Last Minute Flashcards

(227 cards)

1
Q

Baumwolle

A

älteste Kulturpflanze der Menschheit, ca. 2m hoher Strauch
Samen der Baumwolle sehr dicht mit Anhangshaaren der Epidermis bedeckt, Haare von Cuticula umgeben, so dicht dass die Watte aus der Kapselfrucht herausragt;
Haare sind einzellig, ca. 88% Zellulose, 2-5 cm lang, 25-40 um Durchmesser

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Strukturelemente, die Pyrrolizin-Alkaloide toxisch machen

A

Doppelbindung zwischen C1 und C2

mindestens ein Ester

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Symptome bei einer Atropinvergiftung

A

periphere Symptome: Mydriasis, Photoühobie, Akkomodationsstörungen, Weitsichtigkeit, Mundtrockenheit, Schluckbeschwerden, rote und trockenen Haut, Tachykardie, Darmatonie, Blasenatonie, Hyperthermie
zentrale Symptome: motorische Unruhe (Tobsuchtsanfälle), psychische Störungen (Desorientiertheit), Halluzinationen, Psychosen, zentrale Erregung (Depression, Somnolenz, Atemlähmung)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was sind Gerbstoffe?

A

wasserlöslich, schwach sauer reagierende phenolische Verbindungen, verderben Haut zu Leder
Vorkommen: Pinaceae, Rusaceae, Ericaceae, Fabaceae, Lamiaceae, Anacadiaceae
Einteilung: hydrolysierbare Gerbstoffe, nicht-hydrolysierbar (Catechine + kondesierte Gerbstoffe), Kaffeesäure + Phloroglucinderivate

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Sweet clover disease

A

ausgelöst durch Dicumarol (entsteht bei Verderben/ Silieren des Steinklees) –> Rinder essen den Klee !!!
hemmt die Blutgerinnung (Vitamin-K-Antagonist) –> erkrankte Rinder zeigen sehr schwere Blutungsneigung (oft tödlich)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Leguminosenschleim

A

aus annähernd einheitlich verzweigten Molekülen von D-Galactose und D-Mannose bestehender Pflanzenschleim im Endosperm der Samen von Fatales (z.B. Guar, Bockshornsamen, Johannisbrotkernmehl)
beta-1,4-glykosidisch gebundene Mannose-Hauotkette mit alpha-1,6-glykosidisch angebundener Galactose (in regelmäßigen Abständen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Schließmohn/ Schüttmohn

A

Schüttmohn: Öffnungen am oberen Teil der Kapseln, aus denen bei Reife Samen herausfallen können
Schließmohn: muss mechanisch geöffnet werden um Samen freizusetzen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Xanthangummi

A

hochmolekulares, anionisches Polysaccharid, entsteht durch saure Fermentation von Kohlenhydraten
von speziellen Bakterien gewonnen
verzweigtes Heteropolysaccharid
Hauptkette: beta-1,4-Glucoseienheiten
Seitenketten: Trisaccharid aus Mannose und Glucuronsäure –> hängt an jeder 2. Glucose
wässrige Lösungen sind hochviskös und zeigen ein plastisches Verhalten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

körpereigenen Opioide

A

–> Opioidpeptide (z.B. Endorphine)
Neurohormone beim Schmerzgeschehen
genaue Funktion nicht bekannt (Stress, Steuerung, Wachstum)
gefunden in: Gehirn, Hypophyse, GIT, Blut, Urin

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Lactulose

A

nicht natürlich vorkommendes, semisysnthetisches Disaccharid, das in alkalischer Lösung bei erhöhter Temperatur durch Umlagerung aus Lactose gewonnen wird
Anwendung: osmanisch wirkendes Laxans (mild) durch Bakterien im Cool metabolisiert –> verhindert Wachstum bestimmter Keime

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Unterscheidung Kunsthonig und echter Honig

A

Kunsthonig enthält Hydroxymethylfurfural, kann mit Resorcin nachgewiesen werden –> Rotfärbung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Dextrane

A

Polysaccharide aus alpha-1,6-verknüpften Glucose-Molekülen (enthalten auch alpha-1,3- und alpha-1,4-glykosidische Bindungen)
synthetisiert von bestimmten Mikroorganismen aus Saccharose
Anwendung: Plasmaexpander, Hilfsstoff, Chromatographie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Necin + Toxizität

A

Necin – Pyrrolizidin-Alkaloide
Nein nicht toxisch, erst wenn Grundgerüst oxidiert wird und Ester abgespalten wird lebertoxisch
für Toxizität verantwortlich: DB zwischen C1 und C2 und mindestens ein Ester

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Protolakaloide

A

einfach aufgebaute Base, die unmittelbar aus einer AS gebildet werden durch Abspaltung von CO2
z.B. Ephedrin, Cholin, Tyramin, Mescalin

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Guar

A

stammt aus Guarbohne

Samen enthält im Endosperm Leguminosenschleim ca. 85% aus Guaran (wasserlöslicher Leguminosenschleim)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

herzwirksame Glykoside

A

aus der Pflanze gewonnene zuckerhaltige Verbindungen mit Steroidring zur Förderung der Kontraktionskraft der Herzmuskulatur
Wirkung: OH-Gruppe am C12, zusätzlich OH-Gruppen steigern generell die Wirkung (Toxizität)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Stärke

A

aufgebaut aus alpha-glykosidsisch verknüpften D-Glucosemolekülen (ca. 300 - 1000 Moleküle pro Stärke)
zwei unterschiedliche aufgebaute Polysaccharide –>
Amylose: alpha-1,4-D-Glucose Moleküle
Amylopektion: alpha-1,4 (Hauptkette) und alpha-1,6 (Nebenkette) verknüpfte Glucoseeinheiten
Unterscheidung Reis-/Kartoffelstärke: Kartoffelstärke viel größer und zeigt Schichtung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Cyclodextrine

A

besondere Form der Dextrine
6-8 alpha-1,4-verknüpfte Glucoseeinheiten –> Ringschluss
alpha = 6; beta = 7; gamma = 8
entstehen beim enzymatischen Abbau von Stärke durch verschiedene Bacillus-Arten, die spezifische Cyclodextrin-Glykosyl-Transferasen produzieren können
Anwendung: Lösungsvermittler, Chromatographie, schützen bestimmte AS vor schädigenden Einflüssen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Egotismus Convulsivus

A

ausgelöst durch Mutterkorn-Alkaloide
Gangrän –> bräunlich-schwarze Verfärbungen von Gewebe –> Enothelschäden
Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Angst, Atemlähmung
Mydriasis –> Egotismus gangränosus
+ epileptische Kontraktionen (schmerzhaft), schwere Störungen des Nervensystems (Geisteskrankheit)
==> Egotismus Convuslivus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Physostigmin

A

Hemmer der Acetylcholin-Esterase

Antidot bei Intoxikation mit Organophosphaten (Kampfgase)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Farbreaktionen für Alkaloide

A
Erdmann-/ Husemann-Reagens
Fröhde-Reagens
Marquis-Reaktion
Mandelin-Reagens
spezifisch: van Urk --> Mutterkorn + Secale-Alkaloide; Vitali --> Tropanalkaloide; Murexid --> Purine; Talleiochin --> China
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Lignane

A

farblose, kristalline Verbindungen, schwer flüchtig, ohne Geruch
dimere C6-C3-Körper, über das mittlere beta-C-Atom verbunden
Polymere von C6-C3 Körper –> Lignin

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Kautschuk

A

aus Kautschukbaum (Euphrobiaceae)
Sterilen aus Stamm herausschneiden –> Milchsaft tritt aus, koaguliert mit Ameisen-/ Essigsäure
wird vulkanisiert ( + S + Hitze) –> widerstandsfähiger
besteht aus 8.000 bis 30.000 Isopreneinheiten heute auch synthetisches Herstellung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Analgophore Gruppe

A

gemeinsames Strukutrelement aller stark wirksamen Analgetika
sekundäres oder tertiäres N (Amin), dass über eine kurze aliphatische Seitenkette (meist aus 2 C-Atomen) mit einem quarternären C verbunden ist
z.B. Morphin, Codein, Thebain

