Klausur Nr. 2 Kalter Krieg Flashcards

(29 cards)

1
Q

Potsdamer Konferenz Eckdaten

A

17.7.-2.8.1945
Stalin, Truman, Attlee
(Truman & Attlee frisch im Amt)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Potsdamer Abkommen 4/5 Ds

A
  • Demontage
  • Demokratisierung
  • Demilitarisierung
  • Dezentralisierung
  • Denazifizierung bzw. Entnazifizierung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Potsdamer Abkommen Entscheidungen

A
  • Westverschiebung Polens wird vorläufig akzeptiert
    • Friedensvertrag zwischen Deutschland und Polen
    • “Überführung” der Deutschen in “humaner Weise”
  • Teilung Deutschlands in 4 Besatzungszonen
  • Schaffung des Alliierten Kontrollrats bestehend aus 4 Militärgouverneuren
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Potsdamer Abkommen Pro

A
  • Einigung der Alliierten → Verhinderung von Spannungen
  • Ansatz eines Friedens zwischen Deutschland und Polen
  • Sicherung langfristigen Friedens und Wohlstandes, demokratischer Wiederaufbau (zumindest für BRD zutreffend)
  • Zusammenarbeit der Siegermächte war während des Krieges verhältnismäßig gut verlaufen → naheliegend, dass dies auch zukünftig der Fall sein würde
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Potsdamer Abkommen Contra

A
  • Eigentlich nur Festschreibung des Ist-Zustandes
  • unterschiedliche politische Vorstellungen der Siegermächte, offene Auslegung der Ziele (Demokratie, Entnazifizierung etc.)
  • aktuelle Probleme (Versorgungslage) vorrangig
  • unterschiedliche Interessen (zB Reparationen)
  • keine Absprachen für den Pazifikraum
  • Ziele unklar bzw. ungenau formuliert
  • Entwurzelung der schlesischen und ostpreußischen Bevölkerung
  • Zersplitterung des deutschen Gebietes durch Besatzungzonen
  • keine Kontrollmechanismen, völkerrechtlich nicht bindend
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Kalter Krieg Definition

A

Auseinandersetzung zwischen zwei unvereinbar erscheinenden Weltanschauungen & Gesellschaftsentwürfen

2 Blöcke, angeführt von USA und UdSSR

  • beide Seiten beharrten auf universaler Anwendung und globaler Gültigkeit
  • Ziel: Vergrößerung des eigenen Machtbereichs, Zurückdrängung des Gegners
  • Stellvertreterkriege in Dritter Welt, keine direkten militärischen Auseinandersetzungen

politisch-ideologisch, ökonomisch, technologisch-wissenschaftlich, kulturell-sozial

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Kalter Krieg key Ereignisse

A
  • 1945: Ende des Zweiten Weltkriegs, Gründung der UNO
  • 1947: Truman-Doktrin, Marshall-Plan, Zwei-Lager-Theorie
  • 1948: Kommunistischer Umsturz in der Tschechoslowakei, Beginn der sowjetischen Blockade Berlins (s. unten)
  • 1949: Gründung der Nato, Gründung der BRD & DDR
  • Ausbruch des Koreakriegs
  • 1953: Tod Stalins, Volksaufstand in der DDR, Waffenstillstand in Korea
  • 1955: Wiederbewaffnung und Nato-Beitritt der BRD, Gründung Warschauer Vertragsorganisation—> Angespannte Lage
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Truman-Doktrin

A

USA bzw. Westen

  • Freiheit, parlamentarische Demokratie, Wille der Mehrheit, freie Wahlen, persönliche Freiheit, freie Meinungsäußerung etc.

UdSSR bzw. Osten

  • Unterdrückung, Wille der Minderheit, unfreie Wahlen, Zensur

—> Totalitarismus

  • Entstehung: Leid, Not, schwache Wirtschaft, Armut, Hunger Hoffnungslosigkeit
  • Lösung: wirtschaftliche und finanzielle Hilfe für “freie Völker” um “Dominoeffekt” zu verhindern—> Marshallplan
    • Hilfsgelder für die westlichen Besatzungszonen
      • eigene wirtschaftliche Interessen
      • Wiederaufbau
      • Überzeugung der deutschen Bevölkerung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Zwei-Lager-Theorie (Stalin)

A

USA bzw. Westen

  • imperialistisch, antidemokratisch faschistisch
  • Planung eines neuen imperialistischen Krieges
  • Kampf gegen Demokratie und Sozialismus
  • USA halten kleine Staaten in Abhängigkeit (Marshallplan)
  • Zusammenarbeit mit westdeutschen Kapitalisten und Nazis (s. Entnazifizierung)—> Expansionspläne; staatliche, wirtschaftliche und ideologische Agressionen

UdSSR bzw. Osten

  • antiimperialistisch, antifaschistisch, demokratisch
  • gutnachbarliche Beziehungen zu allen Staaten
  • Festigung der Volksdemokratien
  • Ausrottung des Faschismus
  • wirtschaftliche und politische Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der Satellitenstaaten → keine bzw. wenig Hilfen
  • Vereinigung aller Kräfte des Lagers notwendig
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Annahme Berater Trumans

