Praxis vegetarischer und veganer Ernährung Flashcards

1
Q

Wie sollten Empfehlungen in der Beratungspraxis gegeben werden?

A

auf Lebensmittelbasis

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2
Q

Für wen gilt die Gießener Lebensmittelpyramide?

A

für Vegetarier und Veganer

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3
Q

Was für zusätzliche Anmerkungen werden bei der Gießener Pyramide noch gemacht?

A

○ mind. 30 min pro Tag körperliche Aktivität
○ mind. 15 min Sonnenlicht pro Tag für Vitamin D
○ bei veganer Ernährung: statt Eier und Milchprodukte B12-angereicherte Produkte (Sojamilch, Säfte, etc.) und kalziumreiche pflanzliche Lebensmittel (dunkelgrünes Gemüse, Nüsse, Samen, etc.), kalziumreiche Mineralwässer, mit Kalzium angereicherte Produkte

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4
Q

Was sind die Grundsätze bei der qualitativen Lebensmittelauswahl?

A
  • überwiegend pflanzliche Lebensmittel verzehren, auch als unerhitzte Frischkost
  • Milch, Milchprodukte und Eier nur in mäßigen Mengen
  • möglichst gering verarbeitete Lebensmittel bevorzugen
  • regional und saisonal
  • ökologisch erzeugt
  • schonend und schmackhaft zubereiten
  • ausreichend trinken
  • Obst und/oder Nüsse als Snack
  • Alkohol in mäßiger Menge
  • wenig Zucker und Salz
  • möglichst wenig geräucherte und gegrillte Produkte essen
  • nicht zu viel und zu hastig essen/trinken
  • gründlich kauen
  • gemeinsam essen/trinken
  • Ablenkungen beim Essen ausschalten
  • kurze Ruhe und Entspannung nach dem Essen erlauben
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5
Q

praktische Empfehlungen für Vegetarier und Veganer: Eiweiß

A

• Vegetarier: mehr als bedarfsdeckend in der Regel
• Veganer:
○ ausreichende Versorgung
○ abwechslungsreiche Kombination von pflanzlichen Proteinlieferanten
○ auf ausreichende Zufuhr von Nahrungsenergie achten
gute Kombinationen: Vollkorngetreide mit Hülsenfrüchten

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6
Q

praktische Empfehlungen für Vegetarier und Veganer: Omega-3-Fettsäuren

A
  • Verhältnis Linolsäure-ALA: 5:1, dafür Linolsäure: 2,5% der Gesamtenergie (6,5g); Alpha-Linolensäure 0,5% (1,3g = 1 EL Rapsöl)
  • Öle, Nüsse, Samen mit reichlich ALA und wenig Linolsäure
  • Rapsöl, Walnussöl, Leinöl, Chiasamenöl, Hanföl
  • geschrotete Leinsamen, Walnüsse
  • Veganer: Supplementierung mit EPA- und DHA-haltigen Mikroalgenölen empfohlen
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7
Q

praktische Empfehlungen für Vegetarier und Veganer: Vitamin D

A

• potenziell kritisches Vitamin für Vegetarier und Veganer
• Empfehlungen:
○ körperliche Bewegung und Aktivität im Freien das ganze Jahr über
○ regelmäßige und ausreichend lange Sonnenlichtbestrahlung
• November bis Februar: keine ausreichende Vitamin D-Bildung möglich
○ regelmäßiger Verzehr von Avocados, Champignons, Pfifferlingen, mit Vitamin D angereicherte Margarine
○ Supplemente werden empfohlen (im Winter 20-50µg/Tag)

