GWA KAP 2 Folien Flashcards

1
Q

Beschreibe das neoklassische Modell der REALEN SPHÄRE?

Welche Graphen sind abgebildet? Wie Zusammenhang?

A
  1. Arbeitsmarkt
    - Beschäftigung L wird auf dem Arbeitsmarkt bestimmt!
    - Arbeitsnachfrage (DL) hängt negativ vom REALLOHN ab, weil die Grenzproduktivität der Arbeit mit zunehmender Beschäftigung abnimmt (“Mehr Beschäftigung lohnt sich für die Unternehmen nur bei niedrigeren Reallöhnen”)
    - Arbeitsangebot (SL) hängt positiv vom Reallohn ab, weil die Opportunitätskosten der Freizeit bei steigendem Stundenlohn zunehmen (“Freizeit wird teuerer/unattraktiver”)
    - Im Gleichgewicht gibt es zum herrschenden Reallohn (W0/P0) keine unbefriedigte Nachfrage und kein unbefriedigtes Angebot –> Vollbeschäftigung
  2. Produktionfunktion
    - aus der gleichgewichtigen Beschäftigung (L0) ergibt sich in Abhängigkeit des Kapitalstocks (K) und der Technologie (A) ein gleichgewichtiges reales Produktionsniveau (Y0)
  3. Kapitalmarkt [nicht in Abbildung zu sehen]
    - Say’sches Gesetz
    - Einkommen können konsumiert oder gespart werden Y = C + S
    - Die Produktion besteht aus Konsum und Investition: Y = C + I
    –> der Kapitalmarkt bringt die Sparwünsche der HH und die Investitionen der UN ins GLEICHGEWICHT! Wenn HH viel C, ist S niedrig -> dadurch ist der Realzins (r) hoch, die Kreditaufnahme für UN teuer und die I entsprechend niedrig.
    Wenn HH wenig C –> führt ein niedriger Realzins zu entsprechend hohen I

S –> I

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2
Q

Beschreibe die MONETÄRE SPHÄRE im neoklassischen Model?

Woraus bestehen Graphen?
Was bestimmt was?

A
  1. Preisniveau (Quantitätstheorie des Geldes: M * V = P * Y)
    - reales Güterangebot (AS) ist durch das Gleichgewicht (W0/P0, Y0) aus der realen Sphäre gegeben
    - die reale Güternachfragen (AD) hängt negativ von den Güterpreisen und positiv von der Geldmenge ab:
    a) negative Steigung von AD : bei konstanter Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (V = “wie oft wird ein Dollar pPeriod ausgegeben”) bedeutet ein fallendes Preisniveau (P) dass bei ggb. Geldmenge (M) mehr reale Gütertransaktionen (Y) nachgefragt werden
    b) Vierschiebung von AD bei Veränderung der Geldmenge: Bei steigender Geldmenge (M0 auf M1) werden bei ggb. P mehr reale Gütertransaktionen (Y) nachgefragt.

–> Die Geldpolitik (Veränderung der Geldmenge) beeinflusst das Preisniveau aber NICHT die reale Sphäre:
a) Anstieg von M0 auf M1 würde bei konstantem P0 zu einer Übernachfrage führen
b) daher erhöhen UN die Preise (bis P1) dass AS und AD übereinstimmen

  1. Nominallöhne folgen der Preisentwicklung
  • bei ggb. Nominallohn (W0) würde ein Anstieg P auf P1 einen Rückgang des Reallohns auf W0/P1 (-> damit eine Übernachfrage nach Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt bedeuten Z)
  • Daher erhöhen UN W0 auf W1, so dass gleichgewichtige Reallohn bei W1/P1 wieder erreicht ist

David Hume: “Geld ist ein Schleier” –> die reale und monetäre Sphäre sind getrennt, deswegen hat die Geldpolitik keine realen Effekte!

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3
Q

Wie beschrieben läuft KM im Hintergrund!

