Kohlenhydrate Flashcards
Definition
Unter Kohlenhydrat-Drogen versteht man Drogen, die eine größere Menge an Kohlenhydraten enthalten und auf Grund dessen verwendet werden. Die Kohlenhydrate werden nach der Anzahl der Monomere, aus denen die zusammengesetzt sind in Monosaccharide, Oligosaccharide und Polysaccharide eingeteilt.
Monosaccharide allgemein
Monosaccharide sind Kohlenhydrate, die sich durch hydrolytische Spaltung nicht weiter in kleinere Bausteine zerlegen lassen.
Monosaccharide sind die primären Oxidationsprodukte der entsprechenden mehrwertigen Alkohole. Durch die Oxidation einer sekundären Hydroxylgruppe (am C2) entstehen die Ketosen, wie z.B. die Fructose.
Einteilung und Überblick Monosaccharide
Eingeteilt werden Zucker nach der Anzahl der C-Atome bzw. in Aldosen und Ketosen, z.B.:
- Aldosen: Triose, Tetrose, Pentose, Hexose, Heptose
- Ketosen: Tetrulose, Pentulose, Hexulose, Heptulose
Zucker mit mehr als 7 C-Atomen kommen nur selten vor und wenn, dann hauptsächlich als Zwischenprodukte im Stoffwechsel.
Aldotriosen
N = 1, 2 Stereoisomere: D- und L-Glycerinaldehyd; sind Enantiomere, da zueinander wie Bild und Spiegelbild
Aldotetrosen
n = 2, 4 Stereoisomere, davon 2D- und 2 L-Zucker.
Die D-Erythrose und die D-Threose besitzen am C3 dieselbe Konfiguration, weil sie beide D-Zucker sind. AM C2-Atom besitzen sie aber eine entgegengesetzte Konfiguration.
man bezeichnet diese beiden Verbindungen auch als Diastereomere, da sie sich nicht wie Bild und Spiegelbild verhalten.
Aldopentosen
n = 3, 8 Stereoisomere, 4 D- und 4 L-Konfiguration
Pentosen kommen in der Natur überwiegend glykosidisch gebunden vor
Aldohexosen
n = 4, 16 Stereoisomere
Häufig vorkommende Aldohexosen sind die D-Glucose, die D-Galactose und die D-Mannose. D-Glucose und D-Mannose unterscheiden sich ausschließlich in der Konfiguration am C2-Atom. Solche Zucker, deren Konfiguration sich nur an einem einzigen asymmetrischen Zentrum unterschieden, nennt man Epimere.
Vorkommen der Aldosen
- D-Erythrose (Aldotetrose): als Monophosphat ein Intermediärprodukt im Kohlenhydrat-Stoffwechsel
- D-Ribose (Aldopentose): Bestandteil der Nucleinsäuren (RNA) und als Bestandteil von etlichen Co-Enzymen allgemein verbreitet.
- D-Arabinose (Aldopentose): in Bakterien
- L-Arabinose (Aldopentose): bei der Arabinose ist die L-Konfiguration die wichtigere (Ausnahme); die L-Arabinose ist Bestandteil von Hemicellulose und Gummen
- D-Xylose (Aldopentose): Bestandteil der Hemicellulose (Hemicellulose ist ein Sammelbegriff für die in der Pflanze vorkommenden Gemische an Polysacchariden)
- D-Mannose (Aldohexose): kommt in freier Form selten vor, häufig aber gebunden in Hemicellulosen und Polyuroniden
- D-Glucose (Aldohexose): in freier Form in vielen Früchten und auch gebunden in Polysacchariden und Glykosiden
- D-Galactose (Aldohexose): kommt frei in Efeublättern vor
- L-Galactose (Aldohexose): kommt in Maisstroh und Flachssamen vor; Baustein von Agar
- D-Septoheptulose (Aldoheptose): ist in phosphorylierter Form ein Intermediärprodukt des Kohlenhydrat-Stoffechsels
- D-Mannoketoheptulose (Aldoheptose): kommt frei in Avocado-Früchten vor
Ketosen
Die einfachste Ketose ist das Dihydroxyaceton, welches aber optisch inaktiv ist. Die phosphorylierte Form des Dihydroxyacetons und Glycerinaldehyd können mit Hilfe des Enyms Aldolase in zu einer hexose verknüpft werden, sodass Fructose-1,6-diphosphat entsteht.
