Nicht-assoziatives Lernen: Habituation und Sensitivierung Flashcards

(84 cards)

1
Q

Was sind die einfachsten Lernprozesse?

A

Habituation und Sensitivierung

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2
Q

Wie erfolgen Habituation und Sensitivierung?

A

nicht-assoziativ

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3
Q

Was macht man, damit eine Habituation stattfinden kann?

A

Wiederholte Vorgabe ein und desselben Reizes

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4
Q

Was macht man, damit eine Sensitivierung stattfinden kann?

A

Wiederholte Vorgabe ein und desselben Reizes + die kurzzeitige, ggf. einmalige Vorgabe eines aversiven Reizes

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5
Q

Was passiert bei der Habituation?

A

Die Verhaltensrate nimmt ab, die Reizschwelle steigt

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6
Q

Was passiert bei der Sensitivierung?

A

Die Verhaltensrate nimmt zu und die Reizschwelle sinkt, wodurch man auch unterschwellige Reize wahrnimmt

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7
Q

Was sind Erklärungen für die Phänomene Sensitivierung und Habituation?

A

Kognitive Theorien: Koparatormodell und Opponent-Process Theory

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8
Q

Welche Phänomene gehören zu dem assoziativen Lernen?

A

Die Klassische Konditionierung und Instrumentelle Konditionierung

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9
Q

Was ist ein Beispiel für eine Habituation von Sokolov?

A

bei erster Präsentation eines neuen Reizes:

  • ungelerntes Reaktionsmuster:
  • motorische Zuwendung zur Reizquelle
  • Reizschwellen reduziert, d. h. geringere Reizintensität reicht zur Auslösung eines Verhaltens
  • physiologische Aktivierung (Initial: Abfall, dann Anstieg von Herzrate, Blutdruck, Anstieg elektrodermaler Aktivität [EDA] )
  • Elektroencephalogramm (EEG): α-Blockade (d.h. Auftreten höher frequenter und desynchronisierter ß-Frequenzen [13-30 Hz] statt [synchronisierter] α-Frequenzen [8-12 Hz] )

bei wiederholter Präsentation:

  • gelerntes Reaktionsmuster
  • Abnahme der Reaktionsstärke (der OR) auf ein- und denselben Reiz nach mehrfacher Reizpräsentation im kurzzeitigen Abstand
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10
Q

Warum lässt sich Habituation nicht durch sensorische Anpassung (Adaption der Sinneskanäle) oder muskuläre Erschöpfung erklären?

A

Weil die Habituation stimulus-spezifisch ist

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11
Q

Was sind im Fall der Habituation die Erfahrung und was die Verhaltensänderung?

A

Erfahrung: Reiz ist ungefährlich

Verhaltensänderung: Reaktionsrate nimmt ab

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12
Q

Nenne ein Beispiel im Tierexperiment und auch Humanbereich.

A

Verringerung der Schreckreaktion (Startle response) auf ein wiederholt auftretendes lautes Geräusch (Knall, Lärmschock)

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13
Q

Warum entschied sich Eric Kandel für die Aplysia californica/Seehase?

A

Hat ein einfaches Nervensystem und ist lernfähig und alle Verschachtelungen sind bekannt

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14
Q

Wie viele Neuronen hat ein Aplysia californica im Vergleich zum Menschen und wie sind diese organisiert?

A

Ca. 20.000, Mensch 46 Milliarden

Neuronen sind in 9 Ganglien organisiert, was bedeutet, dass die Nervenzellen außerhalb des ZNS angehäuft sind

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15
Q

Welches Verhalten wurde bei der Aplysia untersucht?

A

Kiemenrückzugreflex

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16
Q

Welche Neuronen wurden bei der Aplysia untersucht?

A

Atemröhre (Siphon): 24 sensorische Neurone (reagieren auf taktile Reize) Kiemen: 6 motorische Neurone

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17
Q

Wodurch atmet die Aplysia?

A

Durch das Siphon

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18
Q

Beschreibe was bei der Aplysia passiert beim Vorgehen.

