Einführung in die Volkswirtschaft und Mikroökonomie Flashcards

Rainer Feninger (113 cards)

1
Q

Was sind die Eigenschaften von Sozialwissenschaften (im Gegensatz zu den Naturwissenschaften)?

A

Methoden: Modell(-analyse) vs. Experiment
Aussagenart: plausibel, konsistent vs. deterministisch, exakt
Ergebnis: Hypothese vs. Gesetz

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2
Q

Welche sind die drei Teilbereiche der Volkswirtschaftslehre?

A

1 Wirtschaftstheorie
2 Wirtschaftspolitik
3 Finanzwissenschaft

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3
Q

Wie unterscheiden sich die Wirtschaftstheorie und die Wirtschaftspolitik?

A

Wirtschaftstheorie:

  • positive (wertfreie) Herangehensweise
  • Arbeitsweisen: beschreiben (ex post), erklären (ex ante) und prognostizieren
  • Vorgehen: Modelle –> Theorien ableiten (ohne deterministischen Gehalt)

Wirtschaftspolitik:

  • normative (wertende) Herangehensweise
  • Vorgehen: Diagnose (Soll-Ist-Vergleich), Instrumenteneinsatz, Dimensionieren d. Instrumete, Timing
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4
Q

Was ist ein Beispiel für eine Beschreibung, die in der Wirtschaftstheorie vorgenommen wird?

A

Bruttoinlandsprodukt (BIP): Wert aller produktven Leistungen einer Volkswirtschaft (ohne Sekundärökonomie)
- kann man auf 3 Weisen betrachten: Entstehung, Verteilung, Verwendung (üblich)
- es werden einbezogen: Haushalte, Unternehmen, Staaten, Ausland
- BIP = C+I+A(St)+EX-IM
C = Konsum der Haushalte
I = Investitionen (Konsum der Unternehmen)
A(St) = Staatsausgaben
EX = Exporte ins Ausland
IM = Importe aus dem Ausland

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5
Q

Was ist der Unterschied zwischen Konsum- und Investitionsgütern?

A

Konsumgüter:

  • werden von Haushalten genutzt
  • kann man nicht steuerlich absetzen

Investitionsgüter:

  • werden von Unternehmen genutzt
  • kann man steuerlich absetzen

–> Unterschied liegt nicht im Gut an sich, sondern in dessen Nutzen

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6
Q

Wofür steht das “Brutto” in Bruttosozialprodukt?

A

für Bruttoinvestitionen - es hat also nichts mit Steuern zu tun
Bruttoinvestitionen = Nettoinvestitionen + Reinvestitionen/ Ersatzinvestitionen

Reinvestition: Bäckers Ofen geht kaputt, kauft neuen Ofen
Brutto-/ Neuinvestition: Bäcker kauft zweiten Ofen

im Ggs. dazu “Nettoinlandsprodukt”: berücksichtigt nur Nettoninvestitionen

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7
Q

Warum ist der BIP nicht besonders zuverlässig?

A
  • kann steigen, wenn es viele Reinvestitionen gibt, aber keine eigentliche Entwicklung
  • wird nach dem abgelaufenen Jahr veröffentlicht, viele Daten kommen aber noch später
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8
Q

Welche Arten der Zeitverzögerung (time lags) gibt es in der Wirtschaftspolitik?

A

Innenverzögerung:
1 Handlungsverzögerung
1 a Erkennungsverzögerung (Diagnoseverzögerung & Prognoseverzögerung)
1 b Aktionsverzögerung (Planungsverzöherung & Entscheidungsverzögerung)
2 Durchführungsverzögerung ~ Wirkungsverzögerung
2 a Reaktionverzögerung
2 b Durchsetzungsverzögerung

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9
Q

Welche sind die Ziele der Wirtschaftspolitik?

A

(als Pyramide)

1 Ziel der Ziele: Wohlstand, Lebensqualität
2 Oberste/ Höchste Ziele: Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit …
3 Wirtschaftl. Hauptziele: Allokation, Effizienz, Stabilität
4 Ziele der praktischen Wirtschaftspolitik: Beschäftigung, Preisniveaustabilität, Verteilung, Wachstum, außenwirtschaftliches Gleichgewicht, ökologisches Wirtschaften
5 Instrumente:

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10
Q

Was sind Beispiele für wirtschaftliche Kerngrößen (die möglichst stabil sein sollen)?

