ISB Bedürfnisse / Demographie Flashcards

(90 cards)

1
Q

Menschliche Bedürfnisse:
Maslowsche Bedürfnishierarchie
Bedeutung der klassischen 5 Ebenen

A

Von oben nach unten

Selbstverwirklichung:
Entfaltung von Talenten und Potential …

Individualbedürfnisse:
Erfolg, Freiheit, Anerkennung …

Soziale Beziehung:
Familie, Freundschaft, Kommunikation …

Körperliche und seelische Sicherheit:
Arbeit, Wohnung, Gesundheit …

Grundbedürfnisse:
Wasser, Nahrung, Schlaf, Witterungsschutz …

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2
Q

Maslowsche Bedürfnishierarchie
- Entwickler?
- Wann?

A
  • Entwickelt von Abraham Maslow (US-Psychologe) in den 1940er-1950er Jahren
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3
Q

Maslowsche Bedürfnishierarchie
- Grundidee?

A
  • Grundidee
    Zunächst stehen die grundlegenden physiologischen Bedürfnisse im Vordergrund.
    Sind diese befriedigt, strebt der Mensch immer mehr die Befriedigung sozialer, emotionaler und kognitiver Bedürfnisse an
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4
Q

Bedürfnispyramide

A

Die bekannte Bedürfnispyramide ist eine vereinfachte Darstellung der Bedürfnishierarchie

BILD

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5
Q

Maslowsche Bedürfnishierarchie
- Kritik?

A

Die Einfachheit der Hierarchie wird kritisiert, aber heute immer noch oft verwendet

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6
Q

Menschliche Aktivitäten:
Wie Deutschland im Durchschnitt aller Personen den Tag verbringt

  • Messung von Zeitverwendung?
A
  • Haushaltsbefragungen zum Verkehr messen die Zeit unterwegs und an unterschiedlichen Aufenthaltsorten außer Haus
  • Zeitverwendungsstudien messen zusätzlich, für welche Aktivitäten genau die Zeit zuhause genutzt wird
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7
Q

! Menschliche Aktivitäten:
Wie Deutschland im Durchschnitt aller Personen den Tag verbringt

  • Kernergebnisse?
A
  • 18 Stunden = 75% unserer Zeit verbringen wir im Durchschnitt zuhause
  • 80 Min = 6% unserer Zeit sind wir im Durchschnitt unterwegs
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8
Q

Menschliche Aktivitäten
Wie & Wo wir den Tag verbringen & Verkehr verursachen

BILD

A
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9
Q

Menschliche Aktivitäten
Wie & Wo wir den Tag verbringen & Verkehr verursachen

  • Erkenntnisse Verkehr?
A
  • Freizeitwege und Wege in Verbindung mit dem Beruf (Pendeln, Dienstwege) sind eher lange Wege
    ! - Der durchschnittliche Pendelweg in Deutschland beträgt 15 km
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10
Q

Was ist beim durchschnittlichen Pendelweg zu beachten

A
  • Achtung: Durchschnitt (=arithmet. Mittel) bedeutet hier, dass die meisten Wege kürzer sind. Der Grund: Einige wenige sind sehr lang und heben den Durchschnitt (,,schiefe Verteilung”)
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11
Q

7 Daseinsgrundfunktionen nach Partzsch (1964)

A
  1. Wohnen
  2. Arbeiten
  3. Sich-Versorgen (=Einkaufen)
  4. Sich-Bilden (=Ausbildung)
  5. Sich-Erholen (=Freizeit)
  6. Verkehrsteilnahme (=Unterwegs-Sein)
  7. In-Gemeinschaft-Leben (=Freizeit, Wohnen)

1979 ergänzt:
Entsorgen

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12
Q

Was sind Daseinsgrundfunktionen

A

Daseinsgrundfunktionen sind Kategorien von Tätigkeiten, die zur Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse dienen

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13
Q

Wo finden Daseinsgrundfunktionen statt?

