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Proteinbiophysik Flashcards

(69 cards)

1
Q

Was ist ein globaler Zustand?

A
  • Ein globaler Zustand ist ein Makrozustand mit makroskopisch messbaren Eigenschaften (Absorption, Fluoreszenz, Trägheitsradius etc.)
  • Ein globaler Zustand stellt in der Regel ein lokales (oder globales) Minimum in der Energielandschaft dar.
  • Beispiele für globale Zustände: ein gefaltetes Protein, ein Faltungsintermediat, ein bestimmter Konfor-mationszustand
  • Ein globaler Zustand entspricht einer Anzahl von möglichen Mikrozuständen
  • Die Gibbssche freie Energie eines Makrozustands ist gegeben durch: G= - kT*ln(Q)
  • Hier ist Q die Partitionsfunktion, die die Summe über alle Boltzmann-Gewichte aller zum Makrozustand gehörenden Mikrozustände ist:
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2
Q

Proteine für einen kalssichen Biochemiker

A
  • Ist ein Katalysator an biochemischen Reaktionen beteiligt oder ein Molekül, das mit anderen Molekülen interagiert (Signalisierung)?
  • Wer interagiert mit wem?
  • Welche Reaktion wird katalysiert?
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3
Q

Protein für Enzymologen

A

E+S⌦ES–>E+P

  • Thermodynamik und Kinetik der Reaktion?
  • Regulatorische Rolle?
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4
Q

Protein für Strukturbiologen

A
  • Ist die dreidimensionale Struktur durch Röntgenkristallographie oder NMR-Spektroskopie erhalten
  • Dreidimensionale Struktur?
  • Aktive Stelle des Enzyms?
  • Chemische Natur (Struktur) des Übergangszustandes?
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5
Q

Protein für eine Physiker

A
  • ist ein Polymer mit einer freien Energie, die von den Koordinaten der Atome abhängt (Energielandschaft), mit sehr intelligenter Selbstorganisation
  • Prinzip hinter der Strukturbildung?
  • Verbindung zwischen mechanischer Wirkung und Katalyse?
  • Alle Eigenschaften sind in der Energielandschaft kodiert!
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6
Q

Kollektive Variablen - Energielandschaft

A

-Ein bestimmter globaler Zustand erlaubt typischerweise einen Bereich von r, nicht nur einen
-Die mühsamste Aufgabe ist es, die Anzahl der Koordinaten zu reduzieren, d.h. kollektive Variablen zu finden, die kollektive Bewegungen vieler Atome beschreiben
-Die Energielandschaft ist G in Abhängigkeit von den kollektiven Variablen
-Zwischen zwei globalen Zuständen muss es eine Barriere geben, sonst gibt es keine lokalen Minima
-Für die gesamte freie Gibbs-Energie identischer Systeme können wir Gtotal = -kTln(Qtotal) = M(-kTln(Q) = -kT ln(Q^M) schreiben
-Für die Partitionsfunktion des M-identischen Systems folgt somit:
Qtotal=Q^M
-Wir werden von diesen Beziehungen häufig Gebrauch machen

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7
Q

Was ist die Zustandssumme und welcher Zusammenhang besteht zur Freien Enthalpie G?

A
  • Hier ist Q die Partitionsfunktion, die die Summe über alle Boltzmann-Gewichte aller zum Makrozustand gehörenden Mikrozustände ist:
    Q=sum(i=1 bis nGs) exp(-Ei/kT)
  • nGS: Anzahl der Mirkozustände, die zum Makrozustand gehören
  • Ei: Energie des bestimmente Mikrozustands
  • jedes Atom hat eine Koordinate in x,y,z
    –> insgesamt 3N Koordinaten (N: Anzahl der Atome)
    –> können in einen Vektor gepackt werden r(x1,y1,z1, x2…)
    Im Konfigurations- oder Konformationsraum wird daher die Summe zur Berechnung der Verteilungsfunktion zu einem Integral: Q = Int(GS) exp(-E(r)/kT dr
    -Gibbsche freie Energie G ist also eine Funktion von 3N Koordinaten
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8
Q

Was ist eine Energielandschaft? Wie sieht die Energielandschaft eines Zwei-Zustands-Systems aus?

