FLB 2 Flashcards

1
Q

Wie entstehen konditionierte negative Emotionen/Reaktionen (klass. Konditionierung) im Klassenzimmer/in einem Fach und warum sind sie so stabil? (!) Welche Gegenmaßnahmen gibt es? (15P.)

A

Konditionierung durch bewertende Stellungnahmen des Lehrers: Lehrer, Unterrichtsfach, -materialien oder Schule als Institution zunächst Funktion neutraler Reize
- Nach Wahrnehmung urspr. neutraler Reize erlebt Schüler häufig Maßnahmen (Lob/Tadel, Anerkennung /Missbilligung von Leistungen), die Stolz/Freude, Unzufriedenheit/Beschämung auslösen
Lehrer (NS) + Tadel (UCS) = zB Enttäuschung (UCR)
Später: Lehrer (CS) = Enttäuschung (CR)
- Stabil aufgrund von negativer Verstärkung

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2
Q

Wie entstehen konditionierte negative Emotionen/Reaktionen (klass. Konditionierung) im Klassenzimmer/in einem Fach und warum sind sie so stabil? Welche Gegenmaßnahmen gibt es? (!) (15P.)

A

Gegenkonditionierung > Systematische Desensibilisierung:

  1. Angstauslösende Situationen je nach Stärke in Hierarchie bringen
  2. Entspannungsverfahren ausüben u. sich daraufhin erste Situation vorstellen
  3. So lange wiederholen, bis Angst sich verflüchtigt
  4. Dieses Vorgehen Schritt für Schritt mit stärker Furcht auslösenden Situationen durchführen, bis keine Angst mehr besteht
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3
Q

Operante Konditionierung

A

Um Kontrolle über Verhalten zu gewinnen, gibt es drei Komponenten zu berücksichtigen:

  1. Verhalten (R),
  2. dessen Konsequenzen (S+/S-)
  3. Reize, die Verhalten vorausgehen (S)
  • Unterscheidung zwischen Belohnung u Verstärkung: Bei Belohnung kann man nur hoffen, dass das Verhalten wieder auftritt; Verstärker erhöhen definitiv die WSK eines Verhaltens
  • Was in einer Situation verstärkend wirkt, muss nicht für eine andere gelten
  • Häufige Nutzung aversiver Reize in Schule zur negativen Verstärkung (pädagogisch gesehen problematisch; kann Fluchtverhalten, wie Unaufmerksamkeit, Nachlässigkeit oder emotionale Nebeneffekte, wie Gleichgültigkeit, Angst, Verärgerung auslösen/in positive Verstärkung umgewandelt werden “Lehrer ausgetrickst, weil trotzdem gequatscht u nicht bemerkt”)
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4
Q

Verstärker

A
  • Primäre Verstärker als Reize mit angeborener Verstärkungsfunktion (sichern Aufrechterhaltung biologischer Lebensvorgänge) zB Nahrungsmittel, Getränke
  • Sekundäre Verstärker als Ergebnis von Lernprozessen (Reiz wird zum sekundären Verstärker, wenn er mit primärem Verstärker gekoppelt wird) zB Geld, Anerkennung > Klassenzimmer: Lob/Tadel, Anerkennung (Lernvoraussetzungen, zu wissen was Lob bedeutet, müssen vorhanden sein, wenn nicht gibt es spezielle Programme dies zu erlernen)
  • Zwei Arten partieller Verstärkungsprogramme: Intervall- und Quotenprogramme (fest/variabel)
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5
Q

Voraussetzungen (!) und Teilaspekte des selbstgesteuerten Lernens nach sozial-kognitiver Theorie.

A
  • Freiheit im Treffen von Entscheidungen und Übernahme von Verantwortung
    > Lehrer müssen bereit sein, sich von strikter Kontrolle des Schülerverhaltens zu lösen, und allenfalls beratend, in zurückhaltender
    Weise lenkend auf Lernende einzuwirken, die sich selbstständig u zunehmend selbstverantwortlich mit Aufgaben auseinander setzen
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6
Q

Voraussetzungen und Teilaspekte des selbstgesteuerten Lernens nach sozial-kognitiver Theorie (!).

A
  1. Setzen u Akzeptieren von Lernzielen
  2. Kontrolle eigener Leistungsergebnisse durch Selbstbeobachtung
  3. Bewertung des eigenen Verhaltens
  4. Bestimmung eigener Verhaltenskonsequenzen
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7
Q

Setzen und Akzeptieren von Lernzielen

A
  • Am Anfang unterrichtlicher Arbeit sollten Fragen stehen, die bei Schülern angeregt worden sind
    > Ziel nachfolgender Unterrichtsarbeit: Möglichst gründliche Klärung dessen
  • Selbst gesteckte Ziele werden mit mehr Anstrengungsaufwand versucht zu erreichen, als vorgegebene
  • Leistungsfördernd, wenn sich Schüler ein wenig überschätzen (Personen mit illusionärem Optimismus)
    > Positive Einstellung reicht zur Selbststeuerung auf ein Lernziel hin nicht aus, Schüler muss bereit sein, das Ziel für sich als verbindlich zu akzeptieren, sodass es sein Ziel wird
    > Schüler muss sich auf dem Weg zur Zielerreichung ständig selbst kontrollieren
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8
Q

