Kapitel 4: Simulationsstatistik und Optimierung Flashcards

1
Q

Pseudo-Zufallszahlen

A
  • Künstlich erzeugt (deterministisch)
  • Müssen statistische Eigenschaften aufweisen, die sie als zufällig erscheinen lassen (Näherungsweises Folgen der gewünschten Verteilung, stochastische Unabhängigkeit, Abwesenheit von Häufungspunkten)
  • Vorteile:
  1. Keine Beobachtung natürlicher Prozesse notwendig
  2. Reproduzierbarkeit
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2
Q

Warum muss man Simulationsläufe mehrfach wiederholen?

A
  • Vertrauen in die statistischen Ergebnisse bekommen

* Reaktion des realen Systems vorherbestimmen

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3
Q

Arten der Zufallszahlenerzeugung

A
  • Lineare Kongruenzmethode

* Mersenne-Twister

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4
Q

Lineare Kongruenzmethode

A
  • Gängige Methode zur Erzeugung diskret-ganzzahlig, gleichmäßig verteilter Zufallszahlen
  • Vier Parameter: Modulism, Multiplikator a, additive Konstante c, Initialwert x₀
  • xₙ₊₁ = (a * xₙ + c) mod m → Gewinnung der nächsten Zufallszahl xₙ₊₁ aus der letzten Zufallszahl xₙ durch Multiplikation mit a, Addition von c und Betrachtung des Divisionsrestes einer Division durch m
  • m bestimmt die maximale Periodenlänge, d.h. m sollte möglichst groß gewählt werden
  • c sollte relative Primzahl zu m sein
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5
Q

Mersenne-Twister

A
  • Heute wohl der für „ernste“ Anwendungen am weitesten verbreiteter Zufallszahlengenerator
  • Extrem lange Periodenlänge
  • Gleichverteilung und nahezu „perfekte“ Unabhängigkeit aller (Ausgabe-)Bits
  • Effiziente Berechnung bei moderatem Speicherplatzbedarf
  • Verwendung u.a. in DESMO-J
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6
Q

Kontinuierliche Verteilungen

A
  • ⎕ Rechteckverteilung (Gleichmäßige Wahrscheinlichkeitsverteilungzwischen einem Minimum und Maximum,z.B. Wartezeit auf gleichmäßig getaktete Ereignisse)
  • ⤷ Exponentialverteilung (Wartezeit auf Ereignisse mit fester Eintrittswahrscheinlichkeit je Zeitabschnitt)
  • ∩ Normalverteilung (Aggregation unbekannter Verteilungen (Bsp.: Zentraler Grenzwertsatz)
  • ◺ Dreieckverteilung (Bei Kenntnis von Minimum/Maximum kann Schiefe (Modalwert) angepasst werden)
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7
Q

Diskrete Verteilungen

A

• Gleichverteilung

• Bernoulliverteilung (Ereignis mit zwei Alternativen (oder „Erfolg“/„Misserfolg“))
→ In IYOPRO über Wahrscheinlichkeiten von XOR-Transitionen

• Binomialverteilung (Anzahl von Erfolgen in n-maligem Bernoulli-Experiment)

• Geometrische Verteilung (Anzahl der Misserfolge vor dem ersten Erfolg in einem Bernoulli-Experiment)
→ Benötigte Wiederholungen für n Erfolge

• Konstante Verteilung (für Debugging)

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8
Q

Methoden zur Datenerfassung

A
  • Primäre Erfassung: Interviews, Fragebögen und Reports, Beobachtung
  • Sekundäre Erfassung: Analyse von Dokumenten und Inventar
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9
Q

In der Simulation benötigte Daten (Simulation von Produktionssystemen)

A

• Lastdaten:

- Aufträge (Produktion, Transport, Lagerung)
- Produkte (Baupläne, Pläne der Arbeitsgänge)

• Organisatorische Daten

- Arbeits- und Schichtpläne (Schichtzeiten, Pausen)
- Verfügbare Ressourcen (Rollen und Qualifikationen, Maschinen)
- Steuerung der Produktion (Strategien, Regeln und Restriktionen, Notfallpläne)

• Technische Daten

- Räumliche Verteilung der Ressourcen
- Leistungsdaten der Produktion (Output, Kapazität, Materialfluss)
- Ausfälle (Häufigkeit und Dauer, Reperaturen)
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10
Q

Chi-Quadrat-Test

A
  • Vorliegen einer Stichprobe
  • Unterteilung der Stichprobe in Klassen mit beobachteter Häufigkeit
  • Vergleich von beobachteter Häufigkeit und gemäß unterstellter Verteilung erwarteter Häufigkeit durch Berechnung der Prüfgröße
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11
Q