Die D-Erythrulose hat 4 C-Atome und besitzt ein asymmetrisches Zentrum (daher 2 Isomere).
Ketosen besitzen also grundsätzlich ein asymmetrische Zentrum weniger als Aldosen mit der gleichen Anzahl von C-Atomen.
Die häufigste Ketose ist die D-Fructose.
Konstitutionsisomere
Konstitutionsisomere sind Moleküle mit der gleichen Summenformel, die einzelnen Atome sind aber unterschiedlich miteinander verknüpft
Stereoisomere
Stereoisomer sind Moleküle mit gleicher Summenformel und gleicher Sequenz in der Verknüpfung der Atome. Sie unterscheiden sich aber in der Atomanordnung im 3D-Raum.
Konformationsisomere
Konformationsisomere werden auch zu den Stereoisomeren gezählt und entstehen durch die Rotation um eine Einfachbindung. oft sind die einzelnen Konformere aber nicht isolierbar.
Konfigurationsisomere
Konfigurationsisomere entstehen durch die unterschiedliche räumliche Anordnung von Atomen oder Atomgruppen im Raum um ein Zentralatom, wobei es sich bei diesem Zentralatom meist um einen asymmetrischen Kohlenstoff oder eine C=C-Doppelbindung handelt (E/Z bzw. cis/trans-Isomere). Die Konfigurationsisomere werden weiter unterschieden in Enantiomere und Diastereomere.
Enantiomere
Enatiomere sind wie Bild und Spiegelbild. Enantiomere können also nur dann auftreten, wenn Bild und Spiegelbild nicht deckungsgleich sind.
Enatiomere drehen optisch polarisiertes Licht um den gleichen Betrag in die entgegengesetzte Richtung (+/-). Eine Verbindung kann also immer nur ein Enatiomer, aber mehrere Diastereomere haben
Diastereomere
Diastereomere sind Stereoisomere, die sich nicht wie Bild und Spiegelbild verhalten. Sie haben im Gegensatz zu den Enatiomeren auch ganz unterschiedliche physikalische Eigenschaften.
Epimere
Epimere sind Diastereomere mit mehreren Asymmetriezentren, die sich aber nur an einem von diesen unterscheiden, also nur an einem asymmetrischen C eine unterschiedliche Konfiguration (z.B. D-Glucose und D-Mannose sind zueinander Epimere)
Anomere
Anomere sind eine Sonderform der Epimere. Anomere unterscheiden sich nur in ihrer Konfiguration am C1-Atom. je nachdem, ob die Hydroxygruppe am anomeren C nach dem Ringschluss axial oder äquatorial steht (a oder b).
Aldose-Ketose-GGW
Die Aldose- und Ketose-Form von Zuckern stehen über eine nur formal bestehende Enolform miteinander im Gleichgewicht. Das GGW stellt sich mit der Hilfe von Isomerasen ein (sie katalysieren die Umwandlung).
Aldolase-Reaktion
Zwei C3-Zucker werden in phosphorylierter Form über das Enzym Aldolase zu einer Hexose verbunden: Dihydroxyacetonphosphat und Glycerinaldehyd-3-phosphat reagieren also zum Fructose-1,6-Diphosphat. Diese Reaktion ist die Umkehr des zweiten Abschnitts der Glykolyse. Bei der Aldolase Reaktion wird Fructose-1,6-diphosphat zu Glycerinaldehyd-3-phosphat und Dihydroxyacetonphosphat gespalten. Alle weiteren Reaktionen laufen dann nur noch mit C3 Einheiten ab. Diese Spaltungsreaktion wird von der Aldolase katalysiert. Der Name dieses Enzyms leitet sich von der umgekehrten Reaktion ab, einer Aldolkondensation (Verknüpfung von 2 Carbonylverbindungen, z.B. ein Aldehyd und ein Beton, zu einem Aldol = b-Hydroxycarbonylverbindung).
