Einführung Flashcards

(225 cards)

1
Q

Womit beschäftigt sich die Klinische Kinderpsychologie? (Kurz Definition)

A

Mit den Ursachen, der Entwicklung und dem Verlauf psychischer Störung bzw. abweichenden Verhaltens

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2
Q

Was kommt einer besonderen Bedeutung zu bei der Klinischen Kinderpsychologie?

A

früh wirksamen Risiko- und Schutzfaktoren

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3
Q

Wo lässt sich die Klinische Kinderpsychologie thematisch einordnen?

A

Sie ist die Schnittstelle der Klinischen und der Entwicklungspsychologie

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4
Q

Was liefert uns die Entwicklungspsychologie?

A

Den Definitionsrahmen, was altersspezifisch als normal oder abweichend verstanden wird

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5
Q

Wofür können die Normen der Entwicklungspsychologie verwendet werden?

A

Für Störungskonzeptionen, wo es v.a. ja um Abweichungen geht

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6
Q

Wofür brauch man Störungskonzeptionen?

A

Um im Einzelfall zu entscheiden ob eine Person eine Therapie benötigt

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7
Q

An welchen 3 Kernthemen lässt sich die Relevanz der Entwicklungspsychologie Forschung zeigen?

A

Entwicklungsnormen, Entwicklungsaufgaben für bestimmte Lebensphasen, Entwicklungskompetenzen, die in einer Lebensphase erlernt werden sollten

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8
Q

Was sind Entwicklungsnormen?

A

Maßstäbe, wodurch die individuelle Entwicklung eines Menschen eingeschätzt und verglichen werden kann

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9
Q

Nenne ein Beispiel für Entwicklungsaufgaben in einer Lebensphase.

A

In der Adoleszenz die zunehmende Gewinnung von Autonomie und Ablösung von den Eltern

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10
Q

Nenne ein Beispiel für eine alterspezifische Kompetenz.

A

In der Kindheit das Laufen lernen oder der Spracherwerb

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11
Q

Worin besteht der Unterschied zur Entwicklungspsychologie?

A

Es werden Entstehungsbedingungen und Auswirkungen von Entwicklungsabweichungen untersucht und nicht von ,,normalen” Entwicklungsverläufen

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12
Q

Nenne Synonyme für die Kinder- und Jugendpsychologie.

A

Klinische Kinderpsychologie, Entwicklungspsychopathologie

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13
Q

Womit sich die Kinder- und Jugendpsychologie? (Liste)

A
  • der Suche nach biologischen, psychischen und sozialen Ursachen von Verhalten
  • dem Vergleich auffälliger und unauffälliger Entwicklungsverläufe
  • der Untersuchung von Kontinuität und Diskontinuität im Verhalten
  • der Klärung von Vorboten einer zukünftigen Entwicklung (Prädiktion)
  • der Untersuchung von Risiko- und Schutzfaktoren
  • der Untersuchung von Vulnerabilität und Resilienz
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14
Q

Was besagt der biopsychosoziale Ansatz?

A

Dass jede Entwicklung von unterschiedlichen Faktoren bestimmt ist

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15
Q

Welche Faktoren bestimmen laut dem biopsychosozialen Ansatz die Entwicklung?

A

Biologische, psychische und soziale Faktoren

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16
Q

Wie stehen die Faktoren des biopsychosozialen Ansatzes zueinander?

A

Sie beeinflussen sich wechselseitig, sind also nicht unabhängig voneinander

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17
Q

Welche Modelle werden im biopsychosozialen Ansatz unterschieden?

A

Interaktions- und Transaktionsmodelle

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18
Q

Worin gleichen sich die Interaktions- und Transaktionsmodelle?

A

Gehen beide davon aus, dass die Person und Umwelt die Entwicklung interaktiv bestimmen

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19
Q

Woraus resultiert die psychische Entwicklung des Kindes (K) über die Zeit (z.B. 1-3 Jahre) laut Interaktionsmodellen?

A

Aus der Verbindung seiner genetisch festgelegten Möglichkeiten und
seiner umweltbedingten Erfahrungen (U)

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20
Q

Nenne eine Beispielstudie zu der Auffassung des Interaktionsmodells.

A

Mädchen im Kindergartenalter über 17 Monate untersucht hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen einem schwierigen Temperament eines Kleinkindes, der harschen Disziplinierung der Eltern während der Kindheit und dem aggressiven Verhalten des Kindes im Kindergarten
Befund:Biologische Bedingungen: Temperament + soziale Umwelt des Kindes: harsche Erziehung tragen spezifisch zu der Entwicklung des aggressiven Verhaltens bei

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21
Q

Wozu zählt das Soziale Regulationsmodell?

A

Zu den Transaktionsmodellen

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22
Q

Von was stellt das soziale Regulationsmodell eine Weiterentwicklung dar?

A

Von den einfachen Interaktionsmodellen

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23
Q

Wovon geht das soziale Regulationsmodell aus?

A

Es geht davon aus, dass sich alle Faktoren, die an einer Interaktion beteiligt sind, gegenseitig beeinflussen und dadurch umgeformt (transformiert) werden. Somit beeinflussen nicht nur die biologischen und Umweltfaktoren das Verhalten, sondern das Verhalten verändert gleichzeitig wiederum die Umwelt.

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24
Q

Woraus ergibt sich jeder Entwicklungsschritt laut dem sozialen Regulationsmodell?

