FLB-01 Flashcards

Vokabeln und wichtige Theorien (81 cards)

1
Q

interpersonell (zwischenmenschlich)

A

📌 Definition:
„Interpersonell“ bezeichnet alle Prozesse, Beziehungen, Wahrnehmungen oder Handlungen, die zwischen zwei oder mehreren Personen stattfinden – also das gesamte Spektrum des zwischenmenschlichen Geschehens.

Es steht im Gegensatz zu intrapersonell, das sich auf Vorgänge innerhalb einer einzelnen Person bezieht.

Es ist ein zentrales Konzept der Sozialpsychologie, das hilft, das Miteinander, Konflikte, Kommunikation und Beziehungsprozesse zu verstehen und zu analysieren.

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2
Q

Selbstkonzept

A
  • Die Gesamtheit aller Annahmen einer Person hinsichtlich der eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten.
  • Grundlage für die Selbststruktur; umfasst kognitive Einschätzungen wie „Ich bin intelligent“ oder „Ich bin sportlich“.
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3
Q

Selbstwertgefühl

A
  • Bezieht sich auf die affektive und bewertende Komponente des Selbst.
  • Ergebnis der subjektiven Bewertung der eigenen Eigenschaften („Es ist gut, dass ich intelligent bin“).
  • Kann zustands- oder eigenschaftsbezogen sein.
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4
Q

Quellen des Selbstkonzeptes

A
  1. Selbstwahrnehmung und Attributionsprozesse
    → Rückschlüsse auf sich selbst aus eigenem Verhalten (Bem, 1972).
  2. Soziale Rückmeldungen
    → Reaktionen anderer auf das eigene Verhalten.
  3. Sozialer Vergleich
    → Einschätzung eigener Fähigkeiten durch Vergleich mit anderen.
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5
Q

Strategien zum Selbstwertschutz und zur Selbstwerterhöhung

A
  1. Selbstwertdienliche Attributionen (self-serving bias)
  2. Selektive Informationssuche
  3. Self-handicapping
  4. Sandbagging
  5. Above-average-effect
  6. False-consensus-effect
  7. Downward comparison
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6
Q

Self-serving Bias

A
  • Erfolge werden internen Faktoren (z. B. Fähigkeit), Misserfolge externen Faktoren (z. B. Pech) zugeschrieben.
  • Dient dem Selbstwertschutz
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7
Q

Selektive Informationssuche

A
  • Tendenz, Informationen zu bevorzugen, die das Selbstwertgefühl stützen.
  • Selbstwertbedrohliche Inhalte werden vermieden.
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8
Q

Self-handicapping

A
  • Strategisches Erzeugen von Handicaps (z. B. unausgeschlafen zur Prüfung), um Misserfolge external attribuieren zu können oder Erfolge aufzuwerten.
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9
Q

Sandbagging

A
  • Eigene Leistungsfähigkeit wird in Leistungssituationen absichtlich heruntergespielt, um Erwartungshaltungen zu senken und spätere Leistung günstiger erscheinen zu lassen.
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10
Q

Above-average Effect

A
  • Tendenz, eigene Fähigkeiten im Vergleich zu anderen als überdurchschnittlich einzuschätzen.
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11
Q

False Consensus Effect

A
  • Überschätzung des Ausmaßes, in dem andere Menschen die eigenen Einstellungen und Verhaltensweisen teilen.
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12
Q

Downward Comparison

A
  • Vergleich mit Personen, die schlechter abschneiden als man selbst, um das eigene Selbstwertgefühl zu stabilisieren oder zu erhöhen
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13
Q

Selbstwahrnehmungstheorie nach Bem

A
  • Die Selbstwahrnehmungstheorie (Bem, 1972) besagt, dass Personen bei mangelndem Zugang zu internen Zuständen auf ihr eigenes Verhalten und die situativen Umstände zurückgreifen, um Rückschlüsse auf ihre Eigenschaften und Einstellungen zu ziehen – ähnlich wie ein externer Beobachter.
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14
Q

Attributionsasymmetrie

A
  • Eigene Erfolge werden überwiegend auf internale Faktoren (z. B. Fähigkeit, Anstrengung), eigene Misserfolge hingegen auf externale Faktoren (z. B. Aufgabenschwierigkeit, Pech) attribuiert. Diese systematische Verzerrung dient dem Selbstwertschutz und wird auch als self-serving bias bezeichnet
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15
Q

Symbolischer Interaktionismus

A
  • Der symbolische Interaktionismus (z. B. Mead, 1934) geht davon aus, dass das Selbst durch soziale Interaktionen entsteht. Menschen entwickeln ihr Selbstbild auf Grundlage der Annahmen darüber, wie bedeutsame andere sie sehen.
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16
Q

