Theoretische Modelle zur Klassischen Konditionierung Flashcards

1
Q

Was beinhaltet das Rescorla-Wagner-Modell?

A

Eine mathematische Modellierung der klassischen Konditionierung

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Q

Wovon geht das Rescorla-Wagner-Modell aus?

A
Geht davon aus, dass bei jedem Lerndurchgang,  bei dem ein oder mehrere CS präsentiert werden, eine
• exzitatorische Konditionierung oder
• inhibitorische Konditionierung oder
• keine Konditionierung 
ausgelöst wird.
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3
Q

Welche zwei Faktoren bestimmen, ob exzitatorische, inhibitorische oder keine Konditionierung erfolgt? (Rescorla-Wagner-Modell)

A

1) Stärke der Erwartungen hinsichtlich des eintreffenden Ereignisses
2) Intensität des US, der tatsächlich präsentiert wird

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4
Q

Wann kann nur Lernen stattfinden laut Mazur?

A

Lernen findet nur statt, wenn die Betroffenen überrascht sind, d.h., wenn das was passiert, sich von dem unterscheidet, was erwartet wird.

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5
Q

Von wem ist das Rescorla-Wagner-Modell?

A

Von Robert Rescorla (Professor Pennsylvania) und Allan Wagner (Professor Yale)

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6
Q

Woher kennen wir Robert Rescorla bereits?

A
  • Kennzeichnet den Organismus in der klassischen Konditionierung als Informationssucher
  • Aus der „truly random control“ als Kontrollprozedur dafür, dass die CS-US Kontingenz (die Korrelation zwischen CS und US) das entscheidende Prinzip der klassischen Konditionierung ist
  • Er betont das Prinzip der Kontingenz statt Kontiguität, wenn es um die Frage geht, was der Organismus in der klassischen Konditionierung lernt.
  • Nach Resorla ist klassische Konditionierung ein „statistisch begründeter Inferenzschluss”
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7
Q

Welche Aussagen werden in dem Rescorla-Wagner-Modell getätigt?

A
  • beschreibt schrittweise Veränderung der Assoziationsstärke im Lernverlauf
  • „Überraschung“ eines US entscheidend für Konditionierung
  • Wenn eine Verknüpfung zustande kommt, dient das vorausgehende Ereignis (hier: CS z. B. Tonsignal) als Prädiktor.
  • monotone Beziehung zwischen Assoziationsstärke und Stärke der CR angenommen
  • Konditionierung resultiert nicht automatisch, wenn ein CS einen US ankündigt, sondern nur, wenn der CS informativ ist, wenn er etwas wirklich Wichtiges (US) ankündigt
  • Informationsgehalt und Vorhersagekraft sind wichtig
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8
Q

Wovon ist die Verknüpfung von CS und US abhängig?

A

Von Diskrepanz der erwarteten und tatsächlichen Stärke des US

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9
Q

Was passiert wenn die Intensität des aktuellen US stärker als erwartet ist?

A

„Wenn die Intensität des aktuellen US größer ist als die Intensität der Erwartung des Individuums, werden alle konditionierten Stimuli, die mit dem US kombiniert werden, exzitatorisch konditioniert

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10
Q

Was passiert wenn die Intensität des aktuellen US schwächer als erwartet ist?

A

Wenn die Intensität des aktuellen US geringer ist als die Intensität der Erwartung des Individuums, werden alle konditionierten Stimuli, die mit dem US kombiniert werden, inhibitorisch konditioniert.

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11
Q

Was gibt der Prediction Error an?

A

Das Ausmaß der Überraschung -> Aktueller US - Erwarteter US

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12
Q

Was passiert wenn die Intensität des aktuellen US der Intensität der Erwartung des Individuums entspricht?

A

Dann kommt keine Konditionierung zustande.

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13
Q

Wann wird die Konditionierung am stärksten?

A

Je größer die Diskrepanz zwischen der Intensität der Erwartung und der des US.

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14
Q

Was für Reize führen eher zu einer Konditionierung?

A

Salientere Reize

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15
Q

Was passiert wenn zwei oder mehr konditionierte Stimuli zusammen präsentiert werden?

A

Dann wird die Erwartung der Versuchsperson gleich ihrer Gesamtintensität sein (exzitatorische und Inhibitorische Reize haben dabei die Neigung, sich gegenseitig aufzuheben).

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16
Q

Wie lauten die Ergänzungen von Mazur, die er dem Rescorla-Wagner-Modell hinzugefügt hat?