A
  • Preisniveau
  • Zins/ Marktzins
  • Wechselkurs
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11
Q

Wer gilt als Vater der Nationalökonomie?

A
Adam Smith *1723 - 1790, Schottland
Moralphilosoph
- Arbeitsteilung: Stecknadelbeispiel
- wichtigstes Werk: Wealth of Nations (Wohlstand der Nationen)
- Arbeitsteilung
- Preismechanismus
- Marktpreis vs. natürlicher Preis
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12
Q

Marktwirtschaft vs. Planwirtschaft und Deutschlandsposition

A

Marktwirtschaft: keine Einflussnahme durch den Staat,

Planwirtschaft:

Deutschland:

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13
Q

Wie nennt man Tauschprozesse in der Wirtschaft?

A

Transaktionen

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14
Q

Was ist der Unterschied zwischen Mikro- und Makroökonomie?

A

Mikro:
analysiert Verhalten einzelner Haushalte und Unternehmen, schlussfolgert auf alle; geht von rationalen Wirtschaftsakteuren aus

Makro:
beschäftigt sich mit gesamtwirtschaftlichen Phänomenen

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15
Q

Wer sind die wichtigsten Vertreter der ‘Klassik’ in der Wirtschaftstheorie?

A

Adam Smith, 1723 - 1790, Schotte
David Ricardo, 1772 - 1823, Brite
Jean-Baptiste Say
John Stuart Mill

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16
Q

Was sind die vier Phasen der Konjunktur?

A

Aufschwung/ Expansion
Boom/ Hochkonjunktur
Abschwung/ Rezession
Depression/ Konjunkturtief

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17
Q

Welche sind die Variablen für das Angebot- und Nachfrage-Modell?

A
xi = Güter
pi = Preis
vj = Produktionsfaktor
qj = Preis für den Faktor
ak = Arbeitsform
lk = Lohnsatz
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18
Q

Welche sind die drei Grundprinzipien bzw. Grundziele der Wirtschaftspolitik?

A
  1. Allokation: Verteilung der Ressourcen
  2. Stabilität: Einzelner orientiert sich daran, aber auf Instabilität wird gesetzt
  3. Effizienz: input-output-Verhältnis (input- oder output-Maximierung)
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19
Q

Der Output ist immer …

A

… eine Funktion des Inputs.

output = f (input)

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20
Q

Welche zwei Aspekte haben Steuern immer?

A
  • fiskalischen Aspekt

- Lenkungsaspekt

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21
Q

Welche drei Bereiche sind der Finanzwissenschaft untergeordnet?

A
  • allgemeine Steuerlehre
  • spezielle Steuerlehre
  • Finanzpolitik
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22
Q

Welche zwei Auffassungen gibt es bei den Steuern?

A
  • individualistisch-utilitaristische Auffassung –> Leistungsprinzip (direkte Steuern)
  • organizistisch-kollektivistische Auffassung (indirekte Steuern)

=> in D sowohl direkte als auch indirekte Steuern

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23
Q

Wie stehen Realität und wirtschaftstheoretische Modelle im Verhältnis zueinander?

A

Realität ist: ökonomisch, sozial, technisch, politisch, ökologisch
–> wird abstrahiert zu Modell (ceteris paribus-Annahnme)
Modell ist: Theorien und Hypothesen)
–> beeinflussen, rückwirken auf Realität

Theorie soll wertfrei sein, allerdings ist auch Vereinfachung mit Werten verhaftet

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24
Q

Was sind der Güter- und der Faktormarkt?

