Kapitel 6 Flashcards

1
Q

Investitionscontrolling Definition

A

„Als Investitions-Controlling bezeichnet man den Teil des betrieblichen Controllings, dessen
Inhalt die Kontrolle und Planung, sowie auch die Steuerung und Informationsversorgung bei
der Durchführung von Investitionen ist.“

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2
Q

Investition Definition

A

» Investition = Anlage finanzieller Mittel in Realgüter
– Hohe und langfristige Kapitalbindung
– Auswirkung auf mehrere Unternehmensbereiche
– Langfristige Erfolgspotentiale vs. Vermögensverlustrisiko
» Investitions-Controlling hat maßgeblichen Einfluss auf zukünftige Erfolge
» Schnittmenge zu anderen Controllingaufgaben, insbesondere zum Projektcontrolling

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3
Q

Funktionsbereiche Investitionscontrolling

A

– Planungsfunktion
– Kontrollfunktion
– Steuerungsfunktion
– Koordinationsfunktion

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4
Q

Entscheidungsmodelle Bestandteile

A
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5
Q

Ausprägungen von Entscheidungsmodellen

A
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6
Q

Ablauf des Investitionsprozess

A

» Unabhängig vom spezifischen Entscheidungsmodell unterstützt das Controlling den
gesamten Investitionsprozess (linker Teil)
» eine besondere Herausforderung ist die Rationalitätssicherung (rechter Teil) des Prozesses,
den wir später verhaltenswissenschaftlich betrachten

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7
Q

Statische Modelle

A

▪ Nur ein Zeitabschnitt berücksichtigt
▪ Hypothetische Durchschnittsperiode
▪ Modelle unterscheiden sich in Zielgröße
▪ Einfache Anwendung

Statische Modelle können nur sinnvoll sein für eine erste Überschlagsrechnung, eignen sich aber nicht als zuverlässiges Entscheidungs- oder Planungsinstrument

▪ Kostenvergleichsrechnung
▪ Gewinnvergleichsrechnung
▪ Rentabilitätsvergleichsrechnung
▪ Statische Amortisationsrechnung

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8
Q

Dynamische Modelle

A

▪ Unterschiedliche Zahlungszeitpunkte
berücksichtigt
▪ i.d.R Verwendung von Kalkulationszinssatz
▪ Basieren auf Ein- und Auszahlungen

▪ Kapitalwertmethode
▪ Annuitätenmethode
▪ Interner Zinssatz-Methode
▪ Dynamische Amortisationsrechnung
▪ Vollständiger Finanzplan
▪ Realoptionsansatz

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9
Q

Statische Verfahren – Beispiel Kostenvergleichsrechnung

A

» Vorgehen (hier am Beispiel der Kostenvergleichsrechnung): Suche nach Alternativen mit geringsten Kosten

» Vorteil: Einfache und schnelle Durchführung

» Nachteile der Kostenvergleichsrechnung:
– Erlösseite unbeachtet
– Zeitliche Unterschiede beim Anfallen der Kosten unberücktsichtigt aufgrund Durschnittsbildung
– Kapitalbindung am Anfang hoch, am Ende niedriger → am Anfang höhere Zinsen als am Ende → bei Durchschnittszinsen unberücksichtigt
– Annahme von Sicherheit bei Modelldaten (z.B. bei Produktionsmenge

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10
Q

Dynamische Verfahren – Kapitalwertmethode

A

» Ermittlung des Werts einer Investition bezogen auf Zeitpunkt vor/zu Investitionsbeginn
» Errechnung des Barwerts aus abgezinsten Einzahlungen und Auszahlungen während der
Laufzeit mit adäquatem Kalkulationszinssatz
– Annahme vollkommener Kapitalmärkte → Einheitlicher Kalkulationszinssatz
– Annahme vollständiger Kapitalmärkte → jede Stückelung möglich

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11
Q

Kapitalwert bei starrer Planung

A

Bei starrer Planung käme man (voreilig) zum Ergebnis, dass die die Folgeinvestition den Wert der Ausgangsinvestition nicht erhöht.