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Unterschiede Carotine und Xanthophylle
Carotine: reine Kohlenwasserstoff-Verbindungen Xanthophylle: O-haltig ( als Hydroxy-, Methoxy-, Epoxy-, Carbonylgruppen), gelb gefärbt (meistens)
26
Einteilung der Terpene
``` Monoterpene .............. C10 Sesquiterpene ............ C15 Diterpene ..................... C20 Triterpene ..................... C30 Tetraterpene ................ C40 Polyterpene .................. > C40 Hemiterpene ................ C5 Sesterpene ................... C 25 ```
27
Hämolytischer Index
Der reziproke Wert derjenigen Verdünnung von 1g oder 1ml einer Droge bzw. eines gallischen Präparats, bei der unter bestimmten Bedingungen gerade noch totale Hämolyse eintritt Versuch immer an Rinderblut ( 1:10 mit Citrat verdünnt) durchgeführt
28
Viskosität nach Ph. Eur.
Kapillarviskosimeter: Bestimmung des Durchflusszeit Kugelviskosimeter: Fallgeschwindigkeit einer Kugel in der zu untersuchenden Flüssigkeit
29
Cellulose
hochmolekulares, lineares Homoglykan, das aus beta-D-Glucosepyranosylresten besteht, die beta-1,4 miteinander verknüpft sind je zwei Glucoseeinheiten um 180° gedreht --> flaches, bandenförmiges Polymer 5.000-10.000 Glucose-Einheiten Vorkommen: in Pflanzenfasern, Baumwolle, Hanf, Flachs, Jute, (Pilze), Holz, in den Zellwänden höherer Pflanzen
30
Mutarotation
spontane Änderung des Drehwinkels einer Lösung eines optisch aktiven Stoffes zum Zeitpunkt des Ansetzen des Lösung bis zum Einsetzen eines festen Wertes alpha- und beta-Form können sich über die offene Kettenform in Lösung schnell ineinander umwandeln
31
Solanaceen-Drogen und deren Zubereitung
Atropa belladonna: Belladonnae folum, Belladonnae puliv normatus, Radix belladonnae, Tincutra belladonnae, Extractum Belladonnae Datura stramonium: Stramonii folium, Stramonii semen Hyoskyamus niger: Hyoscyamus folium Mangragora officinarum
32
Pseudoalkaloide
Basen, deren Grundstruktur deutliche Beziehungen zu nicht-Alkaloiden haben strukturell mit anderen Naturstoffen verwandt, stammen nicht aus dem AS-Stoffwechsel z.B. Coniin, Aconitin, Coffein
33
Proantrocyanidine und Ellagtannine
--> beides Gerbstoffgruppen Ellagtannine: hydrolysierbar (Aufspaltung in Aglycon + Zucker möglich) Proantrocyanidine (Catechine): nicht hydrolysierbar --> kondensierte Gerbstoffe
34
Iridoide
natürlich vorkommende Substanzen --> biogenetische Abkömmlinge der Monoterpene Name von Termitenart (Sekret enthält 1. entdecktes Iridoid) Einteilung: C9, C10, Secoiridoide, Valepotriate, Indolalkaloide
35
LSD (Lysergsäurediethylamid)
partieller Serotoninrezeptorantagonist --> hauptsächlich psychische Abhängigkeit eines der stärksten bekannten Halluzinogene partialsynthetische Herstellung aus Lysergsäure
36
Lamiaceengerbstoffe
--> Rosmarinsäure in Rosmarinus offizinales | adstringierende Eigenschaften+Anwendung bei Diarrhoe
37
Was ist ein Anomer?
Sonderform der Epimere, unterscheiden sich nur in ihrer Konfiguration am C1-Atom je nachdem, ob die Hydroxygruppe von anomeren C nach dem Ringschluss axial oder äquatorial steht
38
Was heißt molluscid?
wirkt als Schneckenvertilungsmittel/ tötet gewisse Schneckenarten ab
39
Was heißt mono- und bisdesmosidisch?
monodesmosidisch: besitzt einen Zuckeranteil aus einer einzigen Kette bisdesmosidisch: besitzt zwei Zuckerketten
40
Strukturbesonderheiten bei Cucurbitanen
biogenetisch dem Cycloartenol sehr nahe, Cyclopentanring aber geöffnet und Methylgruppe hängt an C9 anstatt an C10
41
Unterteilung der Polyterpene
Isopreneinheiten // Doppelbindungen - Polyphenole: 6-24 // cis/trans - Guttapercha/ Balata: ca. 100 // trans - Naturkautschuk: > 10.000 // cis (auch trans)
42
Leitsubstanz von Lokalanästhestetika, Wirkprinzip
Leitsubstanz: Cocain Wirkprinzip: indirektes Sympathomimetikum (hemmt die Wiederaufnahme von Noradrenalin --> c (NA) in synaptischen Spalt steigt blockiert Na-Kanäle in der Membran von sensiblen Neuronen vasokonstriktorisch --> dadurch lange Wirkdauer
43
Wirkung von Lysergsäurealkaloiden
konstriktorische Wirkungen (alpha-sympathomimetisch), Dilation (alpha-sympatholytisch) --> Gefäßmuskulatur Bindung an Serotoninrezeptor Stimulation von Domamin-Rezeptoren im ZNS
44
Mannit
Zuckeralkohol: entsteht durch Reduktion der Aldehydgruppe eines Zuckers, mehrwertige Alkohole (Reduktion der D-Mannose); Gewinnung aus Mannaesche, aus Rohrzucker durch Hydrolyse + katalytische Reduktion Anwendung: osmanisches Diuretikum, Füllstoff, Bindemittel, Laxans, parenterale Anwendung, Zuckeraustauschstogg, Herstellung von Bakteriennährböden, Adhäsionsmittel, ...
45
Glykoside
organische Verbindungen, bei denen die anomere OH-Gruppe an C1 oder C2 eines Zuckers mit einer alkoholischen oder phenolischen OH-Gruppe von Pflanzeninhaltsstoffen acetalisch verknüpft ist O-Glykoside: anomeres OH mit OH-Gruppe verknüpft N-Glykoside: anomeres OH mit NH-Gruppe verknüpft S-Glykoside/ Thioglykoside: anomeres OH mit SH-Gruppe C-Glykoside/ Glykosile: anomeres OH mit CH-Gruppe verknüpft
46
Heracleum mantegazzianum, unerwünschte Wirkung
enthält Furanocumarine können mit der DNA reagieren (bei UVA-Licht bilden sich kovalente Bindung mit Pyramidenbasen) --> Cross-linikng + Replikation + Transkription der DNA unmöglich (antibiotische Wirkung) "Wiesendermatitis": Hautläsionen aufgrund einer Sonderform der photosensiblen Reaktion (beim Liegen mit nackter Haut in der Wiese --> Kontakt mit u.a. Bärenklaue)
47
Pflanzenfamilien von herzwirksamen Glykosiden
Magnolie: Ranunculaceae, Brassicaceae, Scrophulariaceae, Apocynaceae, Asclepiadaceae Liliatae: Convallariaceae, Hyacynthaceae
48
Wie wird Dextrin definiert, wie ist es aufgebaut?
Gemisch aus partiell aufgebauter Stärke (Oligosaccharide und D-Glucose) entsteht aus Mais-, Kartoffel- oder Maniokstärke durch Erhitzen oder durch Zusatz einer sauren oder alkalischen Lösung (Stärke wird teilweise hydrolasiert und anschließend modifiziert) fast weißes, wasserlösliches, amorphes, schwach hygroskopisches Pulver
49
Was sind essentielle Aminosäuren?
Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin, Tyrosin semiessentiell: Arginin, Histidin
50
Lebenszyklus von Claviceps purpurea skizzieren
- anamorph (ungeschlechtliche Fortpflanzung): infizierter Fruchtknoten --> Konidien --> Narbe im QS mit Sklerotium-Pseudoparenchym und Konidienlagern --> ... - akromorph (geschlechtliche Fortpflanzung): infizierter Fruchtknoten --> Ähren mit Sklerotien --> gekeimte Sklerotien mit Fruchtkörper --> Aseogon und Antheridien --> Fruchtkörper mit Perithecien --> Ascus mit 8 fadenförmigen Ascosporen --> Ascosporen (--> Keimung -->) --> …
51
Methylierungsmittel für Pflanzen
5-Methylcystein: Adenosin / CH3 - S+ - CH2 - CH2 - CHNH2 - COOH
52
Sorbitan
Herstellung: Erhitzen von Sorbitol mit Katalysator --> Wasserabspaltung --> innere Eher des Sorbitols mit FS umgesetzt + Ethylenoxid --> Tweens Verwendung: Lösungsvermittler, Emulgatoren
53
Monosaccharide
Kohlenhydrate, die sich durch hydrolytische Spaltung nicht weiter in kleinere Bausteine zerlegen lassen primäre Oxidationsprodukte des entsprechenden mehrwertigen Alkohole
