Proteinbiophysik Flashcards
(69 cards)
Was ist ein globaler Zustand?
- Ein globaler Zustand ist ein Makrozustand mit makroskopisch messbaren Eigenschaften (Absorption, Fluoreszenz, Trägheitsradius etc.)
- Ein globaler Zustand stellt in der Regel ein lokales (oder globales) Minimum in der Energielandschaft dar.
- Beispiele für globale Zustände: ein gefaltetes Protein, ein Faltungsintermediat, ein bestimmter Konfor-mationszustand
- Ein globaler Zustand entspricht einer Anzahl von möglichen Mikrozuständen
- Die Gibbssche freie Energie eines Makrozustands ist gegeben durch: G= - kT*ln(Q)
- Hier ist Q die Partitionsfunktion, die die Summe über alle Boltzmann-Gewichte aller zum Makrozustand gehörenden Mikrozustände ist:
Proteine für einen kalssichen Biochemiker
- Ist ein Katalysator an biochemischen Reaktionen beteiligt oder ein Molekül, das mit anderen Molekülen interagiert (Signalisierung)?
- Wer interagiert mit wem?
- Welche Reaktion wird katalysiert?
Protein für Enzymologen
E+S⌦ES–>E+P
- Thermodynamik und Kinetik der Reaktion?
- Regulatorische Rolle?
Protein für Strukturbiologen
- Ist die dreidimensionale Struktur durch Röntgenkristallographie oder NMR-Spektroskopie erhalten
- Dreidimensionale Struktur?
- Aktive Stelle des Enzyms?
- Chemische Natur (Struktur) des Übergangszustandes?
Protein für eine Physiker
- ist ein Polymer mit einer freien Energie, die von den Koordinaten der Atome abhängt (Energielandschaft), mit sehr intelligenter Selbstorganisation
- Prinzip hinter der Strukturbildung?
- Verbindung zwischen mechanischer Wirkung und Katalyse?
- Alle Eigenschaften sind in der Energielandschaft kodiert!
Kollektive Variablen - Energielandschaft
-Ein bestimmter globaler Zustand erlaubt typischerweise einen Bereich von r, nicht nur einen
-Die mühsamste Aufgabe ist es, die Anzahl der Koordinaten zu reduzieren, d.h. kollektive Variablen zu finden, die kollektive Bewegungen vieler Atome beschreiben
-Die Energielandschaft ist G in Abhängigkeit von den kollektiven Variablen
-Zwischen zwei globalen Zuständen muss es eine Barriere geben, sonst gibt es keine lokalen Minima
-Für die gesamte freie Gibbs-Energie identischer Systeme können wir Gtotal = -kTln(Qtotal) = M(-kTln(Q) = -kT ln(Q^M) schreiben
-Für die Partitionsfunktion des M-identischen Systems folgt somit:
Qtotal=Q^M
-Wir werden von diesen Beziehungen häufig Gebrauch machen
Was ist die Zustandssumme und welcher Zusammenhang besteht zur Freien Enthalpie G?
- Hier ist Q die Partitionsfunktion, die die Summe über alle Boltzmann-Gewichte aller zum Makrozustand gehörenden Mikrozustände ist:
Q=sum(i=1 bis nGs) exp(-Ei/kT) - nGS: Anzahl der Mirkozustände, die zum Makrozustand gehören
- Ei: Energie des bestimmente Mikrozustands
- jedes Atom hat eine Koordinate in x,y,z
–> insgesamt 3N Koordinaten (N: Anzahl der Atome)
–> können in einen Vektor gepackt werden r(x1,y1,z1, x2…)
Im Konfigurations- oder Konformationsraum wird daher die Summe zur Berechnung der Verteilungsfunktion zu einem Integral: Q = Int(GS) exp(-E(r)/kT dr
-Gibbsche freie Energie G ist also eine Funktion von 3N Koordinaten
Was ist eine Energielandschaft? Wie sieht die Energielandschaft eines Zwei-Zustands-Systems aus?
- Die Energielandschaft ist G in Abhängigkeit von den kollektiven Variablen
- Gleichgewicht zwischen zwei globalen Zuständen ist von grundlegender Bedeutung, da sich jeder Prozess X–>Y in so genannte Elementarprozesse A B aufteilen lässt
- Hier sind A und B globale Zustände, die lokale Minima in der Energielandschaft darstellen
Wie hängt die Verteilung der Populationen in einem Zwei-Zustands-System von der Energiedifferenz und wie von der Temperatur ab?