Die starre Kapitalwertsberechnung ist zur Entscheidungsfindung ungeeignet, da der
Optionscharakter der Folgeinvestition unberücksichtigt bleibt»

– Bei starrer Planung wird in t0 bereits entschieden, dass Folgeinvestition getätigt wird

– Marktentwicklung in t1 unbeachtet, obwohl Investition bei Eintreten der Bust-
Situation vermieden werden könnte

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12
Q

Dynamische Verfahren – Realoptionsmodell

A

» Realoptionen basieren auf Handlungsspielräumen bei Investitionen, die unsicheren zukünftigen Entwicklungen unterliegen
» Inhaber:in einer Realoption hat das Recht, eine bestimmte Handlung durchzuführen, ist allerdings nicht dazu verpflichtet
» Bei Ausübung kommt es zum Tausch von Investitionsauzahlung (Ausübungspreis) gegen Barwert der Einzahlungsüberschüsse
» Ermöglicht Partizipation an Gewinnchancen bei Begrenzung der Verlustgefahr
– Wert von Realoptionen ist entsprechend ≥ 0
» Ähnlichkeit zur Zahlungs- und Risikostruktur einer klassischen Aktienoption

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13
Q

Arten von Realoptionen

A

» Arten von Realoptionen
– Verzögerungsoption
– Schließungsoption
– Fortsetzungsoption

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14
Q

Einflussgrößen auf Optionswert

A

Zunehmende Länge des Ausübungszeitraums
Zunehmende Exklusivität
Sinkender Ausübungspreis
Zunehmende Unsicherheit

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15
Q

Optionsmerkmale

A

Einfache Option
Unabhängig von anderen Optionen
Verbundene Option
Abhängig von anderen Optionen

Exklusive Option
Steht nur einem Investor zur Verfügung
Geteilte Option
Steht mehreren Investoren zur Verfügung

Kaufoption
Recht auf Erwerb des Assets
Verkaufsoption
Recht auf Verkauf des Assets

Amerikanische Option
Ausübung jederzeit möglich
Europäische Option
Ausübung nur am Fälligkeitstermin

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16
Q

Aktienoption vs. Realoption

A
17
Q

Berwertungsidee Optionen

A

Die Werte der Realoption in t=1 werden dupliziert durch Aktien und eine risikoloses
Wertpapier mit dem Zinssatz r. Daraus lässt sich der Realoptionswert in t=0 bestimmen.
Voraussetzung ist, dass ein Wertpapier die gleiche binomiale Risikostruktur hat, wie das
Investitionsobjekt und die Kurse in t=0 und t=1 bekannt sind.

18
Q

Kritik Realoptionsmodell

A

» Schwierigkeiten bei Ermittlung der Inputdaten in der Praxis
» Marktpreisbestimmung vom Underlying über möglichst perfekt korreliertes, z.B über an
der Börse gehandeltes „Twin-Asset“ (hier über Nanobyte Aktie)
– Identifizierung von geeignetem „Twin-Asset“ nicht immer möglich
– Basiert auf Prognose zukünftiger Aktienkurse
» Realoptionen stehen mehreren Investor:innen zur Verfügung, außer Investor:in hat
Wettbewerbsvorteil (z.B. Patent)
» Schwierigkeiten bei der Berücksichtigung von Interdependenzen bei einem Projekt mit
mehreren Realoptionen

19
Q

Vollständiger Finanzplan

A

» Beim VoFi werden „die einem Investitionsobjekt bzw. einer Geldanlage zurechenbaren
Zahlungen einschließlich der monetären Konsequenzen finanzieller Dispositionen in
tabellarischer Form dargestellt werden“ (Grob 1989, S. 5).

» Der VoFi erlaubt z.B. im Gegensatz zur einfachen Kapitalwertbestimmung die
Berücksichtigung realitätsnaher Prämissen, wie…
– Finanzierung durch Eigen- oder Fremdkapital (Ratenkredit, Annuität, Kontokorrent…)
– bestimmte Tilgungsstruktur
– Trennung der Zinssätze für Geldanlage, Geldaufnahme und Opportunität

20
Q

Zielgröße VoFi

A

» Die natürliche Zielgröße des VoFi ist der Endwert.
– Ein Investitionsobjekt ist absolut vorteilhaft, wenn sein Endwert größer ist als der der Opportunität.
– Ein Investitionsobjekt ist relativ vorteilhaft, wenn sein Endwert größer ist als der eines jeden anderen zur Wahl stehenden Objektes.

