Lecture 6: Emotionen Flashcards
(29 cards)
Primäre und Sekundäre Emotionen
Primär
= Angeborene, evolutionär adaptiv und universell (kulturübergreifend)
Sekundär
= Mischformen aus primären Emotionen (Reue, Schuld, Schadenfreude, Liebe, Scham)
Kategorisierung von Emotionsdefinitionen
- subjektiv
- kognitiv
- psychologisch
- Verhalten
Was ist eine Emotion?
- Arbeitsdefinition
= Emotionen sind psychologische Reaktionsmuster, die
- auf mehr oder weniger komplexe Bewertungen einer Reizsituation beruhen
- mit peripheren psychologischen Veränderungen sowie der Aktivierung bestimmter zentralnervöser Systeme einghergehen
- zu bestimmten Klassen und Verhlaten motivieren
- sich in spezifischer Mimik und Körperhaltung ausdrücken und
- häufig (aber nicht notwendig) mit einer subjektiven Erlebnisqualität verbunden sind
Komponenten von Emotionen
am Bsp.: Furcht
Kognition:
Aufmerksamkeit auf bedrohlichem Reiz/Bewertung einer Situation als bedrohlich
Psysiologie/Peripheres Nervensystem:
Blutdruckanstieg, schnellere Atmung, Schwitzen, Muskelanspannung, Ausschütten von Adrenalin und Stresshormonen
Zentrales Nervensystem:
Aktivitätanstieg
Ausdruck: Erstarren, furchtsamer Gesichtsausdruck
Motivation
= Freezing or Flucht
Erleben:
aversiver Erregungszustand
Abgrenzung Emotion vs. Stimmung
Emotion
= Zentralnervös ausgelöstes psychophysisches Reaktionsmuster
Stimmung
= Milde “Tönung”/Hintergrund des Erlebens
Abgrenzung emotionale Zustände vs. Disposition
= Emotion als aktueller Zusatnd (state)
= Emotionale Disposition (trait), unter bestimmten Anregungsbedingungen in einen bestimmten emotionalen Zusatnd kommen
Wie kann man Emotionen messen und identifizieren?
- Self Assessment Manikin
(Bradley & Lang, 1994)
Valenz (Smiley)
Erregung
Dominanz - Ratingskalen
Indirekte Masse - Gibt es unterbewusste Emotionen?
Kontroverse Auffassung:
-> Bewusstes Gefühlserleben als notwendiger Bestandteil von Emotionen
VS.
-> Emotionen als evolutionär enstandene Reaktionssysteme, die auch bei Tieren zu beobachten sind und nicht notwendigerweise mit subjektiven Erlebnisqualitätn einhergehen müssen
Der Verhaltensaspekt von Emotionen
- Emotionsspezifische Reaktionsklassen
- Wut - Kampf
- Ekel - Vermeidung
- Liebe - Annäherung
- Angst - Flucht
Ausdrucksverhalten
- Mimik/Gestik
- Körperhaltung/Körperbewegung
- Sprache (Melodie, Ausdruck)
Messung des Ausdrucksverhaltens
- Objektiv
= Beschreibung des Gesichtsausdrucks - Interpretierende Verfahren
-> Einstufung der Qualität und Intensität der Emotion
Messung des Ausdrucksverhaltens
Objektive Verfahren (Kodiermethoden)
Facial Action Coding System
= nützliches Werkzeug zur Analyse von Gesichtsausdrücken
= ABER: Interpretation von Emotionen ist aufgrund der Komplexität menschlichen Verhaltens und den feinen nuancen von Gesichtsasudrücken immer noch eine Herausforderung
Der (neuro)physiologische Aspekt von Emotionen
= Peripherphysiologische Reaktionen
-> Herzrate, Atemfrequenz, Erröten
= Messung der Hirnaktivität mittels elektrophysiologischer (EEG) und bildgebender Verfahren (fMRT)
Wie kann man Emotionen ordnen und strukturieren?
Klassifikationssysteme von Emotionen
- Dimensionale Ansätze
- Kategoriale Ansätze
Ziel beider Ansätze zur Klassifizierung von Emotionen
Reduktion grundlegender Dimensionen und fundamentale Emotionskategorien
- Dimensionale Ansätze
= nehmen eine begrenzte Anzahl grundlegender Dimensionen an, mit denen das subjektive Emotionserlebnis beschrieben werden kann
-> graduelle Unterschiede in der Ausprägung fundamentaler Merkmalsdimensionen
Kategoriale Ansätze
= nehmen eine begrenzte Anzahl von universellen und evoluitionär entstandenen Basisemotionen an, aus denen sich alle komplexen Emotionen zusammensetzen
-> qualitative Unterschiede zwischen Emotionen
Kategoriale Ansätze
- Gruppierung unterschiedlicher Emotionsbegriffe
= Unterschiedliche Gruppierungsmethoden:
- zum Beispiel auf Basis semantischer Ähnlichkeit der Begriffe, Analyse des gemeinsamen Auftretens bestimmter emotionaler Zustände oder Klassifikation emotionaler Gesichtsausdrücke
Kategoriale Ansätze
Unterscheidung qualitativer distinkter Emotionstypen
- Basisemotionen: Freude, Angstm Ärger, Ekel, Überraschung, Scham, konsistent in allen Kulturen
= Basisemotionen als evolutionäre Antwort auf grundlegende adaptive Anfoderung der Verhaltenssteuerung
= Demnach sind Basisemotionen reaktionsmuster, die mit spezifischen biologischen Mechanismen assoziiert sind
(Freude - Belohungszentrum)
=> Kontroverses Konzept!!
Wie werden Emotionen ausgelöst?
Alltagspsychologische Annahme
Reiz -> Gefühl - Reaktion
Die James-Lange Theorie der Emotiongenese
Wahrnehmung eines bedrohlichen Reizes -> Physiologische Erregung -> Erlebte ANgst
= das Erleben einer Emotion beruht auf die Wahrnehmung der physiologischen Reaktion auf einen emotionsauslösenden Reiz
Der Körper reagiert zuerst, dann wird Emotion ausgelöst
Kritik von Cannon an James-Lange
= Durchtrennung der Nervenbahnen von Organen zum ZNS führt nicht zu einem totalen Verlust von Emotionen
= Viszerale Vorgänge sind zu unspezifisch
= Wahrnehmung viszeraler Vorgänge ist zu diffus, um Unterschiede zwischen spezifischen Gefühlen zu erklären
= Viszerale Reaktionen des autonomen Nervensystems sind zu langsam, um Ursachen für das Emotionserleben zu sein
= Künstlich erzeugte viszerale Veränderungen erzeugen keine “echten” Gefühle
= Moderen Kritik: Emotionen resultieren nicht direkt us spezifischen psychilohischen Zuständen, sondern Ausdruck komplexter neuronaler Konstruktionsprozesse
Alternative theorie von cannon 6 Bard
Wahrnehmung eines bedrohlichen Reizes -> Zentralnervöse Prozesse -> Physiologische Erregung und Erlebte Angst
= Emotionale Reaktion beruhen auf zentralnervösen Prozessen in emotionsspezifischen Hirnregionen (besonders Thalamus)
= Diese Prozesse lösen parallel physiologische Erregung und subjektives Gefühlserleben aus
Kognitive Bewertungstheorien
= Intensität und Qualität emotionaler Reaktionen hängt von kognitiver Bewertung/Einschätzung der Sitaution ab -> appraisal
= Verschiedene Einschätzungsmuster führen zu unterschiedlichen Emotionen
-> Bewertungsmuster sind ein notwendiges Kriterium und Bestandteil einer Emotion