A
  • Die Energielandschaft ist G in Abhängigkeit von den kollektiven Variablen
  • Gleichgewicht zwischen zwei globalen Zuständen ist von grundlegender Bedeutung, da sich jeder Prozess X–>Y in so genannte Elementarprozesse A B aufteilen lässt
  • Hier sind A und B globale Zustände, die lokale Minima in der Energielandschaft darstellen
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9
Q

Wie hängt die Verteilung der Populationen in einem Zwei-Zustands-System von der Energiedifferenz und wie von der Temperatur ab?

A
  • GB - GA = RT(ln([A]/1M - ln([B]/1M -)
  • [B]/[A] = exp((GB-GA)/RT) = exp(-RG/RT)
  • RG = Stabdard Free Energie: richtuingsabhängig von der Reaktion
  • wenn GA = GB –> Gleichgewicht –> Zustand mit höherer Energie, ist weniger besetzt (exp-Fubktion<1)
  • je größer die Temp, desto kleiner Einfluss der Energiedifferenz
  • bei stiegender Temp erhöht sich G der Zustände
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10
Q

Standardzustand

A
  • Gibbs Free Energie für 1 Molar Konzentration
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11
Q

Was bedeutet, dass sich mehrere Zwei-Zustands-Systeme kooperativ verhalten?

A
  • Anzahl n identischer Systeme
  • gekoppelt
  • wie ist Übergang von Interaktion dieser beeinflusst
  • alle Systeme veränder sich zusammen, wenn kooperativ
  • energiendifferenzen werden aufsummiert
  • alle Moleküle sind entweder in Zustand A oder B
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12
Q

Was ist die van’t Hoff Enthalpie?

A
  • Van#t Hoff Wert ist derjenige, der über Experiment und Messpunkte ermittelt
  • Delta R H (Standard)VH
  • Um die Kooperativität zu prüfen, kann die Übergangskurve angepasst und damit die van’t Hoff-Reaktionsenthalpie ermittelt werden
  • Diese Reaktionsenthalpie wird mit der kalorimetrisch gemessenen Reaktionsenthalpie Delta R H (Standard)cal verglichen
  • sind beide identisch –> Übergang ist kooperativ
  • ist VH&laquo_space;Cal –> nicht kooperativ
  • Dazwischen wird partielle Kooperativität angenommen
  • Wenn der Übergang eines einzelnen Systems zugänglich ist, kann die Kooperativität im Allgemeinen getestet werden, indem dieser Übergang mit dem des Gesamtsystems verglichen wird
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13
Q

Wie kann man Kooperativität testen?

A
  • Wenn der Übergang eines einzelnen Systems zugänglich ist, kann die Kooperativität im Allgemeinen getestet werden, indem dieser Übergang mit dem des Gesamtsystems verglichen wird
  • vant Hoff und Kalorimeter Ergebnis sind gleich –> Kooperativität
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14
Q

Wie kann man die Kinetik einer Gleichgewichtsreaktion in einem Zwei-Zustands-System messen?

A
  • Experiment in Lösung –> Fractions ermitteln a = [A]/[A]+[B]
  • [A] und [B] sind Variable einer DGL –> Lösungen sind Funktionen
  • [G] = [A]+[B]
  • XA = [A]/[G] –> experimentell besser zu ermitteln
  • dXA/dt = b -(a+b)XA –> XA ist Funktion von t
  • expontieller Zerfall exp(-kt)
  • k=a+b (Exponentielle Zerfallskonstante)
  • beim thermodiynamischen Gleichgewicht XA,eq: Annähgerung der exp-Funktion (t–> unendlich –> b/k)
  • XB Wachstum und Annäherung nach oben
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15
Q

Was sind die Aussagen der Theorie des Übergangszustandes?