21
Q

Vorgehen VoFi

A

Idee: Alle Einzahlungen werden direkt eingesetzt um Steuern zu zahlen und Kredite für die Investition zu tilgen, Überschüsse werden angelegt in der Finanzanlage.

  1. Tilgung des Kredits und Berücksichtigung der Zinszahlungen
  2. Die Steuerbemessungsgrundlage berechnet sich aus den Einzahlungsüberschüssen
    – zuzüglich Zinsertrag der Finanzanlage
    – abzüglich Zinsaufwand und Abschreibungen
  3. Bleibt von den Einzahlungsüberschüssen nach Abzug der Tilgung sowie Zins- und
    Steuerzahlung ein positiver Betrag übrig, wird dieser der Finanzanlage zugeführt
    – Finanzanlage wird zum kurzfristigen Zinssatz in der nächsten Periode angelegt
  4. Falls die jährlichen Einzahlungsüberschusse nicht ausreichend sind, um die Kredite zu tilgen
    und den Zinsverbindlichkeiten nachzukommen, so wird die Finanzanlage aufgelöst oder ggf.
    ein weiterer Kredit aufgenommen
    Der Finanzierungssaldo muss zum Jahresende immer den Wert null aufweisen
    » Ist der Bestandssaldo der letzten Periode positiv, so hat das Projekt unter Berücksichtigung
    der Fremdfinanzierungskosten und Steuerzahlungen einen positiven Endwert generiert
    » Ist der Bestandssaldo der Endwertberechnung > Bestandssaldo der Opportunität, so ist das
    Projekt auch nach Berücksichtung der Opportunitätskosten profitabel
22
Q

Vorteilhaftigkeit Investition VoFi

A

» Für die Beurteilung der absoluten Vorteilhaftigkeit muss der Endwert der Opportunität bestimmt werden
– Erstellung eines VoFi für die Opportunität oder
– Aufzinsung des Eigenkapitals mit dem Opportunitätskostensatz

» Für die Beurteilung der relativen Vorteilhaftigkeit müssen die Endwerte der sich ausschließenden Investitionsalternativen verglichen werden
– Unterscheidet sich das einzusetzende Eigenkapital, wird der Differenzbetrag in einer Ergänzungsinvestition z.B. zum Opportunitätskostensatz angelegt
– Unterscheiden sich die Nutzungsdauern, muss der Endwert der Investition mit der kürzeren Laufzeit mit einem individuell abzuschätzenden Zinssatz über die Nutzungsdauerdifferenz aufgezinst werden.

23
Q

Weitere Zielgrößen VoFi

A
  1. VoFi-Eigenkapitalrentabilität:
    → Kann direkt mit dem Opportunitätskostensatz verglichen werden, um die absolute Vorteilhaftigkeit zu beurteilen. Gleiche Höhe eingesetzter Mittel und gleicher Bezugszeitpunkt für den Endwert vorausgesetzt, kann auch die relative Vorteilhaftigkeit mit dieser Größe beurteilt werden.
  2. Maximale Entnahme: Wieviel kann während der Laufzeit maximal entnommen werden?
    → Führt bei unvollkommenen Kapitalmarkt nicht zwingend zur gleichen Aussage wie der VoFi-Endwert
24
Q

VoFi Beurteilung

A

Vorteile
* Basiert nicht ausschließlich auf Kalkulationszinsfuß (Individualität)
* Ermittlung der optimalen Finanzierung eines Investitionsobjekts
* Hohe Transparenz bei der Endwertberechnung

Nachteile
* Einzahlungsüberschüsse und Zinssätze basieren auf Prognosewerten
* Zeitaufwendig, insbesondere bei detailierter Untergliederung
* Finanz- und Anlagepolitik eines Unternehmens oftmals für alle Bereiche festgelegt

25
Q

Endfälliger Kredit

A

Anteil/1-Disagio

26
Q

Annuitätsdarlehnen

A

KWF*Anteil