Integrationsprozesse Flashcards

(6 cards)

1
Q

Was ist die Schuhmannerklärung / Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl?

A
  • Vorschlag Robert Schuhmann, 09.05.1950
  • Schaffung einer europäischen Gemeinschaft (grundlegender politischer Plan)
  • Versuch einen Krieg in Europa vorzubeugen (materiell unmöglich)
  • Zusammenschluss der wirtschaftlichen Interessen soll zur Erhöhung der Lebensqualität führen
  • 18.04.1951 gegründet
  • Zugang zu Kohle und Stahl für alle Mitgliedsländer ohne Zoll: Benelux-Staaten, Deutschland, Frankreich und Italien
  • supranationaler Charakter (überstaatlich)
  • Vertrag über 50 Jahre - lief 2002 aus - 2009 wird sie Regelung im Vertrag der EU
  • hohe Behörde; neun unabhängige Mitglieder + beratender Ausschuss (51 Mitglieder)
  • besonderer Ministerrat: Minister der einzelnen Länder
  • europäisches Parlament: 79 Mitglieder - Kontrolle der hohen Behörde
  • Gerichtshof: 7 Mitglieder mit supranationaler Rechtssprechung
  • Steuern aus Kohle und Stahlunternehmen (Maximalhöhe der Umlage beträgt 1%)
  • Möglichkeit Anleihen aufzunehmen
  • Wurde als große kartellähnliche Organisation bezeichnet - zum
    Wiederaufbau der französischen Nachkriegsindustrie
  • Bevorzugung Belgiens - Zuschuss für Modernisierung des Bergbaus
  • Abnahmezwang Deutschlands - Industrie machte Verlust aufgrund der erzwungenen Abnahme rheinischer Kohle - Amerikas weitaus günstiger
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2
Q

Was sind die
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und Europäische Atomgemeinschaft (EAG) / Die Römischen Verträge?

A
  • 25.03.1957 unterzeichnet
  • am 01.01.1958 in Kraft getreten
  • sind EWG und EAG Teil der EU geworden
  • Gegründet von Deutschland, Frankreich, Italien und den Beneluxstaaten
  • Ausgangspunkt für die Idee: Integration der Kohle und Stahlindustrie der sechs Gründerstaaten
  • Gründe für das Erstellen der Römischen Verträge:
  • Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) 1954
  • Scheitern der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) 1954
  • drei große Ideen: Marktwirtschaft, Frieden, Vielfalt
  • Forschung wird gefördert
    Investitionen durch Subventionen
  • Handlungsinfrastruktur
  • Grundnormen für Gesundheitsschutz (Gefahren ionisierender Strahlung)
  • gemeinsamer Markt (Einfuhr und Ausfuhrzölle wurden fallengelassen)
  • Preise für Rohstoffe, die für die Energiegewinnung wichtig sind, wurden gesenkt
  • Handlungsinfrastruktur für Rohstoffe gebildet
  • Gesetze wurden verändert bzw. abgeschafft
  • Hauptverantwortlich für ein vereintes Europa
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3
Q

Élysée-Vertrag (Jahrhundert-Vertrag)

A
  • 22.01.1963 unterzeichnet im Pariser Élysée-Palast
  • abgeschlossen von Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle
  • Deutschland und Frankreich waren lange Zeit verfeindet (Beispielsweise Zweiter Weltkrieg)
  • sollte die Aussöhnung beider Länder besiegeln
  • Grundstein für Freundschaft und darauffolgenden Frieden in Europa (wie auch engere Union)
  • Symbol für Bereitschaft der ehemaligen Kriegsgegner
  • kulturelle Zusammenarbeit und Austausch führt zu Förderung von Verständnis und Toleranz
  • Konsultationsmechanismus:
    höchste Ebene ist zwischen Präsident & Kanzler + Minister
  • Treffen der Staats- & Regierungschefs mindestens zweimal jährlich
  • Treffen der Außenminister mindestens alle drei Monate
  • Alle Direktoren, andere Minister monatlich
  • beide Nationen müssen sich in allen wichtigen Fragen der Außen-, Europa- und Verteidigungspolitik absprechen (gemeinsame Haltung)
  • Gemeinsame Widmung zu Erziehungs- und Jugendfragen
  • Deutsch-Französisches Jugendwerk (seit 1963 gibt es jedes Jahr ein Austauschprogramm)
  • am 22.01.2019 von Macron und Merkel als „Vertrag von Aachen“ erneuert
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4
Q

Was ist das Schengener Abkommen?

