Ernährungsverhalten und -sozialisation Flashcards

(11 cards)

1
Q

Definition nach Oltersdorf

A

Unter Ernährungsverhalten wird die Gesamtheit geplanter, spontaner oder gewohnheitsmäßigen Handlungen verstanden, mit denen Nahrung beschafft, zubereitet und verzehrt wird.

Ernährungsverhalten umfasst eine Vielzahl von Elementen, die sich prinzipiell zwei Gruppen zuordnen lassen:
den sichtbaren, beobachtbaren Handlungselementen (Formen)
- z.B. Planung und Einkaufsverhalten
und den intern wirkenden Elementen (Gründen)
- z.B. sozialkulturelle Bestimmungsgründe

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2
Q

Funktion von Essen

A

Natürlich
Naturgebundenheit der Ernährung:
Essen und Trinken ist lebensnotwenig
Psychisch:
Empfindungen und Gefühle, die motivieren zu essen und zu trinken und dabei ausgelöst werden
Sozial:
Essen ist stark sozial geregelt und institutionalisiert und hat eine erstaunliche Dehn- und Gestaltbarkeit

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3
Q

Funktionen von Essen

A
Schaffung von Sicherheit
Gemeinschaft bilden und erhalten
Schaffung von Identität 
Befriedigung von unterschiedlichen Bedürfnissen
Regulation von Gefühlen
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4
Q

Sozialisation

A
  • Mensch wird als Mängelwesen geboren -> kann somit
    von der Gesellschaft “geformt” und beeinflusst werden

Schwietring

  • lebenslanger Prozess, bei dem durch unterschiedliche Aktionen und Interaktionen ein Organismus zu einem gesellschaftlichen Mitglied wird
  • durch die Gesellschaft entwickelt der heranwachsende Mensch eine eigenständige Persönlichkeit

Hurrelmann
Persönlichkeitsentwicklung durch die innere (natürliche Anllage) und äußere ( Umwelt) Realität

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5
Q

Primäre Sozialisation und Sekundäre Sozialisation

A

Primäre Sozialisation
- früheste Kindheit bis zu dem Zeitpunkt, in dem das Kind als autonomes Subjekt lebens-, handlungs- und entscheidungsfähig ist

Sekundäre Sozialisation
- schließt sich an primäre Sozialisation an und umfasst
•kulturelles und soziales Lernen außerhalb des engen Kreises der Bezugspersonen aus der frühen Kindheit
•Pubertät
•Ausbildung einer Geschlechtsidentität
•Auseinandersetzen mit dem Heranwachsen und verschiedenen Erwachsenenrollen

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6
Q

Was leistet Sozialisation?

A
  • erschafft einen Aufbau von Identität und Persönlichkeit sowie Handlungskompetenz (Individuum)
  • Vermittlung von Werten, Normen und Handlungsmustern (Gesellschaft)
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7
Q

Was lernt der Heranwachsende über das Thema Essen?

A
  1. Was wird wann, wie und wo gegessen?
  2. Was gehört zum Nahrungssystem der Kultur, was nicht? Was ist essbar und was nicht? Was sind Eßtabus?
  3. Kontrolle des Esstriebs: „Mäßigung, Kontrolle und vernunftgeleitetes Verhalten“
  4. Tischsitten
  5. Soziale Bedeutung bestimmter Lebensmittel
  6. Kultur der Nahrungszubereitung
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8
Q

Codierung

A

Gesellschaft bestimmt, was man als typischer Mann und als typische Frau isst ( Beispiel salat gegen blutiges Fleisch)

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9
Q

Wie werden Essregeln und Esskultur vermittelt?

A

Vermittlung von Eßtabus
„Magisierung“ und scharfe Sanktionen
meist eigener Ekel der Erwachsenen wird un- oder halbbewusst weitergegeben

Vermittlung von „Mäßigung, Kontrolle und vernunftgeleitetes Essverhalten“
hohe kognitive Wichtigkeit und emotionale Bedeutung für gesunde Entwicklung der Kinder, mit viel Anstrengung und pädagogischen Geschick
Motto: Gesundes Essen mit „Lust und Genuss“

Vermittlung von Tischsitten
Mit pädagogischen Geschick
Motto: emotional nicht so stark besetzt, kann noch später gelernt werden

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10
Q

Erziehungsstile

A
Kontrollierende und verpflichtende Strategien
Restriktive Strategien
Belohnung und Bestrafung
Rationale Argumente
Autoritativer Ernährungsstil
- Regeln und Wertschätzung
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11
Q

Ernährungsbildung

A
  • dient der “Befähigung zu einer eigenständigen und eigenverantwortlichen Lebensführung in sozialer und kultureller Eingebundenheit und Verantwortung”
  • Fähigkeit, die eigene Ernährung politisch mündig, sozial verantwortlich und demokratisch teilhabend unter komplexen gesellschaftlichen Bedingungen zu gestalten
  • immer auch Esskulturbildung( ästhetisch-kulturelle, kulinarische Bildungselemente Entwicklung der Kultur des Zusammenlebens )
  • lebenslangen Prozess ( soziokulturelle (familiale, soziale und institutionelle) Umfeld beeinflusst durch Auseinandersetzung)
  • Im Bildungssystem: Lernprozesses zur Gestaltung einer individuell erwünschten und gesellschaftlich sinnvollen Ess- und Ernährungsweise (gesundheitliche, soziale, kulturelle, ökonomische und ökologische Dimensionen)
  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei der Entwicklung unterstützen und begleiten
  • Ernährungsbildung ist Teil des allgemein bildenden Auftrags von Schule, Berufsschule und Berufsbildung
  • Schulsystem (Beherrschung komplexer fachlicher und fachdidaktischer Zusammenhänge)
  • zahlreiche Perspektiven anderer Disziplinen kennenlernen
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