Stationäre Prozesse

A

Eigenschaften (z.B. Warteschlangenlänge) sind zeitinvariant, d.h. sie hängen nicht vom betrachteten Zeitpunkt ab (zeitinvariant)
→ Bsp.: „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Warteschlange leer ist, ist zu jedem Zeitpunkt 30%.“

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12
Q

Anfangszustand

A

Guter Anfangszustand ist der Systemzustand im eingeschwungenen Zustand des simulierten Systems
→ Bsp.: Mittlere Belegung eines Warteraumes bei einer Praxissimulation

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13
Q

Automatische Erkennung der Anlaufphase

A
  • Abschneiden, solange jeder Wert ein Extremum, also Maximum oder Minimum, bezogen auf die restlichen Beobachtungen ist
  • Abschneiden bis zum n-ten (z.B. dritten) Überqueren des Mittelwerts
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14
Q

Konfidenzintervall

A

• Statistisches Intervall, das die Lage eines wahren Parameters einer Grundgesamtheit mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit lokalisieren soll

• Im Gegensatz zum geschätzten Parameter (durch Daten einer Stichprobe) kann ein wahrer Parameter selten exakt bestimmt werden
→ Konfidenzintervalle bieten die Möglichkeit, ihn mit einer gewissen Erfolgswahrscheinlichkeit genauer verorten zu können

• Voraussetzung zur Berechnung: Stationärer Prozess, unabhängige Stichproben

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15
Q

Optimierungsproblem

A
  • Definition: Bestimmung einer „optimalen“ Parameterkonfiguration (Lösung) aus der Menge aller möglichen Parameterkonfigurationen (zulässigen Lösungen) eines Systems
  • Bestandteile:
    • Modell
    • Lösungsraum, der die für das Modell zulässigen Parameterkombinationen enthält
    • Zielfunktion als Maß der Güte zulässiger Lösungen
    • Konkurrierende Ziele müssen in Beziehung gesetzt werden

→ Typische Beispiele in (logistischer) Simulation: Monetäres Ergebnis, Durchsatz/Produktionsmenge, mittlere Wartezeit

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16
Q

Exakte Optimierungsverfahren

A

Bestimmen stets beweisbar das Optimum

17
Q

Nicht-exakte Optimierungsverfahren

A

Liefern „nur“ eine Näherung des Optimums

18
Q

Simulationsoptimierung

A
  • Kombination von Simulation(zur Bewertung von Parameterkonfigurationen) und einem Optimierungsverfahren(zur Generierung bzw. Variation der Parameterkonfigurationen)
  • Nicht-exaktes Lösungsverfahren, laufzeitintensiv, daher v.a. unter diesen Bedingungen sinnvoll:
    • Großer bzw. unendlicher Lösungsraum
    • Identifikation des globalen Optimums nicht zwingend bzw. kein Beweis der globalen Optimalität einer Lösung notwendig
    • Viele lokale Optima, unregelmäßige Struktur des Lösungsraums
19
Q

Optimierungsverfahren (Aufzählung)

A
  1. Evolutionäre Methoden einschließlich Genetischer Algorithmen
  2. Lokale Suchverfahren (Tabu-Suche, Simulated Annealing)
  3. Monte Carlo
  4. Neuronale Netzwerke
20
Q

Genetische Algorithmen

A
  • Ansatz: Ein Pool von „Individuen“ (also zulässigen Lösungen) wird einem der biologischen Evolution nachempfundenen Prozess ausgesetzt (Hoffnung auf Verbesserung, analog zur Natur)
  • Nicht exakt (finden des Optimums nicht garantiert) und stochastisch (Zufall bei Anwendung genetischer Operatoren)
  • Genetischen Operatoren:
    • Selektion: Auswahl gemäß Zielfunktion „fitter“ Individuen, die somit eine höhere Chance zum Überlegen bzw.zur Erzeugung von Nachkommen erhalten
    • Rekombination: Genotypen neuer Individuen aus den Eigenschaften der Eltern zusammensetzen
    • Mutation: Zufällige Variationen
20
Q

Probleme genetischer Algorithmen

A
  • Wahl bzw. Parametrisierung der genetischen Operatoren
  • Tendenziell laufzeitintensiv
  • Rechenaufwändig
  • Optimalität nicht garantiert
21
Q

Vorteile genetischer Algorithmen

A
  • Für verschiedenste Anwendungsbereiche geeignet
  • In der Regel robust bezüglich Parametrisierung und Design der genetischen Operatoren
  • Findet strukturell-unterschiedliche Lösungen