A

Gütermarkt: betrifft Güter und Dienstleistungen

Faktormarkt: Märkte für die Produktionsfaktoren, bzw. Ressourcen

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25
Welche sind die Bestandteile des Arbeitsmarktes?
``` Angebot = Arbeitskraft Nachfrage = Nachfrage der Unternehmen an Arbeitskraft Gut = Arbeitskraft Anbieter = Haushalte ```
26
Woraus bestehen Märkte?
Mengenkomponente | Preiskomponente
27
Was besagt die interindustrielle Verflechtung?
- versch. Märkte sind zirkulär miteinander verbunden | - Impulse und Sekundärimpulse führen zu Reaktionen
28
Welche drei Achsen gibt es in volkswirtschaftlichen Modellen?
verbale Achse graphische Achse formalmathematische Achse
29
Wie lautet die Nachfragefunktion?
Xne = f (p)
30
Wie ist der Normalverlauf der Nachfragefunktion?
` je höher der Preis, desto geringer die Nachfrage je geringer der Preis, desto höher die Nachfrage
31
Welche anderen denkbaren Nachfragefunktionen gibt es neben der Normalfunktion?
1. ´ z.B. bei Luxusgütern 2. | z.B. bei Medikamenten 3. -- z.B. Platz im Kino
32
Was muss man im Modellbau immer genau angeben?
Mondellannahmen und Modellumgebung
33
Welche Eigenschaften können Variablen haben?
diskret - kontinuerlich verzögert - unverzögert erklärende - erklärte endogen - exogen
34
Was ist der Grenznutzen?
Nutzenänderung/ Nutzenzuwachs durch eine weitere Gütereinheit wiki: Nutzenzuwachs, den ein Wirtschaftssubjekt durch zusätzlichen Konsum eines Gutes erfährt - erste Ableitung der Nutzenfunktion GN = (δN/δX) - absolute Darstellung: ΔN - funktionale Darstellung: ΔN / ΔX Grenznutzen im Nutzenmaximum (Sättigung) = 0 1. Gossen'sches Gesetz/ Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen = mit zunehmender Menge des Gutes bringt es immer weniger Zusatznutzen/ Grenznutzen
35
Wie sieht die Nutzenfunktion bei einem Gut aus?
``` Nutzen steigt unterproportional erreicht Maximum fällt dann wieder ab ΔX = Mengenänderung ΔN = Nutzenänderung ```
36
Welche drei Modellannahmen werden bei der Nutzenfunktion mit zwei Gütern vorausgesetzt?
1. vollständige Teilbarkeit der Güter 2. Vollständigkeit der Präferenzen (transitive P.) 3. Effizienz 4. Nicht-Sättigung (mehr Güter = mehr Nutzen, es gibt kein Nutzenmaximum) --> daraus ergibt sich als geometrischer Ort (3D) das Nutzengebirge
37
Was ist eine Indifferenzkurve?
gibt alle Kombinationen von x1 und x2 an, die für den Haushalt den gleichen Nutzen stiften Achtung, es gibt unendlich viele Indifferenzkurven
38
Wo verläuft die Indifferenzkurve?
- eine beliebige Güterkombination x1, x2 in vier Segmente aufteilen - unten links und oben rechts gibt es eine Nutzenveränderung --> nicht indifferent - oben links und unten rechts verläuft die Indifferenzkurve - wie (linear, konkav, konvex) ist noch nicht spezifiziert
39
Welche Gütereigentschaften gibt es?
vollständig substituierbar, zB rote und grüne Äpfel begrenz substituierbar/ komplementär, zB Apfelsaft und Sprudel für Apfelschorle vollständig komplementär, zB Drucker + Tintenpatrone
40
Wie verlaufen die Indifferenzkurven für die jeweils verschiedenen Gütereigenschaften?
vollständig substituierbar: linear ` begrenzt substituierbar/ komplementär: Cobb-Douglas-Nutzenfunktion; konvex; kommt am häufigsten vor > eher komplementär = engerer Kurvenverlauf > eher substituierbar = linearerer Kurvenverlauf vollständig komplementär: nur Punkte! GRAPHIK