A
  1. Auslöser (Afferenz vom sensorischen Neuron): Taktiler Reiz (z. B. Wasserstrahl, Berührung) an Mantelrand oder an Siphon
  2. Reaktion (Efferenz am motorischen Neuron): Kiemen („gill“) zurückgezogen unter Mantelrand, da die Befürchtung besteht, dass Reiz gefährlich ist
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19
Q

Welche Phänomene lassen sich bei der Aplysia untersuchen?

A
  • Habituation
  • Sensitivierung
  • Klassische Konditionierung
  • Instrumentelle Konditionierung
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20
Q

Beschreibe das Vorgehen bei der Aplysia.

A

Kurzzeitige Habituation:
10 x Stimulation des Mantelrands oder Siphons Abstand zwischen je 2 Stimulationen (=Interstimulusintervall): 30 sec

Langzeitige Habituation:
mehrfaches Wiederholen der mehrfachen Stimulation

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21
Q

Wie lange dauert die Kurzzeitige Habituation an?

A

Bis zu 3 Stunden andauernd

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22
Q

Wie lange dauert die langzeitige Habituation an?

A

Bis zu 1 Woche andauernd

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23
Q

Wie funktioniert die Habituation auf Neurobiologischer Ebene?

A

monosynaptisch

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24
Q

Was genau läuft bei der Habituation monosynaptisch ab?