- GB - GA = RT(ln([A]/1M - ln([B]/1M -)
- [B]/[A] = exp((GB-GA)/RT) = exp(-RG/RT)
- RG = Stabdard Free Energie: richtuingsabhängig von der Reaktion
- wenn GA = GB –> Gleichgewicht –> Zustand mit höherer Energie, ist weniger besetzt (exp-Fubktion<1)
- je größer die Temp, desto kleiner Einfluss der Energiedifferenz
- bei stiegender Temp erhöht sich G der Zustände
Standardzustand
- Gibbs Free Energie für 1 Molar Konzentration
Was bedeutet, dass sich mehrere Zwei-Zustands-Systeme kooperativ verhalten?
- Anzahl n identischer Systeme
- gekoppelt
- wie ist Übergang von Interaktion dieser beeinflusst
- alle Systeme veränder sich zusammen, wenn kooperativ
- energiendifferenzen werden aufsummiert
- alle Moleküle sind entweder in Zustand A oder B
Was ist die van’t Hoff Enthalpie?
- Van#t Hoff Wert ist derjenige, der über Experiment und Messpunkte ermittelt
- Delta R H (Standard)VH
- Um die Kooperativität zu prüfen, kann die Übergangskurve angepasst und damit die van’t Hoff-Reaktionsenthalpie ermittelt werden
- Diese Reaktionsenthalpie wird mit der kalorimetrisch gemessenen Reaktionsenthalpie Delta R H (Standard)cal verglichen
- sind beide identisch –> Übergang ist kooperativ
- ist VH«_space;Cal –> nicht kooperativ
- Dazwischen wird partielle Kooperativität angenommen
- Wenn der Übergang eines einzelnen Systems zugänglich ist, kann die Kooperativität im Allgemeinen getestet werden, indem dieser Übergang mit dem des Gesamtsystems verglichen wird
Wie kann man Kooperativität testen?
- Wenn der Übergang eines einzelnen Systems zugänglich ist, kann die Kooperativität im Allgemeinen getestet werden, indem dieser Übergang mit dem des Gesamtsystems verglichen wird
- vant Hoff und Kalorimeter Ergebnis sind gleich –> Kooperativität
Wie kann man die Kinetik einer Gleichgewichtsreaktion in einem Zwei-Zustands-System messen?
- Experiment in Lösung –> Fractions ermitteln a = [A]/[A]+[B]
- [A] und [B] sind Variable einer DGL –> Lösungen sind Funktionen
- [G] = [A]+[B]
- XA = [A]/[G] –> experimentell besser zu ermitteln
- dXA/dt = b -(a+b)XA –> XA ist Funktion von t
- expontieller Zerfall exp(-kt)
- k=a+b (Exponentielle Zerfallskonstante)
- beim thermodiynamischen Gleichgewicht XA,eq: Annähgerung der exp-Funktion (t–> unendlich –> b/k)
- XB Wachstum und Annäherung nach oben
Was sind die Aussagen der Theorie des Übergangszustandes?
Um von A nach B (oder umgekehrt) zu gelangen, muss die Spitze der Energie zwischen A und B, die als Übergangszustand (TS) bezeichnet wird, überwunden werden
Die Wahrscheinlichkeit, die Barriere zu überwinden, ist gegeben durch die Wahrscheinlichkeit, die TS zu besetzen
Energiediffernezen zwischen Zustand und TS –> Aktivierungsenergie –> immer positiv
Reaktionsenergie –> kann pos oder neg sein (Differenz zwischen A und B, je nachdem in welche Richtung Rekation)
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Reaktionsgeschwindigkeit und Aktivierungsenergie?
- Die Energiedifferenzen zwischen dem TS und den Zuständen A und B werden als Aktivierungsenergien bezeichnet (Gfwd, bck) –> immer positiv
- Reaktionsgeschwindigkeit = Geschwindigkeit, um TS zu erreichen = Versuchsrate * Arrhenius Term (Exp-Funktion)
- [TS]/[A] = Arrheniusterm= exp(-Aktivierungsenergie/RT)
- alpha = kappa * Arrheniusterm
- alpha: Rate, mit der Übergangszutsand erreicht wird
- Kappa: Versuchsfrequenz
- Haufen von Protein (theoretisch genügen Temp /Energie) –> nicht alle Proteine schaffen Energiebarriere und manche reagieren zurück
- Arrheniusterm verringert Gesamtanzahl –> statistisch
Was sind lineare freie Energie Beziehungen? Welcher Zusammenhang besteht dabei zwischen Änderungen der freien Reaktions-Enthalpie und der Änderungen der Aktivierungsenergien?