54
Konformationsisomere
werden auch zu den Stereoisomeren gezählt und entstehen durch die Rotation um eine Einfachbindung oft sind die einzelnen Konformere aber nicht isolierbar
55
Konstitutionsisomere
Konstitutionsisomere sind Moleküle mit der gleichen Summenformel, die einzelnen Atome sind aber unterschiedlich miteinander verknüpft
56
Stereoisomere
Moleküle mit gleicher Summenformel und gleicher Sequenz in der Verknüpfung der Atome, unterscheiden sich aber in der Atomanordnung im 3D-Raum --> Konformations- und Konfigurationsisomere
57
Konfigurationsisomere
entstehen durch die unterschiedliche räumliche Anordnung von Atomen oder Atomgruppen von Atomen oder Atomgruppen im Raum um ein Zentralatom, wobei es sich bei diesem Zentralatom meist um einen asymmetrischen Kohlenstoff oder eine C-C-Doppelbindung handelt (E/Z) Die Kofigurationsisomere werden weiter unterschieden in Enatiomere und Diastereomere
58
Enatiomere
wie Bild und Spiegelbild können also nur dann auftreten, wenn Bild unf Spiegelbild nicht deckungsgleich sind Enatiomere drehen optisch polarisiertes licht um den gleichen Betrag in die entgegengesetzte Richtung (+/-): Eine Verbindung kann also nur ein Enatiomer haben, aber mehrere Diastereomere
59
Diastereomere
sind Stereoisomere, die sich nicht wie Bild und Spiegelbild verhalten.Sie haben im Gegensatz zu den Enatiomeren auch ganz unterschiedliche physikalische Eigenschaften
60
Epimere
sind Diastereomere mit mehreren Asymmetriezentren, die sich aber nur an einem von diesen unterscheiden, also nur an einem asymmetrischen C eine unterschiedliche Konfiguration (z.B. D-Glucose und D-Mannose sind zueinander Epimere)
61
Anomere
sind eine Sonderform der Epimere. Anomere unterscheiden sich nur in ihrer Konfiguration am C1-Atom. Jemanden, ob die Hydroxygruppe an anomeren C nach dem Ringschluss axial oder äquatorial steht (alpha oder beta)
62
Halbacetal/ Halbketal
Halbketal: Reaktion von keton mit Alkohol --> Furanose Halbacetal: Reaktion von Aldehyd mit Alkohol --> Pyranose
63
anomeres Kohlenstoffatom
bei Cyclisierung bildet sich bei Monosacchariden ein neues zusätzliches Asymmetriezentrum --> anomeres C 2 verschiedene Ringformen: - alpha: OH am C1 liegt unterhalb der Ringebene = axial - beta: OH am C1 liegt oberhalb der Ringebene = äquatorial
64
Zuckeralkohole
``` mehrwertige Alkohole, die durch die Reduktion des Aldehydgruppe eines Zuckers entstehen D-Mannose --> Mannitol D-Glucose --> Sorbitol D-Xylose --> Xylitol Hexahydroxycyclohexan --> Cyclitole D-Galactose --> Dulcitol D-Fructose --> Sorbitol und Mannitol ```
65
Oligosaccharide
Mehrfachzucker, bestehend aus 2-9 Monomeren mit acetalartiger Verknüpfung Spaltung durch saure oder enzymatische Hydrolyse in die einzelnen Zuckerbausteine Disaccharide --> wichtigste Oligosaccharide
66
Maltose-Typ
glykosidische Bindung zwischen dem anomeren OH des ersten Zuckers und einem alkoholischen OH des zweiten Zuckers --> C1-C4, C1-C6 glykosidisch verknüpft reduzierend, zeigen Mutarotation
67
Trehalose-Typ
glykosidische Bindung zwischen den acetalischen OHs der beiden Zucker (C1-C1 oder C1-C2) nicht reduzierend, keine Mutarotation
68
Pflanzen, die Saccharose enthalten
Zuckerrübe, Beta vulgaris ssp. vulgaris var. altissima (Amaranthaceae) Zuckerahorn, Acer saccharum (Asteraceae) Johannisbrot, Ceratonia siliqua (Caesalpiniaceae) Zuckerrrohr, Saccharum officinarum (Poaceae)
69
Rohzucker
brauner Zucker, der noch Bestandteile der Zuckerrübe bzw. -rohrs enthält
70
Invertzucker
entsteht bei der sauren oder enzymatischen Hydrolyse der Saccharose (Gemisch aus D-Glucose und D-Fruktose) --> Umkehr des Drehsinns Saccharase (Invertase): Enzym, spaltet Saccharose
71
Homogylcane
Homopolysaccharide, aus gleichartigen Bausteinen (Monosacchariden) aufgebaut z.B. Amylose, Amylopektion, Cellulose
72
Stärken (Amyla)
alpha-glykosidisch verknüpfte D-Glucose-Moleküle; 300-1000 Moleküle Glucose (aber auch mehr) wichtigstes pflanzliches Reservekohlenhydrat
73
Maisstärke
Amylum maydis Zea mays (Mais), Poaceae Körner sind bis zu 30 um groß, polyedrisch
74
Reisstärke
Amylum oryzae Oryza sativa (Reis), Poaceae Körner sind bis zu 10 um groß, kleinste Stärke
75
Kartoffelstärke
``` Amylum solani Solanum tuberous (Kartoffel), Solanaceae birnenförmige Körner, bis zu 100 um groß größte Stärke Schichten in den einzelnen Körnern ```
76
Inulin
Homoglycan wasserlösliches, aus 1,2-verknüpften Fructose-Molekülen, ca. 20-30 Fructoseeinheiten reduzierendes Ende (terminier Glucose-Rest)
77
Verbandsstoffe
Herstellung aus Baumwolle, Zellstoff oder Zellwolle | zählen chemisch gesehen zu den Cellulosen
78
Verbandwatte
besteht aus geeinigten, entfetteten und gebleichten Haaren der Samenschale von verschiedenen Gosypium-Arten (Baumwolle) oder aus Viskosefasern
79
Verbanzellstoff
Cellusloefasern, die von Lignin und anderen Begleitstoffen befreit wurden; hoch gebleicht; in Form von mehreren übereinanderliegenden Einzellagen miteinander verfilzt
80
Zellwolle
wird aus Zellstoff hergestellt, dient zur Herstellung von Verbandsmull und Verbandswatte bei der Watte sind die Fasern sehr fein und haben eine bestimmte Länge
81
Heterogykane
Heteropolysaccharide, sie sind aus unterschiedlichen Bausteinen aufgebraucht (Monosacchariden) z.B. chitin, Pectin, Gummen, Pflanzenschleime
82
Polyuride/ Hydrogele
pflanzliche makromolekulare Inhaltsstoffe, deren Untereinheiten aus Uronsäuren bestehen haben saure Eigenschaften (freie Carobxylgruppe)
83
Pektine
besteht aus alpha-1,4-glykosidisch verknüpften Galacturonsäure-Einheiten Carboxylgruppen sind teilweise methyliert besteht aus 25-2.000 Einheiten Protopektione: als Calcium- oder Magnesiumsalze vorliegende Polygalacturane Pektinsäure: reine Polygalaturonsäure, in der Natur kaum zu finden
84
Gummen
``` Heteropolysaccharide, die nach einer mechanischen Verletzung aus der Pflanze ausfließen und an der Luft zu einer festen, glasigen Masse erstarren bestehen aus verschiedenen Zuckern und Uronsäuren klebende Eigenschaften (Wundverschluss bei Pflanzen) ```
85
Traganth
Stammpflanze: Astragalus gummier, Fabaceae 2m hoher, dorniger Gebirgsstrauch, Blätter haarig + gefiedert + paarig + wechselständig, Blüten weißgelb Gewinnung in der Trockenperiode durch mechanische Verletzung von Stamm und Astteilen
86
Arabisches Gummi
Stammpflanze: Acacia senegal/ nilotico oder andere Akazien-Arten (Mimosaceae/ Fatales) 4-6m hohe Bäume, Früchte sind Hülsenfrüchte Arabisches Gummi: die an der Luft erhärteten, gummiartige Ausscheidungen der Pflanze, die bei Verletzung der Pflanze, die bei der Verletzung der Pflanze austreten
87
Schleime
heterogene Polysaccharide, die hochvisköse Hydrogele ergeben, nicht klebend Vakuolenschleime, Zellwandschleime am Aufbau sind Galactose und Mannose, z.T. auch Glucose beteiligt (Polyuranide)
88
Pflanzenordnungen und Familien, die Schleimstoffe enthalten
``` Malvaces Liliaces Orchidales Fabales Linaceae Plantaginaceae Brassicaceae Algen Leguminosen ```
89
Therapie