A

Um von A nach B (oder umgekehrt) zu gelangen, muss die Spitze der Energie zwischen A und B, die als Übergangszustand (TS) bezeichnet wird, überwunden werden
Die Wahrscheinlichkeit, die Barriere zu überwinden, ist gegeben durch die Wahrscheinlichkeit, die TS zu besetzen
Energiediffernezen zwischen Zustand und TS –> Aktivierungsenergie –> immer positiv
Reaktionsenergie –> kann pos oder neg sein (Differenz zwischen A und B, je nachdem in welche Richtung Rekation)

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16
Q

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Reaktionsgeschwindigkeit und Aktivierungsenergie?

A
  • Die Energiedifferenzen zwischen dem TS und den Zuständen A und B werden als Aktivierungsenergien bezeichnet (Gfwd, bck) –> immer positiv
  • Reaktionsgeschwindigkeit = Geschwindigkeit, um TS zu erreichen = Versuchsrate * Arrhenius Term (Exp-Funktion)
  • [TS]/[A] = Arrheniusterm= exp(-Aktivierungsenergie/RT)
  • alpha = kappa * Arrheniusterm
  • alpha: Rate, mit der Übergangszutsand erreicht wird
  • Kappa: Versuchsfrequenz
  • Haufen von Protein (theoretisch genügen Temp /Energie) –> nicht alle Proteine schaffen Energiebarriere und manche reagieren zurück
  • Arrheniusterm verringert Gesamtanzahl –> statistisch
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17
Q

Was sind lineare freie Energie Beziehungen? Welcher Zusammenhang besteht dabei zwischen Änderungen der freien Reaktions-Enthalpie und der Änderungen der Aktivierungsenergien?

A
  • Kinetische lineare Freie-Energie-Beziehungen basieren auf der Annahme, dass für die Aktivierungsenergien eine lineare Abhängigkeit von den Variablen T,p,[R],oder U analog zu den linearen Abhängigkeiten der Reaktionsenthalpien besteht
  • Delta G(T) = Delta H - T*Delta S
  • H: Aktivierungsenthalpie
  • S: Aktivierungsentropy
  • Eine weitere Annahme ist, dass sich die Energielandschaft in linearer Abhängigkeit von q verändert
  • die Veränderungen in Aktivierungs- und Reaktionsenergie sind prop zueinander mit der Konstante phi –> Phi ist der q-Wert des TS
  • Reaktionsenergie = Phi * Aktivierungsenergie
  • q: Reaktionskoordinate (Atompositionen)
  • phi nahe 0 –> TS Struktur ähnlich A
  • phi nahe 1 –> TS Struktur ähnlich B
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18
Q

Wie unterscheidet sich die Marcus-Theorie des Übergangszustands von der linearen freien Energie Beziehung?

A
  • Energieminima, die den beiden Zustände entsprechen werden durch Parabeln beschrieben
  • Der Übergangszustand in dieser Theorie ist der Schnittpunkt der Parabeln
  • Eine Änderung der freien Reaktionsenergie verschiebt daher auch den Übergangszustand entlang q
  • Das führt zu einer quadratischen Proportionalität der Aktivierungsenergie zur freien Reaktionsenergie:
  • Marcus’ Theorie hat sich bei Ladungsübertragungsreaktionen (einem Elektron) als gültig erwiesen
  • Reaktionen enthalten die Bewegung von vielleicht nur einem Atom
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19
Q

Bestimmung von Phi

A

Durch Messung der Gleichgewichtskonstante K und der Reaktionsgeschwindigkeit a bei Variation von Variablen wie T, p, [R] oder U kann der Wert von phi bestimmt werden
ln(a/aref) = ln(C)-Aktvierungsenergie/RT + phi * ln(K/K0)
- Plotten von ln(a/aref) über ln(k/ko) ergibt eine lineare Funktion mit der STeigung phi

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20
Q

Was besagt die Eyring-Theorie, und welche Konsequenz für die Temperaturabhängigkeit der Reaktionsrate hat sie?