41
Was besagt die Abnehmende Grenzrate der Substitution?
Bereitschaft des Haushalts auf x2 zu verzichten, weil er zunehmend x1 bekommt, nimmt ab
42
Was bedeutet das Wort 'Gleichgewicht' in der Ökonomie?
Alle Wirtschaftseinheiten können ihre (Wirtschafts-) Pläne ohne Planabweichung realisieren
43
Wie lautet die Budgetgleichung?
E = p1 x1 + p2 x2 Polynom 1. Grades: x2 = E / p2 - p1/p2 x1 mit E = Einkommen, p = Preis, x = Menge eines Gutes E und p sind Konstanten (Annahme) Gerade, die angibt, welche Güterkombinationen bei gegebenem Einkommen (ohne Sparen) und gegebenen Preisen realisiert werden können
44
Wo liegt das Haushaltsgleichgewicht bzw. das Haushaltsoptimum?
Tangentialpunkt zwischen der Budgetgerade und einer Indifferenzkurve => das höchste Nutzenniveau, was ein Haushalt bei geg. Einkommen, Preisen, Nutzenfunktion erzielen kann im Haushaltsgleichgewicht sind die Grenznutzen aller Güter gleich
45
Was besagt das zweite Gossensche Gesetz? (Hermann Heinrich Gossen, 1810 - 1858)
~ Gesetz vom Ausgleich der mit den Preisen gewichteten Grenznutzen - Nutzen kann durch Umstrukturierung des Konsums nicht mehr gesteigert werden
46
Wie kann man Einkommensänderungen beschreiben?
- Steigung der Budgetgerade verändert sich nicht, sondern sie verschiebt sich nur! - Annahme: steigt das Einkommen, wird mehr nachgefragt (anomaler Verlauf: bei steigendem Einkommen sinkt zB Nachfrage nach Mensa-Essen) - -> Einkommens-Konsum-Kurve = geometrischer Ort der Haushaltsoptima bei konstanten Güterpreisen und variierendem Haushaltseinkommen
47
In welche Phasen kann man die Geschichte der wirtschaftlichen Ideen ungefähr einteilen? [sehr unsicher, weil aus versch. Wikipedia-Artikeln zusammengeschrieben]
Antike: Aristoteles Mittelalter: Thomas von Aquin ------------------------------------------------ Merkantilismus/ D Kameralismus: 1450 Phsysiokratie: Quesnay 1758 Klassische Nationalökonomie: Smith, Ricardo, Mill, Sey Marxismus // Historische Schule (Grenznutzenschule) Neoklassik: Pareto, Walras, Menger, Fisher Keynesianismus Liberalismus
48
Welchen Einfluss haben Preisänderungen auf die Budgetgerade?
- Normalverlauf: sinkender Preis führt zu höherem Konsum/ zu höherer Nachfrage - Preis-Konsum-Kurve: Verbindungslinie der Haushaltsgleichgewichte bei Veränderung eines Preises
49
Was ist der Giffen-Fall bzw. das Giffen-Paradoxon?
- das Phänomen, dass sich in bestimmten Fällen Nachfrage an einem Gut erhöht, obwohl Preis steigt (gegen Normalverlauf) - Bsp: Haushalte die am Existenzminimum mussten trotz steigender Preise mehr Brot kaufen als sonst, weil es immer noch das günstigste Gut war (Beobachtung Anfang 20. Jhd.)
50
Nachfragefunktion
Xne = f (p) -> bei mehreren Gütern x1 = f (p1) x2 = f (p2) - wird in Modellen meist vereinfacht (linear) dargestellt, gemeint ist fallende Kurve - in Modellen werden oft Achsen geschnitten
51
Was ist ein Preiskorridor?
Nachfragekurve mit mehreren Segmenten: Zone 1 und Zone 3: elastisch, große Reaktionen Zone 2: starr, sehr kleine Reaktionen
52
Welche Verläufe der Angebotsfunktion sind zu erwarten?
p, x 1. Normalverlauf: ´ (bei steigendem Preis steigt die angebotene Menge) 2. | (angebotene Menge bleibt immer gleich bei variierendem Preis; zB in Landwirtschaft) 3. - (Preis bleibt immer gleich, angebotene Menge variiert) - NICHT: ` (das wäre ökonomischer Selbstmord)