Maßnahmen, die zur Heilung führen spezifische Therapie: direkt auf die Krankheit gerichtet unspezifische Therapie: allgemein heilungsfördernd kausale Therapie: Ursache der Krankheit beeinflussend symptomatische Therapie: gegen die Krankheitserscheinungen gerichtet
90
Wirkung
sämtliche Veränderungen eines biologischen Systems (Gewebe, Organ, Gesamtorganismus), welche messbar oder fühlbar unter Einfluss eines bestimmten Pharmakons auftreten
91
Wirksamkeit
= Nutzen eines Arzneimittels, gemessen am Ziel, weswegen ein Arzneimittel verabreicht wird --> Linderung oder Heilung einer Krankheit oder Komplikation ==> Placebo kann auch Wirksamkeit zeigen, aber keine Wirkung
92
primärer Stoffwechsel
alle Stoffwechselprozesse zur Erhaltung und Vermehrung des Lebens Wachstum, Energie Turn over: GGW zwischen Aufbau und Abbau von verschiedenen Stoffen
93
sekundärer Stoffwechsel
alle Stoffe und Prozesse, die nur für die Wechselwirkung des Organismus mit seiner Umgebung eine Funktion haben --> unentbehrlich für die Existenz und den Fortbestand (z.B. UV-Schutz, Fraßschutz) --> entbehrlich für Wachstum und Entwicklung ==> alle Wirkstoffe aus Pflanzen stammen aus dem sekundären Stoffwechsel
94
Alginsäure
Heteropolysaccharid, Gemisch von Polyuronsäuren aus wechselnden Anteilen beta-1,4-D-Mannuronsäuren und alpha-1,4-L-Gluluronsäure mind. 19%, max. 25% Carboxylgruppen auf die getrocknete Substanz berechnet Natriumalginat: hauptsächlich Na-Salz oder Alginsäure
95
Agar
Bestandteil der Mittellamellen und Primärzellwänden von verschiedenen Arten aus der Familie der Rotalgen Geruchs- und geschmacklos, in heißem Wasser löslich, in kaltem Wasser quellend, ausgezeichnetes Geliervermögen Kohlenhydratfraktion (90%), davon 70% Agarose, 30% Agaropektin (Verhältnis abhängig von der Stammpflanze)
96
Carrageen
die Droge, die aus den von der Sonne gebleichten und getrockneten hellgelben, laubartigen, knorpeligen handgroßen Lappen von Gigartina- und Chondrus-Arten bestehen quillt in kaltem Wasser, Geschmack schleimig-salzig, Seegeruch 50-70% Schleim (carrageenan), Zucker, 7-10% Eiweiße, 15% mineralische Bestandteile, 2% Fette, Farbstoffe
97
Unterschied Gykosid/ Glucosid
Aglykon + Zucker = Glykosid | Aglykon + Glucose = Glucosid
98
Gründe für verschiedene Strukturtypen bei Terpenen
- ungewöhnlich Licht Verknüpfung von C5-Vorstufen (K-K) - Cyclisierung - unterschiedliche Faltung von offenkettigen Vorstufen vor der Cyclisierung - Einführung funktioneller Gruppen - Bildung von Epoxiden - Einführung von Heteroatomen - Spaltung von cyclischen Verbindungen - Umlagerungen
99
Isoprenregel von Ruschizka
durch schematische Ringöffungn eines Tresens erhält man acyclische Strukturformeln, die sich formal in einzelne Isoprenbausteine zerlegen lassen regulär: formale Abspaltung entspricht Isopren irregulär: entspricht nicht Isopren Verknüpfung: normalerweise Kopf-Schwanz, Ausnahme Schwanz-Schwanz oder Kopf-Kopf
100
Monoterpene
alipahtische, mono-, di- oder tricyclische Terpene, die zumindest formal aus 2 Isopreneinheiten gebildet werden kommen vorwiegend im Pflanzenreich vor sind wasserdampfflüchtig, v.a. in ÄÖ enthalten, lipophil, niedermolekular, regulärer Aufbau, Kopf-Schwanz-Verknüpfung
101
Acyclische Monoterpene
entstehen direkt aus Geranylpyrophosphat durch Hydrolyse der Phosphatester-Bindung --> 3,7-Dimethyloctan (Grundtyp für andere lineare, offenkettige Monoterpene
102
Cyclische Monoterpene
entstehen aus Linalyldiphosphat eigentliche Mutterverbindung Neryldiphosphat (reagiert zu Linalyldiphosphat) --> DB cis danach Ringschluss und Stabilisierung durch - H+ oder + OH- sekundäre Reaktionen: Hydroxylierungen, Dehydrierungen und weitere C-C-Verknüpfung
103
Irregulär aufgebaute Monoterpene
= Naturstoffe, deren Methylverweigungen nicht an den, der Isoprenregel entsprechenden, stecken sitzen Ursachen: - irregulärer Aufbau: Kondensation nicht C4-C1, sondern C4-C2/ C4-C3 - reguläre Kette wird modifiziert: z.B. Methylgruppe wandert
104
Pyrethrine
irregulär aufgebaute Monoterpene (Cyclopentanring bleibt stabil) --> Insektizide Wirkung von Pyrethrum Ester mit Chrysanthemumcarbonsäure als Säure Komponente und mit aklylsubstiturierten 4-Oxo-2-cyclopenten-1-olen als Alkoholkomponente Muskel- und Nervengift für Insekten, Milben, Würmer (nicht für Menschen)
105
Iridoide
biogenetische Abkömmlinge der Monoterpene, Methylcyclopentan-Pyran-Kohlenstoffgerüst (Ringsystem 5er/ 6er) + mind. 2 O-Funtkionen im Molekül enthalten in Sekret von Termiten, später auch inPflanzen entdeckt --> Iridodial (einfachstes Iridoid) lassen sich formal in ein reguläres, acyclisches Monoterpene zerlegen
106
Sesquiterpene
umfangreiche Gruppe der Terpene (15), mono-, di- oder tricyclische Terpene aus 3 Isopreneinheiten regulär oder irregulär, cyclisch oder acyclisch Einteilung: nach Zahl der Ringe, nach funktionellen Gruppen, nach biosynthetischen Gesichtspunkten unter Berücksichtigung der Farnesolvorstufe und Cyclisierungsweise Eigenschaften abhängig von Art und Anzahl der O-Funktionen
107
Secoiridoide
entstehen durch Aufspaltung des Cyclopentanringes --> neuerlicher Ringschluss: delta-Lactonring Verknüpfung mit Glucose --> Secoiridoidglucoside ==> Bitterstoffe
108
Valepotriate
Iridoide, deren Hydroxygruppe verestert ist sowie einen Epoxidring aufweisen teilweise mutagene Eigenschaften, toxisch
109
Indolakaloide
entstehen durch Verknüpfung von Secoiridoiden mit Tryptamin | --> Einbeziehung in den Trypotphanstoffwechsel
110
acyclische Sesquiterpene
Bildung durch hydrolytisches Abspalten von Pyrophosphat von FPP
111
cyclische Sesquiterpene
2-trans-6-cis-FPP wird zu Nerolidyldiphosphat und 2-cis-6-trans-FPP --> Ringschluss ist möglich durch Isomerase: diese nur in Pflanzen enthalten (nach PP-Abspaltung!) katholische Zwischenprodukte werden durch Protonenabspaltung stabilisiert
112
Sesquterpenlactone
von pharmazeutischem Interesse über 90% in Asteraceen Rest: Apiaceen, Lamiaceen, Magnoliaceen, Lauraceen, Lebermoose entstehen durch oxidative Veränderungen von Germacran-Kohlenwasserstoffen kristallin, nicht flüchtig, bitter oder scharf schmeckend
113
Diterpene
formal aus 4 Isopreneinheiten aufgebaut, C20 fast ausschließlich cyclische Diterpene
114
Acyclische Diterpene
sehr selten, aber wichtig (z.B. Phytol) entstehen durch trans- oder cis-Addition von Isopentenyl-Pyrophosphat an trans-trans Farnesyl-Pyrophosphat cis-Addition in Hefen und im Tierreich trans-Addition in Pflanzen
115
cyclische Diterpene
Geranylgeraniol --> Cembrantyp --> makrocyclische Diterpene (lower terpens) Geranylgernaiol oder Geranyllinalool --> Labdantyp --> Di-, Tri-, tetracyclische Diterpene (higher terpens)
116
Aconitin
sehr giftig wirkt peripher oder zentral auf motorische + sensible Nerven erregend, dann Lähmung --> Arrhythmien, Bradykardie ==> diastolischer Herzstillstand --> Tod durch Atmestillstand, schmerzhaft, bei vollem Bewusstsein (5mg täglich bei Erwachsenen) im blauen Eisenhut
117
Steriosid
Miterben-Glycosid aus dem Süßkraut, Steviakraut, Asteraceae in Mexiko 300mal süßer als Zucker, seit 2011 in Europa zugelassen über 75% Marktanteil in Asien als Süßmittel