Looking-Glass-Self

A
  • Der Begriff „Looking-Glass-Self“ (Cooley, 1902) bezeichnet die Vorstellung, dass das Selbstkonzept einer Person einem Spiegel gleicht, der die (vermuteten) Einschätzungen bedeutsamer anderer Personen reflektiert
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17
Q

Theorie der sozialen Vergleichsprozesse

A
  • Die Theorie sozialer Vergleichsprozesse postuliert, dass Personen ihre Fähigkeiten und Eigenschaften durch den Vergleich mit anderen bewerten. Solche Vergleiche liefern Informationen zur Selbstbewertung und beeinflussen das Selbstwertgefühl nachhaltig
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18
Q

Theorie der sozialen Identität

A
  • Die Theorie der sozialen Identität (nicht explizit ausgeführt, aber kontextuell erwähnt) betont, dass Selbstkonzept und Selbstwert auch aus der Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen entstehen. Gruppenzugehörigkeiten werden dabei zur Quelle positiver sozialer Identifikation.
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19
Q

Theorie des Selbstwertschutzes und der Selbstwerterhöhung

A
  • Diese Theorie postuliert, dass Menschen dazu motiviert sind, ihren Selbstwert zu schützen oder zu erhöhen.
  • Selbstbezogene Informationen werden im Lichte eines positiven Selbstwertes verzerrt verarbeitet.
  • Diese Verzerrungen wirken wie ein psychologisches „Immunsystem“, das das Selbst vor bedrohlichen Informationen schützt.
  • Beispiele: self-serving bias, selektive Informationssuche, self-handicapping, downward comparison etc.
  • Problematisch wird diese Verzerrung, wenn sie so weit geht, dass Personen ihre Fähigkeiten überschätzen und unangemessene Entscheidungen treffen.
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20
Q

Selbstwerterhöhungstheorie

A
  • Zentrale Annahme: Personen bevorzugen positive Informationen über sich selbst – auch wenn diese nicht mit dem bisherigen Selbstbild übereinstimmen.
  • Besonders relevant in Bereichen mit geringem elaboriertem Selbstwissen.
  • Positive Rückmeldungen werden dort als hilfreicher erlebt als konsistente.

💡 Fazit: In unbekannten oder neuen Selbstbereichen streben Menschen vorrangig nach positiver Selbstbewertung – nicht zwingend nach Konsistenz

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21
Q

Selbstkonsistenztheorie

A
  • Zentrale Annahme: Menschen sind motiviert, ein konsistentes Bild von sich selbst aufrechtzuerhalten – auch wenn dieses negativ ist.
  • Besonders relevant in Bereichen mit umfangreichem Selbstwissen.
  • Konsistente Rückmeldungen werden dort gegenüber positiven bevorzugt.

💡 Fazit: Die Stabilität und Konsistenz des Selbstbildes hat für viele Menschen Vorrang gegenüber der positiven Bewertung, wenn bereits viel Wissen über einen Selbstbereich besteht

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22
Q

Theorie der Selbstaufmerksamkeit (Duval & Wicklund, 1972)

A
  • Personen können ihre Aufmerksamkeit nach außen (Umwelt) oder nach innen (auf das Selbst) richten.
  • Wird die Aufmerksamkeit auf das Selbst gerichtet, spricht man von objektiver Selbstaufmerksamkeit.
  • Wird die Aufmerksamkeit auf externe Reize gerichtet, handelt es sich um subjektive Selbstaufmerksamkeit.

📌 Disposition vs. Zustand:
* Trait self-consciousness: stabile, interindividuelle Disposition zur Selbstaufmerksamkeit.
* State self-awareness: situativ induzierter Zustand (z. B. durch Spiegel, Kameras, Tonbandaufnahmen).

💡 Fazit:
Selbstaufmerksamkeit beschreibt die Fokussierung auf das eigene Selbst, wobei insbesondere die objektive Selbstaufmerksamkeit bedeutsame psychologische Effekte auslöst.

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23
Q

Theorie der objektiven Selbstaufmerksamkeit (Fenigstein et al., 1975)

A
  • Personen erleben das Selbst als Objekt ihrer eigenen Aufmerksamkeit.
  • Diese Aufmerksamkeit kann dispositionell oder situativ entstehen.

📌 Vier zentrale Effekte:
1. Erhöhte Empfänglichkeit für eigene Einstellungen und Reaktionen.
2. Bewusstsein über Diskrepanzen zwischen Ideal- und Real-Selbst.
3. Erhöhte Motivation, Selbst-Standard-Diskrepanzen zu reduzieren.
4. Vermeidung von Selbstaufmerksamkeit bei geringer Erfolgserwartung zur Diskrepanzreduktion.

