Parasiten in Lebensmitteln Flashcards

1
Q

Trichinella- Allgemein

A
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2
Q

Trichinella - Vorkommen

A
  • Weltweit verbreitete Zoonose
  • Reservoir Fleischfresser/Allesfresser (Fleisch von Schwein, Wildschwein, Bär, Robben
  • Nager (Ratten), Hunde, Katzen, Pferde und Wildtiere (Füchse und Marderhunde)
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3
Q

Trichinella - Lebenszyklus

A
  1. Übertragung und Auslösen der Infektion über Larven
    • orale Aufnahme
    • Verdauungsenzyme im Magen (Pepsin) zerstören Kapsel und setzen Larven frei
  2. Enterale Phase (20d-akute Diarrhoe)
    • Larven reifen in Epithelzellen des Dünndarms
    • Weibchen legen 5-10 Tage nach Infektion 500 bis 1.500 Larven
    • Junge Larven passieren Mukosa
    • Über Blutbahn Wanderung in quergestreifte Muskulatur
    • Sauerstoffreiche Muskulatur (Zwerchfell, Nacken-, Kaumuskulatur, Muskulatur des Schultergürtels und Oberarme)
    • Verkapselung in Muskelzelle nach 5-6 Monate nach Infektion
    • In Kapsel bis zu 30 Jahre Überlebensfähig
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4
Q

Trichinella - im Lebensmittel

A
  • Verzehr rohem oder unzureichend erhitztem Fleisch
    • Erhitzen ab mind. 65-70°C
    • Gefrieren 20 Tage bei -15°C
  • Klinische Symptomatik abhängig aufgenommener Larvenzahl
    • Durchfall, Fieber, Myalgie, Ödeme
    • Schwere Verläufe
      • Myokarditis, Enzephalitis, Sepsis, Kreislaufversagen, Nebenniereninsuffizienz, Koma und Krampfanfälle
  • Diagnose mittels Antikörpernachweis
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5
Q

Trichinella - Rechtliches

A
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6
Q

Toxoplasmose - Allgemein

A
  • Inapparente Infektion
  • Pränatale Toxoplasmose
  • Oligat intrazellulär lebende Parasiten
  • Geschlechtliche Vermehrung im Darmepithel (Felidae stellen Endwirt dar) → Oozysten mit Kot ausgeschieden → Sporulation im Freien (infektiöses Stadium)
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7
Q

Toxoplasmose - Vorkommen

A
  • Weltweite Verbreitung
  • Ca. 50-60% aller Erwachsenen in Deutschland (>70% über 70-Jährige)
  • Reservoir breites Spektrum an warmblütigen Tiere
    • Schwein, Schaf, Ziege und andere Schlachttiere, Wildtiere sowie Geflügel (Toxoplasmenzysten in Muskulatur und Gehirn)
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8
Q

Toxoplasmose - Lebenszyklus

A

Infektionswege entsprechend Entwicklungszyklus

  1. Aufnahme von rohem oder unzureichend behandeltem zystenhaltigem Fleisch
  2. Orale Aufnahme sporulierter Oozysten
    • Ackerboden/Gartenarbeit, Kontakt zu Katzen oder deren Kot
    • Bleiben im Erdboden bis zu 18 Monate lebensfähig (bei 4°C bis zu 5 Jahren)
    • Grundwasser
  3. Transplazentare Übertragung bei Erstinfektion in der Schwangerschaft Inkubation
    • 2-3 Wochen, Diagnostik über Antikörpernachweis oder PCR
    • Postnatale Toxoplasmose
    • Immunkompetenter Personen (asymptomatisch 80-90%, grippeähnlich)
    • Immunsupprimierter Personen (Enzephalitis, Pneumonie, Multiorganversagen)
    • Pränatale Toxoplasmose (je nach Infektionsdosis bis hin zu Aborten)
  4. Tachyzoiten im Darm
    • Asexuelle Vermehrung durch Zellteilung in intrazellulärer Mutterzelle
    • Anschließende Lyse der Mutterzelle
    • Umwandlung in Bradyzoiten (Ruheform) über Immunreaktion
    • Dauerform in Gehirn, Retina, Skelett- und Herzmuskulatur
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9
Q