Kontrolle eigener Leistungsergebnisse durch Selbstbeobachtung

A
  • Beobachtung der eigenen Aktivitäten = Wesentlicher Bestandteil selbstgesteuerten Lernens
    > Gibt wertvolle Infos über eigenes Verhalten, ob etwas gut gelingt oder verbessert werden sollte
    > Auch Umstände in denen man lernt sollten registriert werden (zB Lernen nach Pause klappt besser; manche Aufgaben kann man schneller alleine erledigen als mit anderen zusammen)
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9
Q

Bewertung des eigenen Verhaltens

A
  • Vor allem Vorschulkinder und Schulbeginner schätzen ihr Können zu optimistisch ein
    > Im Laufe der Zeit reguliert sich Einschätzung durch Fremdbeurteilungen in der Schule
  • Selbstbeurteilung setzt Gütemaßstab voraus:
    1. Absoluter Maßstab: Vorher festgelegtes Ziel (nicht) erreicht
    2. Sozial-bezogener GM: Leistung im Vergleich zu relevanten anderen, i.d.R. durch Notenvergabe
    3. Individual-bezogener GM: Eigene Leistung im Vergleich zu Leistung von vorherigen ähnlichen Aufgaben (Erwachsene spielen große Rolle bei Erstellung des eigenen Gütemaßstabs)
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10
Q

Bestimmung eigener Verhaltenskonsequenzen

A
  • Erfüllung des jeweils gesetzten Standard: Belohnung gestatten, zB Pause, materielle Verstärker wie Schokolade, auch angenehme emotionale Zustände wie Stolz oder Freude
    => Bandura: Selbstverstärkung liegt vor, wenn Mensch uneingeschränkte Kontrolle über verfügbare Verstärker besitzt, die er sich nach Erreichung zuvor gesetzter Ziele selbst zugesteht
  • Nichterfüllung: Attraktive Belohnung versagen oder Scham, Unzufriedenheit verspüren
  • Wenn Schüler gelernt haben, sich für angemessene Verhaltensweisen selbst zu verstärken, zeigt sich oft eine erhebliche Verbesserung ihres Arbeitsverhaltens
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11
Q

Zwei/Drei Exemplarische Maßnahmen für die Einstiegsphase einer Unterrichtsstunde

A
  1. Bemühungen zur Ausrichtung des Lernenden auf neues Lernmaterial
  2. Von Schülern akzeptierte Fragen als Voraussetzung für zu erarbeitende Antworten
  3. Aktivierung relevanter Gedächtnisinhalte
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12
Q

Bemühungen zur Ausrichtung des Lernenden auf neues Lernmaterial

A
  • Lehrer haben in Einstiegsphase des Unterrichts i.d.R. die Kontrolle bei Vorbereitung der Schüler auf Lehrmaterial
  • Lehrer sollten Lernende anregen ihr relevantes Vorwissen zu aktivieren, um neue Infos besser zu verstehen
    > Reicht bereits Bekanntes nicht aus, um zu verstehen, entstehen neue Fragen
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13
Q

Von Schülern akzeptierte Fragen als Voraussetzung für zu erarbeitende Antworten

A
  • Im alltäglichen Leben kommt erst die Frage (das Problem), danach die Antwort
    > Lehrer sollten zu Beginn einer Unterrichtsstunde Maßnahmen ergreifen, um das zur Lösung bestimmter Probleme relevante Vorwissen bei ihren Schülern zu aktivieren
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14
Q

Aktivierung relevanter Gedächtnisinhalte

A
  • Bsp, wie man Schülern helfen kann, sich an bereits bekanntes Wissen zu erinnern, das für Aufarbeitung nachfolgender Infos wichtig ist:
    Ziel des Geografieunterrichts zB, jene Gesetze zu erarbeiten, nach denen in Bergregionen Niederschlag fällt
  • Lehrer fragt zunächst: »Erinnert ihr euch noch, welche Temperatur die Luft auf der Höhe von Wolken hat, die im Sommer über Landgebiete gezogen ist?« (Sie ist vergleichsweise warm)
  • Weiterführende Frage: »Welche Temperatur wird wahrscheinlich der Boden haben, der sich auf höheren Ebenen eines Gebirges findet?« (Er ist vergleichsweise kalt)
  • Fragen haben Ziel, sich bereits bekannte Regeln zu vergegenwärtigen
  • Aktivierung vorhandenen Schülerwissens können Lehrer auch durch vorangestellte Organisationshilfen vornehmen
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15
Q

Lernvoraussetzungen

A
  • Nachdem Lehrer Vorwissen aktiviert hat, sollte er genau prüfen, inwieweit dieses eine Voraussetzung zur Erklärung neuer Unterrichtsinhalte bietet
    zB Vgl elektrischen Stroms mit Fließen von Wasser in einer Röhre
    => Wenn Lernende allerdings nicht genau wissen, wie Wasser fließt, ist es wenig hilfreich, diese unzureichende Verständnishilfe anzuwenden
  • Erst wenn der Lehrer sich vergewissert hat, dass Lernende mit Gesetzmäßigkeiten beim Fließen von Wasser vertraut sind, kann er einen Vergleich mit elektrischem Strom herstellen
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16
Q

Organisationshilfen (advance organizer)

A
  • Funktionen:
    • Aktivieren bereits vorhandenes Wissen, das für nachfolgende Informationen relevant ist;
    • Lenken Aufmerksamkeit auf wichtige Einzelheiten des anschließend zu bearbeitenden Lernmaterials
    zB Aufbau von Regierung ist wie Familie; Buddhismus mittels Vgl mit Christentum lernen