💡 Fazit:
Objektive Selbstaufmerksamkeit intensiviert das Selbstbewusstsein, erhöht aber auch die Sensibilität für Diskrepanzen und kann zur Vermeidung entsprechender Reize führen.

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24
Q

Impression Management / Eindruckssteuerung

A
  • Versuch, den Eindruck, den andere von der eigenen Person haben, bewusst oder vorbewusst zu steuern.
  • Umfasst verbal/nonverbal, direkt/indirekt, assertiv/defensiv ausgeführte Strategien.

💡 Fazit:
Eindruckssteuerung ist ein sozialpsychologischer Mechanismus zur Kontrolle der Außenwirkung und beeinflusst zwischenmenschliche Beziehungen sowie soziale Rollen.

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25
Selbstdarstellung (self-presentation)
* Verhalten, das darauf abzielt, den Eindruck über die eigene Person gezielt zu beeinflussen. * Kann auf Fähigkeiten, Einstellungen, Ziele etc. bezogen sein. * Kann bewusst oder automatisiert (vorbewusst) erfolgen. 💡 Fazit: Selbstdarstellung ist ein universeller sozialer Prozess, der sowohl aus strategischen Motiven als auch automatisierten Verhaltensroutinen resultiert.
26
Positive vs. Negative Selbstdarstellung
* Positiv: Ziel ist ein vorteilhafter Eindruck (z. B. Kompetenz, Sympathie). * Negativ: Ziel ist ein absichtlich abgeschwächter Eindruck (z. B. zur Aufgabenvermeidung). 📌 Beispiele negativer Selbstdarstellung: * Leistung absichtlich senken * Hilflosigkeit darstellen * Understatement zeigen 💡 Fazit: Selbstdarstellung umfasst auch strategische Selbstabwertung, etwa zur Vermeidung von Belastungen oder zur Erlangung sozialer Unterstützung
27
Taxonomie Selbstdarstellungsformen
Kategorisierungen: Kurzfristig vs. langfristig: * Situationsspezifische vs. situationsunspezifische Strategien Assertiv vs. defensiv: * Assertiv: Ziel ist es, einen positiven Eindruck zu erzeugen. * Defensiv: Ziel ist es, einen negativen Eindruck zu vermeiden. Direkt vs. indirekt (nach Cialdini & Richardson, 1980): * Direkt: Informationen über die eigene Person * Indirekt: Informationen über Dritte zur Selbstdarstellung nutzen
28
Self-promotion / self-enhancement / self-appreciation
Betonung eigener Vorzüge (z. B. Kompetenz, Sympathie)
29
self-depreciation
30
self-handicapping
31
understatement
32
supplication
33
broadcasting limitations
34
basking in reflected glory
35
blasting
36
boosting
37
other-enhancement/ingratiation
38
Selbstwirksamkeit (self-efficacy) - Bandura
Die Überzeugung einer Person, bestimmte Handlungen ausführen zu können, um ein gewünschtes Ergebnis zu erreichen. Selbstwirksamkeit beeinflusst die Wahl von Handlungsalternativen, den Grad der Anstrengung und die Ausdauer bei der Zielverfolgung – auch bei Widerständen
39
Dimensionen der Selbstwirksamkeit
1. **Umfang**: von leichten bis zu schwierigen Aufgaben. 2. **Generalisierung**: spezifisch vs. übertragbar auf viele Situationen. 3. **Stärke**: wie stabil die Überzeugung auch bei Misserfolg bleibt
40
Selbstregulation
Fähigkeit des Selbst, Verhalten zielgerichtet zu steuern, z. B. bei der Diäteinhaltung oder Lernmotivation. Selbstregulation ist eine limitierte Ressource, die durch Gebrauch erschöpft werden kann (vgl. ego depletion)
41
Ego-Depletion (Selbsterschöpfung)
Nach intensiver Selbstregulation stehen psychische Ressourcen nur eingeschränkt zur Verfügung. Dies führt zu einem temporären Kontrollverlust über Verhalten (z. B. Rückfall in alte Gewohnheiten nach kognitiver Anstrengung)
42
Sich-selbst-erfüllende Prophezeiung (self-fulfilling prophecy)
Eine anfängliche Annahme oder Erwartung über das Verhalten einer Person beeinflusst deren eigenes Verhalten so, dass die Erwartung am Ende tatsächlich eintritt – obwohl sie ursprünglich unbegründet war
43
Selbstdiskrepanztheorie (Higgins, 1987)
