Klimaveränderung)
  • anthropogen Veränderungen
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7
Q

Zu was führt die vergangene und aktuelle Umwelt (z.B. Klima, Böden, Landnutzung)?

A

führt zu Differenzierung und Verbreitung von Arten (und das führt auch zu )
führt zu Differenzierung und Verbreitung von der Vegetation

–> Arealbildung

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8
Q

Die Vegetation setzt sich aus Pflanzenarten zusammen, diese haben unterschiedliche Verbreitungsgebiete (=Areale), beschreibe Areale

A

Areal = Siedlungsgebiet einer systematischen Einheit (Arten, auch Gattungen, Familien, allgemein Taxa)
–> Ausdruck der Anpassung an Umweltbedingungen
–> Ergebnis historischer Prozesse (Evolution, Rückgang, Ausbreitung)

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9
Q

Zeichne die Arealtypen mit Arealbegriffen

A

isolierter Vorposten

Vorposten
Arealrand
Hauptareal
Arealzentrum

geschlosseneres Areal mit Exklave

Teilareale (disjunktes Areal)

weltweites Areal: Kosmopolit

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10
Q

Was bestimmt die Arealbildung?

A
  • zusammenwirken artspezifischer Merkmale (physiologische Amplitude z.B. Frosttoleranz) mit Umweltmerkmalen:
  • klimatische (!), edaphische u.a. abiotische Bedingungen
  • Konkurrenz u.a. Biotische Beziehungen, anthropogen Einflüsse… historische Prozesse
  • Klimawandel, Evolution, natürliche Migration, biologische Invasionen, anthropogen Landnutzungen
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11
Q

Ursachen der Arealgrenzen der Rotbuche in Europa

A
  • Atlantische Grenze: Land/Meer, zu nasse Böden, Ausbreitungsgeschichte
  • Boreale Grenze: zu kurze Vegetationsperiode, zu kalt, Risiko Frosttrocknis
  • Kontinentale Grenze: Sommertrockenheit, zu kalt, Spätfrostgefahr
  • Mediterrane Grenze: zu trocken, zu warm, aber in Berglagen
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12
Q

Arealformeln m/mo - temp -ozEUR

A

Rotbuche kommt in der montanen (= Berglagen Mittelmeergebiet) sowie in der temperaten (gemäßigten) Zone Europas mit ozeanisch geprägtem Klima vor

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13
Q

Nach ihrem Hauptareal können Pflanzen als Geoelemente angesprochen werden, Geoelemente = Pflanzenarten mit ähnlichem Hauptareal, die an bestimmte klimatische Verhältnisse gebunden sind, welche gibt es?

A

meu = mitteleuropäisch
atl = atlantisch
med = mediterran
bor = boreal
arkt = arktisch
pant = pantisch
tur = tyrannisch
eu-/sub- = hauptsächlich randliche Verbreitung

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14
Q

Areale von Pflanzen verändern sich = Arealveränderung ( natürlich, anthropogen), Vegetationskonzepte sprechen von ursprünglicher, realer und potentiell natürlicher Vegetation…

A

A: Arealerweiterung, z.B. nacheiszeitliche Wiedereinwanderung der Fichte

B: Arealschrumpfung: Schrumpfung zu disjunkten Arealen Bsp: Schwarzkiefer, Glazialrelikte (=Arten die zunächst in der Nacheiszeit weit verbreitet waren + heute nur noch auf besonders kalten Standorten in D. vorkommen)

C: Reliktendemiten: Arealschrumpfung durch Aussterben bis auf kleines Reliktareal, Bsp: Küsten-Mammutbaum, Ginkgo

D: Vikariismus: nahe verwandte Arten aus einer Abstammungsgemeinschaft vertreten einander Bsp: Rhododendron in Alpen, Buschwindröschen in der Holarktis

E: Pseduovikariismus nicht näher verwandte Arten, aber doch ökologisch bzw. geografisch stellvertretende Taxa

