Trennungsangst Flashcards
(41 cards)
Was für Symptome treten bei einer Störung mit Trennung auf?
Körper:
Übelkeit, Bauch- und Kopfschmerzen, Erbrechen, Herzklopfen, Schwindel
Denken:
Fantasien über mögliche Katastrophenszenarien, die durch Verlust der Bezugsperson charakterisiert sind
Verhalten:
Trennungen von Bezugspersonen werden nur unter starker Angst ertragen bzw. vermieden, in Form von Anklammern, Weinen, Schreien, Protestverhalten, oppositionelle Verhaltensweisen
Was ist eine Störung mit Trennungsangst?
starke, über einen langen Zeitraum anhaltende Angst vor einer dauerhaften Trennung von wichtigen Bezugspersonen
Wie unterscheidet man normale vs. pathologische Trennungsangst?
Es gibt bei jedem Kind Entwicklungsphasenspezifische Angst, Heimweh ist auch nicht pathologisch, allerdings sollte man dies im Auge behalten und dann kann es zur pathologischen Trennungsangst kommen
Wie zeigt sich die Trennungsangst meist bei Schulkindern?
Als Schulphobie
Wann tritt eine Schulphobie ein?
Wenn der Schulbesuch ansteht
Wie lassen sich Schulphobie und Schulangst unterscheiden?
Die Schulangst wird durch Schulsituation und nicht durch Trennung ausgelöst
Wie lässt sich Schulschwänzen von der Schulphobie abgrenzen?
Schulschwänzen muss nicht durch Angst motiviert sein
-> teilweise assoziiert mit oppositionell-aufsässigem Verhalten/Störung des Sozialverhaltens
Diagnosekriterien durchlesen
Auf Seite 12-17
Was muss für die Vergabe einer Diagnose für die Störung Trennungsangst erfüllt sein?
Hierfür müssen in ICD-10 und DSM-5 ähnliche Diagnosekriterien erfüllt sein
Inwiefern unterscheiden sich DSM-5 und ICD-10 in Bezug auf den Beginn der Störung?
- DSM-5: Auch im Erwachsenenalter diagnostizierbar
- ICD-10: Beginn vor dem 6. Lebensjahr
Welche Störungen dürfen im DSM-5 nicht zusammen diagnostiziert werden und wieso?
Im DSM-5 dürfen Trennungsangst und Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie im Jugend- und Erwachsenenalter nicht gleichzeitig diagnostiziert werden, wenn die Trennungsangst besser durch Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie erklärt werden kann, da das DSM von einer großen Ähnlichkeit der beiden Störungsbilder ausgeht
Wie viel Prozent der Kinder/Jugendlichen leiden an einer Trennungsangst?
3%
Sind Jungen oder Mädchen öfter betroffen?
Es gibt keine Geschlechterdifferenz
Wie ist der Verlauf?
Schleichende und akute Entwicklung
- > früher Beginn: Erstauftrittgipfel = 7 Jahre
- > Aber abnehmende Prävalenz = leichter Verlauf?
Womit wird Trenungsangst oft assoziiert?
Mit psychosozialen Belastungen (Geschwistergeburt, Einschulung)
Worauf könnte eine abnehmende Prävalenz auch sprechen?
Dafür, dass die Trennungsangst sich in eine Panikstörung entwickelt, da die Wahrscheinlichkeit 51 mal höher ist eine Panikstörung zu entwickeln, wenn man eine Trennungsangst in der Kindheit hatte.
Welche Störungen treten oft komorbid auf?
- Depression (30%)
- ADHS/Störung mit oppositionellem Trotzverhalten (20%)
- Ausscheidungsstörungen (10%)
Was sind störungsspezifische Instrumente zur Diagnostik?
- Trennungsangstiventar (TAI)
- Childhood Anxiety Sensitivity Index (CASI)
- Basler-Bilder-Angst-Test (B-BAT)
Was kann man zum TAI sagen?
- Schweregrad des Vermeidungsverhaltens „Ich vermeide…”
- Selbst- und Fremdbericht
- für Kinder zwischen 5-16 Jahre geeignet
Was kann man zum CASI sagen?
- Angstsensitivität bei 8- bis 17-Jährigen
- Erfasst mögliche Reaktionen des Kindes auf körperliche Symptome / Angst
Was kann man über das B-BAT sagen?
- Erfassung von Ängstlichkeit & Vermeidung bei 4- bis 8-Jährigen
- Jungen- und Mädchenversion
- Fragen nach Identifikation mit abgebildetem Kind, nach Angstlevel, Wunsch nach Reduktion der Angst
Welche weiteren diagnostische Aspekte sollten erfasst werden?
Familiendiagnostik:
- Elterliche Angst
- Erfassung von Familienmerkmalen:
- > Identifikation der Mitglieder untereinander, Kohäsion, Hierarchien, Autonomie, emotionale Valenz des Kindes
Verhaltensbeobachtung:
- Trennungssituationen beobachten
- Video & Audio
- Analyse von angstverschärfenden und -aufrechterhaltenden Faktoren
Welche Differentialdiagnostik muss ausgeschlossen werden?
- Schulverweigerung (Schulschwänzen)
- Schulangst
- Soziale Angststörung/Störung mit sozialer Ängstlichkeit des Kindesalters
- Generalisierte Angststörung des Kindesalters
- Störung des Sozialverhaltens
- Agoraphobie/ Panikstörung
- Andere Emotionale Störungen des Kindesalters
Was kann man über das Schulschwänzen sagen?
- ca. 2/3 der Kinder mit Trennungsangst verweigern Schulbesuch
- ABER: nur Hälfte der Kinder mit Schulverweigerung hat psychische Störung
- > davon hat nur 1/5 eine Angst- oder depressive Störung
- > keine synonyme Verwendung
- > Schulschwänzen muss nicht durch Angst motiviert sein
(opp. Verhalten und Störung des Sozialverhaltens)