A

UdRRS: betreibe “aggressiven militärischen Imperialismus”, Ausdehnung des Machtbereichs, Krieg mit USA sei als unausweichlich angesehen, unterwanderten und schwächten USA

—> militärische Stärke, Machtpolitik, kleine Nationen schützen, Abrüstung ablehnen, bis UdSSR eigene Schwäche erkennt, aktive Außenpolitik

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Churchill Rede

A

1946

  • Westen: Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Selbstbestimmungsrecht der Völker, Friedenswille
  • Osten: Satellitenstaaten, Unterdrückung, Volksdemokratien, expansionistische Bestrebungen

Grundlogik des Kalten Krieges

  • Man muss Gegner stets voraus sein, dieser plant konstant den Angriff
  • UdSSR bewundere Macht und verachte Schwäche
  • Westen muss militärisch überlegen und einig sein
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Berlinblockade Eckdaten

A

1948-49

  • Verhandlungen über gemeinsame Währungsreform oder “Bären-Mark” (Ostmark auch für Westberlin) scheitern
  • Alliierte führen Westmark in Berlin ein (20.6.1948)
    • Osten reagiert mit Blockade
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Berlinblockade: Motive der UdSSR

A

wollten Deutsche Frage offen halten (Hoffnung auf sozialistisches Gesamtdeutschland)

  • daher westdeutsche Staatsgründung vermeiden

Berlin als “Fremdkörper” in sowjetischer Zone

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Berlinblockade: Verhältnis zwischen Westalliierten und Deutschen

A

Luftbrücke als Symbol der Versöhnung

  • Flieger werfen Nahrungsmittel statt Bomben
  • Solidarisierung, “Wir-Gefühl” in Abgrenzung zur UdSSR, schweißt zusammen
  • Alliierte als Schutzmächte, Verbündete, Freunde

fördert amerikanische Bereitschaft, sich in Europa zu engagieren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Berlinblockade: Verlauf

A
  • (bereits zuvor hatte es “schleichende Blockade” des Verkehrs gegeben, Abzug aus Alliiertem Kontrollrat (20.3.1948))
  • 20.6.1948: Einführung der Westmark
    • Blockade der Bahn-, Straßen- und Binnenverbindungen
    • Vorwand: technische Störungen
  • Amerikaner beginnen Luftbrücke
    • Lebensmittel, Kohle, halbes Kraftwerk
    • Rosinen und Schokolade für Kinder
  • 9.9.1948: Rede vor Reichstagsgebäude (Ernst Reuter) → 300 000 Menschen
  • 4.5.1949: New Yorker Abkommen
    • UdSSR verpflichtet sich, Blockade auszusetzen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Stalinnote(n): Ausgangslage Anfang der 50er

A
  • Festigung der Machtblöcke (sowohl in BRD & DDR als auch international)
  • Bedrohungslage nimmt zu
    • Koreakrieg
    • atomare Aufrüstung
    • Sowjetisierung Ostmitteleuropas
    • SED: “Partei neues Typs”
  • Westintegration bzw. Westbindung
    • Integration in das politische, militärische und wirtschaftliche Bündnissystem der Westalliierten
17
Q

Ziele der Westintegration

A
  • Schutz Deutschlands vor der UdSSR
  • Deutschland als Pufferstaat (Beitrag der BRD)
  • Kontrolle über BRD (Kriegsgefahr)
18
Q

Maßnahmen zur Westintegration

A
  • 1949: Petersberger Abkommen
  • 1950: BRD wird Mitglied im Europarat
  • 1951: Montanunion (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl → Vorläufer der EU)
  • 1952: (letztendlich gescheiterte) Planung der EVG (europäische Verteidigungsgemeinschaft)
  • 1955: Nato und Wiederbewaffnung
19
Q

Erste Stalinnote

A
  • 10.3.1952

- fordert vereintes, demokratisches, neutrales Deutschland

20
Q

mögliche Motive Stalins (Stalinnote)

A

ernst gemeint:

  • Schaffung eines neutralen “Puffers” zwischen Fronten des Kalten Krieges
  • Hoffnung auf langfristige Manipulation (“Sozialismus durch die Hintertür”)

lediglich “Störung” der Westbindung:

  • BRD & DDR bereits geschaffen und gefestigt
    • insbesondere SED in DDR
  • Luftbrücke hat Stalins Kompromisslosigkeit offenbart
  • “Volksdemokratien” überall in Ostmitteleuropa etabliert
    • anderes Demokratieverständnis
  • Koreakrieg etc.: Konfrontation nimmt eher zu als ab, Einigung zwischen Blöcken sehr unwahrscheinlich
  • Westbindung der BRD ist bereits weit fortgeschritten
    • Marshallplan, Europarat etc.
21
Q

Die BRD: “Was bisher geschah”