A

Jeder Entwicklungsschritt ergibt sich aus Charakteristiken des Kindes und seinen Erfahrungen

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25
Was resultiert aus den Ansichten des sozialen Regulationsmodells für das Beispiel der Disziplinierung?
das schwierige Temperament eines Kindes beeinflusst das Verhalten der Eltern, indem es sie zu noch mehr Disziplinierung animiert.
26
Was berücksichtigt das Transaktionsmodell der Entwicklung?
Die Transaktionen zwischen Person, ihren biologischen (inneren) Abläufen und den sozialen (äußeren) Abläufen
27
Zwischen was unterscheidet das Transaktionsmodell der Entwicklung neben dem Umweltfakor (U) noch?
Zwischen dem Genotyp (G) und Phänotyp (P) einer Person
28
Was beinhaltet der Umweltfaktor laut dem Transaktionsmodell der Entwicklung?
Kulturelle und soziale Gegebenheiten, die die Entwicklungsmöglichkeiten einer Person in ihrer Gesellschaft bestimmen.
29
Wie definiert das Transaktionsmodell der Entwicklung den Genotyp?
Als Gesamtheit der Erbanlagen einer Person. Wobei aus demselben Genotyp können durch unterschiedliche Umwelten verschiedene Phänotypen resultieren.
30
Wie definiert das Transaktionsmodell der Entwicklung den Phänotyp?
Als äußeres Erscheinungsbild und Verhalten einer Person
31
Nenne ein Beispiel für den Geno- und Phänotyp und deren Auswirkung auf die Umwelt.
Genotyp: Biologischen Gegebenheiten, um Laufen zu können Phänotyp: Kind läuft Umwelt: Eltern entfernen scharfe Gegenstände, zudem werde dann neue Anforderungen ans Kind gestellt, durch Erwerb der Kompetenz, jetzt erwarten sie z.B. Sprechen
32
Woran könnte eine Abweichung des kindlichen Verhaltens liegen?
Entweder hat das Kind nicht die Fähigkeiten um ein Verhalten umzusetzen oder es werden nicht die richtigen Aufgaben, die dem Kind gerecht werden, an das Kind gestellt
33
Was bestimmt den Entwicklungsverlauf?
Wechselwirkung und Grad der Ausgewogenheit der 3 Systeme
34
Was passiert wenn sich ein Teil des Systems ändert?
Das Gesamtsystem wird reorganisiert.
35
Was sind sensible Phasen?
Genetisch bedingte Entwicklungsphasen, die besonders empfänglich für Umwelteinflüsse sind
36
Was besteht in einer sensiblen Phase?
Eine erhöhte Bereitschaft des Menschen bestimmte Verhaltensweisen, Fertigkeiten oder Fähigkeiten zu erwerben
37
Was kann man über das Wissen über sensible Phasen für die KiJu ableiten?
Interventionen sollten in solchen Phasen erfolgen, um Rückstände zu vermeiden
38
Was sollte man allerdings trotzdem nicht in sensiblen Phasen machen?
Die Kinder mit Reizen überfluten
39
Wovon geht man neuronal bei genetisch sensiblen Phasen aus?
Hier findet in einer begrenzten Periode ein sehr rapides Zellwachstum statt
40
Was passiert wenn in der sensiblen Phase notwendige Reize nicht gegeben werden?
Kann dazu führen, dass bestimmte Dinge nicht erlernt werden, was dann zu ungünstigen Ausgangsbedingungen für das spätere Entwicklungsanforderungen, gewisse Dinge können allerdings natürlich nachgeholt werden, da Entwicklung ein Lebenslanger Prozess ist, allerdings nicht beliebig
41
Was kann unter Umständen passieren, wenn ein Lernprozess versäumt wurde, man ihn aber nachholen will?
Man muss einen größeren Aufwand betreiben, zudem kann dadurch ein Teufelskreis entstehen, da dann nicht mehr genug Ressourcen vorhanden sind für altersspezifische Aufgaben
42
Was sind Entwicklungsaufgaben?
Lebensalterstypische Herausforderungen, die an ein Individuum gestellt werden
43
Was wird für die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben benötigt?
Anpassungsleistungen, die in einer bestimmten Lebensperiode an das Kind gestellt werden
44
Wodurch können Entwicklungsaufgaben entstehen?
Entwicklungsaufgaben können biologisch determiniert sein (bspw. Laufen lernen) oder soziokulturell bedingt sein (Übernahme der Geschlechterrolle)
45
Nenne ein Beispiel für eine biologisch determinierte Entwicklungsaufgabe.
Laufen lernen
46
Nenne ein Beispiel für eine soziokulturelle bedingte Entwicklungsaufgabe.
Übernahme der Geschlechterrolle
47
Was geschieht bei einer erfolgreichen Bewältigung einer Entwicklungsaufgabe?
Führt zu Fertigkeiten und Kompetenzen, die künftige Aufgaben erleichtern sowie zu psychischem Wohlbefinden
48
Wodurch erhält ein Kind die notwendigen Ressourcen um Entwicklungsaufgaben zu bewältigen?
Müssen Kinder selbst mitbringen/in der Person verankert sein oder aus der unmittelbaren Umgebung beziehen können
49
Was muss mit den Ressourcen passieren auf die Lebensspanne gesehen?
Müssen sich über die Lebensspanne verändern und sich den steigenden Anforderungen an das Kind anpassen
50
Was kann passieren, wenn Entwicklungsaufgaben nicht abgeschlossen werden?
Kann zu Komplikationen bei weiteren Entwicklungsschritten und einer Fehlanpassung der Entwicklung führen
51
Nenne ein Beispiel dafür, dass psychische Symptome, die durch eine nicht abgeschlossene Entwicklungsaufgabe entstehen in einem Kontext auch positiv gewertet werden können.