118
Gibbereline
Wuchstoffe, von Pilzen und grünen Pflanzen gebildet --> Längenwachstum der Pflanze regulieren mit anderen Hormonen pflanzlichen Stoffwechsel bisher keine medizinische Anwendung über 100 verschiedene bekannt Giberella fujikuroi (Pilz) verursacht Ährenkrnakheit v.a. bei Reis (Antidot: Abscisinsäure)
119
Triterpene
umfangreichste Klasse von Terpenen, fast nur Tetra- und pentacyclisch, aus 6 Isopren-Einheiten, C30 (aber auch weniger, z.B. C27 --> Steroide)
120
Acyclische Triterpene
einziger Vertreter --> Squalen Schwanz-Schwanz-Verknüpfung von 2 Molekülen Farnesyl-PP wichtiger Grundörper, Zwischenprodukt in Stoffwechsel --> Biosynthese von Triterpenen und Steroiden
121
cyclische Triterpene
hohe biologische Aktivität Vorstufe ist Squalen --> Vielzahl an möglichen Konformationenn (unterschiedliche Strukturen) bei Cyclisiserung, Gruppen können wandern oft am C3 OH-Gruppe --> Zucker oder Proteine können dort binden
122
Cucurbitane
stehen biogenetisch dem Cycloartenol sehr nahe, Cyclopentanring aber geöffnet --> Methylgruppe hängt an C9 anstatt an C10 ==> Unterschied zu allen übrigen Triterpenen relativ stark toxisch, schmecken bitter Vorkommen: Cucurbitaceen, Brassicaceen und Scrophulariaceen
123
Aromatische Triterpene
z.B. Gossypol Polyphenol, dass die männliche Fertilität senkt (hemmt Spermatogenese) aromatische Triterpene einer Ausnahme
124
Steroide
Derivate des Cyclopentanoperhydrophenanthrens Grundgerüst: 3x6er-, 1x5er-Ring mit 6 asymmetrischen C-Atomen Ringe B und C, und C und D trans verknüpft --> Planar (A+B auch meist trans --> Ausnahme Herzglykoside, Gallensäuren) beta: Substituent oberhalb der Ringebene alpha: Substituent unterhalb der RIngebene
125
Sterine/ Sterole
kommen natürlich vor, haben alle eine 3-beta-OH-Gruppe und eine 17-beta-ständige aliphatische Seitenkette Grundgerüste: Cholestan (C27), Ergostan (C28), Stigmastan (C30) Unterteilung nach Vorkommen: Phytosterine (in Pflanzen), Zoosterine (aus Tieren), Mycosterine (aus Pilzen)
126
Steroid-Alkaloide
N-haltige Steroide, ähnliche Eigenschaften wie Alkaloide und Saponine N entweder im Ring oder als Aminosubstituent mit Zucker verknüpft --> Glykoalkaloide Esteralkaloide (versteuert) --> toxisch Vorkommen: Liliaceae, Apocynaceae, Buxaceae, Solanaceae, Salamander
127
Veratrum-Alkaloide
C-Nor-D-homo-Cholesterol (C verengt --> 5er-Ring, D erweitert --> 6er Ring) weiterer RIngwschluss --> Jevon- und Cevan-Typ Vorkommen: Veratrum-Arten, Fritillaria-Arten, Schoenocaulon-Arten Ceveratrumalkaloide: viele O (7-8) Jerveratrumalkaloide: wenige O (2-3)
128
Solanum-Alkaloide
Cholestan-Derivate (C27), haben einen im Ring integrierten N in der Seitenkette (sekundär oder tertiär) --> Spirosolan-Typ (sekundär), Solanidan-Typ (tertiär) Eigenschaften ähnlich der Saponine: hämolysierend, schäumend, mit Cholesterin schwer lösliche Komplexe Vorkommen: Solanaceen, Asclepiadeaceen, Liliaceen
129
Herzwirksame Glykoside
aus Pflanzen gewonnene zuckerhaltige Verbindungen mit Steroidring zur Förderung der Kontrationskraft der Herzmuskulatur (positiv ionotrop) Aglykon: "Steroid + ungesättigter Lactonring" --> + 1-4 Zuckermoleküle (glykosidisch gebunden) fünf-gliedriger Lactonring: Cardenolide sechs-gliedriger Lactonring: Bufadienolide --> chemisch sehr kompliziert, bisher noch keine Synthetika
130
Vorkommen herzwirksame Glykoside
``` Ranunculaceae Brassicaceae Scrophulariaceae Apocynaceae Asclepiaceae Convallariaceae Hyacynthaceae ```
131
Saponine
glykosidische Pflanzenstoffe, die durch saure oder enzymatische Hydrolyse in lipophile Sapogenine (Aglyka) und einen polaren Kohlenhydrates gespalten werden im Pflanzenreich außerordentlich weit verbreitet Einteilung: - nach Struktur: Triterpensaponine, Steroidsaponine, Steroidalkaloidsaponine - nach Glykosidtyp: monodesmosidisch (Zuckeranteil aus einer gemeinsamen Kette), bisdesmosidisch (2 Zuckerketten)
132
Saponinglykoside
Saponine kommen immer als Glykoside vor (1-11 Zuckermoleküle + Aglykon) --> alpha- oder beta-glykosidisch verknüpft Spirostanol-Typ: v.a. monodesmosidisch, in Wurzeln, Knollen, Samen Furostanol-Typ: in den assmilierten Teilen der Pflanze, meist bisdesmosidisch --> sehr labil (ein Zucker wird leicht abgespalten --> Ringschluss)
133
Triterpensapogenine
am häufigsten vorkommende Sapogenine, aus 6 Isopren-Einheiten (C30), tetra- oder pentacyclisch hauptsächlich in dikotylen Pflanzen Vorkommen: Araliaceae, Caryophyllaceae, Fabaceae, Hippocastanaceae, Polygalaceae, Primulaceae, Rosaceae, Poaceae (Ausnahme) Grundstruktur: Oleanan, Lupeol, Ursan, Dammaran
134
Steroidsaponine
aus 27C Spirostanol-Typ: Spiroketal-Gruppierung, monodesmodisch Furostanol-Typ: KW-Seitenkette mit OH-Funtkion, bisdesmosidisch Vorkommen: Agavaceae, Dioscoraceae, liliaceae, Smilaceae --> monocotyle Pflanzen
135
Eigenschaften der Saponine
in Wasser kolloidal löslich, in EtOH verdünnt besser kristallin und amorph, durch NaCl/ Gerbsäuren ausfallbar mit Cholesterin Komplexbildung schütteln in Wasser --> haltbarer Schaum: Dispergiermittel (Emulsionen, Suspensionen), oberflächenaktiv Wertbestimmung: Schaumzahl, Fischindex, hämolytischer Index, gravimetrisch/ spektrometrisch/ HPLC/ DC
136
Wirkung der Saponine
expektonierend (auswurffördernd), duretisch, kratzender und/ oder bitterer Geschmack, gewebereizend, resorptionsfördernd speziell: tonisierend, entzündungshemmend, antibakteriell, antimykotisch, antiviral, molluscid, Fischgift, sedativ, ödemhemmend, fragilitätsvermindern, cancerostatisch, hämolytisch, (Venentherapeutikum)
137
hämolytische Aktivität von Saponinen
setzen Oberflächenspannung in der Erythrozytenmembran herab Membranlipide emulgieren mit umliegenden Wasser --> Löcher in der Membran entstehen Aktivität ist abhängig von der Struktur der Aglyka stark wirksam --> polar am Ring a, schwächer an Ring d und e (am C16 OH verstärkt aber Wirkung) stark polar an d und e vermindert/ verliert Aktivität Hämolysewirkung wird gesteigert durch: - polare Gruppe am Ring A - Vereiterung der COOH-Gruppe - OH-Gruppe in Position 16
138
Tetraterpene
aus 8 Isopreneinheiten, 40C | kaum polycyclische Verbindungen, maximal bicyclisch
139
Carotionide
fettlösliche, gelbe bis rote Farbstoffe, 8 Isopreneinheiten symmetrischer Aufbau --> "Bisditerpene" haben viele konjugierte Doppelbindungen, in der Regel trans --> deshalb intensive Färbung (geht bei Lagerung verloren) Carotine --> gelb bis rot (reine Kohlenwasserstoffe) Xanthophylle --> gelb (O-haltige Verbindungen)
140
Abbauprodukte der Xanthophylle
beta-Citraurin: gelber Farbstoff in Zitronen-/ Orangenschale Bixin: Farbstoff in Butter/ Käse, Lebensmittelfarbstoff; roter Farbstoff mit starker antioxidativer Wirkung Crocetin: Farbstoff in Safran, Diterpen aber biogenetisch ein Tetraterpen
141
Polyterpene
acyclisch, unverzweigt, ungesättigt, aus vielen Isopreneinheiten Polyphenol: 6-24 Einheiten, cis/trans Doppelbindungen Guttapercha/ Balata: ca. 100 Einheiten, trans Doppelbindungen Naturkautschuk: > 10.000 Einheiten, cis (auch trans) Doppelbindungen kommen nur in Pflanzen (Milchsaftzellen etc.) vor Ausnahme: Polyphenol auch in MO, Pflanzen und Hefen