- Kinetische lineare Freie-Energie-Beziehungen basieren auf der Annahme, dass für die Aktivierungsenergien eine lineare Abhängigkeit von den Variablen T,p,[R],oder U analog zu den linearen Abhängigkeiten der Reaktionsenthalpien besteht
- Delta G(T) = Delta H - T*Delta S
- H: Aktivierungsenthalpie
- S: Aktivierungsentropy
- Eine weitere Annahme ist, dass sich die Energielandschaft in linearer Abhängigkeit von q verändert
- die Veränderungen in Aktivierungs- und Reaktionsenergie sind prop zueinander mit der Konstante phi –> Phi ist der q-Wert des TS
- Reaktionsenergie = Phi * Aktivierungsenergie
- q: Reaktionskoordinate (Atompositionen)
- phi nahe 0 –> TS Struktur ähnlich A
- phi nahe 1 –> TS Struktur ähnlich B
Wie unterscheidet sich die Marcus-Theorie des Übergangszustands von der linearen freien Energie Beziehung?
- Energieminima, die den beiden Zustände entsprechen werden durch Parabeln beschrieben
- Der Übergangszustand in dieser Theorie ist der Schnittpunkt der Parabeln
- Eine Änderung der freien Reaktionsenergie verschiebt daher auch den Übergangszustand entlang q
- Das führt zu einer quadratischen Proportionalität der Aktivierungsenergie zur freien Reaktionsenergie:
- Marcus’ Theorie hat sich bei Ladungsübertragungsreaktionen (einem Elektron) als gültig erwiesen
- Reaktionen enthalten die Bewegung von vielleicht nur einem Atom
Bestimmung von Phi
Durch Messung der Gleichgewichtskonstante K und der Reaktionsgeschwindigkeit a bei Variation von Variablen wie T, p, [R] oder U kann der Wert von phi bestimmt werden
ln(a/aref) = ln(C)-Aktvierungsenergie/RT + phi * ln(K/K0)
- Plotten von ln(a/aref) über ln(k/ko) ergibt eine lineare Funktion mit der STeigung phi
Was besagt die Eyring-Theorie, und welche Konsequenz für die Temperaturabhängigkeit der Reaktionsrate hat sie?
-In der Theorie von Eyring ist die Bewegung in der Energielandschaft ballistisch, d.h. es gibt keine Reibung in der Landschaft.
-Die Teilchen werden quantenmechanisch behandelt (z.B. ein zu übertragendes Elektron)
-In dieser Theorie können die Teilchen die Aktivierungsbarriere überwinden, wenn die Strecke dq in der Zeit dt zurückgelegt wird
- dq = vdt ist größer oder gleicj der DeBroglie Wellenlänge
lambdadb=sqr(h^2/(2pimkT))
-Die Versuchsrate ist der Kehrwert der Versuchszeit dt: K = v/2*(lambdadb)
- der Faktor 2 im Nenner –> nur Hälfte der Versuche überwinden Barriere, weil die Wahrscheinlichkeiten, von der TS zu einer der beiden Seiten zu gehen, gleich sind
- Die Gechw. ist mit der Tempertur verbundne über:
1/2 mv^2 = Ekin = 1/2kT
-Der Wert, an dem wir interessiert sind, ist die durchschnittliche Geschwindigkeit oder der quadratische Mittelwert der Geschwindigkeit
- Vrms = sqr(KT/m)
–> Versuchsfrequenz: K = (sqrt(pi/2)kT)/h
-Interessanterweise hebt sich die Masse des Teilchens auf!
-Der Frequenzterm in der Theorie von Eyring ist proportional zur Temperatur: je höher die Temperatur, desto schneller bewegen sich die Teilchen
Aufgrund der exponentiellen Temperaturabhängigkeit des Arrhenius-Terms ist dieser lineare Anstieg experimentell schwer zu erkennen
-Thermische Bewegung in der Theorie von Eyring ist nur eine treibende Kraft für die Bewegung, nicht etwas, das zu Reibung führt
-Eyrings Theorie gilt also für Reaktionen, bei denen sich nur ein Teilchen (oder wenige Teilchen) bewegt, wie beim Ladungstransfer oder bei der Isomerisierung in einem kleinen Molekül
Was besagt die Kramer-Theorie, und welche Konsequenz für die Temperaturabhängigkeit der Reaktionsrate hat sie?