Angst als Ergebnis gescheiterter Anpassung, aber auch als Signal für Umgebung, Veränderung herbeizuführen und das Kind zu stabilisieren
52
Welche Dinge sind hauptsächlich bei einer psychischen Krankheit entscheidend?
Nicht die aktuellen Bedingungen, sondern der bisherige Verlauf und die Fehlanpassungen, die aufgetreten sind
53
Was passiert, wenn mehrere gestörte/unangemessene Kompetenzen erlernt werden?
Sie addieren sich über den Entwicklungsverlauf
54
Wann wird eine Störung als primäre Entwicklungsstörung bezeichnet?
Wenn kognitiv-emotionale Kompetenzen der ersten zwei Lebensjahre betroffen sind
55
Wann wird eine Störung als primäre Verhaltensstörung bezeichnet?
Wenn Kompetenzen vorhanden sind, aber in veränderter Form
56
Was kann sowohl bei primären Entwicklungs und Verhaltensstörungen passieren?
Beide Störungen können zu sekundären Störungen führen.
57
Nenne ein Beispiel wie eine primäre Entwicklungsstörung zu einer sekundären Verhaltensstörung führen kann.
Kind mit frühkindlichen Autismus entwickelt eine eine Zwangsstörung oder hat Probleme mit Emotionsregulation
58
Nenne ein Beispiel wie eine primäre Entwicklungsstörung zu einer sekundären Entwicklungsstörung führen kann.
Kind mit frühkindlichen Autismus oft Defizite in Sprache, was zu Schwierigkeiten bei der sozialen Interaktionsfähigkeit führt
59
Was sind Entwicklungspfade?
Zeitliche Abfolge der Verhaltensweisen eines Kindes bis zu einem bestimmten Entwicklungsausgang
60
Wofür wird das Konzept der Entwicklungspfade herangezogen?
Um komplexe Verläufe eines Kindes zu erklären
61
Von welchen Annahmen geht das Konzept der Entwicklungspfade aus?
1. Störungen sind Abweichungen von normalen Entwicklungsverlauf 2. Störungen entstehen dadurch, dass gewisse alterstypische Aufgaben nicht bewältigt und durch Fehlanpassungen der Person, die abgekommen sind vom Entwicklungspfad 3. Veränderungen, positiv wie negativ, können zu vielen Zeitpunkten stattfinden -> Störung kein endgültiger Zustand -> Rückkehr zum positiven Entwicklungsverlauf möglich. 4. Veränderungsmöglich keiten werden durch vorangegangene Anpassungs-prozesse und Länge des Entwicklungspfades eingeschränkt. -> Interventionen werden umso schwieriger, je weniger Anpassungsleistung ein Kind in der Vergangenheit gezeigt hat und je länger das Kind einem abweichenden Pfad gefolgt ist 5. Unterschiedliche Pfade können zu einem ähnlichen Ergebnis führen: Äquifinalität 6. Gleiche Startbedingungen führen nicht unbedingt zum gleichen Entwicklungsausgang: Multifinalität
62
Was spielt bei der Frage, warum Kinder so unterschiedliche Verläufe aufweisen eine wichtige Rolle?
Risiko- und Schutzfakoren
63
Welche Aspekte spielen bei Belastungens- bzw. Risikofaktoren eine Rolle?
Die Interaktion aus interner (kindbezogene) Vulnerabilität und externer (umgebungsbezogene) Stressoren
64
Was ist bei der Entstehung von psychischen Krankheit im Bezug auf die Risikofaktoren entscheiden ?
Nicht die Art, sondern die Anzahl an Risikofaktoren
65
Was sind Riskiofaktoren?
Einflussgrößen, die das Risiko erhöhen, dass es zu einer Entwicklungsabweichung kommt, die eine psychische Störung begünstigt
66
Welche 6 psychosoziale Risikofaktoren, waren mit psychischen Beein-trächtigungen im Alter von 10 Jahren verbunden?
1. Schwere Eheprobleme der Eltern 2. Geringer sozialer Status 3. Beengte Wohnverhältnisse / viele Familienmitglieder 4. Kriminalität der Eltern 5. Psychische Störung der Mutter 6. Häufiger Kontakt zu Gesundheits- und Jugendämtern
67
Was für ein Risiko hat man, wenn man 0-1 Faktor der psychosozialen Risikofaktoren ausgesetzt ist?
2% Risiko
68
Was für ein Risiko hat man, wenn man 2-3 Faktoren der psychosozialen Risikofaktoren ausgesetzt ist?
6% Risiko
69
Was für ein Risiko hat man, wenn man 4 Faktoren der psychosozialen Risikofaktoren ausgesetzt ist?
20%
70
Wie wirken Risikofaktoren?
Zusammenspiel sehr komplex, sowie auch ihre Wirkmechanismen, sie wirken nicht universell, sondern stellen immer ein Risiko für einen speziellen Entwicklungsverlauf dar und der Zeitpunkt des Auftretens des Risikofaktors ist entscheidend dafür wie der Entwicklungspfad beeinflusst wird
71
Nenne ein Beispiel für die Schlimme eines Risikofaktor zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
Trennung der Eltern für Säugling kein Problem, für Kind in kritischer Phase allerdings schon
72
Nenne ein Beispiel für einen Risikofaktor der zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten einmal schützend und einmal gefährdend sein kann.
Nahe Bindung zur Mutter als Säugling sehr wichtig, als Jugendlicher kann dies die Autonomie einschränken
73
Nenne 9 Prädiktoren im Alter von 13 Jahren für den Substanzmissbrauch mit 25 Jahren.
1. Alter der Mutter unter 18 Jahre 2. Unerwünschte Schwangerschaft 3. Berufstätigkeit der Mutter im ersten Lebensjahr 4. Ungelernter/angelernter Vater 5. Beengte Wohnverhältnisse 6. Ständiger Ehestreit/unvollständige Familie 7. Kriminalität des Vaters 8. Depression der Mutter 9. Heimaufenthalt des Kindes