142
Guttapercha
eingetrockneter, koagulierter Milchsaft des Guttaperchabaumes (Sapotaceae) chemisch dem Kautschuk nahe --> bei Raumtemperatur nicht so elastisch, aber bei ca. 50°C weich und knetbar ca. 500 Trans-verknüpfte Isopreneinheiten Anwendung: Kaugummis, Zahnabdrücke
143
Balata
natürliche, harte, hornartige in der Wärme plastische Substanz (eingetrockneter Milchsaft des Balatabaumes) all-trans-Isomer des Naturkautschuk hoher harzgehaltm härter, Zähre und widerstandsfähiger als Kautschuk, aber nicht vulkanisierbar billiger Ersatz für Guttapercha
144
Kautschuk
8.000-30.000 Isopren-EInheiten (all-cis), angreifbar mit O2 und Fettlösungsmitteln Gewinnung aus Kautschukbaum (Euphrobiaceae) Rohkautschuk (hell, klebrig) --> koaguliert mit Essig-/Ameisensäure --> Vulkanisieren (+ S, + Hitze) heute auch synthetisch hergestellt (Ballons, Kondome), aber Naturkautschuk hat bessere Qualität
145
Phenole
Verbindungen, die an einem aromatischen Ring eine oder mehrere OH-Gruppen tragen Phenol im weiteren Sinn: Derivate, z.B. Methylether, Ester oder Glykoside sehr wichtige Stoffgruppe im Pflanzenreich
146
Verbindungen, die über den Shikimisäureweg synthetisiert werden
``` Rubiaceen-Anthraceen-Derivate Gallussäure/ Gerbstoffverbindungen Protocatechussäure 3,4-Dihydrobenzoesäure Chinasäure ```
147
Synthese über Polyketidweg
``` Anthrachinone (Ausnahme: Rubiaceen) Tetracycline Griseofulvin Makrolidantibiotika verschiedene Pilzprodukte teilweise Cannabionoide ```
148
Zimtsäuren
Tyrosin und Phenylalanin sind Startermoleküle Vorkommen: Lamiales, Asterales in der Pflanze meist als Glykoside oder Ester Depside: Ester von Phenolcarbonsäuren, bei denen die Carboxylgruppe mit der Hydroxygruppe eines anderen Phenols (Phenolcarbonsäure) verestert
149
Phytoallexine
entstehen aus Cinnamoyl-CoA Schutzstoffe für Pflanzen Schutz vor Schädlingen (Pilze, MO) und vor Infektionen
150
Cumarine
Zimtsäurederivate (muss an orthodoxen hydroxyliert sein) Muttersubstanz: Ubelliferon löslich in wässriger alkalischer Lösung unter Salzbildung intensive Fluoreszenz im alkalischen Milieu sorgen für Heugeruch bei Grastrocknung --> werden erst beim Schneiden/ Welken von Zucker befreit --> frei aber sehr lichtempfindlich Vorkommen: Tonkabohne, Waldmeister, Steinklee, Gräser
151
Anwendung der Cumarine
Aromatikum, Rodentizide (Rattengift), effektive Farbstoffe wegen Fluoreszenz Ödemprotektiva: Beschleunigung des Lymphtransportes, Tonuserhöhung der Lymphgefäße ZNS: narkotische Wirkung, spasmolytisch
152
Toxizität von Cumarine bei Überdosierung
gefäßdilatierend --> Kopfschmerzen Übelkeit, Schwindel Atemdepression, Bewusstlosigkeit Leber- und Nierenschädigungen
153
Vorkommen von Cumarinen
Apiaceae, Fabaceae, Rubiaceae, Lamiaceae, Poaceae, Asteraceae, Solanaceae
154
Aflatoxine
Mykotoxine von verschiedenen Schimmelpilzarten akut lebertoxisch (Leberdystrophie), kanzerogen, milchgängig verschiedene Aflatoxine bekannt, Aflatoxin B1 am giftigsten --> 1-10 mg/kg KG letal ! ==> Höchstmengen für Lebensmittel eingeführt
155
Photosensibilisierung durch Furanocumarine
in: Citrus, Ruta, Ammivisnaga, Petrosellium, Pimpinella, Angelica, Heracleum (Rutaceae/Apiaceae) absorbieren Lichtquanten im UV-Bereich --> chemische Reaktion können mit DNA reagieren: Anlagerung an Pyrimidinbasen --> UV --> Crosslinkung des Einzelstränge --> keine Transkription mehr möglich besonders Psoralen, Xanthotoxin, Bergapten
156
Wiesendermatitis
photosensible Reaktion von Cumarinen beim liegen mit nackter Haut auf der Wiese --> dort Schafgarbe, Engelwurzel, Liebstöckel --> Hautläsionen (Rötungen, Blasen, ...)
157
Lignane
farblose, kristalline Verbindungen, schwer flüchtig (geruchlos) Phenylpropan-Derivate über betaC verknüpft Neolignane --> nicht über beta-C verknüpft Polymere von C6-C3-Körper --> Linien Vorkommen: in vielen Hölzern, Bestandteil von Harzen
158
Flavonoide
sekundäre Pflanzenstoffe mit Phenol-Chromangrundgerüst, in der Regel gelb (auch rot, blau, braun, schwarz), fast ausschließlich in den oberirdischen Pflanzenorganen charakteristisch: Carbonylgruppe am C4, OH-Gruppe an C3 und C5, 15C-Atome können Glykoside oder Aglyka sein
159
Chalkone
gelb gefärbte Pflanzenstoffe (in den gelben Blüten von Asteraceen und Fabaceen) --> eigentlich keine Flavonoide, da Ring C geöffnet
160
Aurone
aus Chalkonen gebildet | enthalten in Asteraceen, Fabaceen, Scrophulariaceen
161
Flavanone und Flavanolole
farblos (nach Alkalisieren gelb) --> konjugiertes System ist unterbrochen meistens als Glykoside in Rosaceae, Rutaceae, Asteraceae Flavanolole --> zusätzlich OH-Gruppe, auch farblos + im Alkalischen gelb
162
Flavone
``` in Fabaceae, Asteraceae + Mehlprimel Varianten: - freie Aglyka - Glykoside (meistens) - Glykole (selten) ```
163
Flavonole
zusätzliche OH-Gruppe, 98% als Glykoside + 2% als Aglyka (lipophil), cremefarben oder gelb, u.a. in Fabaceae
164
Anthrocyanidine, Anthrocyane
wasserlösliche, glykosidische 2-Pheolchremenol-Derivate Zucker: Glucose, Galactose, Rhamnose --> über 3 OH gebunden, Grundbausteine der Catechingerbstoffe positiv geladen, gelb gefärbt#entstehen aus Leucoanthrocyanidinen durch Aufkochen mit Hdl --> im sauren Medium Oxiumstruktur rot, violett, blau, blauschwarz --> Blüte, Früchte, Blätter, etc.
165
Proantrocyanidine
farblos --> Hitze/ Feuer mit Mineralsäuren gefärbte Anthrocyanidude monomere C15 oder di- bis polymere Flavian-3-ole Moleküle wirken antioxidativ (Radikalfänger) Grundbausteine: Catechine/ Epicatechin etc.
166
Wirkungen der Flavanoide
kapillarabdichtend, antihämorrhagisch, antisklerotisch, antiphlogistisch, antiödematös, antioxidativ, hormonartig, insektizid, diaphoretisch (schweißtreibend), diuretisch, antihepatotoxische Wirkung, spasmolytisch, choleretisch (Sezernierung der Gallensäure steigt), positiv inotrop, koronargefäßdilatierend antiallergisch, entzündigshemmend --> nicht ganz erforscht
167
Gerbstoffe
wasserlöslich, schwach sauer reagierende phenolische Verbindungen, verderben Haut zu Leder Vorkommen: Pinaceae, Rosaceae, Ericaceae, Fabaceae, Lamiaceae, Anacardiaceae Einteilung: hydrolysierbar (abbaubar in Aglykon + Zucker), nicht hydrolysierbar (Catechine + kondensierte Gerbstoffe) Kaffeesäure + Phloroglucinderivate
168
Naphtochinone
hemmen häufig in Wurzeln vor (als Glykoside) --> beim Trocknen/ Aufarbeiten frei/ polymerisiert Juglon: braune Färbung der Walnuss Vorkommen: Borginaceae, Drosaceae, Pyrolaceae, ... Wirkung: antibakteriell, Pflanzenschutzstoff, Phytohormon, entzündungshemmend
169
Anthranoide
Teilgruppe der ANthraceen-Derivate, Strukturmerkmal 1,8-Dihydroxyanthren --> laxierend meistens gefärbt (umso oxidierter, desto intensiver) je stärker reduziert, desto stärker laxierend Vorkommen: Caesalpiniaceae, Lilaceae, Polygonaceae, Rhamnaceae Nebenwirkungen: Elektrolytverlust, Kaliumverlsut (Schädigung des Herzens), Aldosteronausschütting
170
Carminsäure