53
Welche Begriffe für Wirtschaftssysteme sollen wir laut Feninger verwenden?
``` Marktwirtschaft Koordination: spontane Ordnung vs. Zentralplanwirtschaft (Zentralverwaltungswirtschaft) Koordination: Anordnung ```
54
Wie wird der Preis bestimmt?
Durch ein "Spiel der Kräfte" aus Angebot und Nachfrage
55
Welche Voraussetzungen sehen wir bei der Angebotsfunktion als gegeben an?
- Preis p des Gutes x ist gegeben | - Annahme des Polypols ist im Hintergrund impliziert
56
Welche zusätzlichen Modellannahmen gibt es für die Produktionsfunktion?
1. (vollständige) Teilbarkeit, weil man nachher eine glatte Funktion haben will 2. Vollständigkeit in Bezug auf den Output 3. Technische Effizienz
57
Was heißt hier (Produktionsfunktion) der Begriff "Ertrag"?
physische Outputmenge
58
Was ist ein wichtiger Unterschied zwischen Indifferenzkurven (NE) und Isoquanten (AT)?
Isoquanten sind quantifizierbar! --> fester Wert kommt für Output raus (kardinale Messbarkeit) bei Nutzenfunktion nur ordinale Messbarkeit
59
Wie kann man die Produktionsfunktion beschreiben?
3D: Oberfläche des Ertragsgebirges 2D: Isoquanten - kann verscheiden verlaufen je nach Faktoreigenschaften (vollkommen/ begrenzt substituierbar - komplementär) [entspricht der Nutzenfunktion]
60
Wie ist die Ertragsfunktion definiert?
Die Ertragsfunktion ist eis Ausschnitt aus der Produktionsfunktion nach Vorgabe einer bestimmten Faktorvariation.
61
Welche Arten von Faktorvariationen gibt es?
1. isoquante Faktorvariation 2. proportionale Faktorvariation 3. isokline Faktorvariation 4. partielle Faktorvariation
62
Was ist die isoquante Faktorvariation?
- Faktoren v1, v2 so variieren, dass output x gleich bleibt - Variation auf einer Isoquante - zB bei Verknappung oder Faktorpreisehöhung - Produkt muss weiterhin als homogen/ identisch empfunden werden, dann bleibt man auf Isoquante
63
Was ist die proportionale Faktorvariation?
- wenn man output-Menge verändern will, ohne Verhältnis zu ändern - zB bei Medikamenten, bei festen Rezepturen - Faktorverhältnis bleibt gleich - v2/v1 = konstant (Bewegung auf dieser Ursprungsgeraden)
64
Was ist die isokline Faktorvariation?
- gleichbleibende Steigung - gesucht: Punkt auf anderer Isoquante, der die gleiche Steigung hat - zB wenn Budget sich verändert EXPANSIONSPFAD: Punkte wo man sich nach oben bewegt Isokostenlinie
65
Was ist die partielle Faktorvariation?
- nur ein Faktor wird variiert | - v2 ist konstant, z.B. Anzahl des Ofens wird nicht variiert
66
Wie lautet die Ertragsfunktion?
x = f ( v1, v-2) - wird auch Ertragsgesetz genannt - output hängt nur von v1 ab, v-2 kann nicht variiert werden - Ertrag nimmt bei steigendem v1 zu, aber nicht gleichmäßig - zB Landwirtschaft, v1 = Arbeitskraft, v-2= Boden - GRAPHIK - zunehmende Grenzerträge bis Wendepunkt, danach abnehmende Grenzerträge dx/dv1
67
Was bedeutet "Ertrag" in der Ertragsfunktion?
physischer Output!!
68
Was ist die Minimalkostenkombination?
- entspricht dem Haushaltsgleichgewicht | ?????
69
Was ist der Unterschied zwischen der technischen und der ökonomischen Kostenfunktion?
technische: v1, v_2 = f-1 (x) FORMEL | ökonomische: mit Faktorpreisen bewertet
70
Was ist die Kostenfunktion?