Was wird dort bestimmt?

Woraus setzen sich die Graphen zusammen? Was bestimmt was?

A

Der Realzins (r) wird auf dem Kapitalmarkt bestimmt!

  • I hängen negativ vom Zinssatz ab, weil Grenzprod. des Kapital bei steigendem Kapitaleinsatz abnimmt (“mehr Investitionen lohnen sich für die UN nur bei niedrigeren Zinsen”)
  • S hängen positiv vom Zinssatz ab, weil die Opportunitätskosten des heutigen Konsum bei steigendem Zinssatz zunehmen (eine Einheit heutigen Konsums bedeutet einen größeren Verzicht auf künftigen Konsum, eine Einheit heutiger Ersparnis bedeutet mehr Konsumöglichkeiten in der Zukunft)
    –> Im Gleichgewicht gibt es zum herrschenden Realzins (r0) KEINE unbefriedigte Nachfrage und kein unbefriedigtes Angebot!

Das Say’sche Gesetz
- KM sorgt dafür, dass S (nicht konsumierte Einkommen) in I umgesetzt werden. S = “loanable funds”
- wenn viel C (C0) ist S niedrig (S0). dann Zins hoch (r0) und I niedrig (I0). Wenn weniger C (C1) ist S hoch (S1). Weil viel Ersparnis angeboten wird, ist der Zins (als Preis für die Ersparnis) niedrig, und I (I1) hoch.
- Die über Arbeitsmarkt und Produktionsfunktion vorgegebene reale gleichgewichtige Funktion (Ye) wird immer auch nachgefragt (Nachfrage E0) Ye = E0 = C0 + I0 = C1 + I1

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4
Q

Was besagt die Robinson Crusoe-Ökonomie im Kapitalmarkt?

A

Robinson Crusoe-Ökonomie (repräsentativer Agent):

  • RC braucht keinen KM!: wenn RC sein Getreide nicht isst (C), sondern spart (S), dann investiert er es automatisch (S = I = nicht gegessenes, sondern zur Produktion von günstigem Konsum wieder eingesätes/investiertes Getreide
  • der neoklassische Kapitalmarkt sorgt dafür, dass eine dezentrale Marktwirtschaft im Prinzip so funktioniert wie RC Ein-Personen-Ökonomie. Der Verzicht auf Konsumausgabe (=Sparen) führt zu Investitionsausgabe, obwohl Sparen und Investieren nicht von denselben Wirtschaftssubjekten durchgeführt wird!
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5
Q

Bedeutet eine Anstieg der Anleihenpreise ein Rückgang des Zinssatzes?

Was ist “Idee der “loanable funds”

A

ja, Erkläre wieso!

-> wenn mehr gespart wird, werden mehr Anleihen nachgefragt. Dadurch steigt der Preis der Anleihen, d.h. der Zins fällt –> dies führt zu höheren Investitionen

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6
Q

Was ist für die Neoklassik die zentrale Ursache für Arbeitslosigkeit?

A

Zu hohe Reallöhne (zB wegen hohen Mindestlohns)

–> bei zu hohen Reallöhne, lohnt es sich für die UN nicht, so viel Arbeit nachzufragen, wie angeboten wird. -> sie produzieren entsprechend weniger als bei niedrigeren Reallöhnen und Vollbeschäftigung

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7
Q

Was sind die 4 Grundprobleme einer Geldökonomie?