74
Was beinhalten Ressourcen/Schutzfaktoren?
intern, angeborene Merkmale oder erworbene Resillienzen und externe soziale Unterstützung
75
Was für eine Aufgabe haben Schutzfaktoren?
Sie mildern auftretende Risikofaktoren ab
76
Wozu werden Kompensationsfaktoren eingesetzt?
Zur Bewältigung einer entstandenen psychischen Störung
77
Was ist neben den klassischen/bekannten Faktoren wichtig?
1. Temperament 2. Bindungssicherheit 3. Gutes Annäherungsverhalten 4. Mittlere bis positive Stimmungslage
78
Wann treten Schutzfaktoren auf?
Bestehen schon vor dem Auftreten von Störungen und Wirkung wird erst entfaltet wenn ein Entwicklungsrisiko besteht
79
Wozu gehören die Schutzfaktoren?
Zu den Ressourcen eines Kindes
80
Wie wirkt ein Schutzfaktor?
Nicht universell, sondern immer spezifisch
81
Wie erhält man Kompensationsfaktoren?
Genetisch oder werden übers Leben erworben
82
Nenne ein Beispiel für einen Schutzfaktor.
Hohe Bildung der Eltern
83
Nenne ein Beispiel für einen Kompensatzionsfaktor.
Entspannungsübungen bei Angststörung
84
Wann kann der Geschlechtereffekt als Schutzfaktor dienen bei Jungen und Mädchen?
Bei Mädchen in der Kindheit und bei Jungen in der Adoleszenz
85
Was ist die Resilienz?
Widerstandsfähigkeit gegenüber ungünstigen Umständen
86
Vor welchem Hintergrund wirken Risiko- und Schutzfaktoren ?
Vor dem Hintergrund von Vulnerabilität und Resilienz
87
Wie können Vulnerabilität und Resilienz vorhanden sein?
Primär, also von Geburt an (genetische Basis) oder sekundär, in Auseinandersetzung mit der Umwelt erworben
88
Nenne ein Beispiel für Resilienz
positives Sozialverhalten
89
Nenne ein Beispiel für Vulnerabilität
negatives Bindungsverhalten
90
Welche Faktoren begünstigen die Resilienzbildung?
- Familienbezogene Faktoren, z.B. Erziehungsstil der Eltern | - Netzwerkbezogene Faktoren
91
Was beinhalten Netzwerkbezogene Faktoren?
Verfügbarkeit sozialer Unterstützung + kulturell-gesellschaftliche Merkmale -> z.B. Stellenwert von Gesundheit und Bildung in einer Gesellschaft
92
Was ist das Ziel der KiJu?
Kontinuität und Veränderung in der angepassten, sowie der fehlangepassten Entwicklung zu ermitteln und Faktoren dabei zu identifizieren, welche zur Entstehung und Entwicklung von Fehlanpassungen führen
93
Wofür können die Erkenntnisse über individuelle Muster in der Abfolge von Entwicklungsschritten genutzt werden?
Für Entwickungsprognosen
94
Wofür kann die Identifikation früher Fehlanpassungen genutzt werden?
frühzeitige präventive Maßnahmen und Therapien
95
Wofür können die Erkenntnisse über Entwicklungsabfolgen von Störungen genutzt werden?
Für die Empfehlungen für den Aufbau / die Abfolge von Interventionsschritten
96
Was ist die Prävalenzrate?
Beschreibt die Häufigkeit eines Merkmals zu einem gewissen Zeitpunkt oder über eine gewisse Zeitspanne hinweg in einer definierten Population
97
Was ist die Inzidenzrate?
Beschreibt die Neuerkrankungen zu einem Zeitpunkt oder innerhalb einer Zeitspanne
98
Was ist die Punkt-Prävalenz?
Beschreibt die Häufigkeit eines Merkmals zu einem gewissen Zeitpunkt/Stichtag
99
Was ist die Periodenprävalenz?
Beschreibt die Häufigkeit eines Merkmals über eine gewisse Zeitspanne hinweg in einer definierten Population
100
Was ist die administrative Prävalenz (In-Anspruchnahme-Prävalenz)?
Misst die Prävalenz von interessierten Merkmalen innerhalb einer Versorgungs- oder Behandlungseinrichtung
101
Was sind Prävalenzen?
epidemiologische Kennzahlen, die die Auftretenshäufigkeit einer Störung beschriebt
102
Ist die Prävalenzrate oder die Inzidenzrate wichtiger für die KiJu?
Die Prävalenzrate, da eine Störung ja nicht ansteckend ist
103
Wie kann man in der Periodenprävalenz defirenzieren?
In die Ein-Jahres-Prävalenz bzw. 12 Monats-Prävalenz (sehr häufig genutzt) und in die Lebenszeitprävalenz
104
Warum unterscheiden sich Prävalenzen einer Störung von Studie zu Studie?
Man kann niemals die gesamte Population untersuchen und hat deswegen verschiedene Stichproben, wobei dabei unterschiedliche Ergebnisse heraus kommen
105
Wie hoch ist die Periodenprävalenz im Kindes- und Jugendalter für psychische Störungen?
18%
106
Wie hoch ist die Periodenprävalenz im Kindes- und Jugendalter für Angststörungen?
10%
107
Wie hoch ist die Periodenprävalenz im Kindes- und Jugendalter für Dissozial-aggressiven Störungen?
7%
108
Wie hoch ist die Periodenprävalenz im Kindes- und Jugendalter für Depressive und hyperkinetische Störungen?
4%
109
Wie viel Prozent der Kindererfüllen Kriterien für eine psychische Störung?
45%
110
Wie viel Prozent der Kindererfüllen Kriterien für eine psychische Störung mit erheblichen Funktionseinschränkungen?
3-18%
111
Wie hoch ist die dimensionale Prävalenzrate bei psychischen Krankheiten im Kinder- und Jugendalter?
12,3%
112
Wie unterschieden sich die Prävalenzen zwischen Mädchen und Jugen?