A

Daseinsgrundfunktionen finden an unterschiedlichen Orten statt und beanspruchen Raum und Infrastrukturen, die durch Raum- und Verkehrsplanung zur Verfügung gestellt werden soll

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14
Q

Welche Tätigkeiten lassen sich einer der Daseinsgrundfunktionen zuordnen?

A

Menschliche Tätigkeiten, die Raum beanspruchen, lassen sich einer der Daseinsgrundfunktionen zuordnen

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15
Q

Was bieten die Daseinsgrundfunktionen?

A

Die Daseinsgrundfunktionen bieten ein Orientierungsraster, wie der Raum durch die Raumplanung angemessen aufgeteilt werden kann

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16
Q

Was kommt bei Daseinsgrundfunktionen zu den Bedürfnissen der Menschen hinzu?

A

Hinzu zu den Bedürfnissen der Menschen kommen noch die Bedürfnisse und Flächenansprüche der Wirtschaft

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17
Q

Was bezeichnet Infrastruktur?

A

Infrastruktur bezeichnet die materielle, institutionelle und personelle Ausrüstung einer Gesellschaft, die die Grundlage für deren Funktionieren bildet

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18
Q

Materielle Infrastruktur
(Fokus der Vorlesung)

A
  • Bauten, Anlagen, Ausrüstungen, Betriebsmittel
  • Als technische und bauliche Grundlagen für Verkehr, Kommunikation, Energieversorgung, Verwaltung, Erziehung und Bildung, Forschung, Gesundheit.
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19
Q

Institutionelle Infrastruktur

A
  • Normen, Regelungen, Einrichtungen, Verfahrensweisen
  • Als organisatorischer Rahmen für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft
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20
Q

Personelle Infrastruktur

A
  • Anzahl, Eigenschaften und Fähigkeiten der Menschen (z.B. Leistungsmotivation, Bildung, Aufgaben)
  • Als Grundlage der effektiven funktionsteiligen Rollen von Menschen in Wirtschaft und Gesellschaft
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21
Q

Was liefert Materielle Infrastruktur

A

Materielle Infrastruktur liefert einen konkreten Output, mit dem ein bestimmtes Bedürfnis von Bevölkerung oder Wirtschaft bedient wird. Beispiele

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22
Q

Infrastrukturplanung

A

Infrastrukturplanung bezeichnet insbesondere die Ableitung des Bedarfs an notwendiger materieller Infrastruktur und die Bewertung, ob sie sinnvoll (z.B. volkswirtschaftlich) ist.

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23
Q

Raumplanung

A

Raumplanung vermittelt zwischen den unterschiedlichen Ansprüchen, den Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt an den Raum haben.

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24
Q

Daseinsvorsorge

A

Daseinsvorsorge sind Tätigkeiten der öffentlichen Hand, die eine Grundversorgung der Bevölkerung mit wichtigen Gütern (z.B. Wasser, Gas, Strom), Dienstleistungen (z.B. öffentlicher Verkehr) und Einrichtungen (z.B. Krankenhäuser, Schulen) sicherstellen.