A
  1. Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeberinnen können nicht über den Reallohn (w/p) verhandeln!
    - Lohnverhandlungen betreffen den NOMINALLOHN (w)
    - Die UN setzen die Preise (p)
    - Wie kann der gleichgewichtige Reallohn erreicht werden? -> bestimmt durch Güternachfrage
  2. Die bei der Produktion entstehenden Einkommen können für nicht-produzierbare Dinge (Geld usw.) verwendet werden.
    -> kann ein allgemeiner Nachfragemanel entstehen? P.Davidson - wenn Geld produziert würde, gäbe es das Problem nicht
  3. Es gibt keine rein technische Bestimmung des gleichgewichtigen Reallohns
    -> “Grenzprodukt der Arbeit” kann nicht aus der aggregierten “Produktionsfunktion” (Y=Y(K,L) abgeleitet werden, weil diese keine technische Produktionsbeziehung darstellt, sondern auf monetären Größen basiert (–> Cambridge-Cambridge-Kapitalkontroverse)
  4. In einer realen Ein-Gut_Ökonomie (Korn) entfallen diese Probleme
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8
Q

Was beschreibt das Keynessche Sparparadox als Ergebnis von Kapitalmarktversagen?

A

Sparen bedeutet nicht dass die gegenwärtige Konsumnachfrage durch eine zukünftige Konsumnachrage substituiert wird. -> wenn ich heute nicht ins Restaurant gehe, gibt sich daraus keine Notwendigkeit in einer Woche/Jahr zu gehen.
Es stellt insgesamt eine Verminderung dieser Nachfrage dar

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9
Q

Wie sieht das einfach keynesianische Modell und der Multiplikator aus?

A

Y = C + I
C = ca + cyY (ca = autonomer Konsum / cyY = einkommensabhängiger Konsum / cy marginale Konsumneigung)
I = I (hängen von animal Spirits ab)
->
Y = ca + cyY + I
->
Y
= 1/1-cy * (ca+I)

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10
Q

Inwiefern unterscheidet sich das keynesianische Modell mit zinsabhängigen I?

A

I = aa - ar*r
aa = animal spirits der UN
ar = Zinsreagibilität der Investitionen

Y* = 1/1-cy * (ca + aa - ar*r)

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11
Q

Inwiefern verändert sich das keynesianische Modell bei zins- und nachfrageabhängigen Investitionen?

Was bedeutet dies fürs Sparparadox?

A

I = aa + ayY - arr

ay = Nachfragereagibilität der Investitionen

Y* = 1/1-cy-ay * (ca + aa - ar*r)

ca fällt um 1 Einheit, da HH weniger konsumieren und mehr sparen wollen –> Y fällt um 4 (zb wenn cy = 0,5 und ay =0,25); -> C fällt um 3 -> I um eine;
Da S = Y - C, fällt S 4 -3 = um 1 Einheit
–> Die Ersparnis fällt mit dem nachfragebedingten Rückgang von I

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12
Q

Was folgt aus dem Keynesianischen Kreuz und der IS - Kurve?

A

Je niedriger der Zins, desto höher die Produktion und die Einkommen

Aber was bestimmt den Zins? -> Luquiditätspräferenztheorie

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13
Q

Was ist im neoklassischen Modell der Zins?

Was im keynesianischen Modell? Welche Theorie?

Wozu führt eine hohe Liquiditätspräferenz?

A
  1. im neoklassischen Modell ist der Zins der Preis für die Ersparnis
    –> r hat keinen Einfluss auf die Höhe von Y, sondern koordiniert Zusammensetzung von Y im Sinne der Güternachfrage (Y = C + I) Wenn Wirtschaftsubjekte sparen, legen sie dies am KM an, Preise für Anleihen steigen, d.h. Zins fällt. UN können günstiger Kredite aufnehmen und investieren mehr
  2. Im keynesianischen Modell ist der ZINS der Preis für die Aufgabe von Liquidität
    -> HH treffen zwei Entscheidungen
    a) welchen Anteil ihrer Einkommen sie sparen möchten
    b) welchen Anteil ihrer Ersparnis sie in Form von Geld (Liquidität) halten möchten und welchen in Form von Kapitalmarkt-Anleihen (Aufgabe von Liquidität)
    -> Liquidität gibt Sicherheit & Flexibilität - Güterkaufe und Finanzanlagen bedeuten Aufgabe von Sicherheit und Flexibilität
  3. Sie führt zu einem hohen Zins, weil nur ein geringer Teil der Ersparnis am Kapitalmarkt angelegt wird. Ein Anstieg des Zinses senkt die Investitionen und über den Multiplikator das BIP
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14
Q

Welche Identität steckt hinter der Liquiditätspräferenztheorie?