Zucker mit verzweigten Ketten
eher selten
Die meisten Monosaccharide sind in der C-Kette unverweilt. In seltenen Fällen kommen aber verzweigte Zucker in Pflanzen vor (z.B. als Heteroside, als Bestandteile von Antibiotika oder in Zellwandpolymeren). Die Bildung dieser verzweigtkettigen Zucker erfolgt ausgehend von den unverweilten Monosacchariden durch C1- oder C2-Übertragung bzw. intramolekulare Umlagerung.
Desoxy-Zucker
eher selten
Normalerweise trägt jedes C-Atom eines Zuckers eine Hydroxygruppe (bzw. eine oxidierte Aldehyd- oder Ketofunktion). Bei einigen Zuckern wurde aber Wasser abgespalten und so entstehen Desoxyzucker, die reduzierte Form des Zuckers. Die 2-D-Desoxyribose is eine sehr wichtige Verbindung (Zucker in der DNA). Hier wurde Wasser am C2 abgespalten.
Bei der L-Rhamnose wurde die endständige OH-Gruppe reduziert. Die L-Rhamnose kommt sehr häufig vor und ist Baustein von vielen Glykosiden.
Auch bei der L-Fucose wurde die terminale OH-Gruppe reduziert.
Bei der D-Digitoxose wurde das endständige OH und zusätzlich noch das OH am C2 gespalten. Hier wurden also 2 Moleküle Wasser abgespalten. Die Digitoxose ist der Zuckerbestandteil von Digitalis-Glykosiden.
Biogenese der Zucker
Die große Vielfalt der Zucker als Folgeprodukt der Photosynthese ist von der Glucose ableitbar. Als direktes Produkt der Photosynthese wird allen Pflanzen hauptsächlich Fructose-1,6-diphosphat gebildet (durch CO2-Assimilation). Daraus entsteht in mehreren Schritten Glucose-1-phosphat, eine weitere Schlüsselverbindung für den Aufbau von Mono-, Oligo- und Polysacchariden sowie von Heterosiden.
Das Glucose-1-phosphat wird aktiviert, indem es in die UDP-Glucose umgewandelt wird. Die UDP-Glucose hat durch die Bindung zwischen den beiden Phosphatfreisten einen sehr hohen Energiegehalt, deshalb ist sie auch die wichtigste aktivierte Glucose für alle biologischen Systeme.
Die UDP-Glucose kann einerseits zur UDP-Galactose epimerisiert werden, aber auch am C6-Atom oxidiert werden zur Glucuronsöure (eine Uronsäure). Die UDP-Glucuronsäure wird anschließend decarboxyliert und es entstehen so die entsprechenden Pentosen.+Die aktivierte Glucose wird aber natürlich auch für die Biogenese von Oligo- und Polysacchariden verwendet.
Projektionsformel nach Fischer
schlechteste Wiedergabe der räumlichen Verhältnisse
Die KH werden vertikal in Form von Ketten geschrieben, wobei die Aldehydgruppe odern und die Hydroxymethylgruppe unten steht. Diese Schreibweise ist zwar leicht verständlich, sie gibt aber die räumliche Struktur nicht wieder.
D und L geben die absolute Konfiguration des asymmetrischen C-Atoms an, das am weitesten von der Aldehyd- bzw. Ketofunktion entfernt Ost.
Liegt beim terminalen C-Atom die OH-Gruppe in der Fischer-Projektion rechts, handelt es sich um die D-Form (meistens der Fall), befindet sich die Hydroxylgruppe dagegen links um die L-Form (selten).
Die beiden Formen sind optische Isomere. Allgemein gibt es für ein Molekül mit n asymmetrischen Zentren und ohne Symmetrie 2^n stereoisomere Formen.
Darstellung nach Tollens
Darstellung der cyclischen Halbacetalform