Vergleich des tatsächlichen Selbst (IST-Zustand) mit Ideal-Selbst (Ziele, Wünsche) oder Soll-Selbst (aktuelle extern attribuierte Verpflichtungen, die zum erreichen des idealen Selbst beötigt werden). Diskrepanzen führen zu spezifischen Emotionen: * Ideal-Selbst → Traurigkeit, Frustration * Soll-Selbst → Angst, Schuld vgl. Bonelli: Perfektionismus - Wenn das Soll zum Muss wird
44
Theorie des regulatorischen Fokus (Higgins, 1997)
Weiterentwicklung der Selbstdiskrepanztheorie. Zwei Fokusarten: **Promotion-Fokus**: Streben nach Idealen durch Annäherung **Prevention-Fokus**: Erfüllung von Pflichten durch Vermeidung Die Art des Fokus beeinflusst Zielverfolgung und Selbstregulation
45
Autoritarismus
Autoritarismus bezeichnet eine Persönlichkeitsausprägung, die durch rigiden Konventionalismus, Unterwürfigkeit gegenüber Autoritäten und Aggression gegenüber sozial abgewerteten Gruppen gekennzeichnet ist. Es besteht eine enge Verbindung zu Vorurteilen, insbesondere in Form von Ethnozentrismus und Antisemitismus.
46
Kernmerkmale des Autoritarismus
Nach Adorno et al. (1950) ist der Autoritarismus geprägt durch: * eine konventionelle Grundhaltung und normorientiertes Denken, * Unterwürfigkeit gegenüber Autoritäten, * feindselige Einstellungen gegenüber gesellschaftlich abgewerteten Gruppen. Diese Merkmale korrelieren mit konservativen Weltanschauungen, Intoleranz gegenüber Ambiguität und starker Orientierung an Eigengruppennormen
47
Autoritäre Persönlichkeit
Die autoritäre Persönlichkeit ist ein Konzept zur Erklärung von Vorurteilen und rigidem Verhalten. Sie ist das Ergebnis spezifischer Sozialisationsprozesse, häufig geprägt durch strenge Erziehung, emotionale Kälte und autoritäres Elternverhalten. Diese Struktur begünstigt die Ausbildung stereotyper, dichotomer Denkmuster sowie starker Eigengruppenidentifikation
48
Kognitive Schemata autoritärer Persönlichkeiten
Die autoritäre Persönlichkeit ist durch folgende kognitive Schemata charakterisiert: * Bedrohlich wahrgenommene Umwelt, * Akzeptanz dominanter gesellschaftlicher Normen, * Dichotomes Schwarz-Weiß-Denken, * Verwendung stabiler sozialer Stereotype mit kognitiver Rigidität und geringer Belehrbarkeit
49
Vier Dimensionen der autoritären Persönlichkeit (nach Adorno et al., 1950)
1. **Politisch-ökonomischer Konservatismus**: Betonung traditioneller Hierarchien und Machtstrukturen. 2. **Antisemitismus:** Ablehnung jüdischer Menschen, oft als Projektionsfläche eigener Ängste. 3. **Ethnozentrismus**: Abwertung aller Menschen außerhalb der Eigengruppe. 4. **Autoritarismus**: Kombination aus Konventionalismus, Autoritätshörigkeit und Aggression gegenüber Schwächeren
50
Antisemitismus
Definition: Antisemitismus bezeichnet eine feindselige Einstellung gegenüber Jüdinnen und Juden, die sich in negativen Stereotypen, diskriminierenden Haltungen und systematischer Abwertung äußert. Merkmale: * Ausdruck irrationaler, tief verwurzelter Vorurteile * Bestandteil autoritärer und ethnozentrischer Denkmuster * Zentrale Variable in der Forschung zur autoritären Persönlichkeit
51
Ethnozentrismus
Definition: Ethnozentrismus bezeichnet die Tendenz, die eigene soziale Gruppe als überlegen zu bewerten und andere Gruppen abwertend zu betrachten. Merkmale: * Kognitive Verzerrung zugunsten der Eigengruppe (ingroup bias) * Abwertung der Fremdgruppe (outgroup derogation) * Trägt zur Aufrechterhaltung von Vorurteilen und intergruppalen Konflikten bei
52
Autoritarismus
Definition: Autoritarismus ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das sich durch Unterwürfigkeit gegenüber Autoritäten, Konventionalismus und feindselige Ablehnung gesellschaftlicher Minderheiten auszeichnet. Kernmerkmale (nach Adorno et al., 1950): * Wahrnehmung der Welt als bedrohlich * Rigidität im Denken (z. B. Schwarz-Weiß-Schemata) * Starke Identifikation mit der Eigengruppe und deren Normen * Geringe Ambiguitätstoleranz * Verwendung starrer sozialer Stereotype Moderne Operationalisierung: → Right-Wing Authoritarianism (RWA): 1. Autoritäre Unterwürfigkeit 2. Konventionalismus 3. Autoritäre Aggression