Bis 13 Jahre höhere Gesamtprävalenz bei Jungen, allerdings findet eine Angleichung statt, wobei teilweise höhere Raten bei Mädchen zu finden sind.
113
Welche psychischen Störungen sind eher bei Jungen zu beobachten?
ADHS, dissoziale Störung, Substanzgebrauch, Tics, Enkopresis, Angst zuerst häufiger bei Jungen, dann Umkehr
114
Welche psychischen Störungen sind eher bei Mädchen zu beobachten?
Essstörungen und psychosomatische Störungen, Angst zuerst häufiger bei Jungen, dann eher bei Mädchen
115
Wie viel höher ist das Risiko einer Erkrankung einer Panikstörung im Erwachsenenalter, wenn ein Kind unter Trennungsangst leidet?
51,2 bis 8,4-fach so hoch (variiert von Studie zu Studie)
116
Wie viel höher ist das Risiko einer Erkrankung einer Angststörung im Erwachsenenalter, wenn ein Kind unter Trennungsangst leidet?
3,3-fach so hoch
117
Was kann passieren, wenn man psychische Störungen in der Kindheit nicht behandelt?
Es kann zu einer Chronisierung der Krankheit kommen oder andere psychische Krankheiten für das Erwachsenenalter werden begünstigt
118
Was ist der Odds Ratio (OR)?
Gibt an wie viel größer das Risiko im Gegensatz zu einer nicht Risikogruppe ist an einer Störung zu erkranken
119
Was ist das Ziel von Klassifikationssystmen?
Die große Anzahl klinischer Bilder nach der Ähnlichkeit von Gesichtspunkten zu gruppieren und dadurch auf eine überschaubare Menge typischer Symptomkonstellationen zu reduzieren -> eine Art Komplexitätsreduktion
120
Was ist das fatale an psychischen Störungen bei Kindern? (Zusammenfassung)
- betreffen knapp jedes fünfte Kind. - treten früh auf: 50% bis zum 14. Lebensjahr 75% bis zum 24. Lebensjahr - sind chronischer. - erhöhen das Risiko für psychische Störungen im Erwachsenenalter.
121
Was besagt der kategoriale Ansatz?
Folgt dem Alles-oder-Nichts Prinzip, hierbei muss immer eine Entscheidung für oder gegen eine Klasse gemacht werden, also liegt eine psychische Störung/ein bestimmtes Verhalten vor? Ja oder nein. Bei knapper nicht Erfüllung einer Kategorie wird eine Störung ausgeschlossen
122
Was besagt der dimensionale Ansatz?
Geht davon aus, dass sich psychische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten nicht eindeutig von normalen Verhaltensweisen abgrenzen und sich keine eindeutig unterscheidbaren Klassen definieren lassen. Hier herrscht die Annahme, dass den beobachteten Phänomenen bestimmte Dimensionen zugrunde liegen auf denen die Beobachtungen kontinuierlich verteilt sind, also von unauffällig zu auffällig bzw. von gesund zu krank mit graduierter Abstufung Es gibt Unterschiede also v.a. nur in quantitativer und nicht in qualitativer Form
123
Wodurch zeichnet sich eine Kategorie beim Kategorialen Ansatz aus?
Durch eindeutige Ein- und Ausschlusskriterien und zwischen diesen Kategorien müssen hinreichend qualitative Unterschiede bestehen um eine Aufteilung in versch. Klassen zu rechtfertigen
124
Was ist der Vorteil von Kategorialen Systemen?
Sind gut geeignet für Kliniker, da sie eine sinnvolle Informationsreduktion bieten, eine klar definierte Normierung, die die Kommunikation erleichtert und verbessert und einen schnellen Zugriff auf Ätiologisches und Therapeutisches Störungswissen ermöglichen
125
Was ist der Vorteil von Kategorialen Systemen?
Sind gut geeignet für Kliniker, da sie eine sinnvolle Informationsreduktion bieten, eine klar definierte Nomenklatur, die die Kommunikation erleichtert und verbessert und einen schnellen Zugriff auf Ätiologisches und Therapeutisches Störungswissen ermöglichen
126
Was kann man durch den dimensionalen Ansatz im Gegensatz zum Kategorialen erfasst werden?
Subklinische Fälle
127
Nenne ein Beispiel für ein dimensionales Instrument.
Das Psychopathologische Befundsystem für Kinder und Jugendliche (Perskep)
128
Nenne ein Beispiel aus einer Mischform aus dimensionalen und kategorialen Instrument.
Das Kinder Dips
129
Wie lautet der vollständige Name des ICD-10?
Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme
130
Wie lautet der vollständige Name des DSM-5?
Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders
131
Was kann mit dem ICD-10 klassifiziert werden?
aller Erkrankungen unter Einschluss psychischer Störungen.
132
Was ist bei dem ICD-10 weltweit verbindlich?
Die Nomenklatur
133
Welche beiden ICD-10 Manuale gibt es ?
blaues Buch: klin. Anwendung | grünes Buch: Forschungskriterien
134
Von wem wird das ICD-10 erstellt?
Von der WHO
135
Welche Vorteile hat das DSM-5 gegenüber dem ICD-10?
Es ost Homogener, konsistenter und expliziter als das ICD-10.
136
Was für ein System gab es vor dem DSM-5?
Ein multiaxiales System
137
Was beschreibt das Prozedurale Manual?
wie und nach welchen Regeln Diagnose abgeleitet und begründet werden kann
138
Für welche Berufe kann das DSM-5 verwendet werden?
Für alle Gesundheitsberufe
139
Für welche Berufe kann das DSM-5 verwendet werden?
Für alle Gesundheitsberufe
140
Wo wird das DSM-5 in Deutschland v.a. verwendet?