A

-In der Theorie von Eyring ist die Bewegung in der Energielandschaft ballistisch, d.h. es gibt keine Reibung in der Landschaft.
-Die Teilchen werden quantenmechanisch behandelt (z.B. ein zu übertragendes Elektron)
-In dieser Theorie können die Teilchen die Aktivierungsbarriere überwinden, wenn die Strecke dq in der Zeit dt zurückgelegt wird
- dq = vdt ist größer oder gleicj der DeBroglie Wellenlänge
lambdadb=sqr(h^2/(2pi
mkT))
-Die Versuchsrate ist der Kehrwert der Versuchszeit dt: K = v/2*(lambdadb)
- der Faktor 2 im Nenner –> nur Hälfte der Versuche überwinden Barriere, weil die Wahrscheinlichkeiten, von der TS zu einer der beiden Seiten zu gehen, gleich sind
- Die Gechw. ist mit der Tempertur verbundne über:
1/2 mv^2 = Ekin = 1/2kT
-Der Wert, an dem wir interessiert sind, ist die durchschnittliche Geschwindigkeit oder der quadratische Mittelwert der Geschwindigkeit
- Vrms = sqr(KT/m)
–> Versuchsfrequenz: K = (sqrt(pi/2)
kT)/h
-Interessanterweise hebt sich die Masse des Teilchens auf!
-Der Frequenzterm in der Theorie von Eyring ist proportional zur Temperatur: je höher die Temperatur, desto schneller bewegen sich die Teilchen
Aufgrund der exponentiellen Temperaturabhängigkeit des Arrhenius-Terms ist dieser lineare Anstieg experimentell schwer zu erkennen
-Thermische Bewegung in der Theorie von Eyring ist nur eine treibende Kraft für die Bewegung, nicht etwas, das zu Reibung führt
-Eyrings Theorie gilt also für Reaktionen, bei denen sich nur ein Teilchen (oder wenige Teilchen) bewegt, wie beim Ladungstransfer oder bei der Isomerisierung in einem kleinen Molekül

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21
Q

Was besagt die Kramer-Theorie, und welche Konsequenz für die Temperaturabhängigkeit der Reaktionsrate hat sie?

A

-In Kramers’ Theorie müssen sich viele Atome bewegen, um sich entlang der Reaktionskoordinate q zu bewegen, was zu Reibung führt
-Die Bewegung in der Energielandschaft ist diffusiv (im Gegensatz zu ballistisch)
-Für die Reaktionsgeschwindigkeit in Kramers Theorie kann man ableiten:
a = (Dsqrt(phiAphi#))/pi*kT * exp(-delta#Gkin/RT)
-Dabei wird sowohl für die Energieminima als auch für das Barrieremaximum (TS) eine Parabelfunktion angenommen, wobei phi A die Krümmung der Parabel im Minimum (Zustand) A und phi# die Krümmung im Maximum der Barriere
-Aufgrund der Proportionalität des Diffusionskoeffizienten zur Temperatur (D ist abhängig von T): D prop T, ist der Frequenzterm in der Theorie von Kramer temperaturunabhängig –> Temperatur ist gleichzeitig treibende und bremsende Kraft
-Physikalisch lässt sich dies dadurch erklären, dass die thermische Bewegung die Bewegung in der Energielandschaft antreibt und verzögert (über Reibung)
- Kramer Theorie beschreibt Bewegung, die die lineare frei bezihung enthält

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22
Q

Was ist das Äquipartitions-Theorem? Nennen Sie Beispiele!

A
  • die Energie ist partiell gleichmäßig aufgeteilt auf alle Freiheitsgrtade
  • Die Äquipartition besagt, dass alle Energien, die in der Form geschrieben werden können : E = aq^2, die gleich Durchschnittsenergie haben
    = = aq^2= 1/2*kT
  • die Varuanz der verallgemeinerten Koordinate q ist:
    = kT/2a
  • Bsp. Ekin = 1/2mv^2; Epot = 1/2 Dx^2
    = kT/m; = kT/D
    -Mit Hilfe der EPT können wir die durchschnittliche Energie eines Proteins aus N Atomen abschätzen: es gibt 3 Bewegungskoordinaten und jeweils drei Koordinaten mit potentieller Energie: = 3NkT
    und für die molare Energie: = 3NRT
  • Beispiel: Energiefluktuationen: 300 kJ/mol –> grob Energie für thermische Entfaltung –> trotzdem stabil, weil Fluktuationen statistisch in alle Richtungen gehen, zur Entfaltung müsste man entlang q (in Entfaltungsrichtung) die Energie aufbringen
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23
Q

Was besagt das Fluktuations-Dissipations-Theorem?