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25
Sozio-ökonomische Situation
Lebenssituation einer Person, wie sie durch sozio-demographische (v.a. Alter, Geschlecht, Haushaltsgröße) und ökonomische (v.a. Einkommen, Besitz, Wohnsituation) Daten einer Person beschrieben ist.
26
Lebensphase
Begriff für Lebenssituation einer Person nach einem Lebensphasenkonzept (z.B. Kindheit, Jugend, Ausbildung, Familie, Rentner..)
27
Spezialisierung
bezeichnet v.a. die Entwicklung, dass Fähigkeiten und Tätigkeiten im Berufsleben immer stärker ausdifferenziert werden. Beispiele: speziellere Ausbildungs- gänge, Berufsbilder, Betriebe
28
Individualisierung
bezeichnet v.a. die Entwicklung, dass Werte, Einstellungen und Lebensführung im Privatleben immer stärker ausdifferenziert werden. Beispiele: Religion, Medizin, Schulen, Konsumartikel
29
Spezialisierung und Individualisierung als Trends
Beide Trends sind sehr langanhaltende Entwicklungen mit treibender Wirkung für Entfernungen und Verkehr
30
Wie werden Milieus bestimmt?
- Befragung von Personen (v.a. am Telefon) zu Sozio-ökonomischen Daten, z.B. Alter, Geschlecht, Berufstätigkeit, Einkommen Werten und Einstellungen, z.B. Zustimmung oder Ablehnung zu bestimmten Aussagen („Items“) - Einteilung der Befragten (Clusterung) in Gruppen, die sich innerhalb der Gruppe möglichst ähnlich sind und sich zwischen den Gruppen möglichst unterscheiden
31
Wer bestimmt Milieus? Wozu?
- In der Regel Marktforschungs- unternehmen. - Die Milieus dienen v.a. der Beratung der Industrie und den Herstellern von Konsumgütern, z.B. Autoindustrie. (Wo hat eine Firma ihre Kunden? Wie könnte man andere Kunden erreichen?)
32
Beispiele für Milieus in Deutschland
Sinus- und Sigmamilieus
33
Was ist Demographie?
Demographie (=Bevölkerungswissenschaft) analysiert und prognostiziert die Bevölkerung nach Gesamtzahl und Zusammensetzung und liefert damit eine der wichtigsten Planungsgrundlagen.
34
Demographie nach David K. Foot
Demographie erklärt 2/3 von allem
35
Warum ist Demographie in Bezug auf Infrastrukturen so wichtig?
- Gesamtzahl Bevölkerung wichtigster Einflussfaktor für den Bedarf an fast allen Infrastrukturen -Bevölkerungszusammensetzung, z.B. nach Alter, sehr relevant für den Bedarf an spezifischen Infrastrukturen (z.B. Schulen, Pflegeheime) - Bevölkerungszusammensetzung nach Alter erlaubt Einblicke in zukünftige Entwicklungen
36
Quellen für Informationen zur Bevölkerung Quelle 1
Meldewesen * Bürgerinnen und Bürger sind in einem Bevölkerungsregister eingetragen * Umzügen, Geburten, Sterbefälle werden jeweils gemeldet, dadurch soll das Bevölkerungsregister aktuell bleiben * In DE werden Bevölkerungsregister auf Gemeindeebene geführt * In anderen Ländern gibt es teilweise zentrale nationale Melderegister (z.B. NL, DK) oder gar kein Meldewesen (z.B. FR, USA)
37
Quellen für Informationen zur Bevölkerung Quelle 2
Zensus (Volkszählung) * Traditionell durch Befragung an der Haustür * Seit 1871 fanden in Deutschland 20 Volkzählungen statt (darunter 4x DDR)) * Zuletzt Zensus 2011 als Kombination von Gebäudezählung, Befragung eines Drittels der Bevölkerung & Hochrechnung mittel Registerdaten * In anderen Ländern gibt es teilweise regelmäßige Volkszählungen, z.B. Census in den USA alle 10 Jahre
38
Woraus setzt sich Bevölkerungsentwicklung zusammen?
Bevölkerungsentwicklung setzt sich aus natürlicher Bevölkerungsentwicklung und Wanderungsbewegungen zusammen