A

MV = PY (Quantitätsgleichung/Transaktionsgleichung/Verkehrsgleichung)

P= Preisniveau
Y = reales BIP (d.h. P*Y = nominales BIP)
M = Geldmenge
V = Umlaufgeschwidnigkeit des Geldes (“wie oft wird eine Geldeinheit im betrachteten Zeitraum durchschnittlich für reale Transaktionen ausgegeben?)

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15
Q

Wofür wird im neoklassischen Sinn das Geld nachgefragt? Wozu führt eine Erhöhung des Geldangebots?

Inwiefern unterscheidet sich dies beim keynesianischen Modell?

A
  1. Neoklassik
    Geld wird NUR für Transaktionszwecke nachgefragt: Md = L(Y) = kPY = 1/V* P*Y. Weil Y aus der realen Sphäre vorgegeben ist, führt eine Erhöhung des Geldangebots durch die Zentralbank zu höheren Güterpreisen, P.
    k ist die gewünschte Liquidität als Anteil am nominalen BIP und wird als konstant angenommen
  2. Keynesianisch
    Geld wird für Transaktionszwecke UND aus Gründen der Unsicherheit bzw. aus Spekulationszwecken nachgefragt:
    Md = L1(Y) + L2(r)
    -> bei niedrigen Zinsen (r) sind die Opportunitätskosten der Geldhaltung niedriger, so dass die Geldnachfrage höher ist.
    -> wenn Liquiditätspräferenz wegen größerer Unsicherheit ansteigt, ist eine höherer Zins (r) notwendig, um Geldnachfrage konstant zu halten
    -> Erhöhung des Ms durch ZB senkt den Zins, weil HH bei ggb. Liquiditätsnachfrage mehr Anleihen auf dem Kapitalmarkt kaufen.
    Graphen anschauen! Folie 27
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16
Q

Inwiefern unterscheidet sich darausfolgernd die Ursache der Arbeitslosigkeit?

A

Keynes:
Reallohn ist zwar zu hoch (wie bei Neoklassik) das problem aber nicht zu hohe Lohnforderungen sind, sondern eine zu geringe Güternachfrage.

-> bei höherer Güternachfrage steigt die Produktion, das Grenzprodukt der Arbeit fällt, die Arbeitsnachfrage steigt und bisher arbeitslose Personen sind bereits zu niedrigeren Reallöhnen zu arbeiten.

ABER: Keynes erkannte dass Reallöhne mit steigendem Output eher nicht fallen

17
Q

Das AS_AD_Modell : Starre Nominallöhne als letzte Ursache keynesianischer Arbeitslosigkeit?
Was besagt der Keynes-Effekt hier?

A

Keynes-Effekt: Fallende Preise erhöhen die Nachfrage
- wenn P fällt steigt der reale Wert der Geldmenge. Es wird weniger Geld für reale Transaktionen L1(Y) und zur Befriedigung der Liquiditätspräferenz L2(r) benötigt. Leute kaufen vermehrt Anleihen auf Finanzmarkt, sodass r fällt. dadurch steigen Y & I

18
Q

Was bezwecken starre Nominallöhne im AS-AD-Modell? (Szenario 1)

A

aus irgendeinem Grund fällt Nachfrage von AD0 auf AD1.
- dadurch fallen Preise v. P0 auf P1
- Reallohn steigt also von W0/P0 auf W0/P1 während die Beschäftigung von Le auf Lc fällt.