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8
Q

praktische Empfehlungen für Vegetarier und Veganer: Vitamin B2

A
  • potenziell kritisches Vitamin
  • B2-reiche Lebensmittel: Samen, Nüsse, Hülsenfrüchte, Brokkoli, Grünkohl, Vollkorngetreide
  • Keimung von Getreide erhöht B2-Gehalt: Getreidesprossen: Weizen, Roggen, Dinkel, Nackthafer, Nacktgerste
  • regelmäßig überprüfen lassen
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9
Q

praktische Empfehlungen für Vegetarier und Veganer: B12

A
  • für Veganer kritisches Vitamin + Ovo-Vegetarier
  • 3 µg/Tag
  • Vegetariern sollten entsprechend angereicherte Lebensmittel empfohlen werden
  • Veganer sollten angereicherte Lebensmittel oder B12-Supplemente (Dosis 3-6 µg/Tag) zu sich nehmen; Tabletten, Tropfen, Spritzen, B12-Zahnpasta
  • Veganer sollten ihren Vitamin-B12-Status einmal jährlich überprüfen lassen (Messung von Holotranscobalamin und Methylmalonsäure; auch für Vegetarier sinnvoll
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10
Q

praktische Empfehlungen für Vegetarier und Veganer: Kalzium

A
  • bei Veganern und Ovo-Vegetariern potenziell kritischer Nährstoff
  • Broccoli, Grünkohl, Spinat, Mangold, Rucola, Mineralwasser mit mind. 150mg Kalzium/l, Haselnüsse, Paranüsse, Mandeln, Mohn, Chiasamen, Sesam, Leinsamen, mit Kalzium angereicherte Milchersatzprodukte, Fleischersatzprodukte aus Soja, Tofu, Tempeh
  • gegebenenfalls Kalziumsupplemente (250-500mg/Tag); Überdosierung mit Kalziumpräparaten kann zu Harnsteinen und Störung der Nierenfunktion führen
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11
Q

praktische Empfehlungen für Vegetarier und Veganer: Jod

A

• potenziell kritischer Mineralstoff
• Empfehlungen:
○ Vegetarier: jodiertes Speisesalz; bei Fertigprodukten auf “jodiertes Speisesalz” oder “Jodsalz” achten, Milch und Milchprodukte
○ Veganer: jodiertes und fluoridiertes Speisesalz, mit Meeresalgen versetztes Meersalz mit klar definiertem Jodgehalt oder gelegentlich Meeresalgen mit moderatem Jodgehalt (Nori) verzehren, Nori-Flocken/-Blätter; Jodtabletten (150-200µg/Tag) nach Rücksprache mit Arzt
• in Meeresalgen wie Arame, Dulse, Hijiki, Kombu, Mekabu, Nori und Wakame finden sich oft extrem hohe Jodgehalte; kann gesundheitliche Schäden haben
• maximal tolerable Aufnahmemenge: 500-600µg/Tag

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12
Q

praktische Empfehlungen für Vegetarier und Veganer: Eisen

A
  • potenziell kritischer Nährstoff
  • Empfehlung: reichlich eisenreiche Lebensmittel: Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Vollkorngetreide (Haferflocken, Hirse) und Pseudogetreide (Amaranth, Quinoa), Spinat, Grünkohl, Fenchel, Schwarzwurzel, Beerenobst
  • Vitamin C verbessert Eisenresorption
  • Polyphenole in Schwarztee und Kaffee vermindern Eisenresorption
  • Einweichen, Keimen und Fermentieren verbessert Eisenresorption
  • Säuern von Lebensmitteln lässt Milchsäure entstehen, welche Eisenresorption verbessert
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13
Q

praktische Empfehlungen für Vegetarier und Veganer: Zink

A

• kritischer Nährstoff
• Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen
• Veganer: sollten beachtlichen Phytinsäureabbau durch mehrstündiges Einweichen bzw. Keimen von Hülsenfrüchten und rohem Getreide in Wasser (6-38 Stunden) ausnutzen
Sauerteiggärung verbessert Zinkverfügbarkeit, Vollkornbrot auf Sauerteigbasis (aus Roggen) bevorzugen

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14
Q

praktische Empfehlungen für Vegetarier und Veganer: Selen

A
  • nur bei veganer Ernährung potenziell kritischer Nährstoff
  • Akkumulatoren (Nahrungspflanzen, die Fähigkeit haben, Selen stark anzureichern): Paranussbaum, Kohlgemüse: Brokkoli, Weißkohl, Zwiebelgemüse: Knoblauch, Zwiebeln
  • Pilze: Steinpilze Champignons, Spargel, Hülsenfrüchte: Linsen
  • Herkunft spielt große Rolle, Böden in USA deutlich Selenreicher; deshalb Getreideprodukte aus USA gute Selenquelle
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15
Q

Was muss man bei angereicherten Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln beachten?