Toxoplasmose - Lebensmittel

A
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10
Q

Alaria alata - Allgemein

A

= Duncker’sche Muskelegel

  • Zerkarie des Saugwurms Alaria alata (Trematoden)
  • Adulte Parasit wird 2,5-6,0 x 0,5-2,0 mm groß
  • Reservoir im Darm von Hund, Katze, Fuchs, Nerz usw. (30% Wildtiere befallen)
  • bleiben in der Regel Symptomfrei und scheiden Larven über Kot aus
  • Im wässrigen Milieu von zB. Süßwasserschnecken/Fröschen aufgenommen
  • Mesozerkarien werden vom Endwirt erneut aufgenommen
  • Verzehr von unzureichend erhitztem Wildfleisch und Froschschenkeln
  • Zufallsfund im Zusammenhang mit der Trichinenuntersuchung bei Wildschweinen
  • Derzeit keine Routinemäßigen Kontrollen in Deutschland
  • Ca. 4,7% des erlegten Wildschweinfleisches in Deutschland
  • Möglichkeit besteht, dass infiziertes Wildschweinfleisch in den Verkehr gelangt
  • Infektionsrisiko wir vom BfR (Datenlage 2017) jedoch als gering eingeschätzt
  • Wildschweinfleisch sollte dennoch ausreichend vor Verzehr erhitzt werden
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11
Q

Alaria alata - Lebenszyklus

A
  • Adulte Würmer parasitieren im Dünndarm von Hundeartigen, einschließlich Rotfuchs, Marderhund, Wolf, sowie gelegentlich bei Haushunden und Hauskatzen.
  • Eiablage erfolgt im Dünndarm, wobei die Eier glattschalig, grünlich-grau und 100–125 × 60–80 µm groß sind. Sie besitzen einen Deckel (Operculum) und bestehen aus einer Eizelle und Dotterzellen.
  • Verwechslungsmöglichkeit mit Eiern des Großen Leberegels und des Fischbandwurms, obwohl etwas größer als ersteres und doppelt so groß wie letzteres.
  • Eier werden über den Kot des Endwirts ausgeschieden.
  • Wimpernlarven (Mirazidien) entwickeln sich in den Eiern, schlüpfen im Wasser und infizieren Tellerschnecken, insbesondere der Gattung Planorbis.
  • Ungeschlechtliche Vermehrung in den Schnecken über mehrere Generationen von Sporozysten, die schließlich zu Gabelschwanzlarven (Zerkarien) werden.
  • Zerkarien schlüpfen aus den Schnecken und gelangen schwimmend ins Wasser, infizieren dann Kaulquappen und Frösche, wo sie zur Mesozerkarie werden.
  • Hunde nehmen Mesozerkarien auf, die eine Körperpassage durch Darm, Bauchhöhle, Zwerchfell und Lunge durchführen, um schließlich Metazerkarien zu bilden.
  • Metazerkarien gelangen über die Luftröhre in die Maulhöhle, werden abgeschluckt und entwickeln sich im Dünndarm zu adulten Saugwürmern.
  • Metazerkarien können auch Transportwirte befallen, die Frösche verzehren, einschließlich aller fleisch- und allesfressenden Landwirbeltiere (Amphibien, Reptilien, Vögel, Säugetiere, einschließlich des Menschen).
  • Duncker-Muskelegel befällt Skelettmuskulatur und Fettgewebe in Transportwirten; hier findet keine weitere Entwicklung statt („Ruheform“).
  • Befallenes Gewebe kann als Infektionsquelle für Hunde dienen, wodurch sich der Entwicklungszyklus schließt.
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12
Q

Alaria alata - Wo?

A
  • Lunge,
  • Adipöses Gewebe
  • Alariosis Infektion beim Menschen (Zoonose)
    • Atembeschwerden, Neuroretinitis, Anaphylaktischer Schock, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
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13
Q

Anisakis simplex - Allgemein

A

= Heringswurm, Anisakiasis/Anisakose

  • Sehr selten in Deutschland 100-300 Fälle/Jahr → vgl. Japan: über 1.000 Fälle/Jahr
  • Eindringen der Larven in Schleimhäute der Magen-Darm-Wand → Abdominale Schmerzen, Erbrechen, Durchfall, Entzündung des Gewebes, akute allergische
    Reaktionen
  • Inkubationszeit: 12-24 h, Selbstlimitierend
  • Bedeutendes Allergen (trotz Abtötung im LM und therm. Behandlung)
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14
Q