–> einzige Ausweg aus der Arbeitslosigkeit besteht in expansiver Geld- oder Fiskalpolitik.wodurch AD zurück auf AD0 gebracht wird

19
Q

Was bezwecken flexible Nominallöhne im AS-AD-Modell? (Szenario 2)

A
  • Ausgehend von Lc und Y1 müssten die Preise noch weiter fallen von P1 auf P2 und die Löhne müssten stärker von W0 auf W1 fallen, damit einerseits die reale Geldmenge so weit steigt, dass AD entlang AD1 auf YF steigt (Keynes-Effekt)
  • und andererseits die Reallöhne so weit fallen (auf W1/P2=W0/P0) dass sich für die UN die Beschäftigung von Le und eine Produktion von YF lohnen
20
Q

Inwiefern kann man den Keynes-Effekt und Pigou-Effekt vergleichen/in Kontext setzen?

A

Zwei Treppenwitze der ökonomischen Ideengeshichte?

  1. Keynes-Effekt
    a) in einer LIQUIDITÄTSFALLE (waagerechte LP-Kurve) führt auch ein Anstieg der realen Geldmenge NICHT zu einem Rückgang der Zinsen, weil alle so verunsichert sind, dass niemand vermehrt Anleihen kaufen und Liquidität aufgeben möchte (niemand glaubt zb an steigendem Anleihenkurs)
    b) in einer INVESTITIONSFALLE (senkrechte IS-Kurve) führen niedrigere Zinsen NICHT zu einem Anstieg der Investitionen, weil die UN zu sehr verunsichert sind über künftige Absatzmöglichkeiten (schwache “animal spirits”)
  2. Pigou-Effekt (Realklasseneffekt)
    - wurde von neoklassische Seite ins Feld geführt um These von Selbstheilungskräfte der Märkte selbst in Liquiditätsfalle&Investfalle zu rehabilitieren
    - Argument: Rückgang der Preise führt zu einem Anstieg der realen Vermögen und deswegen zu einem Anstieg des Konsums (wenn Realvermögen durch fallende Preise ansteigt, müssen die Leute nicht mehr so viel sparen für Vermögensbildung)
    - PROBLEM: es steigen auch die realen Schulden (FISHER-EFFEKT). Und Schuldner*innen haben in der Regel eine höhere marginale Konsumneigung als Vermögende. Wenn zudem Preisrückgänge erwartet werden, verschieben Konsumenten und UN ihre Konsum- und Investitionsausgaben in Zukunft. Im Endeffekt dürfte die Deflation den privaten Konsum eher schwächen.

Fehlinterpretation: Keynes-Effekte stehen oder fallen mit der Annahme rigider Preise

21
Q

Woraus setzt sich das keynesianische Modell mit Staat und Ausland zsm?

Wofür ist der Multiplikator im betrag größer: G oder T?

Was bedeuten größere Importe für den Multiplikator?

A

Y = ca + cy(Y - T) + I + G + X - mY
T = Taxes
M = Importanteil von Y

Y* = 1/1-cy+m * (ca - cyT + aa + ayY - ar*r + G +X)

Multiplikator ist größer für Staatsausgaben-> dY/dG = 1/1-cy+m wobei für Steuern: dY/dT = cy/1-cy+m

Je offener /je größer der Anteile der Importe (m) am BIP, desto kleiner betragsmäßig der Multiplikator

22
Q

Auf welchen vier Aspekte beruht die Sozialphilosophie von JM Keynes?

A
  1. Relativ gleichmäßige Einkommensverteilung -> gewährleistet ausreichend Konsumnachfrage ohne Überschuldung der priv.HH
  2. Starker öffentlicher Sektor, Regulierung der Finanzmärkte -> stabilisiert AD und animal spirits der UN; Multiplikator höher bei G als bei T
  3. Internationale Kooperation und Sanktionieren von Exportüberschüssen -> jedes Land sollte selbst für kräftige Nachfrage im Inland sorgen, und nicht über die Verschuldung des Auslands
  4. Langfristige Überwindung der materiellen Knappheit –> Wenn materielle Grundbedürfnisse befriedigt sind, wird weiteres Wachstum überflüssig, und die Arbeitszeit sollte verkürzt werden.
23
Q

Wozu führt eine höhere bzw niedrigere Nachfrage beim “Hydraulischen”Keynesianismus (Die Phillips-Kurve (Neoklassische Synthese)?

