Klinische Psychologie Flashcards
(61 cards)
(1) Was besagt die Naturwissenschaftliche Perspektive
- psychische Störungen sind objektiv vorfindbar
- Entstehung und Verlauf erfolgen nach den Gesetzen der Naturwissenschaft
- Erforschung erfolgt mit den Mitteln der empirischen Forschung
(1) Was besagt die Sozialwissenschaftliche Perspektive
- psychische Störungen werden immer neu interpretiert
- Interpretation muss vor dem jeweilig vorherrschenden sozialen, kulturellen und geistigen Strömungen betrachtet werden
- führt zu immer neuem Umgang mit dem “anders” sein, den Behandlungsmöglichkeiten und den Folgen für die Betroffenen
(1) Wieso sollte man psychische Störungen aus der naturwissenschaftlichen und der sozialwissenschaftlichen Perspektive sehen?
Klinische Psychologie ist etwas zwischen diesen beiden Perspektiven. Betrachtet man es nur aus einer Perspektive führt dies zu einer Gegenstandverkürzung (z.B. Depression)
(1) Wie ist die Definition von klinischer Psychologie
Klinische Psychologie ist die Teildisziplin der Psychologie, die sich mit psychischen Störungen und den psychischen Aspekten somatischer Störungen und Krankheiten in der Forschung, der Diagnostik und Therapie beschäftigt. Dazu gehen
- Ätiologie und Bedingungsanalyse
- Klassifikation und Diagnostik
- Prävention, Psychotherapie und Rehabilitation
- Epidemiologie, Gesundheitsversorgung und Evaluation
(1) Was ist der Gegenstand, das Ziel der klinischen Psychologie an der TU BS?
Gegenstand: psychische Störungen und psychische Faktoren bei körperlichen Erkrankungen
Ziele: -Beschreibung, Diagnostik, Klassifikation, Erklärung –> Störungswissen
-Prävention, Psychotherapie, Rehabilitation –> Veränderungswissen
Psychotherapie ist Heilkunde mit psychologischen Mitteln
- maßgeschneiderte Therapien
- empirische Wirksamkeits-Qualitätskontrolle
(1) In welche vier Teilbereiche kann die klinische Psychologie aufgeteilt werden?
- Pathopsychologie
- Psychodiagnostik
- psychologische Intervention
- psychosoziales Gesundheitswesen
(1) Was versteht man unter Pathopsychologie?
-Beschreibung und Erklärung von psychischen Störungen
-Analyse von:
..-Erscheinungswissen
..-Entwicklung und Verursachung
..-Verlauf
..-Ordnung und Einteilung (Klassifikation)
..-Verbreitung (Epidemiologie)
(1) Was versteht man unter Psychodiagnostik?
- richtige Beschreibung des IST-Zustands psychischer Probleme
- Analyse von Entstehungsbedingungen (Ursachenaufklärung)
- Behandlungsentscheidungen (Indikation)
- Evaluation von Behandlungsmaßnahmen
(1) Was ist das Ziel von klinischen Interviews? Nenne zwei Bsp.
Exploration gegenwärtigen oder vergangenen Erlebens und Verhaltens anhand freier oder strukturierter Gesprächsführung
Bsp: SKID, DIPS OA
(1) Was sind subjektive Tests?
Tests, die vom Behandelten selbst ausgefüllt werden
z.B. Persönlichkeitstests (NEO-FFI, MMPI) oder klinische Selbstbeurteilungsskalen (z.B. SCL-90, BDI)
(1) Was sind projektive Tests?
Aussagen zu Bildvorlagen, die als Indikator für Motivationsausprägungen gewertet werden (z.B. Rorschachttest)
-gut für kleine Kinder geeignet
(1) Was sind z.B. Leistungstests?
Intelligenzs-, Gedächtnis-, Konzentrationstests (HAWIE, Benton, d2)
(1) Was sind Ratingverfahren?
Fremdbeurteilung gegenwärtigen oder vergangenen Verhaltens
(1) Was sind Verhaltensbeobachtungen?
Beobachtung und Registrierung von aktuellem Verhalten in natürlicher Umgebung oder im Labor (z.B. Zigarettenkonsum, Familieninteraktion)
(1) Psychologische Intervention wird in drei Phasen eingeteilt. Welche sind das?
