ICOM Flashcards
(59 cards)
Wettbewerblicher Dialog
- Der Wettbewerblicher Dialog ist als Vergabeverfahren für die Vergabe komplexer Projekte gut geeignet.
- Der verhältnismäßig große Aufwand wird durch eine Ausrichtung des Projekts auf die Anforderungen und die sich ergebenden Baukostensenkungen gerechtfertigt.
Wettbewerblicher Dialog - Ablauf
- Aufforderungsphase
- Auswahlphase
- Dialogphase
- Angebotsphase
- Wertungsphase
- Zuschlag
In einer ersten Aufforderungsphase geben viele Bieter ein Angebot ab und werden anschließend zunächst gefiltert. In einer zweiten Phase werden dann fünf dieser Bieter erneut zur Präsentation aufgefordert, woraufhin am Ende der dritten Phase aus zwei Bietern einem Bieter der Zuschlag gewährt wird.
GMP-Vertrag
- Garantierter Maximalpreis (GMP)
- Gedeckelter Selbstkostenerstattungsvertrag
- nach oben: absolute Preissicherheit für AG
- nach unten: preisliche Optimierungserfolge kommen AG und zugute
Immobilienlebenszyklus
Grundstück
Neubauprojekt
Nutzung
Leerstand
Wiedernutzung
Umstrukturierung
Nutzung
Abriss
Nachhaltigkeitsorientierung
Das integrale System der Nachhaltigkeit umfasst Aspekte und Zusammenhänge zwischen der Umwelt, der Wirtschaft und der Gesellschaft.
Sustainable Development = Nachhaltige Entwicklung
„Entwicklung, welche den Bedürfnissen der gegenwärtig lebenden Menschen entspricht, ohne Möglichkeiten zukünftiger Generationen zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu gefährden.“
Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)
→Es werden nicht nur ökologische, sondern alle Aspekte der Nachhaltigkeit einer Bewertung unterzogen.
→ Ganzheitlicher Lebenszyklusansatz
Makrostandort: Wichtige harte Faktoren (Büroimmobilie)
- großräumige Verkehrsanbindung
- Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und die Arbeitsmarktsituation
- lokale Abgaben und Fördermittel
- Büroflächenangebot
- Flächen- bzw. Mietkosten
- Branchenkontakte und Agglomerationseffekte
- Nähe zu Absatz- und Beschaffungsmärkten
- relevante Wirtschaftsstruktur
Makrostandort: Wichtige weiche Faktoren (Büroimmobilie)
- Wohnqualität und Freizeitwert
- Umweltqualität
- Wirtschaftsklima in Stadt und Region
- Ausbildungssituation
- Karrieremöglichkeiten
- Image als Unternehmensstandort
- Image, Reiz und Kultur von Stadt und Region allgemein
Die Veränderbarkeit der Makrostandortfaktoren ist nur in geringem Maße gegeben und nur sehr langsam (aufgrund wirtschaftspolitischer Weichenstellungen) möglich.
Mikrostandort: Wichtige Faktoren (Büroimmobilie)
- gute Erreichbarkeit mit dem Pkw und gute Stellplatzsituation
- gute Erreichbarkeit mit dem ÖPNV
- gute überregionale Verkehrsanbindung
- nahe gelegene Dienstleistungseinrichtungen
- attraktive Nachbarobjekte
- Erfüllung der Nutzerprofile
- Auswirkungen künftiger Veränderungen aus öffentlichen Infrastruktur- und Bebauungsplanungen
Projektmanagement (PM)
- Umfasst die Gesamtheit der problemidentifizierenden und problemlösungsorientierten Führungsaufgaben
- Beinhaltet Elemente, Funktionen wie bspw.