53
Politisch-ökonomischer Konservatismus
Definition: Diese Einstellung beinhaltet die Betonung traditioneller Werte, wirtschaftlicher Leistungsorientierung und Skepsis gegenüber sozialen Reformbewegungen. Er geht oft mit restriktiven Normen und Hierarchiebestätigung einher. Zusammenhang: * Bestandteil der autoritären Persönlichkeit nach Adorno et al. * Korreliert positiv mit Antisemitismus, Ethnozentrismus und Autoritarismus * Ausdruck eines Weltbildes, das soziale Ungleichheit rechtfertigt und tradierte Ordnungsprinzipien favorisiert
54
Ambiguitätstoleranz
Definition: Ambiguitätstoleranz beschreibt die individuelle Fähigkeit, mehrdeutige, inkonsistente oder widersprüchliche Informationen, Situationen oder Personen auszuhalten, ohne kognitive oder emotionale Überforderung zu erleben. Psychologische Relevanz: * Geringe Ambiguitätstoleranz korreliert mit autoritären Einstellungen, Vorurteilen und rigidem Denken. * Personen mit niedriger Ambiguitätstoleranz tendieren dazu, komplexe soziale Realitäten in einfache, dichotome Kategorien (z. B. gut/böse, richtig/falsch) zu unterteilen. * Hohe Ambiguitätstoleranz ermöglicht differenzierte Urteile und fördert Offenheit gegenüber Diversität und neuen Erfahrungen.
55
Autoritarismus-Skala (F-Skala)
* Entwickelt von Adorno et al. (1950) zur Erfassung der autoritären Persönlichkeit. * Misst autoritäre Einstellungen, insbesondere im Kontext von Antisemitismus, Ethnozentrismus und politisch-ökonomischem Konservatismus. * Zeigt Korrelationen mit rigidem Denken, Vorurteilen und einer Orientierung an Machtverhältnissen
56
Right-Wing Authoritarianism (RWA)
* Moderne operationalisierte Variante des Autoritarismusbegriffs (Altemeyer, 1981). * Besteht aus drei Dimensionen: 1. Autoritäre Unterwürfigkeit: blinder Gehorsam gegenüber Autoritäten. 2. Konventionalismus: rigide Orientierung an tradierten Normen der Eigengruppe. 3. Autoritäre Aggression: feindseliges Verhalten gegenüber normabweichenden Gruppen
57
Erwerb von Autoritarismus
* Lerntheoretische Erklärung: autoritärer Erziehungsstil (emotionale Kälte, harte Strafen) → Gehorsam & Gefühlskälte. * Implizites Lernen durch soziale Kommunikation, die Fremdgruppen abwertet. * In Phasen gesellschaftlicher Verunsicherung tritt Autoritarismus vermehrt auf. * Loyalität zur Eigengruppe fungiert als stabilisierendes Orientierungssystem in undurchschaubarem außen...
58
Autoritätsgehorsam
Beschreibt die Bereitschaft von Personen, den Anweisungen einer als legitim empfundenen Autorität zu folgen – selbst wenn dies mit moralisch fragwürdigem Verhalten einhergeht. Der Gehorsam ist dabei weniger durch dispositionale Merkmale erklärbar als durch situative Bedingungen (z. B. Rollenstruktur, Verantwortungstransfer).
59
Milgram-Experiment
In einer scheinbaren Lernsituation wurden Versuchspersonen (als “Lehrer”) angewiesen, einem „Schüler“ bei Fehlern Elektroschocks zu verabreichen. Trotz sichtbarem Leid des Schülers folgten 65 % der Teilnehmer den Anweisungen bis zur maximalen Schockstufe. Das Experiment zeigte die enorme Macht situativer Autoritätseinflüsse auf Gehorsam.
60
Wichtigste Ergebnisse der Milgram-Experimente
* 65 % der Männer gaben Maximalschock (450 V). * Gehorsam sank bei physischer Nähe zum Opfer. * Widersprechende Autoritäten senkten die Gehorsamkeit stark (10 %). * Frauen waren ebenso gehorsam wie Männer * Gehorsam nimmt ab, je näher das leiden des Opfers an den Lehrer herangerückt wird * Wird der Einfluß der Autorität vermindert, sinkt ebenfalls der Gehorsam * Gehorsam sinkt, wenn umstritten und nicht als alleiniger Druck dargeboten
61
Drei psychologische Ursachen für Autoritätsgehorsam