``` K = f (x) 1. Schritt - die Ertragsfunktion an der 45°-Linie gespiegelt GRAPHIK 2. Schritt - Bewerten der Produktionfaktoren v1, v2 mit Faktorpreisen q1, q2 GRAPHIK 3. Schritt K (x) = Kfix + Kvar ```
71
Welche Detail-Kostenbegriffe gibt es?
1. Gesamtkosten 2. Fixkosten 3. Variable Kosten 4. Grenzkosten 5. Durchschnittliche Totalkosten (DTK) 6. Durchschnittliche variable Kosten (DVK) 7. Durchschnittliche Fixkosten
72
Was sind die Gesamtkosten?
K = K(X) = Kfix + Kvar
73
Was sind die Fixkosten?
Kfix (Kosten für V_2)
74
Was sind die variablen Kosten?
Kvar (Kosten für V1)
75
Was sind die Grenzkosten?
K' = dk/dx | Kosten für eine zusätzliche Mengeneinheit von x
76
Was sind die durchschnittlichen Totalkosten?
DTK = K/x= Kfix + Kvar/ x Stückkosten DTK = K/x = tan α
77
Was ist am Wendepunkt der Kostenfunktion los?
- Verhältnis optimal - Grenzertrag E' maximal - Grenzkosten K' minimal
78
Wie kommt man von der Kostenfunktion auf die Grenzkostenfunktion?
- mit einer Ableitung - Wendepunkt der Kostenfunktion wird zu Minimum der Grenzkosten abgeleitet - Tangentialpunkt von Ursprungsgerade (?) K und Kostenkurve wird abgeleitet zu Minimum der Stückkosten (auch "Betriebsoptimum" genannt, hier ist Stückgewinn höher) - Tangentialpunkt von Kfix und Kostenkurve wird abgeleitet zu "Betriebsminimum" ?
79
Was sind die Grenzkosten?
die zusätzlichen Kosten, wenn eine Einheit x mehr produziert wird
80
Wie kann der Gewinn maximiert werden?
``` Gewinn = Erlös - Kosten --> Gewinngleichung [Erlös = x * p] Gewinn = E - K G != max --> G' != 0 G' = E'- K' 0 = E' - K' E' = K' --> Bedingung für Gewinnmaximum (Grenzerlös = Grenzkosten) ```
81
Was sind die durchschnittlichen variablen Kosten?
DVK = Kvar/ x = tan β
82
Welche sind die notwendige und hinreichende Bedingung für Extrempunkte? (Maximierungsbedingung)
notwendige Bedingung: f' (x) = 0 hinreichende Bedingung: f'' (x) > 0 bei Tiefpunkt oder f'' (x) < 0 bei Hochpunkt - denn Extrempunkt hat waagerechte Tangente --> Steigung = 0 hier 1. Ableitung sagt Steigung aus 2. Ableitung sagt Krümmung aus
83
Worauf sollte man achten, wenn man das Wort "Markt" hört?
- immer auf beide Seiten achten! - Angebots- und Nachfrage-Seite! - wie ist die Konstellation?
84
Warum hat die einzelne anbietende Unternehmung im Polypol keinen Einfluss auf den Marktpreis?
- erhöht er den Preis, kauft niemand bei ihm - senkt er Preis, verkaufen die anderen trotzdem weiter - er kann nur seinen Preis verändern, aber nicht den Marktpreis
85
Was ist der Grenzerlös?
Was bekomme ich für eine weitere verkaufte Einheit? --> den Preis (der datum, gegeben ist p_) E' = P
86
Wie sieht die konkretisierte Bedingung für Gewinnmaximierung für einen Polypolisten aus?
E' = K' unter der Bedingung, dass E' = p im Polypol p = K' Preis = Grenzkosten, dann findet Gewinnmaximierung statt
87
Wie kann man die Gewinnmaximierungsbedingung p = K' graphisch darstellen?
GRAPHIK 1. gegebener p1 trifft K' Grenzkostenkurve --> runter auf x1 schließen --> damit macht man größten Erlös 2. von x1 zu DTK gehen --> das sind die Stückkosten bei dieser Menge x1 - -> Differenz zwischen DTK und K' ist der Gewinn
88
Was ist der break even point?
- Preis bei dem man auf Betriebsoptimum "landet" - ab da fängt man an Gewinn zu machen - dt. Gewinnschwelle
89
Was sind Rationalisierungsinvestitionen?
- steigern die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens - zB um Produktionskosten zu senken kauft Bäcker automatische Backmaschine --> höhere Fixkosten, geringere variable Kosten