aus getrockneten Läusen (mit H2SO4 aus gekocht) nicht laxierend, roter Farbstoff (Lippenstifte), auch in Lebensmitteln (E20) asiatische Schildläuse --> Schallplatten
171
Alkaloide
Naturstoffe mit vorwiegend heterocyclisch eingebautem Stickstoff und häufig komplizierter Struktur N vor allem aus Aminosäuren, meistens basisch kommen in Pflanzen vor und haben eine starke physiologische Wirkung Einteilung: nach der Herkunft, nach dem Strukturtyp, nach der Biogenese
172
Alkaloideinteilung nach Biogenese
Protoalkaloide. einfach aufgebaute Basen unmittelbar aus Aminosäure gebildet durch CO2-Abspaltung Pseudoalkaloide: Grundstruktur zeigt deutliche Beziehung zu Nicht-Alkaloiden, anderer Biosyntheseweg (nicht über Aminosäure-Stoffwechsel) --> Steroide-, Glykol-, Ester-, Terpenalkaloide echte Alkaloide: komplex mit heterocyclisch gebundenen N, aus Aminosäure-Stoffwechsel
173
Alkaloidhaltige Familien
Apocynaceae, Fabaceae, Loganiaceae, Papaveraceae, Ruibaceae, Solanaceae, Borginaceae, Cactaceae, Erythroxylaceae, Cavolvulaceae, Buxaceae, Rutaceae, Lobeliaceae
174
Hybride und nicht-hybride Pharmaka
hybride Pharmaka: Wirkung beruht auf mehreren verschiedenen Wirkungsmechanismen, z.B. Cocain nicht-hybride Pharmaka: alle Wirkungen beruhen auf demselben Wirkungsmechanismus, z.B. Blockade des Muscarin-Rezeptors
175
Fällungsnachweise für Alkaloide
``` Draggendorff-Reagens Jodlösung Pikrinsäure Meyer's Reagens Gerbstoffe ```
176
Coniin
stark toxisch, wird von Haut (Schleimhaut stark resorbiert --> Tod durch aufsteigende Lähmung bis zum Atemzentrum bei vollem Bewusstsein, keine medizinische Anwendung
177
Piperin
Scharfstoff | erregt wärmeempfindliche Nervenendigungen --> hyperämisierend
178
Arecolin
ölige Flüssigkeit aus Samen der Betelnusspalme wirkt auf das vegetative Nervensystem als Parasympathomimetikum --> zentrale Wirkung entsteht aus Nicotinsäure
179
Chinolizidin-Alkaloide
Grundgerüst: Chinolizidin --> nicht natürlich | Vorkommen: v.a. Fabaceen, in den oberirdischen Organen (Besonderheit: Blüte)
180
Lobelin
nikotinähnlich wirkendes Alkaloid --> schwache zentrale und periphere Irrungen früher zur Rauchentwöhung verwendet
181
Tropanalkaloide
besteht aus Aminoalkohol, abgeleitet vom Propan, mit Tropasäure/ benzoesäures/ Ohenylessigsäure verestert optisch nicht aktiv --> Tropen nicht in der Natur OH am C3 --> 2 Isomere möglich Variation durch: alpha-/beta-Stellung der OH an C3, Carboxygruppe an C2, weiter Hydroxylierung, Veresterung mit unterschiedlichen Säuren
182
Pyrrolizidin-Alkaloide
Aminoalkaloide mit Grundgerüst Pyrrolizidin, mit terpenoiden Mono-/ Dicarbonsäuren verestert --> typisch: MetOH an C1, OH an C7 teilweise lebertoxisch, kanzerogen Toxizität durch Abspaltung der Ester --> heute kein therapeutischer Stellenwert mehr max. 0,35 mg/d (erwachsene) --> darunter unbedenklich Toxizität durch Doppelbindung zwischen C1 und C2 und mindestens ein Ester
183
Amaryllidaceae-Alkaloide
einzige echte Monocotylen-Alkaloide, ausschließlich in Amaryllidaceae --> Narzissen, Märzenbecher auch pharmazeutische Bedeutung
184
Colchizin
Hauptalkaloid in Knollen und Samen der Herbstzeitlose N nicht heterocyclisch gebunden, sondern in Seitenkette Anwendung bei Gichtanfällen --> sehr wirksam, aber geringe therapeutische Breite
185
Benzyl-Alkaloide/ isochinolin-Alkaloide
größte Alkaloidgruppe | --> die meisten Derivate jedoch abgeleitet von Tetrahydrobenzylisocholin und nicht von Isochinolin
186
Aristolochia-Säure
aromatische Nitroverbindung (Apomorphion-Typ) Vorkommen: Aristolochia-Arten --> "Balkan-nephrophatie" (Verunreinigung von Getreide in Balkangebieten) sehr giftig, tödliche Nierenschödigung
187
Belataine
N-haltige, alkaloid-artige Farbstoffe, unterschiedlich glykosidiert --> wasserlöslich Vorkommen: Caryophyllaceae (z.B. rote Rübe) --> eigentlich keine Alkaloide, kaum Wirkung (unterstützend bei Kerbstherapie) Betacyane (rot), Betaxanthine (gelb)
188
Indol-Alkaloide
von Tryptophan abgeleitet, haben hervorragende pharmakologische Eigenschaften große Formenvielfalt --> Anlagerung ein oder zweier Isopren-Bausteine, Sprengung des Indolrings --> evtl. neuer Ringschluss (Indolalkaloide nicht mehr erkennbar)
189
Physostigmin
Hemmer der ACh-Esterase | Antidot bei Intoxikation mit Organophosphaten (Kampfgase)
190
Strictosidin
Muttersubstanz für --> Catharanthus-Alkaloide, Rauvolfia-Alkaloide, Vince-Alkaloide, Cinchona-Alkaloide, Strychnos-Alkaloide, Yohimbin
191
VInblastin/ Vincristin
``` dimere Indolalkaloide (Catharanthin + Vindolin) binden an Tubulin Zerstörung der Mikrotubuli des Spindelapparates --> Zellteilung unterbrochen --> inkorrekte Chromosomenverteilung --> Apoptose antineoplastisch, Tumortherapie (Cytostatika) ```
192
Toxiferin
nichtpolarisierendes Muskelrelaxans besetzt Ach-Rezeptor an Skelettmuskeln --> keine Erregungsübertragung mehr möglich --> vollständige Lähmung --> genutzt in der Chirurgie dimeres Indolalkaloid (2x Strychnin)
193
Bedeutung der Alkaloide
für den Produktionsorganismus: Schutz für die Pflanze --> Viren, Insekten, Fraßschutz für den menschen: pharmakologische Wirkung --> natürlich vorkommende Alkaloide, abgewandelte Alkaloide (Cocain als Leitstruktur für Lokalanästhetika, Morphin für starke Analgetika)
194
Wirkung Atropin/ Scopolamin
--> Parasympatholytika (hemmen ACh-Wirkung): Steigerung HF, Wärmegefühl, Erweiterung Hautgefäße, Senkung Tränen-/Speichel-/Schweiß-/Magensaftsekretion, verminderte Schleimbildung in den Atemwegen, Erschlaffung glatter Muskulatur (Bronchien, GIT, Gallenwege, Harnblase) --> spasmolytisch auf innere Organe Erweiterung der Pupillen, Akkommodation im Auge gehemmt
195
zentrale Wirkung von Atropin/ Scopolamin
motorische Erregung und auch Dämpfung Delirien Halluzinationen lokalanästhtische Wirkung (ABC-Pflaster bei Rheuma: Arnika, Belladonna, Capsicum)
196
Symptome einer Atropin-Vergiftung
peripher: Mydriasis, Photophobie, Akkommodationsstörungen, Weitsichtigkeit, Mundtrockenheit, Schluckbeschwerden, rote/ trockene Haut, Tachykardie, Darmatonie, Blasenatonie, Hyperthermie zentral: motorische Unruhe, psychische Störungen, Halluzinationen, Psychosen, zentrale Erregung (Depression, Somnolenz, Atemlähmung)
197
Atropin-Vergiftung
toxisch ab ca. 10 mg --> von Mensch zu Mensch verschieden --> Tod durch Atemlähmung 0,5 mg: Bradykardie 1 mg: Tachykardie, trockene Schleimhäute 3-5 mg: Unruhe, Muskelschwäche, Schluckbeschwerden 6-8 mg: Sehstörungen, Erregungszustände ab 10 mg: Apathie, Halluzinationen, Delirium, Ohnmacht LD (Erwachsene): 50-200 mg
198
Antidote Atropin
Physostigmin Pilocarpin begleitende Maßnahmen: Erbrechen, Wärmeabfuhr, künstliche Beatmung, kurz wirksame Barbiturate (gegen Erregung)
199
L-Scopolamin
Wirkung ähnlich wie Atropin --> weniger peripher, mehr zentral 0,5 mg: starkes Ruhebedürfnis --> "chemische Zwangsjacke" + Morphin (früher in der Psychiatrie) Scopolamin + Morphin/Barbiturate: Potenzierung --> Gefahr des Atemdepression --> + Ephedrin Wahrheitsserum in der Nachkriegszeit --> Halbwachzustand --> "Erzwingen" von Geständnissen
200