A

Die Übertragung vom sensorischen auf das motorische Neuron

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25
Was passiert bei der Habituation auf neurobiologischer Ebene ?
Es werden weniger Transmitter von der Präsynapse eines Sensorischen Neurons freigesetzt, wegen einem verminderten Ca2+-Einstrom. Das führt dann zu einer geringerer Aktivität im Motoneuron, wodurch es zu einer geringeren Kontraktion kommt
26
Welches Potential ändert sich bei der Habituation?
Das exzitatorische postsynaptische Potential (EPSP)
27
Wie unterscheiden sich die Potentiale des postsynaptischen Neurons und des präsynaptischen Neurons?
Bei gleicher Stimulierung feuert das Präsynaptische Neuron gleich stark, trotz weniger Transmitterausschüttung; das postsynaptische Neuron feuert immer weniger, je öfter stimuliert wird
28
Was ist das Ziel der Habituation?
Dass sich die Synapsen verändern -> Langzeitpotentierung
29
Was ermöglicht Habituation auch beim Menschen?
Anpassung
30
Wobei ist Habituation beim Menschen u.a. bedeutsam?
Bei Gesundheit (z.B. damit man nicht dauerhaft gestresst ist) und Krankheit
31
Was verhindert eine Gewöhnung an Umweltreize?
Dass physiologische Reaktionen langfristig und häufig auftreten
32
Was wurde von Terry bei der Habituation der EDA auf Ton herausgefunden?
Bei der Habituation kommt es nicht darauf an, wie hoch die Frequenz des Tons ist, Hauptsache ist, dass es die gleiche Frequenz hat
33
Was haben Temple, Kent, Giacomelli, Paluch, Roemmich& Epstein bei der Habituation am Menschen untersucht?
Habituation von Speisen; AV: Speichelproduktion
34
Was haben Temple, Kent, Giacomelli, Paluch, Roemmich& Epstein herausgefunden?
Es findet eine Dihabituation statt bei neuen Speisen -> mehr Speichelfluss
35
Was passiert beim erneuten Lernen einer bereits zuvor erfolgten Habituation?
Schnellere Habituation, wenn sie nach einiger Zeit uns mehrfach wieder ausgelöst wird (Rehabituation)
36
Was passiert bei der Dishabituation?
Verwendung eines weiteren neuen Reizes B: → Reaktion auf den bisherigen Reiz A wird erneut und stärker ausgelöst -> Dishabituierender Reiz stellt wieder her: Arousal und Reflexe
37
Wann wird Dishabituation häufig eingesetzt?
Bei entwicklungspsychologischen Fragestellungen zur Wahrnehmungsleistung: Wenn Dishabituation bei neuen Reizen eintritt: Indikator für Wahrnehmung und ggf. Konzeptbildung
38
Was ist der missing stimulus effect?
Orientierungsreaktion raucht auf, obwohl kein reiz dargeboten wird
39
Nenne ein Beispiel des missing stimulus effects.
Wachwerden, weil Sohn nicht nach Hause gekommen ist
40
Was ist Priming?
wiederholt dargebotener Reiz, der aber unterschwellig präsentiert wird. Dennoch: Exposition beeinflusst Verhalten: Präferenz erhöht
41
Was haben Koikounas & Ober über Männer herausgefunden zum Thema Habituation und Dishabituation?
Teilnehmer habituierten nach 13-17 Versuchen mit dem gleichen sexuellen Stimuli und konnten dann aber wieder dishabituiert werden mit neuem Reiz
42
Welche 6 Faktoren/Phänomene beeinflussen die Habituation?
1. Verlauf über die Zeit 2. Dauer des Abstands zur letzten Reizpräsentation 3. Erneutes Lernen und Rehabituation 4. Reizintensität 5. Überlernen 6. Generalisierung
43
Wie beeinflusst der Faktor Verlauf über die Zeit die Habituation?
Abnahme der Reaktionsstärke in den ersten Durchgängen stärker als in den nachfolgenden
44
Wie beeinflusst der Faktor Reizintensität die Habituation?
Intensive Reize habituieren nicht so schnell wie schwache
45
Wie beeinflusst der Faktor Dauer des Abstands zur letzten Reizpräsentation die Habituation?
ursprüngliche Reaktionsstärke bleibt größer, wenn der Reiz für längere Zeit nicht präsentiert wird
46
Wie beeinflusst der Faktor erneutes Lernen die Habituation?
Habituation tritt beim zweiten Mal schneller ein
47
Wie beeinflusst das Phänomen Überlernen die Habituation?
auch wenn Habituation so stark ausgeprägt ist, dass sie nicht weiter voranschreiten kann, wirkt sich die weitere Präsentation der Reize auf erneute Habituation (z. B. am nächsten Tag) aus
48
Wie beeinflusst das Phänomen Generalisierung die Habituation?
Stimulusspezifisch
49
Wann verläuft die Habituation nicht so schnell ab?
Wenn ein starker Reiz präsentiert wird
50