90
Was ist die Produktionsschwelle?
- wenn weder variable noch fixe Kosten gedeckt werden können vom Erlös - hier wird Produktion oft eingestellt - Betriebsminimum, Minimum der variablen Durchschnittskosten
91
Wo wird man langfristig anbieten, wo wird man kurzfristig anbieten? Geographischer Ort
- langfristig: ab Betriebsoptimum (Tangentialpunkt K' und DTK) - kurzfristig: ab Betriebsminimum (Tangentialpunkt K' und DVK) --> Fixkosten können nicht sofort bezahlt werden, typisch für Saisonarbeit
92
Welche sind die wichtigsten drei Einteilungskriterien für Marktformen?
Anzahl ( 1 bis unendlich) Größe ( klein bis groß) Verhaltensweise (Anpassung bis Dominanz/ Macht) --> sind interdependent
93
Wie sieht das Marktformenschema von von Stackelberg aus?
- bezieht sich nur auf die Anzahl - auf NE und AT Seite jeweils 1, wenige, viele (unendlich) - -> 9 Formen 1. bilaterales Monopol 2. eingeschränktes (AT) Monopol 3. (reines AT) Monopol 4. eingeschränktes NE-Monopol 5. bilaterales Oligopol 6. (reines AT) Oligopol 7. (reines) NE-Monopol [Monopson] 8. (reines) NE-Oligopol 9. Polypol (auch andere Kriterien sind möglich)
94
Wie kommt man auf die Gesamtmarktfunktionen für Angebot und Nachfrage?
- laterale Aggregation (Zusammenfassen) der NE-Funktion für einen Haushalt von mehreren und der AT-Funktion für eine Unternehmung von mehreren - einzelwirtschaftliche andere NE- oder AT-Funktionen sind zulässig, ändern aber nichts an der Gesamtfunktion
95
Wie lautet die Gleichgewichtsbedingung für das Polypol?
wenn (freiwillige, geplante Gesamt-) Nachfrage = (freiwilliges, geplantes Gesamt-) Angebot dann (Polypol-) Marktgleichgewicht
96
Welche zwei Ursachen für Unstimmigkeiten zwischen Angebot und Nachfrage gibt es?
- Markt funktioniert nicht | - Markt ist noch nicht da
97
Wie können die AT- oder NE-Kurve verschoben werden?
- AT: hängt mit Grenzkostenkurve zusammen ?? Produktion umstellen, so dass break even point sinkt - NE: Budget erhöhen, zB durch Kreditaufnahme - umstrukturieren, also auf anderes Gut verzichten
98
Was bedeutet der Begriff "Rente"?
- geht auf David Ricardo zurück - Vormachtstellung/ Vorteil im Wirtschaftsprozess - im Polypol: Konsumentenrente und Produzentenrente - Konsumentenrente: Konsument bezahlt weniger, als er bereit ist, zu zahlen - Produzentenrente: Produzent erhält höheren Preis, als er erwartet
99
Wie kann das Marktgleichgewicht interpretiert werden?
- es ist eine Gesamtmarktfunktion - Marktgleichgewicht gibt Gleichgewichtspreis und Gleichgewichtsmenge an - "Verlierer"-Haushalte können sich Gut nicht leisten (wg. Budgetgerade) oder es hat für sie keinen Nutzen (Indifferenzkurve) - bei "Verlierer"-Unternehmen liegt break even opint über Marktgleichgewicht --> würde nicht anbieten - im Marktgleichgewicht ist nur, wer direkt auf dem Gleichgewichtspunkt liegt.
100
Was ist das sog. French Paradox?
- Nachfrage an französischem Rotwein enorm, weil angeblich so gesund - Franzosen leben länger als z.B. Amerikaner, trotz Alkoholkonsums
101
Wie kann man im Monopol Gewinne maximieren?