✅ Konsistenter Druck der Autorität (sozialer Zwang) ✅ Schrittweise Erhöhung der Schmerzstufen → „Foot-in-the-door“-Effekt ✅ Primacy Effect: Seriöser Ersteindruck des Versuchsleiters überlagert spätere Zweifel (oder auch Vorrangeeffekt oder Ankereffekt)
62
Utrecht-Studien (Meeus & Raaijmakers, 2006)
Ziel: Untersuchung von administrativem Gehorsam – also Gehorsam gegenüber Anweisungen, die keine physische Gewalt, sondern psychologische Schädigung beinhalten. Ablauf: Teilnehmende übernahmen die Rolle eines Personalverantwortlichen in einem Bewerbungsgespräch und sollten auf Anweisung des Versuchsleiters gezielte psychische Stressoren (z. B. abwertende Bemerkungen über Erfolgschancen) einsetzen. Ergebnis: 🔹 91 % der Versuchspersonen leisteten vollständigen Gehorsam. 🔹 Gehorsam blieb hoch, obwohl die Belastung für das Opfer verbal und sichtbar wurde. 🔹 Bei Widerspruch anderer Versuchspersonen oder individuell übertragener Verantwortung sank die Gehorsamsrate. Interpretation: Die Studie zeigt, dass psychologischer Schaden ebenso wirksam durch Autoritätsdruck herbeigeführt werden kann wie physischer – sogar ohne ideologische Rechtfertigung oder institutionelle Rahmenbedingungen. Sie überträgt Milgrams Erkenntnisse auf subtilere Formen von Gewalt und zeigt: Die Dynamik bleibt bestehen – auch ohne Elektroschocks.
63
Autoritätsgehorsam im 21. Jahrhundert
Aktuelle Evidenz: Burger (2009) replizierte Milgrams Paradigma mit modernen ethischen Standards (z. B. Stopp bei 150 V). 👉 Ergebnis: 70 % der Versuchspersonen gehorchten bis zur kritischen Schwelle. Warum ist der Gehorsam heute noch so hoch? * Sozialisation in Hierarchien: Gehorsam gegenüber Lehrern, Eltern, Vorgesetzten bleibt sozial normativ. * Rollenverständnis: Die Übernahme „wissenschaftlicher“ oder „professioneller“ Rollen stabilisiert die Bereitschaft zu folgen. * Verantwortungsdiffusion: Bei Anweisungen durch Autoritäten wird Eigenverantwortung externalisiert. * Kognitive Dissonanzreduktion: Die Handlung wird gerechtfertigt („Ich hatte ja keine Wahl“). Argumente dagegen / Relativierungen: * Die Studien zeigen nicht automatisch, dass Menschen „blind“ gehorchen – Kontext, soziale Normen und Reflexion beeinflussen das Verhalten entscheidend. * In modernen Gesellschaften wächst die Bedeutung von kritischem Denken, zivilgesellschaftlicher Kontrolle und Bildung – was langfristig zu mehr Resistenz gegenüber unreflektiertem Gehorsam führen kann. * Situative Stärke bleibt zentral: Der Gehorsam ist nicht Ausdruck von „böser Persönlichkeit“, sondern das Resultat psychologisch konstruierter Machtverhältnisse.
64
Genetische Determiniertheit des Autoritätsgehorsams
Zwillingsstudien deuten auf einen moderaten genetischen Einfluss auf soziale Einstellungen hin (ca. 40 % Varianzaufklärung). Einstellungen mit hoher Erbkomponente (z. B. Todesstrafe) sind weniger veränderbar. Trotzdem: Der Autoritätsgehorsam selbst ist v. a. ein Ergebnis sozial gelernter Rollenübernahme in Hierarchien
65
Narzissmus
Persönlichkeitsmerkmal, das durch übermäßige Selbstbezogenheit, Überheblichkeit und ein gesteigertes Bedürfnis nach Bewunderung gekennzeichnet ist. Narzisstische Personen überschätzen häufig ihre Fähigkeiten und ihre soziale Attraktivität, streben nach Aufmerksamkeit und neigen zur Ausbeutung zwischenmenschlicher Beziehungen. Man unterscheidet: * **Offener Narzissmus** (Grandiosität-Exhibitionismus): Selbstbezogen, extravertiert, durchsetzungsstark. * **Verdeckter Narzissmus** (Vulnerabilität-Sensitivität): Ängstlich, defensiv, empfindlich gegenüber Kritik
66
Narcissistic Personality Inventory (NPI)
Messinstrument zur Erfassung narzisstischer Persönlichkeitsmerkmale in der Normalbevölkerung. Beispielitem: „Es macht mir Spaß, Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu sein.“ Der NPI (Raskin & Terry, 1988) identifiziert mehrere Subdimensionen wie Führung, Überlegenheit, Selbstbewunderung und Ausbeutung