A
  1. Eine höhere Nachfrage führt zu höherer Beschäftigung und höherer Inflation
  2. Eine geringere Nachfrage führt zu geringerer Beschäftigung und geringerer Inflation
24
Q

Was ergibt sich im Hydraulischen Keynesianismus aus dem Keynesianischen Kreuz + Realkalsseneffekt?

A
  • Ein Anstieg der Geldmenge (MS1 nach MS2) führt zu Rückgang r und zu Anstieg von Nachfrage, Produktion und Beschäftigung
  • wiederum zu Anstieg der Preise und damit zu Rückgang der realen Geldmenge (MS2 zu MS1) somit wieder zu höheren Zinsen und niedrigere Nachfrage, Produktion&Beschäftigung
  • es sei denn!: nominale Geldmenge wird erneut erhöht, so dass trotz höherer Preise die reale Geldmenge bei MS2 verbleibt
    –> weiterer Anstieg der Preise etc.
25
Q

Was besagt das IS_LM-Modell plus Phillips-Kurve (Neoklassische Synthese) im Hydraulischen Keynesianismus?

A

Phillips beobachtete einen positiven ZSMHang zw. Arbeitslosigkeit und Nominallohnwachstum
-> Modifizierte Phillips-Kurve: höheres Y und höheres L geht mit höher Inflation π einher
- Ein Anstieg der Güternachfrage (Verschiebung von IS0 nach IS1) führt zu einem Anstieg von Y zu YFE (FE= full employment) auf Y1
- Wenn die IS Kurve bei IS1 bleibt, fällt AD von Y1 auf YFE zurück, weil die LM-Kurve von LM0 auf LM1 fällt, weil die reale Geldmenge fällt!
Wenn die Regierung die Ökonomie dauerhaft auf Y1 halten will, erfordert dies eine erneute Erhöhung der Geldmenge, um die LM-Kurve bei LM0 zu halten oder eine noch expansiverer Fiskalpolitik, um die IS-Kurve weiter nach rechts zu verschieben.
-> dies führt zu einer weiteren Preiserhöhung π <=π1
Dauerhaft höhere Beschäftigung kann dadurch dauerhaft (aber konstante!) Inflation erkauft werden

26
Q

In welchem Zielkonflikt steht die Phillips-Kurve (Helmut Schmidt)?

A

Arbeitslosigkeit vs. Inflation

“5% Inflation sind mir lieber als 5% Arbeitslosigkeit”

27
Q

Welche Behauptung hat M.Friedman in dem zsmhang der Phillips-Kurve/Konflikt aufgestellt?

A

Künstliche Ausweitung der Nachfrage führt langfristig zu Lohn-Preis-Spiralen, und nicht zu mehr Beschäftigung (“Stagflation”)
-> jenseits des Schnittpunkts von Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage realisieren die UN ihre Arbeitsnachfrage nur deshalb, weil die Arbeitnehmer unter Geldillusion leiden. “Zu niedriger” Reallohn aus Sicht der Arbeitnehmer wird in der nächsten Verhandlungsrunde zu höheren Nominallohnforderungen führen.
-> darauf werden UN die Preise noch stärker erhöhen, usw. Langfristig führe die Lohn-Preis-Spiralen zu immer höheren Inflation und zur Erosion des Geldsystems.

28
Q

Was steckt hinter der “Natürlichen Arbeitslosigkeit” und der vertikalen Phillips-Kurve?

A

gem. Friedman ist die traditionelle Phillips-Kurve NUR kurzfristig gültig: in Arbeitnehmer sind bereit mehr zu arbeiten, weil sie glaube, dass Reallöhne steigen. UN aber erhöhen die Preise, sodass die Reallöhne tatsächlich fallen.