A
  • Momentane Stärke der Erwartung für einen US wird durch alle Prädiktoren für diesen US bestimmt, die gegenwärtig vorhanden sind.
  • > Verknüpfungsstärken summieren sich.
  • Verknüpfung von CS und US kann bestimmten Wert nicht übersteigen, der von der Stärke des US abhängig
  • Veränderung der Assoziationsstärke vollzieht sich schrittweise von Lerndurchgang zu Lerndurchgang.
  • > Schrittgröße = Lernrate ist abhängig von der Salienz von CS und US
17
Q

Wie lautet die Mathematische Formulierung des Rescorla-Wagner-Modells?

A

∆Vi= Six(Aj–Vsum)

18
Q

Was wird bei der Mathematischen Formel des R-W-Modells beschrieben?

A

Für jeden Konditionierungsdurchgang (i) wird Veränderung der Stärke eines CS ∆ beschrieben

19
Q

Als was ist A in der R-W-Modell Formel definiert?

A

Als Stärke des US (z. B. A1: Stärke von 1 Futterpellet), in nachfolgenden Beispielen willkürlich auf 100 gesetzt

20
Q

Als was ist S in der R-W-Modell Formel definiert?

A

Als Auffälligkeit, Neuartigkeit, Salienz eines CS (auch als ß bezeichnet)

21
Q

Als was ist V in der R-W-Modell Formel definiert?

A

Als konditionierte Stärke eines CS:

  • positiver Wert, wenn der CS exzitatorisch ist
  • negativer Wert, wenn der CS inhibitorisch ist
22
Q

Als was ist Vsum in der R-W-Modell Formel definiert?

A

Als Erwartung des Individuums aus der Gesamtstärke aller CSs

23
Q

Was ist die Grundannahme der Theorien der CS-Effektivität?

A

CS steht im Vordergrund und Tatsache, dass die Stärke des CS variiert, nicht die verminderte Überraschung durch den US.

24
Q

Was besagt die Komparatortheorie der klassischen Konditionierung von Balsam & Gibbon?

A
  • keine Vorhersagen über einzelne Durchgänge
  • Annahme: Individuum vergleicht Wahrscheinlichkeit für Eintreffen des US in Anwesenheit des CS mit Wahrscheinlichkeit für US ohne CS
  • CS im Vergleich zu Kontextreizen bewertet, muss mehr exzitatorische Stärke als der Kontext haben
25
Q

Wie erklärt das Rescorla-Wagner-Modell den Kamin-Effekt/Blockierung?

A

Am Ende der Phase I geht der Zuwachs ∆VL gegen 0. Bei einem weiteren Stimulus ist keine Veränderung der konditionierten Stärke des Reizes mehr zu erwarten (Intensität US > Erwartung: starke exzitatorische Konditionierung)

26
Q

Stelle die Berechnung des Blockierungseffekts mit der Rescorla-Wagner-Formel dar.

A

Der Verlauf der Akquisition im Rescorla-Wagner-Modell:
Im Beispiel:
-> S: Salienz des Reizes: willkürlich auf 0.2 festgelegt
-> Stärke des US: willkürlich auf 100 festgelegt

  1. DG:
    hohe Erwartung auf US und 0 Erwartung auf das, was auf CS folgt: ∆VL= 0.2 x (100 –0) = 20

-> Mit zunehmenden DG: Erwartung ∆VL wird schwächer.

  1. DG:
    ∆VL= 0.2 x (100 –20) = 16

3.DG:
∆VL= 0.2 x (100 –36) = 12.8

4.-10. DG:
Vsum wird immer größer über die Durchgänge; liegt bei 10. Durchgang bei 89.3 (annährend Asymptote)

27
Q

Wann ist laut Formel bei der Blockierung kein Lernzuwachs mehr möglich?

A

Wenn Vsum= US-Erwartung = 100

28
Q

Wie erklärt das Rescorla-Wagner-Modell den Überschattungseffekt?

A

Pro Durchgang 2 CSs, einer (Licht, CS2) S= 0.2, einer (lautes Geräusch, noise N, CS1) : S = 0.5: einer sehr intensiv , summieren sich schon pro DG

  1. DG
    ∆VL= 0.2 x (100 –0) = 20; ∆VN= 0.5 x (100 –0) = 50; Vsum= 70
  2. DG
    ∆VL= 0.2 x (100 –70) = 6;∆VN= 0.5 x (100 –70) =15; Vsum= 91

-> VL erreicht nie einen Wert > 30 im vorliegenden Beispiel

29
Q

Welcher Effekt ist ein besonders überzeugender Beleg für die Gültigkeit des R-W-Modells?

A

Der Übererwartungseffekt:

Phase I:

  • Übererwartung: L+, T+
  • Kontrolle: L+, T+

Phase II:

  • Übererwartung: LT+
  • Kontrolle: kein Stimulus

Test:

  • Übererwartung: L, T
  • > schwache CR
  • Kontrolle: L, T
  • > starke CR