- allgemeine Gewinnmaximierungsbedingung: E' = K' - im Monopol ist Preis nicht datum - ausgehend von Gesamtmarktnachfragefunktion --> Preis-Absatz-Funktion (genau die gleiche) - Monopolist kann von Preis ausgehen, dann wird er bestimmte Menge los oder von Menge ausgehen, dann zu bestimmtem Preis - Cournot-Lösung: vom Tangentialpunkt zw. K' und E' ausgehend x und p bestimmen --> Gewinnmaximierung
102
Wie kommt man im Monopol auf die Grenzerlösfunktion?
``` Erlösfunktion: E = p * x Preis-Absatz-Funktion: p = a - b x einsetzen: E = (a-bx)*x auflösen: E = ax-bx" ableiten: E' = a - 2bx ``` - -> Grenzerlösfunktion hat doppelte Steigung der Preis-Absatz-Funktion - Erlösfunktion im Monopol Parabel (im Polypol Ursprungsgerade!)
103
Wie ist die Marktversorgung im Monopol im Vergleich zum Polypol?
- Marktversorgung = Konstellation aus Menge und Preis - im Monopol wird weniger x zum höheren Preis angeboten - Marktversorgung verschlechtert sich auf dem Weg zum Monopol - Gewinn ist im Monopol für Anbieter höher
104
Welche drei Marktphasen gibt es und wie hängen sie miteinander zusammen?
Phase 1: Marktstruktur Phase 2: Marktverhalten Phase 3: Marktergebnis - sind wechselweise miteinander verknüpft
105
Welche Bestandteile gehören zur Marktstruktur/ market structure (Phase 1)?
- Anzahl der Marktteilnehmer - Homogenität der Produkte - Produktlebenszyklus-Phase - Konjunktursituation
106
Welche Bestandteile gehören zum Marktverhalten/ market conduct (Phase 2)?
- spirit of competition (Wettbewerbsgeist) | - Einsatz von Aktionsparametern (Preise, Rabatte, Qualität, Service)
107
Welche Bestandteile gehören zum Marktergebnis/ market performance (Phase 3)?
- technischer Fortschritt - Produktqualität - Kostensituation - Gewinnsituation - Preise - Verfügbarkeit
108
Welche Voraussetzungen bestehen für den Wettbewerb?
- keine Marktmacht - möglichst gleiche Zutritts- und Handlungsrechte - Transparenz bzw. Information - Marktsystem - Preissystem - > 2 Funktionen des Preises (nach Friedrich August von Hayek): Signalfunktion (Koordinationslücken anzeigen) und Sanktionsfunktion
109
Was sind Koordinationslücken?
- beziehen sich auf das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage - unentdeckte oder unvollkommen berücksichtigte Verbraucherwünsche - Grund: Änderungseinflüsse von Umweltbedingungen, technischem Wissen, Konsumentenpräferenzen - Indikator: Preis
110
Was sind die Funktionen des Wettbewerbs?
- ist ein Evolutionsprozess - schafft Angebotvielfalt, weil Anbieter immer wieder Koordinationslücken suchen - Nachfrager können günstigstes (bestes) Angebot auswählen - Wettbewerb wird immer stattfinden, wenn o.a. Möglichkeiten auf dem Markt gegeben sind
111
Was ist mit der ordungspolitischen Basis des Wettbewerbs gemeint?
- entspricht menschlichem Grundbedürfnis nach individuelle Freiheit (Menschenbild: Individualwesen) - individuelle Leistungsanreize, Wahl des Arbeitsplatzes, Wahl des Konsums - -> gilt deswegen als sozial (Orientierung am Verbrauch) - permanente Produktivitätssteigerung
112
Was ist Konzentration?
- ungleiche Verteilung wirtschaftlicher Macht - negative Folgen entsprechen nicht menschlichem Grundbedürfnis nach Freiheit - mögliche Folgen: Einsatz für einzelwirtschaftliche Interessen, eingeschränkte Wirksamkeit staatlicher Wirtschaftspolitik, Widerspruch zum marktwirtschaftlichen Wettbewerb
113
Welche ökonomische Bedeutung hat die Konzentration? (ök. Folgen)
- Verschlechterung der Marktversorgung - Abnahme der Beschäftigung - Gefahr von Wachstumseinbußen