Kapitel 4 Flashcards
Entwicklungsstufen der Logistik
Enge Auslegung des Begriffs Logistik
Planung, Steuerung und Kontrolle der Lagerhaltung und des Transportes logistischer Objekte
Ziel Logistik Controlling
Ziel des Logistik-Controlling ist die Wirtschaftlichkeit dieser Prozesse sicher zu stellen
– Laufende Kontrolle der Wirtschaftlichkeit der Prozesse
– Beschaffung, Aufbereitung und Übermittlung der entscheidungsrelevanten Daten für
die Optimierung der Logistikprozesse
Zentrale Fragestellungen des Logistik Controlling
– Wie hoch ist die optimale Lagerkapazität? (Lagergrößenoptimierung)
– Wie können Logistikprozesse optimiert werden? (Prozessoptimierung)
– Welcher Standort ist für den Lageraufbau optimal? (Standortplanung)
– Bei welcher Reihenfolge der Auslieferungen werden die transportbedingten
Lieferkosten optimiert? (Tourenplanung)
Grundlagen der Lagerhaltung
Geplantes Liegen von Waren oder Materialien, um Fertigungsabläufe zeitlich zu entkoppeln (Zwischenlager), bzw. Produktion und Bedarf bei Kund:innen zeitlich zu entkoppeln (Absatzlager)
» Lagerhaltung verkürzt die Lieferzeiten und erhöht die Kapitalbindung
» Fehlmengen führen zu erhöhten Kosten durch Fertigungsunterbrechungen bzw. zu
Opportunitätskosten durch entgangene Gewinne
➔ Minimierung der Lagerhaltung und der damit verbundenen Kapitalkosten bei gleichzeitiger Gewährleistung einer angemessenen Lieferbereitschaft um Fehlmengenkosten zu vermeiden
Funktionen eines Lagers
Funktionen der Lagerhaltung:
– Ausgleichsfunktion
* Pufferfunktion
* Sicherungsfunktion
– Umformungsfunktion
* Anpassungsfunktion
* Veredlungsfunktion
– Spekulationsfunktion
Lagerkapazitätsoptimierung Relevanz
» Relevanz im Rahmen der Investitionsentscheidung (Aufbau der Lagerkapazität):
Wahl der Lagergröße bestimmt die Investitionssumme
» Relevanz im Rahmen der operativen Logistik (Auslastung der Lagerkapazität):
– Fehlmengenkosten vs. Kapitalbindung
– Erhöhte Investitionssummen und geringer Auslastungsgrad führen zu höheren Kostensätzen der Logistikleistungen
Zentrale Kennzahl: Lieferbereitschaftsgrad
Ablauf Dimensionierung der Lagergröße
- Bestandsanalyse
- Bestimmung der Lagerkapazität
– Die Kapazität ist so zu bestimmen, dass das Lager mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit fähig
ist, Artikel aufzunehmen (und somit den Bedarf zu decken).
Grundlagen der Standortplanung
» Wahl des Produktions- bzw. Lagerstandortes wesentlicher Kosteneinflussfaktor
» Standortentscheidung kann nur unter hohen Zusatzkosten rückgängig gemacht werden
➔ Fundierte Entscheidungsfindung erforderlich
» Vorgelagerte Eingrenzung der möglichen Standorte über qualitative Faktoren
» Minimierung der Transportkosten für bestimmte Standorte ist quantitativ lösbar
» Entspricht bei einheitlichem Transportkostensatz der Minimierung der Summe der
Distanzen von Standorten zu Kunden
Einflussfaktoren Standortwahl
Zielsetzung
Kosten
Ressourcenverfügbarkeit
Expansionsmöglichkeiten
Regulierung
Kultur
Politisches Klima
Sonstiges
quantitative Methoden zur Standortplanung
Grundlagen zur Tourenplanung
» Travelling-Salesman-Problem als Grundproblem der Tourenplanung
– Bestimmung der kürzesten Rundreise durch eine gegebene Anzahl von Orten
– Entfernungen zwischen den Orten sind als Luftlinien oder Straßenentfernungen bekannt
» Bei der Minimierung der Streckenlänge müssen im Rahmen der Tourenplanung weitere
Faktoren berücksichtigt werden
– Maximale Einsatzzeit der Fahrer:innen
– Maximale Ladekapazität der LKW
» Problem ist schlecht strukturiert, da es zahlreiche Defekte aufweist
» Kein effizientes Optimierungsverfahren existent
➔ Lösung des Problems über Heuristiken
Savingsheuristik
- Berechnung der Streckenersparnis für jedes mögliche Ortspaar
- Erstellung einer Prioritätenliste
- Bündelung oder Einfügen
- Beginnen einer neuen Tour falls eine der Restriktionen greift
- Die Planung ist beendet, wenn keine weiteren Einsparmöglichkeiten vorhanden sind
Faktoren, die bei Minimierung der Streckenlänge berücksichtigt werden müssen
» maximale Einsatzzeit der Fahrer:innen
– Stunden/Tag
– Ruhezeiten
» maximale Ladekapazität der LKW
» Liefertermine
» Spritverbrauch: abhängig von Beladung
» Reisezeit
– Art der Straßen, realisierbare Geschwindigkeiten
– Verkehrsfluss, Stauwahrscheinlichkeiten
» Fahrzeuge
– Anzahl der verfügbaren Fahrzeuge
– Fahrzeugart (Ladekapazitäten, Geschwindigkeit)
» Alternative Transportwege
» Dynamische Tourenplanung
Sweepheuristik
» Zweistufiges Verfahren zur Lösung des Tourenplanungsproblems
- Zusammenfassen von Kund:innen zu Touren
– Schwenken einer Startgeraden um den Ausgangspunkt
– Schwenkrichtung und Lage der Startgerade frei wählbar
– Wenn Kapazität erreicht → neue Tour beginnen - Ermittlung der kostenminimalen Strecke innerhalb der Kundengruppe mit weiteren
Verfahren, z.B. Savingsheuristik
Ablauf der Prozesskostenrechnung