A

Das FD-Theorem besagt, dass Fluktuationen eines Systems im Gleichgewicht der Relaxation (Dissipation von Energie) des Systems nach Störung des Gleichgewichts entsprechen
-Einsteinsche Relation z.B.: D = µkT, mit µ = 1/(6pietar)
- eta: Viskosität des Mediums
-r: ist der Radius des Partikels, der die Reibung in einer Flüssigkeit verbindet
- Fr = 6pietar
- mit der Diffusionskonstante D stellt das FD-Theorem
Es verbindet auch Einzelmolekül- mit Ensemblekinetik: die Rück- und Kraftreaktionen eines Einzelmoleküls im Gleichgewicht entsprechen der Ensemblekinetik nach Störung des Gleichgewichts
- GG: zufällige Fluktuationen in der Gschw. (Brownsche Molekülbewegung)
- kein GG: Geschw. nimmt aufgrund von Reibung (Dissipation durch Reibung) ab –> exponentieller Abfall –> gleiche Zeitskala wie Brownsche –> dann wieder Brown

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24
Q

Was ist ein random coil?

A
  • Das konzeptionell einfachste Modell eines Polymers ist die Gaußsche Kette oder Freelyjointed Chain (FJC): N Monomere mit einem Volumen von Null und einer Länge von zufälligen relativen Orientierungen
  • Eine wichtige Größe, die die Geometrie einer FJC beschreibt, ist der Abstand von Ende zu Ende (einschließlich Segmentende zu Ende):
  • Schleifenbildung impliziert eine räumliche Annäherung der Monomere, die das Segment flankieren, an die Schleife
  • Verlängerung einer Polymerkette ist im Wesentlichen eine Vergrößerung des Ende-zu-Ende-Abstands
  • die Richtungen sind isotrop verteilt, soass der durchschnittliche end-to-end Vektor = 0 ist.
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25
Welche Abhängigkeit besteht zwischen dem mittleren End-zu-End Abstand und der Zahl der Segmente sowie der Segmentlänge beim random coil?
- Um den Absolutwert der mittleren End-to-End-Distanz zu bestimmen, behandeln wir: = < Sum(i=1 -N)ri * sum(j=1) rj> = -Diese Doppelsumme kann umorganisiert werden: in Terme mit i=j (einfache Summierung) und solche mit i ungleich j: (Beides dann noch addieren) - die Summanden der ersten Summe ergeben: r*r=betrag(r)^2 = l^2 -Die Skalarprodukte in der zweiten Doppelsumme können positiv oder negativ sein. Aufgrund der zufälligen Orientierungen gibt es immer Paare von Skalarprodukten, die sich aufheben, so dass die zweite Doppelsumme gleich Null ist --> Betrag(R^2) = N*l^2 - die Wurzel ist die root mean square Distanz : Rrms = Wurzel() -Im Modell der wurmförmigen Kette (WLC) sind benachbarte Monomere in ihren relativen Orientierungen eingeschränkt, so dass die Orientierung auf einer Längenskala, der sogenannten Persistenzlänge, korreliert bleibt. -Wenn die Kette jedoch lang genug ist, verhält sie sich wie eine FJC mit einer effektiven Monomerlänge leff.
26
Was ist ein Theta-Lösungsmittel?
Ein Lösungsmittel wird als Theta-Lösungsmittel (oder auch θ-Lösungsmittel) bezeichnet, wenn sich ein in ihm gelöstes Polymer wie eine ideale Kette verhält. Es gilt: Rrms = sqrt(N)*l sqrt(N) = n^(1/2) wenn mehr abstoßende Kräfte: Exponent größer 0.5 wenn mehr anziehende Kräfte: Exponent kleiner 0.5 Polymere in Theta-Lösungsmitteln zeigen, ebenso wie Polymere in der Schmelze, ein d-dimensionales Random-Walk-Verhalten, wobei d die Dimensionalität des betrachteten Polymers ist.
27