A
  • Marshallplan
  • August 1945: Zulassung der SPD in der GB- und USA-Zone auf kommunaler Ebene
  • 1946: Neuordnung der Länder und erste Landtagswahlen
  • 1.1.1947: Bizone (wirtschaftlicher Zusammenschluss von GB- und USA-Zone)
  • Sommer 1948: Währungsreform, Einführung der D-Mark
  • Sommer 1949: Trizone
22
Q

BRD: Londoner Konferenz

A

1948

  • Westmächte, Benelux-Staaten
  • starke Bundesländer, schwache Zentralgewalt (insbesondere für Frankreich wichtig)
23
Q

BRD: Frankfurter Dokumente

A
  • Auftrag zur Staatsgründung an westliche Ministerpräsidenten
  • Deutsche Regierung:
    • Rechtsprechung, Gesetzgebung, Verwaltung
  • Besatzungsstatut:
    • Kontrolle von auswärtigen Beziehungen, Außenhandel, demokratischen Wiederaufbau und schreiten ein, falls dieser nicht nach Plan verläuft, naturwissenschaftliche Forschung, Reparationen, Rückerstattungen, Schutz und Sicherheit der alliierten Streitkräfte etc.
  • Antwortnote der Ministerpräsidenten:
    • begrüßen Vorstoß, wollen provisorischen Charakter hervorheben, soll Anschein erwecken, als sei Entscheidung alleinig von Siegermächten getroffen worden, um ein erneutes Versailles zu verhindern

“Konsolidierung des Westens” sei kein Hindernis für Einheit, sondern sogar förderlich → fragwürdig

24
Q

Ausarbeitung des Grundgesetzes (Konvent des Herrenchiemsees)

A
  • rein repräsentatives Staatsoberhaupt
  • Zweikammersystem
  • Bundesregierung
  • repräsentative Demokratie
  • Föderalismus

Lehren aus Weimar

25
BRD: parlamentarischer Rat & Grundgesetz
1.9.1948: konstituierende Sitzung des parlamentarischen Rats - bestehend aus Gesandten des Landtags - Ausarbeitung des Grundgesetzes → Gesandte des Landtags sind vom Volk gewählt → Grundgesetz ist demokratisch legitimiert! - Adenauer als Präsident des Rats - 8.5.1949: Zustimmung zum Grundgesetz - alle Landtage stimmen zu, außer Bayern, die natürlich mal wieder nicht - 2/3 Mehrheit der Länder wird als ausreichend deklariert nur provisorisch bzw. transitorisch - nur "Übergangszeit" - erhebt gesamtdeutschen Anspruch - verliert Gültigkeit, wenn "richtige" Verfassung durch das deutsche Volk beschlossen wird
26
Die DDR: "Was bisher geschah"
- Aufbau der SBZ nach sozialistischen Prinzipien - ab 1945: Industrie- und Bodenreformen - Enteignung und Verstaatlichung - 1946: Zwangsvereinigung von SPD & KPD zur SED - "Partei neuen Typs" (faktisch Einparteiensystem wie im Dritten Reich) - keine freien Wahlen, festgelegte Kandidatenlisten
27
DDR: Stalin Hintergründe und Prinzipien
Stalin: zugleich Vorbereitung auf Gründung eines Oststaates (falls Weststaat gegründet wird) und gesamtdeutsche, sozialistische Lösung (hofft natürlich auf letztere Option) Prinzip: Deutsche Kommunisten sollen vorsichtig sein, "Kampf nicht zu offen führen" → Kommunismus eher durch die Hintertür einführen Antifaschismus als zentrale Gründungslegende der DDR: - Rechtfertigung für die Errichtung einer neuen Diktatur - offiziell nur Provisorium, um potentieller Einigung nicht im Weg zu stehen - Verfassung erhebt Geltungsanspruch für Gesamtdeutschland - DDR wird von Moskau im Herbst 1949 noch nicht als Volksdemokratie bezeichnet
28
DDR: Parteien
Parteien: Gründung der SED als "Partei neuen Typs - Zwangsfusionierung von KPD und SPD - faktisch Einparteiensystem wie im Dritten Reich Gründung von "Scheinparteien" - NDPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) - politische Heimat für Ex-NSDAPler und ehemalige Berufssoldaten - Gründung der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands - dienten einzig und allein dem Zweck, "alte" bürgerliche Parteien zu schwächen und SED zu stärken
29
DDR: Verfassung
Volkskongreßbewegung und Volksrat: - beinhalten neue Parteien - begreift sich als Repräsentation für ganz Deutschland - Oktober 1948: erster Verfassungsentwurf, angelehnt an Weimarer Verfassung von 1919 Nationale Front: - geht aus Volkskongreßbewegung hervor (Herbst 1949) - Antwort auf Gründung der BRD - Deutscher Volksrat wird zur provisorischen Volkskammer - offizielle Annahme der Verfassung - Erweckt zunächst einen halbwegs freiheitlichen, demokratischen Anschein - ABER: - Artikel 6: gegen "Boykotthetze" → Beschränkung der freien Meinungsäußerung - keine Gewaltenteilung - Wahl nach Einheitsliste Verfassung nicht demokratisch legitimiert! —> Diktatur mit demokratischem Anschein