In der Forschung
141
Welche Erkrankungen können mit dem DSM-5 klassifiziert werden?
Nur psychische, keine somatischen Erkrankungen
142
Was ist eine multiaxiale Klassifikation?
Klinisch relevante Informationen werden auf mehreren Dimensionen (Achsen) eingeschätzt und versuchen der Komplexität eines Menschen mehr gerecht zu werden
143
Welche Faktoren wurden im multiaxialen System des DSM-4 zusätzlich erhoben?
Körperliche Symptomatik, psychosoziale Stressoren und das Niveau der psychosozialen Anpassung
144
Welche 5 Achsen wurden im multiaxialen System des DSM-4 zusätzlich erhoben?
Achse 1: Klinische Syndrome und anderen klinisch relevante Probleme Achse 2: Persönlichkeitsstörungen und geistige Behinderung Achse 3: Medizinische Krankheitsfaktoren Achse 4: Psychosoziale und umgebungsbedingte Probleme Achse 5: Globale Beurteilung des Funktionsniveaus
145
Warum wurde das multiaxiale System für das DSM-5 nicht weiter mit aufgenommen?
Es wurde weder in Forschung noch in der Praxis verwendet und Kritik an der Künstlichen Trennung von Achse 1 und 2
146
Welches Kapitel bezieht sich auf die psychischen Störungen im ICD-10?
Im F Kapitel (0-9)
147
In welche 3 Kapiteln des ICD-10 findet man die meisten psychischen Störungen von Kindern und Jugendlichen?
F7: Intelligenzminderung F8: Entwicklungsstörungen F9: Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
148
Wie heißen die 6 Achsen des ICD-10?
Achse 1: Klinisch-psychiatrisches Syndrom Achse 2: Umschriebene Entwicklungsstörungen Achse 3: Intelligenzniveau Achse 4: Körperliche Symptomatik Achse 5: Assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände Achse 6: Globalbeurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus
149
Wofür steht MAS im ICD-10?
Multiachialessystem für Störungen von Kindern und Jugenlichen
150
Aus welchen Grund wurde das Klassifikationssystem Zero-to-Three vom National Center for Infants, Toddlers, and Families erstellt?
Da Störungsbilder von Säuglingen wenig differenziert im ICD-10 dargestellt werden (weniger großes Problem beim DSM-5)
151
Welches sind die 5 Achsen des Zero-to-Three?
1. Primäre Diagnose 2. Klassifikation der Beziehungsstörung 3. Med. Probleme, Entwicklungsstörungen & Krankheiten 4. Psychosoziale Belastungssituation 5. Funktionell-emotionales Entwicklungsniveau
152
Welches sind die 5 Achsen des Zero-to-Three?
1. Primäre Diagnose/Klinische Auffälligkeiten (sollte immer die vordringlichsten Merkmale einer Störung reflektieren) 2. Klassifikation der Beziehungsstörung/Beeinträchtigung der Eltern-Kind-Beziehung und Charakterisierung der Beziehungsprobleme (sehr wichtig bei Kleinkindern) 3. Med. Probleme, Entwicklungsstörungen & Krankheiten 4. Psychosoziale Belastungssituation 5. Funktionell-emotionales Entwicklungsniveau
153
In welche Gruppen wird die Art der Eltern-Kind-Beziehung auf Achse 2 aufgeteilt?
überbehütend, vernachlässigend, ängstlich-gespannt, ängstlich-feindselig, verbal, körperlich, sexuell-misshandelnd
154
Nenne ein Beispiel für ein psychodynamisches Klassifikationssystem.
Operationalisierte psychodynamische Diagnostik (OPD-KJ)
155
Zu was ist das OPD-KJ eine Ergänzung?
Zur multiaxialen Diagnostik des ICD-10
156
Was für Informationen fehlen noch zum OPD-KJ?
Infos zu Rel und Val
157
Worauf wird sich beim OPD-KJ fokussiert
Auf das innere Erleben des Patienten und die Resonanz des Untersuchers auf den Patienten als wesentliche Informationsquellen
158
Wie lauten die 4 Achsen des OPD-KJ?
1. Beziehung 2. Konflikt 3. Psychische Struktur 4. Behandlungs-voraussetzungen
159
Was findet man auf der vertikalen und horizontalen Ebene der Achse Beziehung (OPD-KJ)?
Vertikale Ebene: Unterscheidung zwischen den Polen gewähren lassen und Kontrollieren Horizontaler Ebene: Beziehungsqualität (feindselig-liebevoll)
160
Worum geht es bei der Achse Konflikt? (OPD-KJ)
Individuation vs. Abhängigkeit, Unterwerfung vs. Kontrolle oder der peudikale Konflikt
161
Was beinhaltet die Achse Psychische Struktur? (OPD-KJ)
hier werden versch Strukturdimensionen unterschieden(Impulssteuerung, Identität, Infekttoleranz, Selbsterleben, Phantasien..)
162
Was beinhaltet die Achse Behandlungsvoraussetzung? (OPD-KJ)
In wie weit ist jemand Krankheitseinsichtig, Krankheitsgewinn, Nutzung des Helfersystems
163
Warum ist es nicht gerechtfertigt die Diagnostik als ungeliebtes Kind zu behandeln?
Da die großen Erfolge der Verhaltenstherapie dem störungsspezifischen Behandlungsansatz geschuldet sind, der gerade die detaillierte, reliable und valide Störungsdiagnostik zur Voraussetzung hat.
164
Was sind besondere Herausforderung in der Diagnostik bei Kinder und Jugendlichen?
- Integration der Berichte aus verschiedenen Quellen - Situationsspezifität von Problemverhalten - Mangelnde Übereinstimmung von Eltern und Kindern im Symptombericht - Veränderung der psychischen Störungsbilder in Abhängigkeit vom Lebensalter - Abgrenzung von entwicklungsphasentypischen Phänomenen - Schlechte Compliance & „Weiss-nicht“-Antworten