  • wenn die Inflation steigt erwarten AN auch für die Zukunft eine höhere Inflation und fordern höhere Nominallohnsteigerungen, sodass die KURZFRISTIGE P-Curve sich nach oben verschiebt: um die AN abermals zu täuschen, müsste die Inflation noch höher sein
  • langfristig müssen die Reallohnerwartungen der AN sein, d.h. Arbeitsmarkt muss im Gleichgewicht sein (vertikale PCurve) sonst steigt die Inflation ins UNENDLICHE
  • > langfristig bringt Nachfragesteuerung über Geld- und Fiskalpolitik NICHTS, stattdessen sollte die Stabilisierung der Inflation angestrebt und der AM flexibilisiert werden, damit sich die Arbeitsangebotskurve nach rechts verschiebt!
29
Q

Was bedeutet NAIRU?

A

Non-accelerating inflation rate of unemployment
dort gilt natürliche Arbeitslosigkeit / langfristige PCurve

30
Q

Was besagt die Idee der Angebotspolitik, die am Arbeitsmarkt ansetzt?

A

Durch Deregulierung des Arbeitsmarkts wird Lohnsetzungsmacht der Gewerkschaft geschwächt
-> Lohnsetzungskurve und die PCurve verschieben sich nach rechts
-> das erst ermöglich höhere Beschäftigung und höhere Nachfrage OHNE Inflation

31
Q

Was besagt die neuklassische These von der Irrelevanz der Wirtschaftspolitik?

A

Wenn die Z systematisch versucht, durch Erhöhung der Geldmenge die Preise und damit kurzfristig die Nachfrage zu steigern, werden die UN und AN in Zukunft die Preisanstiege antizipieren und sich dauerhaft auf der langfristigen Angebotskurve bewegen.

32
Q

Haben nicht-antizipierte monetäre Schock reale Effekte?

A

NUR nicht-antizipierte monetäre Schocks haben kurzfristig reale Effekte:
- Arbeiter und Firmen missinterpretierten den Anstieg des allg. Preisniveaus als Anstieg der relativen Preise ihrer jeweiligen UN. UN weiten daher die Produktion und AN das Arbeitsangebot aus, weil sie glauben, dass Gewinne und Reallöhne steigen werden
- Die Ökonomie bewegt sich entlang der kurfristigen Angebotskurve SRAS0 nach oben
- sobald UN und AN realisieren, dass alle Preise gestiegen sind, verschiebt sich SRAS von SRAS0 auf SRAS1 (nach links) und Ökonomie bewegt sich zurück von LRAS
–> am Ende höhere Preise/Inflation

33
Q

Haben antizipierte monetäre Schocks reale Effekte nach der neuklassischen These von der Irrelevant der WiPo?

A

NEIN!
Anstieg der Geldmenge von M0 auf M1 führt zu Anstieg der Nachfrage von AD0 auf AD1
- AN erwarten dass allg. Preisniveau steigen wird, da sie das neuklassische Modell kenne und beziehen in Erwartung ihre Entscheidung über Preise Löhne und Beschäftigung ein
- Nominallöhne (W) und Preise (P) steigen, aber W/P (Reallohn) sowie Prod Y und Beschäftigung L bleiben gleich
- SRAS0 schiebt sich direkt zu SRAS1 (links)
- selbst in der kurzen Frist ist die Phillip-urve vertikal

34
Q

Woraus ergibt sich die Irrelevanz der WiPo?

Was sollte die ZB tun, um Glaubwürdigkeit zu sichern?

A

Aus dem Problem der dynamischen Zeitinkonsistenz: Die ZB kann die priv. Wirtschaftssubjekte nicht dauerhaft löschen.

Sie sollte unabhängig von der Politik sein und sich an transparente Regeln (Inflationsziel) halten

35
Q
A