A
  • zugesetzte Mengen variieren stark, deshalb immer Etikett lesen
  • Bioverfügbarkeit der zugesetzten Nährstoffe nicht immer klar
  • bei Bioprodukten sehr viel weniger Zusatzstoffe und Anreicherung verboten; als Alternative wenn man nur Bioprodukte verzehren möchte und sich dadurch angereicherte Produkte ausschließen: Einnahme von Nährstoffpräparaten
  • viele greifen aus Unsicherheit unnötigerweise zu Nahrungsergänzungsmitteln, je nach Nährstoff und Höhe der Zufuhr kann es zu gravierenden Nachteilen kommen; deshalb von unkontrollierter Einnahme abraten
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16
Q

Wodurch können Verträglichkeitsprobleme auftauchen? Wie kann man die Umstellung strukturieren?

A
  • plötzlich ballaststoffreiche Ernährung kann Verdauungssystem überfordern
  • Klient sollte Stück für Stück ausprobieren was er wie in welcher Zubereitungsform verträgt
  • Umstellung kann sich über Wochen und Monate strecken
  • zunächst Anteil an erhitztem und nicht erhitztem Gemüse und Obst erhöhen und dann tierische Fette gegen pflanzliche Fette und Öle austauschen
  • parallel auf Vollkornprodukte umstellen und Konsum an Süßigkeiten und isoliertem Zucker einschränken
  • auf ausreichend Bewegung achten, um Stoffwechsel anzukurbeln
17
Q

Wodurch können Blähungen hervorgerufen werden?

A
  • bei zu schneller Kostumstellung, zu schneller Steigerung der Mengen an bestimmten Lebensmitteln
  • oft bei Hülsenfrüchten, Gurkensalat, frittierten Speisen, Weißkohl, kohlensäurehaltige Getränke, Zwiebeln, Vollkornbrot
18
Q

Wie lassen sich Blähungen vermeiden?

A

• durch Hülsenfrüchte: Einweichen, Kochwasser nach Hälfte der Kochzeit erneuern, nachquellen lassen, pürieren,, Teelöffel Natron zu Kochwasser hinzugeben, Hülsenfrüchte nicht vor Schlafengehen essen
• durch VK-Produkte: zunächst mit Vollkorntoast und -knäckebrot beginnen; beim Backen Anteil an Vollkornmehl erhöhen; auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten
• durch Gemüse und Kartoffeln: besonders bei Artischocken, Schwarzwurzeln, Topinambur, Chicorée, Endivie, Radicchio, Spargel, Senföle; resistente Stärke in unvollständig gegarten, abgekühlten gegarten und abgekühlten und wieder erhitzten Kartoffeln
• durch Getränke: Kohlensäure in Sprudelwasser, Erfrischungsgetränken, Bier
• Tipps gegen Blähungen:
○ 5g Ballaststoffe pro Woche zusätzlich
○ schonende Zubereitungsmethoden
○ fettarme Kartoffelgerichte
○ Gewürze: Fenchel, Kümmel, Koriander, Pfefferminz- und Kamillentee
○ langsam essen und gründlich kauen
○ ausreichend Bewegung

19
Q

Was bedeuten Unverträglichkeiten bei einer Ernährungsumstellung?

A

es hilft kein langsames Herangehen, man darf dann etwas nur wenig oder gar nicht essen

benötigt eventuell eine spezielle Diät (Ernährungstherapeut)

bedürfen ärztlicher Diagnose