165
Bei welchen Störungen sind die Aussagen von Eltern meist richtig?
Bei externalisierenden Störungen
166
Bei welchen Störungen sind die Aussagen von Kindern meist richtig?
Bei internalisierenden Störungen
167
Wie geht man am besten mit weiß nicht antworten um?
Man fragt nochmal spezifischer nach
168
Was gibt es neben der Exploration psychischer Auffälligkeiten und Symptomen noch für Diagnostikbereiche?
Die Entwicklungsdiagnostik, die Leistungsdiagnostik, die medizinische Differenzialdiagnostik und die Familien- und Interaktionsdiagnostik
169
Was wird bei der Entwicklungsdiagnostik untersucht?
Entwicklungsstand und -verlauf
170
Was wird bei der Leistungsdiagnostik untersucht?
Kognitive Defizite und Fähigkeiten
171
Was wird bei der Medizinischen Differenzialdiagnostik untersucht?
Ausschluss körperlicher Ursachen
172
Was wird bei der Familien- und Interaktionsdiagnostik untersucht?
psychosoziale Bedingungen
173
Nenne die 3 Schritte der Diagnostik.
Erstgespräch, Diagnostische Einordnung und Problem- und Verhaltensanalyse
174
Was wird bei einem Erstgespräch gemacht?
Gemeinsames Gespräch mit Eltern und Kind: Klärung eines allgemeinen Eindrucks, Beziehungsaufbau (v.a. bei Ängsten und Abwehrhaltung), Vermittlung eines Überblicks (ggf. Fragebögen). Klärung formaler Aspekte, sollte erstmal mit offenen Fragen beginnen und kann dann spezifischer werden
175
Was wird bei der Diagnostischen Einordnung gemacht?
Differentialdiagnostik (welche Störungskriterien treffen in welcher Form zu), Medizinische Differentialdiagnostik, Je nach Problematik: Intelligenzdiagnostik, Je nach Bedarf und Alter: Fragebögen
176
Was wird bei der Problem und Verhaltensanalyse verwendet?
z.B. beliebtes SORKC-Modell (ggf. Verhaltensbeobachtung & Familiendiagnostik)
177
Wann sollte eine dimensionale Diagnostik erfolgen?
Wenn nur eine leichte Form einer Störung vorliegt oder die Kriterien nicht alle erfüllt sind, sollte auch immer zusätzlich für sich selbst festgehalten werden zusätzlich zur kategorialen Diagnostik, welche für die Krankenkasse benötigt wird
178
Welche Diagnostischen Verfahren gibt es?
Strukturierte Interviews, Diagnose-Checklisten, Standardisierte Fragebögen, Verhaltensbeobachtung
179
Was enthält ein strukturiertes Interview?
Vorgegebene Interviewleitfäden (Goldstandard)
180
Was sind die Vorteile von Diagnose-Checklisten?
- einzelne Störungsbilder können herausgegriffen und abgefragt werden (keine Abfrage aller Störungsbilder) - geringerer zeitlicher Aufwand -sehr valide, reliabel und objektiv
181
Was ist ein Nachteil von Diagnose Checklisten?
Gefahr der Bestätigungsdiagnose
182
Was ist der Vorteil von Standardisierten Fragebögen?
Sind ökonomisch und geben Überblick, es kann eine Selbstbeobachtung erfolgen, aber auch durch viele andere eingeschätzt werden, kann einfacher für Kinder und Jugendliche sein (v.a. gut bei sozial ängstlichen Kindern)
183
Was ist der Nachteil von Standardisierten Fragebögen?
Ermöglicht keine Diagnosestellung, sondern nur Tendenzen
184
Was sind die Vorteile von Verhaltensbeobachtungen?
- ermöglichen direkte Informationsgewinnung | - Selbst (zieht Kind mit ein -> Motivation, ab 8 LJ. möglich)- und Fremdbeobachtung möglich
185
Was ist der Vorteil von strukturierten Interviews?
Große Menge an Infos und Abklärung eines breiten Spektrums an Störungsbildern, damit wird garantiert, dass man weniger prominente Störungen nicht erkennt
186
Wie werden Symptome im Mannheimer-Elterninventar erhoben?
Über ein Interview ausschließlich mit den Eltern
187
Wie lauten die 3 Bestandteile des Mannheimer-Elterninventars?
- Demographie und Sozialstatistik von Eltern und Kind - kinder- und jugendpsychiatrische Symptomatik - soziofamiliäre Bedingungen
188
Was sind die Vorteile der 3 Bestandteile des Mannheimer-Elterninventars?
Sie sind unabhängig voneinander, also können auch einzeln verwendet werden, können Diagnose stellen (sind basiert auf ICD-10 Kriterien)
189
Wie lange dauert das Mannheimer-Elterninventar?
60-90 Minuten
190
Für welches Alter ist das Kinder Dips gedacht?
6-18 Jahren
191
Was ist die Abkürzung für das Diagnostische Interview bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter?
Kinder Dips
192
Was gibt es zusätzlich zum Kinder Dips?
Ein paralleles Interview für die Eltern
193
Wie lange dauert die Durchführung des Kinder Dips?
60-120 Minuten
194
Welche beiden Bestandteile hat das Kinder Dips?
Den Überblicksteil und den Haupteil
195
Was beinhaltet der Überblicksteil des Kinder Dips?
Screening zur Erfassung der im Vordergrund stehenden Probleme und belastenden Lebensereignissen
196
Was beinhaltet der Hauptteil des Kinder Dips?
Fragen zu den psychischen Störungsbildern im Kindes- und Jugendalter sowie Screenings für körperliche Krankheiten, entwicklungsbezogene Koordinationsstörung, Kommunikationsstörungen, Alkohol-, Nikotin- und Drogen-missbrauch und nichtorganische Psychosen und einen Abschnitt zur Erhebung der individuellen Anamnese und Familienanamnese psychischen Störungen