Welche Verteilung beschreibt den End-Zu-End-Abstand eines Random Coils korrekt, und welche kann als Näherung verwendet werden?Was folgt daraus für das Potential als Funktion des End-zu-End Abstandes?
Bisher haben wir nur den Durchschnitt der Ende-zu-Ende-Distanz RRMS behandelt. - Es gibt jedoch eine Reihe von Problemen, bei denen es wichtig ist, die Wahrscheinlichkeit für einen bestimmten Ende-zu-Ende-Abstand zu kennen - Der Einfachheit halber behandeln wir nur eine Kette mit Monomeren, die entweder nach rechts oder nach links zeigen - Der End-zu-End-Abstand ist einfach die Differenz zwischen rechts- und linksgerichteten Monomeren, multipliziert mit der Monomerlänge - Wahrscheinlichkeit für einen bestimmten Abstand ist also gegeben durch die Wahrscheinlichkeit, dass von N Monomeren k Monomere nach rechts zeigen - Dies entspricht der Anzahl der Erfolge (z. B. richtige Monomere) in einer Stichprobe der Größe k, die mit Ersatz aus einer Grundgesamtheit der Größe N gezogen wird, was zur Binomialverteilung führt - Die Wahrscheinlichkeit für den Erfolg ist in diesem Fall 1/2 - Die höchste Wahrscheinlichkeit in diesem Fall ist für gleiche Anzahlen von rechten und linken Monomeren, was einem Ende-zu-Ende-Abstand von Null entspricht - Für große N und k kann die Binomialverteilung durch die Normalverteilung (oder Gauß-Verteilung) angenähert werden - Abweichungen eher am Rand der Binomilaverteilung - Dies führt zur Wahrscheinlichkeitsdichte eines Ende-zu-Ende-Abstandes R einer Kette, die aus N Monomeren der Länge l besteht: - PN(R) = 1/(sqrt(1/(2pi*N*l^2)))*exp(-2R^2/(Nl^2) dR - Das dR zeigt an, dass PN eine Wahrscheinlichkeitsdichte ist: das Integral über PN muss die Eins ergeben, der Faktor 1/(sqrt(1/(2pi*N*l^2)) - der Teil vor der emp-Funktion ist für Normalisierung - Gibss Free Energie kann als Funktion des End-zu-End ABstands angegeben werden --> bei R = 0 --> Prabel passt perfekt, bei größeren Abständen --> Abweichungen von Gauß zu Binomial
28
Was sind die wesentlichen Annahmen und Aussagen der Helix-Coil-Theorie der Proteinfaltung?
- Erklärung für Kooperativität (beeinflussung von helix und coil) - helix: native, coil: ungefaltet -In dieser Theorie kann jede Aminosäure drei Energiezustände annehmen: -AA als Spirale -AA als Helix -AA als Helix mit dem benachbarten AA als Coil -Es gibt drei Boltzmann-Gewichte, die diesen Energien entsprechen: -Spirale: Gewicht 1 (gemäß G= -kTln(Q) entsprechend dem Energie-Nullpunkt) -Helix: Gewicht s -Helix mit benachbarter Spule: sigma*s - Partitionsfunktion Q = sum(i,j) wi,j*s^1i*sigma^j mit i der Anzahl der helikalen Reste und j der Anzahl der helikalen Abschnitte (jeder helikale Abschnitt hat einen Helix-Spiral-Übergang an seinem Ende) und wij der Anzahl der möglichen Kombinationen von i bzw. j -Der Helixanteil als Funktion der Helixdehnungsparameter für verschiedene Werte des Helixinitiationsparameters sigma zeigt die Änderung der Kooperativität durch die Änderung von sigma -Je höher die Energiekosten für eine Helix-Spiral-Grenze sind, desto kooperativer ist der Übergang -Solche Energiekosten ergeben sich aus dem Gleichgewicht zwischen Reduktion der Konformationsfreiheit einerseits und der Ausbildung von Wasserstoffbrückenbindungen in der Helix andererseits: -Ein AA, das einer Helix-Strecke benachbart ist, ist