Anisakis simplex - Vorkommen

A
  • Darmparasit bei Seewasserfisch incl. Aquakulturen sowie fischfressenden Meeressäugern (Delphin, Robbe)
  • 70% Heringe sind betroffen (Wittling, Kabeljau, Seehecht, Wildlachs…)
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15
Q

Anisakis simplex - Übertragungswege

A
  • Konsum von rohem Fisch (Sushi) oder Krebstieren
  • Konsum unzureichend erhitzter, marinierter oder geräucherter Fisch
  • Mensch ist Fehlwirt dh. verbleib der Entwicklung im Larvenstadium
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16
Q

Anisakis simplex - Lebensmittel

A
  • Histologische Untersuchung nach VO (EG) 853/2004
  • Abtötung ab 60°C (Kerntemperatur)
  • Abtötung unter -20°C für 24 h (VO (EG) 853/2004)
  • Abtötung in Salzlake
    • 20% NaCl im Fischgewebswasser (FGW) für 21d
    • 15% NaCl, 28d
    • 12% NaCl, 35d
  • Abtötung durch Marinieren
    • min. 35d
    • höchstens pH 4,2 im FGW
    • min. 4,2% CH3COOH im FGW
    • min. 6% NaCl im FGW
  • Keine krankheits- oder erregerspezifische Meldepflicht nach dem IfSG
17
Q

Echinococcus multilocularis

A

= Fuchsbandwurm

Lebensmittel

  • Kontaminierte Waldfrüchte
  • Obst und Gemüse gründlich waschen

Meldepflicht

  • Echinokokkose ist in Deutschland nach IfSG § 7 Abs. 3 nicht namentlich meldepflichtig
  • Jährlich ca. 20 Fälle in Deutschland

Reservoir

  • Fuchs und andere Fleischfresser → Entwicklung im Darm, Eier über Kot ausgeschieden
  • Zwischenwirt sind Kleinsäuger (Feld- und Rötelmaus) → Larvenstadium in Organen

Zystenbildung durch Larven

  • 70% Leber
  • 20% Lunge

Diagnose

  • Antikörpertest
  • Ultraschall

Therapie

  • Operativ
  • Albendazol
18
Q

Echinococcus multilocularis - Entwicklungszyklus

A
  1. Endwirt (Fuchs, Hund, Katze):
    • Adulte Fuchsbandwürmer leben im Dünndarm.
    • Im letzten Fortpflanzungsglied (Proglottis) reifen Eier heran.
    • Abgestoßene Proglottiden mit Eiern werden mit dem Kot ausgeschieden (bis zu 200 Eier pro Tag).
    • Die Eier bleiben monatelang infektiös im Boden.
  2. Zwischenwirt (Nagetier):
    • Aufnahme der Eier durch den Zwischenwirt (Nagetier).
    • Die Eikapsel löst sich auf, freisetzen der Onkosphären (Hexacanthenlarven).
    • Larven bohren sich durch Darmschleimhaut, gelangen in den Blutkreislauf, transportieren zur Leber und ggf. zu anderen Organen.
  3. Metazestoden-Stadium im Zwischenwirt:
    • Onkosphären setzen sich in Lebergewebe fest, entwickeln sich zu Metazestoden oder Finnen.
    • Bildung von Gallertblasen im Lebergewebe.
    • Aus der Wand der Metazestoden knospen weitere Finnen ab, infiltrieren das Wirtsgewebe und können in andere Organe gelangen.
    • Protoscolices mit eingestülpten Kopfanlagen bilden sich als drittes Larvenstadium.
  4. Zwischenwirt wird geschwächt:
    • Infektion schwächt den Zwischenwirt, der leichtere Beute für potentielle Endwirte wird.
    • Metazestoden bleiben auch über den Tod des Zwischenwirts infektiös.
  5. Endwirt (Fuchs, Hund, Katze):
    • Endwirt nimmt infizierte Beute auf.
    • Protoscolices werden durch Verdauung im Dünndarm freigesetzt und setzen sich fest.
    • Im Dünndarm wachsen sie zu adulten Würmern heran, und der Vermehrungszyklus beginnt von Neuem.

Beim Menschen als Fehlwirt:

  • Metazestoden-Knospung verlangsamt.
  • Bildung von wenigen Protoscolices.
  • Metazestoden wachsen infiltrativ nach außen, nekrotisieren das Zentrum des Befallsherds.
19
Q

Sarkosporidiose

A