197
Nach welchen Klassifikationssystem richtet sich das Kinder Dips?
Nach dem DSM 5 und dem ICD 10
198
Was ist das Psychopathologische Befund-System für Kinder und Jugendliche ?
Eine Checkliste
199
Wann wird das Psychopathologische Befund-System für Kinder und Jugendliche eingesetzt?
Einsatz als Screeninginstrument, wenn keine vollständige Abklärung der Diagnosekriterien nach ICD-10 oder DSM-IV erforderlich/möglich ist.
200
Welche Komponenten hat das Psychopathologische Befund-System für Kinder und Jugendliche ?
- Befundbogen (erfasst Symptome, ermöglicht auch eine dimensionale Beschreibung) - Glossar mit den definierten Merkmalen und operationalisierten Symptomausprägungen - Leitfaden, in dem die Fragen zur Exploration der einzelnen Merkmale zusammengefasst sind (seperat für Kind und Bezugsperson)
201
Was ist die Abkürzung vom Psychopathologische Befund-System für Kinder und Jugendliche ?
CASCAP-D
202
Wie lange dauert die Bearbeitung des CASCAP-D?
15 Minuten
203
Auf welchen beiden Ebenen erlaubt das CASCAP-D eine psychopathologische Beurteilung?
Auf Ebene der Einzelsymptome (einfache und ökonomische Dokumentation) und die Einzelsymptome können dann zu Symptomskalen zsm gefasst werden, um Profil zu erstellen (differentziertere Beschreibung möglich)
204
Auf welcher Bais erfolgt die Beurteilung des Kindes beim CASCAP-D?
Auf der Beurteilung des Verhaltens bei der Durchführung und der Evaluation der Checkliste
205
Was ist das Diagnostik-System für Psychische Störungen nach ICD-10 und DSM-IV für Kinder und Jugendliche-II ?
Eine Checkliste
206
Was ist die Abkürzung für das Diagnostik-System für Psychische Störungen nach ICD-10 und DSM-IV für Kinder und Jugendliche-II ?
DISYPS-II
207
Was enthält das DISYPS-II?
18 Einzelverfahren
208
Welche Kombination von drei Beurteilungsebenen hat das DISYPS-II?
- klinisches Urteil des Diagnostikers - Fremdurteil der Bezugsperson - Selbsturteil des Kindes, ab 11 Jahren
209
Wie lange dauert das DISYPS-II?
15 und 30 Minuten
210
Ist mit dem DISYPS-II eine kategoriale oder eine dimensionale Diagnostik möglich?
Beides
211
In welchen Bereichen wird das SORKC Modell verwendet?
Für die Diagnostik und die Erklärung von Problem Verhalten und zur Exploration von problematischen Verhaltensweisen, wobei man die Infos daraus für die Intervention nutzen kann
212
Wie kann man das SORKC Modell bezeichnen?
Als horizontale Verhaltensanalyse, die zur Identifikation von auslösenden und aufrechterhaltenden Einflüssen auf das betrachtete Verhalten genutzt wird
213
Wofür steht das S im SORCK Modell?
Stimulus/auslösenden Ereignisse (extern Reize oder interne Reize, wie Gedanken)
214
Nenne ein Beispiel für einen Stimulus. (SORKC)
Daniel soll Hausaufgaben vor dem Abendbrot fertig machen, träumt aber vor sich hin. Die Mutter fordert ihn zum wiederholten Male auf, mittlerweile energisch, die Hausaufgaben abzuschließen.
215
Wofür steht das O im SORKC Modell?
Für Organismus
216
Wofür steht das R im SORCK Modell?
Für Reaktion
217
Nenne ein Beispiel für eine Reaktion im SORKC Modell auf Ebene des Verhaltens, der Gedanken, der Gefühle und der Physiologie.
Verhalten: Anschreien, aufstehen, ins Zimmer rennen, Musik laut aufdrehen Gedanken: Ich schaffe das nicht, ich bin dumm, keiner mag mich Gefühle: Wut auf sich selbst, Niedergeschlagenheit Physiologie: Herzklopfen, Zittern
218
Wofür steht das K im SORKC Modell?
Kontingenz
219
Wofür steht das C im SORKC Modell?
Für Konsequenz
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Nenne beispielhafte kurzfristige und langfristige Konsequenzen im SORKC Modell.
Kurzfristig: Wut und Traurigkeit lässt nach (neg. Verstärkung), bekommt Hausarrest (Bestrafung Typ I) Langfristig: Bestätigung der dysfunktionalen Selbstannahmen, keine Veränderung der Situation/des Verhaltens, u.a. weil keine korrigierende Erfahrung
221
Was wird bei der Organismus Variable erfasst? (SORKC)
individuelle Prädispositionen, wie z.B. biologische Prozesse, aber auch Persönlichkeitseigenschaften, Erfahrungen und Überzeugungen der Person
222
Wie stehen C und R im Zusammenhang zueinander?
C wirkt auf das Verhlaten zurück und durch operante Konditionierung tragen sie dann zum Abbau, Aufbau und zur Aufrechterhaltung des Verhaltens bei
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Was stellt K her? (SORKC)
Die Kontingenz zwischen der Reaktion und den Konsequnezen her und stellt damit dar wie häufig und regelmäßig (kontinuierlich) Konsequenzen kurz und langfristig auf das Verhalten folgen
224
Was kann aus dem SORKC Modell rausgezogen werden?
Ansatzpunkte für die aktive Verhaltensveränderung abgeleitet werden
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Nenne ein Beispiel für die Organsimus Variable im SORKC Modell?
Kind ist stark impulsiv und und hat eine hohe Anspannung