Entsorgungslogistik Flashcards
Übungsaufgaben (18 cards)
Welche sind zurzeit (Mitte 2020) die Gesetze für die BRD, die die Abfallentsorgung bestimmen?
Zum einem ist es das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KwrG) von 2012 (letzte Änderung 2017). Ziel des neuen Gesetzes ist eine nachhaltige Verbesserung des Umwelt- und Klimaschutzes sowie der Ressourceneffizienz in der Abfallwirtschaft durch Stärkung der Abfallvermeidung und des Recyclings von Abfällen. Die Neugestaltung dieses Gesetzes war hauptsächlich initiiert durch die Neufassung der EU-Richtlinie zum Abfall. Ebenfalls eine Reaktion auf Veränderungen im EU-Recht führte zur Neugestaltung des Elektro- und Elektronikgerätegesetz vom 20. Oktober 2015 (ElektroG - letzte Änderung 2020). Neben diesen beiden Gesetzen gibt es eine Vielzahl von Verordnungen zur Klärung von Detailfragen, hierzu gehört die Verpackungsverordnung, die am 1. Januar 2019 vom Verpackungsgesetz abgelöst worden ist.
Wofür stehen die Bezeichnungen WEEE und WEEE2?
Die Abkürzungen bezeichnen zwei Fassungen der europäischen Richtlinie zur Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten aus den Jahren 2002 und 2012.
Wie sollen die im ElektroG geforderten Mindesterfassungsquoten nach Auffassung des Umweltbundesamtes in Zukunft erreicht werden?
Um die aktuellen Erfassungsquoten zu erhöhen, schlägt das UBA den Ausbau der Rückgabemöglichkeiten und vor allem auch eine bessere Information der Verbraucher vor, die über die kostenlosen Rückgabemöglichkeiten der Geräte bislang schlecht informiert seien.
Was waren die Hauptgründe für die geplante Einführung eines Verpackungsgesetzes?
Um den Anstieg der anfallenden Mengen und Arten im Bereich der Verpackungen zu berücksichtigen, die Effektivität der Vermeidung und des Recyclings zu erhöhen sowie Umgehungsmöglichkeiten der Verpackungsverordnung entgegenzutreten, wurde das neue Verpackungsgesetz beschlossen. Vor allem sollen die Recycling-Quoten für Kunststoffverpackungen, Metalle, Papier und Glas bis zum Jahr 2022 erheblich gesteigert werden.
Wann gilt ein Abfall als gefährlicher Abfall und wofür gibt es die ZKS-Abfall?
Da eine individuelle Beurteilung schwierig ist, werden Abfälle im Europäischen Abfallverzeichnis eingestuft. Dies erfolgt entweder nur anhand der Herkunft oder aber anhand der Herkunft und der Anteile bestimmter Schadstoffe im Abfall. Die Zentrale Koordinierungsstelle Abfall (ZKS-Abfall) ist eine Einrichtung der deutschen Bundesländer zur technischen Umsetzung des elektronischen Abfallnachweisverfahrens und ermöglicht es den an der Entsorgung gefährlicher Abfälle Beteiligten, Daten untereinander auszutauschen.
Was sind die Hauptprozesse der Entsorgungslogistik?
Die Hauptprozesse sind Sammeln, Transportieren, Umschlagen, Lagern und Behandeln von Abfällen und Wertstoffen.
Was unterscheidet Hol- und Bringsysteme? Nennen Sie auch jeweils ein Beispiel.
Hier wird unterschieden, wie der Abfall gesammelt wird. Beim Holsystem wird der Abfall von einem Unternehmen oder einer Kommune bei der Anfallstelle abgeholt (klassisch: Hausabfall) oder beim Bringsystem zu einer Sammelstelle gebracht (klassisch: Altglas, Altpapier oder Elektroschrott). Für den Entsorger ist in den meisten Fällen das Holsystem erheblich aufwendiger als das Bringsystem.
Was unterscheidet Umleer- und Wechselbehälter?
Der Umleerbehälter wird an der Sammelstelle (z.B. Haushalt oder Unternehmen) in das Abfallsammelfahrzeug entleert und verbleibt am Anfallort. Beim Wechselbehälter wird der Behälter abtransportiert und in den meisten Fällen sofort durch einen leeren Behälter ersetzt. Vor allem bei großen Volumina oder Gewichten oder nicht regelmäßigem Bedarf der Abholung werden Wechselbehälter eingesetzt.
Was ist ein MGB?