Prävention (primär)
Therapie (sekundär)
Rehabilitation (tertiär)
(1) Was versteht man unter Prävention?
-erstmaliges Auftreten von pathologischen Zuständen verhindern
Es handelt sich um eine Primäre Prävention
-universell = gesamte Bevölkerung
-selektiv = Risikogruppen
-indikativ = Personen mit manifesten Problemen
Verhaltensprävention (personenorientiert)
Verhältnisprävention (umgebungsorientiert, strukturell)
(1) Was ist eine Therapie (kurz)
Behandlung bereits aufgetretener Beeinträchtigungen
Es handelt sich um eine sekundäre Prävention
(1) Was versteht man unter Rehabilitation?
findet statt, wenn eine Krankheit länger andauert
-soziale, berufliche Wiedereingliederung von psychisch und körperlich beeinträchtigten Personen
Es handelt sich um eine tertiäre Prävention
(1) Was fällt alles unter psychosoziales Gesundheitswesen?
rechtliche, ethische, institutionelle, organisatorische, ökonomische und soziale Rahmenbedingungen für klinische Psychologie und Psychotherapie
-Aufbau des Gesundheitswesen
-berufrechtliche und sozialrechtliche Grundlagen
Psychotherapeutengesetz
Schweigeplicht, Zeignisverweigerungsrecht und Offenbarungspflicht
berufsethische Verpflichtung
-Erfassung des Versorgungsbedarfs sowie Planung, Verwirklichung, Koordination und Evaluation der Versorgungsangebote
(1) Was ist Psychosomatik?
Das Verständnis von Gesundheit und Krankheit, das von einem Zusammenwirken somatischer, psychischer und sozialer Faktoren ausgeht
Es ist ein umgenztes Fachgebiet innerhalb der Medizin, dass sich mit psychosomatischen Störungen befasst
Unterscheidung in:
(1) Weite Fassung: mit/ohne Organbefund, alle körperlichen Störungen, an deren Entstehung psychischer Faktoren beteiligt sind (auch funktionale Beschwerden)
(2) enge Fassung: mit Organbefund, alle körperlichen Störungen, bei deren Entstehen psychische Faktoren eine Rolle spielen (z.B. Asthma)
(1) Was ist der Unterschied zwischen Psychosomatik und Somatopyschologie?
in der Psychosomatik geht es um den Einfluss von psychischen Faktoren auf körperliche Erkrankungen
Bei der Somatopsychologie geht es um die Auswirkungen körperlicher Erkrankungen auf psychische Prozesse
(1) Was ist Verhaltensmedizin?
es ist ein interdisziplinäres Arbeitsfeld, in dem
- Gesundheits- und Krankheitsmechanismen unter Berücksichtigung psychosozialer, verhaltensbezogener, biomedizinischer Wissenschaften erforscht werden und
- die empirisch geprüften Erkenntnisse und Methoden in der Diagnostik, Prävention, Behandlung und Rehabilitation eingesetzt werden
Dabei wird gesundheitsrelevantes Verhalten erlernt und modifiziert
Angewendund: Krebs, chronische Schmerzen, Parkinson, Schlafstörungen, Rauchen
(1) Was ist Gesundheitspsychologie?
Teilgebiet der Psychologie, beschäftigt sich mit Förderung und Erhaltung von Gesundheit
- Verhinderung von Krankheiten
- Bestimmung von Risikofaktoren
- Einfluss der Umwelt
- Gesundheitsfördernde, stabilisierende Verhaltensweisen und Maßnahmen
- Konzepte/Kognitionen von Krankheit und Gesundheit
- Bewältigung
- Kommunikative Prozesse
- Verbesserung des Versorgungssystems
- -> Prävention vs. Gesundheitsförderung
(1) Was versteht man unter Public Health?
Public Health ist die Wissenschaft und Praxis der Krankheitsverhütung, Lebensverlängerung und der Förderung psychischen und physischen Wohlbefindens durch bevölkerungsbezogene Maßnahmen.
—> im Vordergrund stehen Gruppen, die Bevölkerung
Es geht um das Zusammenwirken von Gesellschaft und Individuum
-Systemische Sichtweise, interdiszipliner Ansatz
Ziel: Erforschung und Beeinflussung der “Verhältnisse” und des damit verbundenen “Verhaltens”, Verbesserung der Gesundheit durch die Gestaltung des Gesundheitssystems.