67
Narzissmus in der Psychoanalyse
Freud verstand Narzissmus als auf das eigene Selbst gerichtete Libido (Objektwahl nach innen). Weitere Beiträge: * Otto Kernberg: Zwei Gesichter des Narzissmus – hinter Grandiosität liegt Verunsicherung. * Heinz Kohut: Narzissten idealisieren andere, um sich in ihnen zu spiegeln („basking in reflected glory“)
68
Ist jeder Mensch ein Narzisst?
Nein, jedoch besitzt jeder Mensch narzisstische Anteile – als Teil eines normalen Selbstwertsystems. In der sozialpsychologischen Perspektive wird Narzissmus als kontinuierliches Persönlichkeitsmerkmal betrachtet. Leichte Ausprägungen sind normal und sogar funktional (z. B. zur Selbstbehauptung). Erst bei starker Ausprägung oder sozial dysfunktionalem Verhalten spricht man von problematischem oder pathologischem Narzissmus. → Zentrale Unterscheidung: subklinischer Narzissmus ≠ narzisstische Persönlichkeitsstörung.
69
Narzisstische Personen sind sozial unverträglich – stimmt das?
Nur bedingt – es kommt auf die Ausprägung und Art des Narzissmus an. 🔹 Grandios-narzisstische Personen wirken oft charmant, durchsetzungsstark und kompetent, sind aber langfristig häufig beziehungsinstabil, manipulativ und wenig empathisch. 🔹 Vulnerabel-narzisstische Personen wirken sensibel, introvertiert und verletzlich, neigen aber zu Groll und Selbstabwertung. → Fazit: Narzisstische Personen können kurzfristig sozial erfolgreich sein, langfristig jedoch durch geringe Empathie und hohe Selbstdarstellung negativ auffallen.
70
Agentisches Modell des Narzissmus
Das agentische Modell beschreibt Narzissmus als übermäßige Ausrichtung auf das Selbst als handelndes, kontrollierendes und überragendes Individuum (Agency). Merkmale: * Überlegenheitsgefühl * Bedürfnis nach Bewunderung * Dominanz und Kontrolle * Fokus auf Selbstwirksamkeit statt Gemeinschaft → Beziehung zu anderen wird oft instrumentell definiert („andere als Spiegel des eigenen Glanzes“).
71
Narzisstischer Selbstwert
Der narzisstische Selbstwert beschreibt ein überhöhtes, instabiles und stark bewertungsabhängiges Selbstwertgefühl, das permanent nach externer Bestätigung verlangt. * Narzisstische Personen regulieren ihren Selbstwert durch Bewunderung, Status und Leistung. * Hinter grandioser Selbstsicherheit verbirgt sich häufig eine verletzliche, fragil strukturierte Selbstsicht, die anfällig für Kränkungen und Kritik ist. * Der Selbstwert ist kontingent, d. h. an Bedingungen geknüpft, z. B. Erfolg, soziale Anerkennung oder Dominanz.
72
Gesunder vs. ungesunder Narzissmus
Gesunder Narzissmus ✅ Funktional, adaptiv und selbstwertförderlich ✅ Geht mit Selbstvertrauen, Eigenständigkeit und positiven sozialen Beziehungen einher ✅ Ermöglicht Abgrenzung, Zielorientierung und Selbstwirksamkeit Ungesunder Narzissmus ❌ Dysfunktional und selbstwertabhängig ❌ Gekennzeichnet durch Überlegenheitsdenken, Empathiemangel, manipulative Strategien ❌ Kann zu interpersonellen Konflikten, Kritikintoleranz und langfristiger Selbstwertinstabilität führen
73
4 Dimensionen von Narzissmus
1.** Führung/Autorität**: die eigenen Führungsqualitäten hoch einschätzen 2.** Überlegenheit/Arroganz**: andere für unterlegen halten und überheblich auftreten 3. **Selbstbezug/Selbstbewunderung**: eine egozentrische Perspektive vertreten und sich selbst für etwas besonderes halten 4. **Ausbeutung/Anspruch:** Manipulation anderer gepaart mit hohen Ansprüchen in Bezug auf das, was einem zusteht Die ersten drei Dimensionen sind gekoppelt an einen gesunden Narzissmus, die letzte Dimension ist ausdruck ungesunden Narzissmuses, da es der Einstellung entspricht, mehr zu verdienen als die anderen
74
Dominanzstreben
Nach Barkow (1975) dient Dominanzstreben dem Aufbau und der Stabilisierung eines hohen Selbstwerts. Diese Motivation zur Überlegenheit ist mit narzisstischen Persönlichkeitsmerkmalen kompatibel, da beide auf die Etablierung und Verteidigung einer überlegenen Position abzielen.