39
Natürliche Bevölkerungsentwicklung
Natürliche Bevölkerungsentwicklung ergibt sich aus dem Saldo von Geburten minus Sterbefällen
40
Wanderungsbewegungen
Wanderungsbewegungen setzen sich aus Zuwanderung und Abwanderung zusammen
41
Die 5 Phasen des Demographischen Übergangs
* Phase 1 (längste Zeit der Menschheitsgeschichte): viele Kinder, wenige überleben, viele Menschen sterben früh * Phase 2: verbesserte Gesundheit & Überlebenschancen, aber noch viele Kinder * Phase 3: sinkende Geburtenraten v.a. durch soziale Sicherung & verbesserte Stellung der Frau * Phase 4: natürliches Bevölkerungswachstum klingt ab. * Phase 5: bleibt abzuwarten; in einigen Ländern (z.B. Israel, Neuseeland) steigen Geburtenraten wieder an
42
Altersaufbau der Bevölkerung nach demographischen Ereignissen in Deutschland, 31.12.2016 BILD
43
Geburtenstarke Jahrgänge
= Baby Boomer Geburtsjahrgänge von Mitte der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre, als im Vergleich zur Zeit davor und danach besonders viele Kinder geboren wurden
44
Pillenknick
Einbruch der Geburten ab Ende der 1960er Jahre, als sich Verhütung mit der Antibabypille stark verbreitete
45
Demographische Dividende
Volkswirtschaftlicher Nutzen, der sich durch einen günstigen Altersaufbau der Gesellschaft (großer Anteil Personen im erwerbsfähigen Alter) ergibt
46
Welche Länder haben hohe Dichten?
Europäische Ostasiatische Einige in Afrika
47
Bevölkerungsdichten städtischer Gebiete weltweit im Vergleich
▪ Bevölkerungsdichten sind sehr schwierig zwischen Ländern und Städten (wegen abweichender Definitionen) und über die Zeit (wegen sich ändernder Grenzen) zu vergleichen ! ▪ Bevölkerungsdichten deutscher Städte liegen bei ca. 20-60 p/ha. US-Städte sind im Mittel etwa halb so dicht besiedelt. Asiatische Städte sind um ein vielfaches dichter besiedelt. ▪ Im Großen und Ganzen sinken urbane Bevölkerungsdichten seit Jahrzehnten. Was steckt dahinter?
48
Bevölkerungsagglomeration Deutschland Fokus
! ▪ Von der Bevölkerung in Deutschland leben ▪ 33% in Großstädten (>100.000 Einwohner) ▪ 27% in mittleren Städten zwischen 20.000 und 100.000 Einwohner ▪ 40% in kleineren Gemeinden -> Im Vergleich zu anderen Ländern ist Deutschland eher ein Land der mittleren und kleinen Städte
49
Bevölkerungsrückgänge in den letzten beiden Jahrzehnten
Bevölkerungsrückgänge in den letzten beiden Jahrzehnten vor allem in den ländlichen Regionen (und einigen Städten) im Osten als Folge von 1. Geburtenrückgängen nach der Wende 2. Abwanderung in den Westen (inzwischen aber nahezu ausgeglichene Ost-West-Wanderungsbilanz) 3. Überalterung (Ausbleiben der Kinder der Abgewanderten)
50
Umzüge in Deutschland
! - Etwa jede(r) zehnte zieht um ▪ Umzüge in Deutschland gesamt: ~9 Mio. (2014) ▪ Umzüge über Gemeindegrenzen: ~ 4 Mio. (2017) ▪ Umzüge über Kreisgrenzen: ~ 2.6 Mio. (2017)
51
Wanderungsmotive nach Alter 18-25
v.a. Bildungswanderer, Aufnahme einer Berufs- oder Hochschulausbildung
52
Wanderungsmotive nach Alter 25-30
v.a. Berufswanderer, starke Berufsorientierung
53
Wanderungsmotive nach Alter 30-60
v.a. Familien- & Berufswanderer, Immobilien- & Wohnungsmarkt aber auch Berufsorientierung
54
Wanderungsmotive nach Alter 60+
Ruhesitzwanderer, Wohlbefinden, Familienzusammen- führung, Pflege
55
Ziele der Wanderung nach Gruppen
▪ Bildungs- & Berufswanderer: in die Zentren von Städten und Metropolen ▪ Andere Wanderer: Umgebung von Städten Metropolen & teilweise ländliche Räume