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15
Q

Vegetation auf verschiedenen Zeitebenen

A

früher –> ursprüngliche Vegetation –> kaum vom Menschen beeinflusst, Rekonstruktion mit vegetationsgeschichtlichen Ansätzen (Bsp: Pollenanalyse) : Rekonstruktion

heute –> aktuelle (reale) Vegetation –> derzeit ausgeprägte Vegetation, zusammengesetzt aus natürlicher (naturnaher) und anthropogener Vegetation (Ersatzgesellschaften) : Dokumentation

zukünftig –> potentielle natürliche Vegetation –> gemachter, natürlicher Zustand der Vegetation…, der sich für … einen bestimmten … Zeitabschnitt entwerfen lässt, wenn die menschliche Wirkung auf die Vegetation beseitigt und die natürliche Vegetation schlagartig in das neue Gleichgewicht eingeschaltet gedacht würde : Konstruktion

a) naturnahe Relikte ursprünglicher Vegetation ohne wesentliche menschliche Einflussnahme (ursprüngliche natürliche Vegetation ^= Reale Vegetation)

b) Potentiell natürliche Vegetation =^ ursprünglich natürlicher Vegetation

c) höchstentwickelte Vegetation ohne Einwirkung reversibler, aber unter Berücksichtigung irreversibler anthropogener Einflussnahme (potentiell natürliche Vegetation entspricht realer Vegetation)

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16
Q

Ziel der Pflanzensoziologie

A

Typisierung der realen Vegetation auf Basis ihrer Artenkombinationen –> Vegetationseinheiten auf unterschiedlichen Hierarchieebenen

Prinzip: überregionaler Vergleich von Vegetationsaufnahmen in Tabellen

Charakterarten, die einen eindeutigen Schwerpunkt innerhalb bestimmter Vegetationstypen haben:

  1. Vegetationsaufnahmen (viele, aus dem ganzen Bezugsgebiet)
  2. Tabellarische Ordnung der Aufnahmen zu Typen hoher floristischer Ähnlichkeit
  3. Beschreibung der Typen
  4. Systematische Einordnung der Typen in das Gesamtsystem –> Differentialarten, die nahe verwandte Vegetationstypen voneinander abgrenzen
17
Q

Pflanzengesellschaft Definition

A

Pflanzengesellschaft: Vegetationstyp mit regelhaft wiederkehrender Artzusammensetzung (“charakterliche Artenkombination”)

18
Q

Assoziation Definition

A

Assoziation: Pflanzengesellschaft der untersten Stufe der pflanzensoziologischen Systematik, die durch Charakterarten geprägt ist (Verbreitungsschwerpunkt in jeweiliger Assoziation)

Bsp:
Klasse - Querco Fagetea (europäische Sommerwälder)
Ordnungen - Fagetalia sylvaticae (mesophile Buchen und Laubmischwälder)
Verbände - Fagin sylvaticae (Rotbuchenwälder)
Assoziationen - Gallo Fagetum (Waldmeister-Buchenwald)

19
Q

Gesetzlich Geschütze Biotope

A
  • pauschaler Schutz bestimmter Biotoptypen (unabhängig von Schutzgebietsausweisung)
  • Verschlechterungsverbot
  • Ausgleichspflicht bei Eingriffen
  • Berufsaufgabe: Biotopkartierung + meist vegetationskindlich fundierte Zuordnung zu gesetzlich geschützten Biotoptypen, Entwicklung von Ausgleichsmaßnahmen
20
Q

Ziele der FFH Lebensraumtypen (europäisches Schutzgebietssystem Natura 2000; rechtliche Basis Vogelschutzrichtlinie, Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)

A
  • Schutzgebiete für besondere Arten + Lebensraumtypen –> Anhänge FFH Richtlinie
  • günstiger Erhaltungszustand
  • Monitoring
  • Managementpläne
  • Berufsaufgabe: Kartierung, Bewertung, Planung

FFH Lebensraumtypen pauschal nicht geschützt, dafür sind FFH-Gebiete da