Wann verläuft die Habituation besonders schnell?
Wenn Reiz in kurzen Intervallen präsentiert wird
51
Woher hat die Komparatortheorie ihren Namen?
Vom englisch compare - vergleichen
52
Wovon geht die Komparatortheorie aus?
Bei Präsentation von Reizen entstehen Gedächtnisspuren, die nicht wahrgenommen werden - > wenn Komparator keinen vergleichbaren Reiz im Gedächtnis findet, kommt es zu einer OR - > OR wird gehemmt, wenn Komparator einen vergleichbaren Reiz vorfindet - > Reiz wird dann als familiär identifiziert (Habituation erfolgt)
53
Wofür kann die Opponent-Process Theory noch verwendet werden?
- > lässt sich auf Erklärung der Habituation anwenden. | - > auch angewandt zur Erklärung des Verhaltens bei Drogenabhängigkeit, Entstehung von Sucht und Medikamenten-Toleranz
54
Wofür wurde die Opponent-Process Theory ursprünglich entwickelt?
zunächst entwickelt zur Erklärung der Dynamik von Affekten bei wiederholter Präsentation von hedonischen (lustvollen) Reizen
55
Von wem wurde die Opponent-Process Theory entwickelt?
Solomon & Corbit
56
Was besagt die Opponent-Process Theory?
- Es gibt einen a-Prozess, der durch eine Stimuluspräsentation ausgelöst wird - Aktivierung des a-Prozesses löst gegeläufigen b-Prozess aus - Organismus wird dadurch wieder in Ausgangslage gelenkt - bei erster Aktivierung des b-Prozesses hat er eine lange Latenz, geringe Amplitude und langsame Bereitstellung - bei wiederholter Reizpräsentation: b-Prozess wird schneller ausgelöst, geringe Latenz, große Amplitude - > b-Prozess übersteigt schließlich a-Prozess - > a und b-Prozess summieren sich und bilden „Netto Affektive Reaktion“ als Nettoeffekt aus beiden
57
Wovon hängt die Intensität des a-Prozess ab?
Von der Stimulusintensität
58
Nenne ein Beispiel für eine ursprüngliche Studie zur Opponent-Process Theory im Animalbereich.
- Stimulus bzw. Auslöser a-Prozess: wiederholte leichte Elektroschocks - AV: Herzrate (HR) - initialer HR-Anstieg - > Anstieg wurde mit wiederholter Präsentation des Schocks geringer - > Sonstige Zeichen der Angst (Urinieren, Defäktieren, Winseln) nehmen ab. - > nach Ende der Schocks: HR sinkt stark ab (um 60 Schläge/Min im Vergleich zur Schockphase), Normalisierung dauert länger, Anzeichen von Freude („Anfall von Freude“: Hunde sprangen hoch etc)
59
Nenne ein Beispiel für eine ursprüngliche Studie zur Opponent-Process Theory im Humanbereich.
Studien mit Fallschirmspringern: - a-Prozess: Herzraten-Anstieg, Angst - b-Prozess: euphorisierende Wirkung des Fallschirmsprungs
60
Welche Kritik lässt sich an der Opponent-Process Theory bennen?
- a und b-Prozess physiologisch unterschiedlich gesteuert: das ist vereinbar - in den verschiedenen Anwendungsbeispielen: sehr unterschiedliche zeitliche Dynamik: das ist nicht gut vereinbar
61
Was ist Sensitivierung?
Intensivierung der Reaktion bei wiederholter Reizvorgabe bei Hinzunahme eines intensiven Reizes
62
Welche Faktoren tragen dazu bei, dass es zu einer Sensitivierung und nicht zu einer Habituation führt?
- intensiver, schädigender Reiz | - auch als Hintergrundumgebung, die ihrerseits hohes Arousal erzeugt
63
In welchem Bereich lässt sich Sensitivierung beobachten?
im Bereich Nozizeption (Gewebeschädigung) und Schmerz: Anstieg der Beschwerden und Sensitivierung bei somatisierenden und chronischen Schmerzpatienten
64
Nenne ein Beispiel für die Alltagsrelevanz von Sensitivierung.
Bilder der Evakuierung zu Hurricaine Katrina (New Orleans) erhöhte das Verhalten „Verlassen der Wohnungen“ bei einer anschließenden Hurricaine-Ankündigung in Texas
65
Was hat Davis in seiner Studie zu Sensitivierung über Raten herausgefunden
Wird ein Schreck-auslösendes Geräusch immer wieder dargeboten, so habituiert die Schrecksituation über die Zeit. Wird dann den Tieren einen Elektroschock in die Pfoten verabreicht, so ist die Schreck-Amplitude bei einem darauffolgenden lauten Geräusch beiden so geschockten Ratten größer als bei Ratten, die keinen Schock erhielten.
66
Was wurde bei der Untersuchung der Sensitivierung zusätzlich an der Aplysia gemacht? (im Gegensatz zu Habituationsuntersuchung)
- Intensiver schädigender Reiz kommt nach Habituation hinzu: E-Schock am Schwanz dann mehrfaches Berühren des Siphons -> Schwanzschock erhöht die Reaktion auf jeden nachfolgenden taktilen Reiz -> Stärkeres Auftreten des Kiemenrückzugreflexes (= Sensitivierung des Kiemenrückzugreflexes)