75
Soziale Dominanzorientierung (SDO)
SDO bezeichnet eine Ideologie, die soziale Hierarchien als legitim ansieht und aktiv unterstützt. Menschen mit hoher SDO streben nach Dominanz ihrer Eigengruppe über Fremdgruppen, werten Minderheiten ab und verteidigen die bestehende soziale Ordnung aktiv – insbesondere bei Bedrohung ihrer Position. 📌 Merkmale von SDO ✅ Systemlegitimierende Ideologie mit nationalistischen, ethnozentrischen und sexistischen Tendenzen ✅ Hohe SDO korreliert mit Vorurteilen und Diskriminierung ✅ Stärkste Vorurteile bei gleichzeitiger Ausprägung von hohem Autoritarismus und hoher SDO ✅ Männer zeigen im Durchschnitt höhere SDO-Werte als Frauen
76
Ideologie
Ideologien sind kognitive Strukturen, die die soziale Welt ordnen und bewerten. Im Kontext von SDO bedeutet dies die Vorstellung eines kompetitiven „Dschungels“, in dem Gruppen um Überlegenheit kämpfen.
77
Durch welche Merkmale ist soziale Dominanzorientierung (SDO) gekennzeichnet?
SDO stellt eine ideologische Orientierung dar, die mit der Akzeptanz gruppenbezogener Hierarchien und dem Streben nach Dominanz über untergeordnete Gruppen einhergeht. Personen mit hoher SDO werten gesellschaftliche Minderheiten ab, favorisieren ihre Eigengruppe und weisen oft **ethnozentrische**, **nationalistische** und **rassistische Tendenzen** auf. Männer zeigen im Durchschnitt höhere SDO-Ausprägungen als Frauen. Ein hoher SDO-Wert steht in Wechselwirkung mit Autoritarismus und ist Prädiktor für starke Vorurteile.
78
SDO-Fragebogen
Die Soziale-Dominanzorientierungs-Skala misst die Ausprägung der ideologischen Zustimmung zu gruppenbezogener Hierarchie. Die deutsche Version stammt von Six, Wolfradt und Zick (2001). Ein Beispielitem lautet: „Einige Gruppen sind anderen einfach unterlegen.“ Die Skala dient der empirischen Erfassung individueller Differenzen in Bezug auf die Akzeptanz hierarchischer Sozialordnungen.
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Theorie der sozialen Dominanz
Die Theorie postuliert, dass gesellschaftliche Hierarchien stabilisiert werden durch individuelle Dispositionen wie SDO. Diese Theorie beschreibt, wie soziale Hierarchien entstehen, aufrechterhalten und legitimiert werden, unter anderem durch Legitimationsmythen und institutionelle Mechanismen. Hohe SDO führt zu diskriminierendem Verhalten gegenüber Fremdgruppen, um die bestehende Dominanzstruktur zu bewahren.
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Experiment 1: Persönlicher Nachteil und SDO (Cozzolino & Snyder, 2008)
* Ziel: Erfassung von Gier als Reaktion auf Leistungsfeedback bei Personen mit unterschiedlicher SDO-Ausprägung. * Ablauf: VP sollten nach Leistungsrückmeldung (gute vs. schlechte Leistung) von 22 Losen so viele entnehmen, wie sie wollten. Ergebnis: * Bei positivem Feedback: Kein Zusammenhang zwischen SDO und Gier. * Bei negativem Feedback: Personen mit hoher SDO nahmen signifikant mehr Lose als solche mit niedriger SDO. * Interpretation: Verletzte Dominanzerwartungen führen bei Personen mit hoher SDO zu kompensatorischer Anspruchsdurchsetzung
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Experiment 2: SDO (Cozzolino & Snyder, 2008)
* Ziel: Erfassung der Anstrengungsbereitschaft in Abhängigkeit von SDO und wahrgenommener Fairness. * Ablauf: VP wurden zufällig Bedingungen mit Benachteiligung, Gleichheit oder Bevorzugung zugewiesen. Messung der Extraanstrengung bei Aufgabenlösung. Ergebnis: * Bei Benachteiligung: Nur Personen mit hoher SDO zeigten signifikant mehr Extraanstrengung. * Bei Bevorzugung oder Gleichheit: Kein signifikanter Effekt der SDO. * Interpretation: Personen mit hoher SDO reagieren auf Statusbedrohung mit erhöhter Leistungsbereitschaft, um ihre Dominanzposition zu behaupten