56
Kleinräumige Wanderungen Begriffe
Begriffe: - Nah- / Binnenwanderungen - intraregionale Wanderungen -Stadt-Rand-/ Stadt-Umland- Wanderungen
57
Kleinräumige Wanderungen Wanderungsmotive
z.B.: * Veränderung im Lebenszyklus * veränderte Mittelverfügbarkeit * Mängel am Wohnstandort oder in der Wohnungsausstattung
58
Großräumige Wanderungen Begriffe
- Fern- / Außenwanderungen - interregionale Wanderungen - internationale Wanderungen
59
Großräumige Wanderungen Wanderungsmotive
z.B.: * Erwerbstätigkeit, Jobwechsel * Ausbildungsbeginn, Wechsel der Uni
60
Urbanisierung
Beschreibung: Zunehmende Konzentration der Bevölkerung in Städten und Stadtregionen Trend Globaler Trend in Industrie- und Schwellenländern seit Beginn der Industrialisierung
61
Suburbanisierung
Beschreibung: Verlagerung der Bevölkerung in Stadtregionen von der Kernstadt in das Umland („Speckgürtel“) Trend: Globaler Trend in Industrieländern seit etwa einem Jahrhundert; seit einigen Jahrzehnten auch in Schwellenländern
62
Ex-Urbanisierung
Beschreibung: Noch weitere Verlagerung der Bevölkerung in entfernt gelegene ländliche Regionen im Umfeld von Stadtregionen Trend: Seit einigen Jahrzehnten Trend in einigen Industrieländern, v.a. USA, auch Deutschland
63
Re-Urbanisierung
Beschreibung: Wiederentdeckung der Kernstädte als attraktivem Lebensraum Trend: Seit ca. 20-30 Jahren Trend in einigen Industrieländern
64
Internationale Migration als Teil der Bevölkerungsentwicklung Deutschlands
* Zuwanderung vollzog sich in Wellen: * 1960er -1970er: v.a. Anwerbung von „Gastarbeitern“ * 1980er - 1990er: v.a. Aussiedler * Seit 2010: verstärkt Zuwanderung aus EU-Ländern und Geflüchtete * Ohne Zuwanderung würde Deutschland seit den 1970ern schrumpfen * Stand 2018: * ~25% Bevölkerung mit Migrationshintergrund * ~14% Bevölkerung mit ausländischen Pass
65
Sterbetafeln
Sterbetafeln geben Auskunft über die Sterbewahrscheinlichkeit nach Alter und Geschlecht für unterschiedliche Jahrgänge (=Kohorten).
66
Wanderungsstatistiken
Wanderungsstatistiken weisen die Zuwanderung nach Deutschland und die Abwanderung aus Deutschland getrennt nach Alter und Geschlecht aus
67
2017 Wanderungssaldo (Nettozuwanderung)
200k Männer (darunter 50k Deutsche) 220k Frauen (darunter 20k Deutsche)
68
Jahre mit negativem Wanderungssaldo Zur Volatilität der Auswanderung Deutschlands
1966 1974 1984 2008
69
Migration in Zeiten von Corona
2020 gebremste Zu- und Abwanderung; in Summe geringeres positives Wanderungs- saldo als in Vorjahren In Deutschland bislang keine nennenswerten Auswirkungen von Corona & Lockdown auf Geburtenzahlen erkennbar
70
Altersspezifische Geburtenziffern
Altersspezifische Geburtenziffern (Fruchtbarkeitsziffern) weisen nach Alter der Mutter aus, wie viele Kinder pro Frau zur Welt kommen. Das Alter der Mütter steigt seit Jahren immer weiter an.
71
Sexualproportion
Die Sexualproportion gibt an, wie das Verhältnis der Anzahl lebendgeborener Jungen zur Anzahl lebendgeborener Mädchen ist. ▪ Auf 1000 Mädchengeburten kommen in Deutschland etwa 1050 Jungengeburten. ▪ Der Anteil Knaben an den Geburten wird auch als Knabenquote KQU bezeichnet.
72
In welchen Annahmen unterscheiden sich Bevölkerungsprognosen
Natürliche Bevölkerungsentwicklung (stabil) Wanderungsbewegungen (volatil)
73
Bevölkerungsprognose Natürliche Bevölkerungsentwicklung