MGB steht für Müllgroßbehälter und bezeichnet Behälter, die der einfacheren Handhabung wegen mit Rädern ausgestattet sind. Der Großteil der Behälter hat ein Volumen zwischen 80 und 1100 Litern.
Wofür werden Einwegbehälter eingesetzt?
Einwegbehälter werden in Deutschland hauptsächlich im Bereich von Verpackungsabfällen eingesetzt, wo sie allerdings jetzt vermehrt durch die Wertstofftonne ersetzt werden, darüber hinaus für sporadische Sammlungen wie im Bereich von Altkleidern. Für Abfälle, mit denen niemand in Kontakt kommen soll, gibt es verschließbare Kunststoffeinwegbehälter, z.B. für infektiöse Abfälle.
Wo kommen Seitenlader-Fahrzeuge zum Einsatz?
Da in ländlichen Gebieten die zu fahrenden Strecken teilweise recht lang sind, ist die übliche Besetzung eines Sammelfahrzeuges mit einem Fahrer und mindestens einem Müllwerker zu kostspielig. Wenn der Fahrer allerdings bei jeder Anfallstelle aussteigen muss, verlängert sich die benötigte Zeit für die Leerung eines Abfallbehälters erheblich. Daher wurden Fahrzeuge mit Seitenladertechnik entwickelt, sodass der Fahrer nicht auszusteigen braucht.
Wofür kommt die sogenannte systemlose Sammlung zum Einsatz?
Die systemlose Sammlung ist anzutreffen bei
* der Abfuhr von Sperrabfall, bestimmt durch großes Volumen (sperrig) und relativ geringes Gewicht,
* der Abholung von sogenannter weißer Ware (z. B. Kühlschränke, Waschmaschinen usw.),
* der Sammlung von beispielsweise Altpapier in Form der Bündelsammlung (Hierbei bündelt der Bürger das Papier oder nutzt eigene Behälter zur Sammlung.) sowie bei
* karitativen Sammlungen in Beuteln.
Warum und wofür werden Müllumladestationen eingesetzt?
Insbesondere beim Einsatz von zentralen Einrichtungen wie Abfallverbrennungsanlagen und Großdeponien ist der Transport der Abfälle im Sammelfahrzeug unrentabel, da die Mengen pro Fahrzeug relativ gering und die Entfernungen teilweise sehr groß sind. Somit wird der Müll an einer Müllumladestation in einen größeren Behälter gepresst, der effektiver per Bahn oder LKW zur Entsorgungseinrichtung fährt.
Was sind die Hauptprobleme bei der getrennten Sammlung von Abfällen?
Es gibt drei Hauptprobleme: zum einem die Notwendigkeit, verschiedene Behälter vor Ort vorhalten zu müssen mit den daraus resultierenden Kosten und Platzbedarfen. Darüber hinaus ist die Sammlung aufwendiger, da je nach Fraktion bis zu fünf Touren je Anfallstelle durchgeführt werden müssen. Das dritte wichtige Problem besteht in der Notwendigkeit, durch den „Abfallproduzenten“ eine möglich akkurate Sortierung vorzunehmen, um die getrennte Sammlung nicht ad absurdum zu führen.
Wo wird die Demontage eingesetzt?
Die Demontage wird immer dann angewendet, wenn ein Recycling des Produktes im Ganzen nicht möglich ist, weil es nicht verwertbare Materialien (Rückstände) enthält oder aus verschiedenen Stoffen besteht, die getrennt behandelt werden müssen oder für die es getrennt bessere Verwertungsmöglichkeiten gibt.
Was versteht man unter Beseitigung von Abfall?
Können Abfälle nicht sinnvoll und wirtschaftlich verwendet oder verwertet werden, so werden sie auf Deponien endgelagert und davor ggf. zur Minimierung der Abfallmenge oder Reduzierung des Gefahren- potenzials thermisch behandelt, also verbrannt.
Welche Abfälle werden mittels der chemisch-physikalischen Behandlung behandelt?
In der Hauptsache die lt. Gesetz bestimmten gefährlichen Abfälle.
Was ist notwendige Voraussetzung für den sinnvollen Einsatz der Kompostierung?
Es ist notwendig, die Schadstoffe im Abfall, vor allem die Schwermetalle, deutlich zu reduzieren. Dafür ist eine gute Vorsortierung des Hausabfalls notwendig. Kompost darf kein Glas, Metall, Plastik und keine Chemikalien aus dem Haushalt enthalten, daher sind auch Schalen von gespritzten Zitrusfrüchten oder Bananen zu vermeiden.