Atropa belladonna
Tollkirsche, Solanaceae Vorkommen: Europa, Kleinasien Belladonnae folium: Tropanalkaloide, Cumarine, Gerbstoffe, Flavon-Glykoside Radix: Tropanalkaloide, Pyrrolidin-Alkaloide, Gerbstoffe
201
Datura stramonium
Stechapfel, Solanaceae Stramonii folium: Tropanalkaloide, Flavonglykoside, Gerbstoffe, Cumarine (Scopoletin/ Scopolin) Semen: Tropanalkaloide, fettes Öl
202
Mandragora officinarum
Alraune, Solanaceae | Inhaltsstoffe: Tropanalkaloide, Pyrrolidin-Alkaloide, Cumarine
203
Erythroxylum Coca
Coca-Strauch, Erythroxylaceae | Folium Cocae: Coca-Alkaloide, ätherische Öle, Flavonglykoside, Chlorogensäure, Vitamine
204
Cocaismus
Kauen der Coca-Blätter, in Südamerika Blätter werden zusammen mit gebranntem Kalk gekaut --> wirkt leicht euphorisierend, aktivitätssteigernd, unterdrückt Durst-/ Hungergefühl typisch: aufgebissene Backen
205
Cocainisums
gewhonheitsmäßiger Konsum von Cocain 50 mg --> Euphorie, Appetithemmung, Leistungssteigerung > 500 mg --> Schwindel, Lähmung, Tod durch Atemlähmung Einnahme: geschnupft, inhalativ, i.v., Peroral
206
Zentrale Wirkung von Cocain --> Cocainsucht
I: Euphorie, gesteigerte Aufmerksamkeit, Mydriasis II: Steigerung Atemfrequenz + Atemzugsvolumen III: Atemdepression, Hypoventilation Folgen des Dauerkonsums: Halluzinationen bleiben, Ängste, Depressionen, Schuldgefühle, Suizidgedanken, Psychosen, Impotenz, akuter Myokardinfarkt, Atemlähmung Preis (2015): 50-80€/g
207
periphere Wirkung von Cocain
lokalunästhetische Wirkung, zusätzlich Vasokonstriktion --> indirektes Sympathomimetikum: hemmt die Wiederaufnahme von Nordrenalin --> erhöht Na-c in Spalt; blockiert Na-Kanäle in Membran von sensiblen Neuronen --> lokalanästhetisch heute nur noch sehr selten verwendet, aber Leitstruktur für alle heute verwendeten Lokalanästhetika
208
Benzylisochinolin-Alkaloide
``` Fumariaceae Menispennaceae Papaveraceae Ranunculaceae Berberidaceae ```
209
Opiate
Alkaloide aus Papaver somniferum, z.B. Morphin, Kodein, Thebain, Papaverin
210
Opioide
alle Wirkstoffe, die eine opiatähnliche Wirkung haben --> starke analytische Wirksamkeit und großes Suchtpotential müssen keine strukturelle Ähnlichkeit zu Opiaten besitzen --> Methadon, Tilidin, Loperamid
211
Einteilung Opioide
natürlich vorkommend: z.B. Morphin, Kodein halbsynthetisch: z.B. Heroni vollsynthetisch: Methadon, ... körpereigene (Opioidpeptide): Endorphine, Enkephaline
212
Opioid-Rezueptoren
u-Rezeptoren: Atemdepression, Euphorie, Abhängigkeit, supraspinale Analgesie k-Rezeptor: Miosis, spinale Analgesie, Seduktion, Toleranzentwicklung delta-Rezeptor: stressinduzierte ANalgesie, Atemdepression (v.a. Angriffspunkt von Endorphinen, Enkephalin) ORL-1-Rezeptor: Regulator zahlreicher Gehirnaktivitäten, besondere emotionale Verhaltensweisen
213
Einteilung Opioide nach pharmakologischer Wirkung
Antagonisten: heben Wirkung von opioiden auf, keine analytische Wirkung --> Einsatz bei Überdosierung Agonisten: z.B. Morphin; aber: manche selektiv agonistisch an einem Rezeptor und an anderem antagonistisch partielle Agonisten: Analgetika mit Plateau-Effekt --> geringere Gefahr der Atemdepression + tödlicher Intoxikation, z.B. Pentazocin, Bupernorphin
214
zentrale Wirkung von Opioiden
dämpfend: starke Analgesie, Sedation, Atemdepression, hustenstillende Wirkung, antiemetische Wirkung (Späteffekt), Dysphorie (beim Abklingen der Wirkung) erregend: Euphorie, brechreizerregend (am Anfang), Miosis
215
periphere Wirkung von Opioiden
Pylorus-Kontraktion (Magenausgang), Tonuserhöhung der glatten Muskulatur im GIT, Senkung der GIT-Motilität (spastische Obstipation), Histamin-Freisetzung (Juckreiz, Urticaria), Antidiurese (Vasopressinfreisetzung steigt), Verminderung der Harnblasenentleerung
216
Dosierung Morphin
HWZ: 2,5h Dosis: 5-30 mg Kinder 0,3 mg pro Lebensjahr LD (Kinder): 4 mg p.o. Erwachsene: - EMD: 0,03 g - TMD: 0,1 g - LD: ca. 0,3 g p.o.
217
Opium
eingetrockneter Milchsaft von den eingeschnittenen, angeritzten, unreifen Früchten von Papaver somniferum, an der Luft getrocknet mind. 10% Morphin, min. 2% Codein Inhaltsstoffe: Morphin + Benzylisochinolin-Alkaloide, Kautschuk, Harze/ Terpene, Gummi, Pektin, Schleim, Kohlenhydrate, Wachse, Enzyme, Wasser
218
Mutterkorn
--> Claviceps purpurea, Clavicipitaceae ==> Pilz Sklerotium (längliche, einen Korn ähnliche Dauerform), wächst auf den Ähren von Roggen parasitär (auch Weizen, Gerste, Reis --> aber dann andere Pilzarten) in der Ruhephase seiner Entwicklung gesammelte und schonend getrockneter Pilz --> Dauermycel bzw. Sklerotium-Form dunkelviolett bis schwarz, halbmondförmig, gekrümmt, dreikantig und ca. 1-3 cm lang/ 0,5 mm dick
219
Fortpflanzung des Mutterkorns
infizierter Fruchtknoten --> Narbe im QS mit Sclerotiumpseudoparenchym und Konidienlagern --> Konidien --> infizierter Fruchtknoten --> ... infizierter Fruchtknoten --> Ähre mit Sklerodien --> gekeimtes Sklerotium mit Fruchtkörpern (Struma) --> Ascogon und Antheridien (weibliche und männliche Geschlechtsorgane) --> Fruchtkörper mit Perithecien --> Ascus mit 8 fadenförmigen Ascosporen --> Ascosporen --> Keimung --> infizierter Fruchtknoten --> ...
220
Maßnahmen gegen Pilzbefall bei Roggen
tieferes Pflügen (Skleroide können unter der Erde nicht auskeimen) Fungizide Saatgut-Reinigung mechanische Verfahren (Abtrennung bis zu 80% der Mutterkörner) --> unterschiedliches Gewicht Roggen/ Mutterkorn
221
Ergin
in Ascomyceten und Convolculaceen Halluzinogenen Mutterkornalkaloid ab 0,2 um/ kg KG Halluzinationen --> Farbensehen, psychotische Störungen, Bad Trips mit Suizidgefahr psychische Abhängigkeit partieller Serotonin-Antagonist, Wirkung ca. 7-8h
222
Ergometrin (Ergobasin)
in der Droge sehr wenig enthalten --> partialsynthetishe Herstellung Ausgangsstpff für die Synthese: Lysergsäure
223
Lysergsäurediethylamid (LSD)
kein Naturstoff, partialsynthetisch hergestellt eines der stärksten bekannten Halluzinogene partieller Serotoninrezepotragonist --> hauptsächlich psychische Abhängigkeit entdeckt von Albert Hoffmann
224
Peptidalkaloide
schlecht wasserlösliche Fraktion der Mutterkornalkaloide | Unterteilung: Ergopetine (pharmazeutisch relevant) und Ergopeptane
225
Wirkung der Mutterkorn-Alkaloide
gleichzeitig sympatholytisch und sympathomimetisch Wirkungen an glattmuskulären Organen: konstriktorisch auf die erschlaffende Gefäßmuskulatur, Dulataion von Kontrahierter Gefäßmuskulatur, kontrahierend auf Uterusmuskulatur, Bindung an Serotoninrezeptoren (Agonien), Stimulation von Dopamin-Rezeptoren im ZNS
226
Egotismus gangränosus
nach mehreren tagen Mutterkornanwendung wegen gefäßkontrahierender Wirkung --> Zersetzung und Umwandlung des Häm-Farbstoffes --> bräunlich-schwarze Verfärbung (anfangs Zehen) --> Kribbeln, Erbrechen, Durchfall, Gangrän (v.a. im Mittelalter) --> Enothelschäden --> Ablösen der Haut nach Taubheit ("heiliges Feuer" - Antoniusfeuer) außerdem: Krämpfe, Angst, Atemlähmung, Mydriasis
227
Überdosis Mutteralkaloide
``` Übelkeit, Erbrechen vermehrter Speichelfluss Durchfall Schweißausbrüche Augenflimmern ```