A
  • 1968 Gründung der europäischen Zollunion
  • Am 14.06.1985 wird das Schengener Abkommen in Schengen (Luxemburg) beschlossen
  • 5 Gründerstaaten: Frankreich, Deutschland, Benelux-Staaten
    27 Mitgliedstaaten, davon 4 EFTA-Staaten (Island, Liechtenstein, Schweiz)
  • Vorantreibung des europäischen Binnenmarktes; nationale Märkte geöffnet
  • Übertreten von Binnengrenzen ohne Personenkontrolle möglich (Zollkontrollen haben jedoch weiterhin Bestand)
  • Einigung auf Schengen-Standard zur Verhinderung illegaler Einwanderung
  • Verstärkte Außenkontrollen
  • Angleichung des Waffenrechts
  • Gemeinsame Asyl- und Visumspolitik
  • Zusammenarbeit der Justiz und Polizeibeamten
  • Einigung auf Schengener Grenzkodex
    Gestattet Mitgliedstaaten bei außergewöhnlichen Umständen wieder Kontrollen an bestimmten Binnengrenzen einzuführen (wenn die Funktion des Schengenraums gefährdet ist / bei ernsthaften Bedrohungen der öffentlichen Ordnung / innerer Sicherheit
  • Vorteile für Kriminelle (leichteres Bewegen im Schengenraum, leichterer Schmuggel)
  • wirtschaftliche Vorteile (tägliches Passieren von Binnengrenzen)
  • Gut für Tourismus und Kultursektor
    Kooperation der Polizei
    Kultureller Austausch/Verständigung
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5
Q

Was ist der “Maastricht-Vertrag”?

A
  • Am 07.02.1992 in Maastricht unterzeichnet
  • 12 Staaten darunter, das Vereinigte Königreich, Deutschland, Italien, Frankreich und Niederlande
  • Reformen in Wirtschaftspolitik sollen abgesichert und fortentwickelt werden
  • Internationale Zusammenarbeit soll ein konkretes System bekommen
  • Preisstabilität im Euroraum
  • Folgen:
  • Stärkung der politischen Integration
  • Schaffung der EZB
  • Beitritt neuer Mitgliedsstaaten
  • Ziele:
  • Demokratische Legitimität schaffen
  • Wirtschafts- und Währungsunion schaffen
  • Einführung in die Außen- und Sicherheitspolitik
  • Aufgaben:
  • Gründung der EU als Dachorganisation
  • Demokratisierung durch Mitentscheidungsverfahren
  • Konvergenzkriterien: Inflation, öffentlicher Schuldenstand, Zinssätze, Wechselkurs
  • Wegebnung für den Euro:
    • Stufe 1: freier Kapitalverkehr
      zwischen Mitgliedsstaaten
    • Stufe 2: Zusammenarbeit nationaler Zentralbanken
    • Stufe 3: einheitliche Geldpolitik mit Euro
  • Konvergenzkriterien machen keynesianistische Wirtschaftspolitik unmöglich
  • Mögliches Instrument, um fiskalpolitische Zurückhaltung zu erzwingen
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6
Q

Was ist der “Vertrag von Lissabon”?

A
  • Am 13.12.2007 entstanden
  • Am 01.12.2009 ratifiziert
  • Verfasst auf einer Regierungskonferenz der Vertreter der Mitgliedstaaten
    EU soll handlungsfähiger, demokratischer und transparenter werden
  • Europäischer Rat und das Europäische Parlament werden gestärkt
  • Das neue Amt des Präsidenten des Europäischen Rates wurde eingeführt, der für je zweieinhalb Jahre vom Europäischen Rat ernannt wird, um eine größere Kontinuität in dessen Aktivitäten zu sichern
  • Mehr Entscheidungsbefugnisse für das Europäische Parlament
  • Hohen Vertreter der Union für Außen- und Sicherheitspolitik eingeführt (gleichzeitig Vizepräsident der Europäischen Kommission)
  • Bündelung der Funktionen des EU-Außenkommissars und des EU-Außenbeauftragten
  • Effizientere Entscheidungsfindung (Mehrheitsentscheidung)
  • Die Charta der Europäischen Union wurde rechtlich bindend
  • Nationale Parlamente wurden gestärkt (Subsidiaritätsprinzip, wenn nötig, dann erst Entscheidung auf EU-Ebene)
  • Förmlicher Prozess für Austritt aus EU eingeführt
  • Mehrheitsentscheidungen mit doppelter Mehrheit wurden ab 2014 eingeführt
  • Übergangszeit bis 31. März 2017 für Mitgliedstaaten, um beim qualifizierten Mehrheitsbeschluss nach dem Nizza-Vertrag zu bleiben
  • “Doppelte Mehrheit” erfordert 55 % der Mitgliedsländer und 65 % der EU-Bevölkerung
  • Zahl der Kommissare (Mitglieder) wurde seit 2014 auf zwei Drittel der Mitgliedstaaten verringert
  • Beitrittswillige Staaten müssen EU-Werte respektieren und fördern
    EU-Bürger können Arbeits- und Sozialrechte vor dem EU-Gerichtshof einklagen (Ausnahmen für Großbritannien und Polen)
  • Einführung des Bürgerbegehrens: 1 Million EU-Bürger können Gesetze per Unterschriftenliste fordern, woraufhin die EU-Kommission tätig werden muss
  • Erweiterter Minderheitenschutz mit Weitergeltung des Kompromisses von Ioannina
  • Fortsetzung der Verhandlungen im Rat auf Verlangen einer bestimmten Anzahl von Mitgliedstaaten oder repräsentierter Bevölkerung
  • Erwähnung der Bekämpfung des Klimawandels als ausdrückliches Ziel im Primärrecht (Vertragsklauseln zur Energiesolidarität wurden eingefügt)
  • Einführung eines Klagerechts für nationale Parlamente vor dem Europäischen Gerichtshof
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