67
Wie verläuft die neuronale Vermittlung bei der Aplysia bei der Sensitivierung?
Einschaltung eines serotonergen Interneurons (mit Synapse) vom sensorischen Neuron
68
Wie läuft die neuronale Verschachtelung bei Sensitivierung auf ab?
heterosynaptisch
69
Was passiert auf der neuronalen Ebene bei der Sensitivierung?
- Sensorisches Neuron schaltet ein serotonergen Interneuron an der Synapse an - bei Übertragung vom sensorischen auf das motorische Neuron, also am präsynaptischen Neuron werden mehr Transmitter freigesetzt - vermittelt über serotonerges Interneuron - > erhöhte Aktivität im Motoneuron ausgelöst - > stärkere Kontraktion
70
Was fand Davis über den Einfluss von Hintergrundgeräuschen raus bei Habituation und Sensitivierung?
Lautstärke des Hintergrundgeräuschs hatte Einfluss d.h. Kontext bedeutsam
71
Wie sah Davis Versuchsaufbau bei seiner Studie zu Hintergrundgeräuschen bei Habituation und Sensitivierung aus?
- Auslösender Reiz: Elektroschock - Hintergrundgeräusch: a) 60 dBA b) 80 dBA - Nach Wiederholung des Schocks: a) Habituation bei 60 dB(A) b) Sensitivierung bei 80 dB(A)
72
Was fand Zohsel bei einer Studie über Sensitivierung im Humanbereich heraus?
Sensitivierung von Wahrnehmungsschwellen bei Schmerzpatienten (z.B. Migräne) zeigen niedrigere Wahrnehmungsschwellen, d. h. reagieren schon bei Reizen geringerer Intensität
73
Was besagt die Dual-Process Theory von Groves und Thompson?
- sehen Habituation und Sensitivierung als voneinander unabhängige Prozesse, die in voneinander unabhängigen Schaltkreisen operieren - Habituation: motorische Antwort nimmt bei wiederholter Stimulusgabe ab - Sensitivierung: motorische Antwort nimmt bei wiederholter Stimulusgabe zu - Die Gesamtantwort auf einen Stimulus ist eine Kombination aus Habituation und Sensitivierung
74
In welchen Situationen tritt Habituation eher auf?
Habituation tritt (eher) in Situationen auf, in denen Reize auf uns einwirken, ohne dass wir gerade aktiv die Umwelt explorieren.
75
Welche Phänomene im Zusammenhang mit wiederholter Reizexposition entstehen, wenn wir unsere Umwelt erkunden?
Erkennen neuer objekte (novel object recognition), Priming und Mere exposure effect (Perzeptuelles Lernen)
76
Was passiert bei Darbietung neuer Objekte und welche Prozesse gehen bei erkennen von neuen Objekten einher?
- Man verwendet doppelt so viel Zeit auf neue gegenüber bekannten Objekten - Neophobie: Vermeiden neuer Objekte - Familarity: Wahrnehmung von Gleichheit, wenn ein Objekt wiederholt präsentiert wird
77
Zu welcher Art von Lernen gehört das Priming?
Zum perzeptiven Lernen
78
Was ist Priming?
Vorangehende Darbietung eines Reizes erleichtert die Entdeckung / das Wiedererinnern des Reizes zu einem späteren Zeitpunkt
79
Worüber wird Priming oft erfasst?
Wortstamm-Ergänzungsaufgaben
80
Wo wurde Priming hauptsächlich untersucht?
In der Gedächtnispsychologie
81
Trotz welcher Gedächtnisstörung kann Priming stattfinden?
Anterograde Amnesie
82
Was ist der mere exposure effect?
Vorgabe eines neuen Stimulus führt zu einem Anstieg in der affektiven, emotionalen Präferenz für den Stimulus -> Auch bei nicht emotionalen Reize: Einfache Reizexposition (ohne jedes Feedback) erleichtert Wiedererkennen und auch die Unterscheidungsfähigkeit ähnlicher Reize; deshalb auch dem perzeptuellen Lernen zugeordnet.
83
Warum wird der Effekt mere exposure effect genannt?
Weil er ohne jede weitere Lernhilfe erfolgt: tritt auf ohne Belohnung, tritt auf ohne eine Aufgabe, die mit dem Reiz verbunden ist
84
Nenne ein Beispiel für den mere exposure effect.
- >„Gewöhnung“ an neue Geschmacksreize: - Die reine Exposition eines neuen Geschmacks steigert den Konsum des neuen, ggf. zunächst nicht gewählten Geschmacks (neuer Geschmack Saft, Käse), - reduziert die sog. Neophobie bei Säuglingen stärker als bei älteren Kindern und Erwachsenen - Bei Kindern im Altern zwischen 4-7 Monate: 1 Exposition reicht, um Nahrung als „familiär“ zu erkennen und Neophobie zu reduzieren - Bei älteren Kindern, Erwachsenen: bis zu 10 Expositionen nötig, um Nahrung als „familiär“ zu erkennen und Neophobie zu reduzieren