▪ Geburtenhäufigkeit ▪ Lebenserwartung Die Daten zur natürlichen Bevölkerungs- entwicklung sind aber über die Zeit relativ stabil. Deshalb gelten Annahmen hierzu als recht gesichert.
74
Bevölkerungsprognose Wanderungsbewegungen
▪ Zuzüge ▪ Fortzüge Wanderungsbewegungen sind volatil. Deshalb sind Annahmen hierzu eher unsicher und es wird mit Szenarien bzw. Varianten gerechnet.
75
Was ist ein Haushalt Definition 1
Personen, die zusammen in einer Wohnung wohnen (hier werden zum Beispiel WGs zusammen gezählt).
76
Was ist ein Haushalt Definition 2
Personen, die zusammen wirtschaften (hier können zum Beispiel verschiedene Personen innerhalb einer WG verschiedene Haushalte bilden) ▪ In der Realität, zum Beispiel in Befragungen, verschwimmen die beiden Definitionen. ▪ Anstaltsbevölkerung (z.B. Gefängnisse, Altenheime) werden i.d.R. nicht als Haushalt geführt.
77
Warum ist die Zahl der Haushalte wichtig?
Bei vielen Gütern bestimmt eher die Anzahl Haushalte als die Anzahl Personen die Nachfrage, z.B. ▪ Wohnungen, Wohnhäuser ▪ Pkw, Stellplätze
78
79
Entwicklung der Haushaltsgröße in den letzten Jahrzehnten
▪ Immer mehr Einpersonenhaushalte in Deutschland ! ▪ 2018 waren >40% der deutschen Haushalte Einpersonenhaushalte (aber nur 16% der Personen lebte in Einpersonenhaushalten!) ! ▪ Mittlere Haushaltsgrößen: ▪ 1900: 4,5 Personen ▪ 2017: 2,0 Personen ▪ In Großstädten (B, HB, HH) 2017: 1,8 Personen
80
Grund für immer mehr Einpersonenhaushalte
Die Alterung der Gesellschaft ist ein maßgeblicher Treiber für den zunehmenden Anteil Einpersonenhaushalte und die sinkenden Haushaltsgrößen. ▪ In höherem Alter ist besonders unter den Frauen der Anteil der Alleinlebenden hoch
81
Bedarf an Wohnraum
* Wohnfläche über viele Jahrzehnte deutlich gestiegen ! * Wohnfläche heute bei ca. 45 m2 pro Person
82
Bedarf an Wohnraum internationaler Vergleich
* Wohnfläche pro Person in USA deutlich größer als in Europa * Deutschland liegt im europäischen Mittelfeld
83
Womit steigt die Wohnfläche pro Person?
* Wohnfläche pro Person steigt mit Alter der Person * Alterung ist somit ein Treiber für Wohnflächenbedarf
84
Bedarf an Wohnraum Was ist der Remanenzeffekt
Nach Auszug der Kinder verbleiben ältere Leute in ihren eigentlich zu großen Wohnungen, wodurch sich die Wohnfläche pro Kopf erhöht.
85
Wohnfolgeeinrichtungen
Wohnfolgeeinrichtungen sind Infrastrukturen, die der Befriedigung wichtiger Bedürfnisse der Bevölkerung im engeren oder weiteren Wohnumfeld dienen.
86
Was sind Beispiele für Wohnfolgeeinrichtungen?
- Anlagen der Bildung und Ausbildung (Schulen) - Anlagen der Betreuung und Pflege (Pflegeheime) - Anlagen der Heilung und Gesundheitspflege (Krankenhäuser) - Anlagen der Sicherheit und Rettung (Feuerwehr) - Anlagen für Sport und Erholung (Sportplätze) - ...
87
Woher kommt der Auftrag, sich um Wohnfolgeeinrichtungen zu kümmern?
Bereitstellung ist eine Grundvoraussetzung zur Gewährleistung gleichwertiger Lebensbedingungen in allen Teilräumen Deutschlands (vgl. § 1, Abs. 2 Raumordnungsgesetz)
88
Wesentliche Planungsfaktoren Mantelbevölkerung
Mindestbevölkerung in einem Einzugsbereich, die notwendig ist, um eine Kapazitätsauslastung bzw. rentablen Betrieb zu gewährleisten
89
Wesentliche Planungsfaktoren Einzugsbereich
vertretbare Entfernung zwischen Wohnung und Schule für Schülerinnen und Schüler (nicht rechtsverbindlich; Orientierungswerte)
89
Für wieviel Bevölkerung (Mantelbevölkerung) ist jeweils eine Schule der verschiedenen Arten sinnvoll?