Zieldefinition
Strukturierung
Organisation
Personalmanagement
Vertragsmanagement
Controlling (Qualität, Termine, Kosten)
Projektentwicklung (PE)
Ergebnisorientierte Schaffung der Rahmenbedingungen für die Projektrealisierung
Schwerpunkt Baureifmachung und Projektzielgrößen
Projektleitung (PL)
Wahrnehmung nicht-delegierbarer Auftraggeberfunktionen in der Projektplanung und -realisierung für den AG (in Linienfunktion)
Projektsteuerung (PS)
Wahrnehmung delegierbarer Auftraggeberfunktionen in der Projektplanung und -realisierung für den AG (in Stabsfunktion)
Rahmenbedingungen für die Realisierung von Bauprojekten
“Komplexität ist Normalität” und nur ein fehlgeschlagenes Projekt kann das Ergebnis vieler profitabler Projekte vernichten
Besonderheiten der Bauproduktion
- erfolgt durch Bereitschaftsbetriebe mit immer geringer werdender eigener Wertschöpfungstiefe
- nicht stationären Einzelanfertigungen, vorgegebene Standorte, wechselnde Randbedingungen & Belegschaft
- Preisbildung immer vor Produktionsbeginn
- Produkt kann nicht vorab besichtigt oder getestet werden
Aktuelle Trends in der Baubranche
- Projektanforderungen steigen
- Abläufe (intern/extern) gestalten sich zunehmend komplexer
- Zeit- & Kostendruck steigen
- Zunehmende Anonymisierung von Arbeitgebern
- AG verlangen Beratung- & Steuerungsqualität mit ganzheitlicher Verantwortung/Haftung und steigendem Wertschätungsumfang
Typische Gefahrenpotentiale bei der Realisierung von Bauprojekten
- Kein Kundenverständnis / Verständnis für Wertschöpfungspartner
- Reagieren statt agieren / Lösen von Problemen nur situativ/operativ
- Verwaltung statt Management / funktionsorientiert statt prozessorientiert
- Aufblähen von wertlosen Prozesschritten
- Kräfteverschleiß statt -bünderlung / heterogene statt homogene Projektstruktur
- Konzentration auf die falschen Punkte
- kein Risikobewusstsein / kein Glaube an versteckte Chancen
- keine Qualitätsstruktur
- Kommunikationsdefizite, nicht Verfügbar machen von Informationen
- Nicht präsent, “falsche Einstellung”
Beim Projektstart zu klärende Ziele
- Projektauftrag, Projektziele
- Wirtschaftlichkeit des Projektes
- Inhaltliche Klärung (Lasten- und Pflichtenheft)
- Technische Konzepte
- Budgetierung und Finanzen
- Organisation des Projektes
- Bildung des Projektteams
- Planung des Projektes
- Phasen und Meilensteine im Projektverlauf
- Steuerung im Projektverlauf
Objekt
gegenständlich, produktorientiert, ergebnisorientiert
Was wird gebaut?
Projekt
prozessorientiert, systemorientiert
Wie ist der Weg?
Leistungsphasen (LP) nach HOAI:
- LP 1: Grundlagenermittlung
- LP 2: Vorplanung
- LP 3: Entwurfsplanung
- LP 4: Genehmigungsplanung
- LP 5: Ausführungsplanung
- LP 6: Vorbereitung der Vergabe
- LP 7: Mitwirkung bei der Vergabe
- LP 8: Objektüberwachung
- LP 9: Objektbetreuung
Honorarberechnung (HOAI)
- Je nach festgelegter Honorarzone (Schwierigkeitsgrad des Planungsaufgabe nach Gebäudetyp), Honorarsatz sowie den vereinbarten Leistungsbildern errechnet sich das Honorar für die an Bauprojekten mitwirkenden Architekten und Ingenieure.
- Die Höhe des Honorars orientiert sich darüber hinaus an den anrechenbaren Kosten eines Gebäudes.
- Diese gehen aus der Kostenberechnung nach DIN 276 hervor, die zum Abschluss der Entwurfsplanung (LP 3) erstellt wird.
- Für jedes Leistungsbild sind andere Kostengruppen der Kostenermittlung gemäß HOAI anrechenbar (bspw. für Objektplanungsleistungen die KG 300 sowie anteilig die KG 400).
Generalplaner (GP)
bei großen Bauprojekten wird meist ein Generalplaner als zentraler Ansprechpartner für die Planungsprozesse und die Ausführungsüberwachung eingeschaltet.