-In Kramers’ Theorie müssen sich viele Atome bewegen, um sich entlang der Reaktionskoordinate q zu bewegen, was zu Reibung führt
-Die Bewegung in der Energielandschaft ist diffusiv (im Gegensatz zu ballistisch)
-Für die Reaktionsgeschwindigkeit in Kramers Theorie kann man ableiten:
a = (Dsqrt(phiAphi#))/pi*kT * exp(-delta#Gkin/RT)
-Dabei wird sowohl für die Energieminima als auch für das Barrieremaximum (TS) eine Parabelfunktion angenommen, wobei phi A die Krümmung der Parabel im Minimum (Zustand) A und phi# die Krümmung im Maximum der Barriere
-Aufgrund der Proportionalität des Diffusionskoeffizienten zur Temperatur (D ist abhängig von T): D prop T, ist der Frequenzterm in der Theorie von Kramer temperaturunabhängig –> Temperatur ist gleichzeitig treibende und bremsende Kraft
-Physikalisch lässt sich dies dadurch erklären, dass die thermische Bewegung die Bewegung in der Energielandschaft antreibt und verzögert (über Reibung)
- Kramer Theorie beschreibt Bewegung, die die lineare frei bezihung enthält
Was ist das Äquipartitions-Theorem? Nennen Sie Beispiele!
- die Energie ist partiell gleichmäßig aufgeteilt auf alle Freiheitsgrtade
- Die Äquipartition besagt, dass alle Energien, die in der Form geschrieben werden können : E = aq^2, die gleich Durchschnittsenergie haben
= = aq^2= 1/2*kT - die Varuanz der verallgemeinerten Koordinate q ist:
= kT/2a - Bsp. Ekin = 1/2mv^2; Epot = 1/2 Dx^2
= kT/m; = kT/D
-Mit Hilfe der EPT können wir die durchschnittliche Energie eines Proteins aus N Atomen abschätzen: es gibt 3 Bewegungskoordinaten und jeweils drei Koordinaten mit potentieller Energie: = 3NkT
und für die molare Energie: = 3NRT - Beispiel: Energiefluktuationen: 300 kJ/mol –> grob Energie für thermische Entfaltung –> trotzdem stabil, weil Fluktuationen statistisch in alle Richtungen gehen, zur Entfaltung müsste man entlang q (in Entfaltungsrichtung) die Energie aufbringen
Was besagt das Fluktuations-Dissipations-Theorem?
Das FD-Theorem besagt, dass Fluktuationen eines Systems im Gleichgewicht der Relaxation (Dissipation von Energie) des Systems nach Störung des Gleichgewichts entsprechen
-Einsteinsche Relation z.B.: D = µkT, mit µ = 1/(6pietar)
- eta: Viskosität des Mediums
-r: ist der Radius des Partikels, der die Reibung in einer Flüssigkeit verbindet
- Fr = 6pietar
- mit der Diffusionskonstante D stellt das FD-Theorem
Es verbindet auch Einzelmolekül- mit Ensemblekinetik: die Rück- und Kraftreaktionen eines Einzelmoleküls im Gleichgewicht entsprechen der Ensemblekinetik nach Störung des Gleichgewichts
- GG: zufällige Fluktuationen in der Gschw. (Brownsche Molekülbewegung)
- kein GG: Geschw. nimmt aufgrund von Reibung (Dissipation durch Reibung) ab –> exponentieller Abfall –> gleiche Zeitskala wie Brownsche –> dann wieder Brown
Was ist ein random coil?
- Das konzeptionell einfachste Modell eines Polymers ist die Gaußsche Kette oder Freelyjointed Chain (FJC): N Monomere mit einem Volumen von Null und einer Länge von zufälligen relativen Orientierungen
- Eine wichtige Größe, die die Geometrie einer FJC beschreibt, ist der Abstand von Ende zu Ende (einschließlich Segmentende zu Ende):
- Schleifenbildung impliziert eine räumliche Annäherung der Monomere, die das Segment flankieren, an die Schleife
- Verlängerung einer Polymerkette ist im Wesentlichen eine Vergrößerung des Ende-zu-Ende-Abstands
- die Richtungen sind isotrop verteilt, soass der durchschnittliche end-to-end Vektor = 0 ist.