bereits in seiner Konformationsfreiheit eingeschränkt, so dass die weitere Einschränkung durch die Ausbildung der Wasserstoffbrückenbindungen weniger Energie kostet als die Ausbildung dieser Bindung liefert --In diesem Sinne führt die Helix-Spiral-Theorie zu einer Art Reißverschluss-Modell für die Proteinfaltung, das nicht alle Aspekte der Proteinfaltung widerspiegelt - Helixbruch = 0,5 bei s =1 --> Boltzmanngewichte von helix und coil sind gleich --> größte Anzahl möglicher Ausführungen --> geringste Energie für gleiche Anzahl - am Ursprung: alle Coil, mit s gegen unendlich: alle Reste sind Helix
29
Dehnen einer Random Coil
- wichtig für Kraft-Faltung/Entfaltung und Sehnenelastizität - Kraft über Potential verbunden: F = -dV/dx - hier ist x = R - G als Fkt. von R: G = -kT ln(Q(R)) - Die Partitionsfunktion Q(R) kann mit der Wahrscheinlichkeitsdichte eines bestimmten End-zu-End-Abstands identifiziert werden - Diese Gaußsche Näherung gilt am besten für moderate Dehnungen (immer noch nahe an der Gaußschen Kette!): - G(R) = -kT(-2R^2/(Nl^2) + ln (1/(sqrt(1/(2pi*Nl^2))))) - -> harmonische Potential - -> damit Kraft berechenen: F(R) = -4kT R/Nl^2 (Hooksches Gesetzt: F(R) = -DR) mit der Kraftkonstante D = 4kT/Nl^2 - -> prop. zur Temp --> je höher die Temp., desto steifer die Feder --> gitl nur für Normalverteilung, nicht für binomiale - -Bei vollständiger Streckung (Abstand von Ende zu Ende gleich der Konturlänge) wird die Kraft extrem hoch --> hier Modell nicht mehr gut zu nutzen
30
Schleifenbildung
-Die Wahrscheinlichkeit eines Kettenteils, eine Schleife zu bilden, ist von Bedeutung für die Proteinfaltung: -Es wird angenommen, dass die Bildung von frühen Kontakten ein primäres Ereignis bei der Proteinfaltung ist -Die Wahrscheinlichkeit der Schleifenbildung entspricht der Wahrscheinlichkeit, dass sich die Enden eines Kettenteils (zur Bildung einer Schleife) innerhalb eines endlichen Volumens befinden, was der Proportionalität folgt: PN,loop prop. (2pi*Nl^2)^(-3/2)
31
Nicht-ideale Ketten (Theta-Lösungsmittel)
- Bei nicht idealen Ketten bestehen weitreichende Wechselwirkungen zwischen nicht benachbarten Monomeren - Wenn diese Wechselwirkungen attraktiv sind, ist die Kette kompakter als eine ideale Kette, wenn sie abstoßend sind, ist die Kette weniger kompakt - Bei solchen Ketten ist der RMS-Abstand von Ende zu Ende nicht proportional zur Quadratwurzel aus der Anzahl der Monomere: Rrms prop N^v - -Der Exponent v ist größer als 1/2 für abstoßende und kleiner als 1/2 für anziehende Wechselwirkungen - Durch die Wahl eines geeigneten Lösungsmittels können anziehende und abstoßende Kräfte ausgeglichen werden, was zu v=1/2 führt. - Ein Lösungsmittel, das die Kräfte ausgleicht, die zuv=1/2 führen, wird Theta-Lösungsmittel (✓Lösungsmittel) genannt
32
Abschätzung der Entfaltungsentropie
-Hier soll der Entropiegewinn bei der Entfaltung eines strukturierten Proteins zu einem random coil grob abgeschätzt werden -Wir werden die folgenden Annahmen treffen: Eine Einfachbindung erlaubt drei Orientierungen (sp^3-Hybridisierung) -Zwei solcher Bindungen im Rückgrat (die Peptidbindung selbst ist planar), in den Seitenketten im Durchschnitt drei Einzelbindungen -Wir haben für die entfaltete Kette: Q = 2^3*3^3 = 216 - mit S = R ln (Q) --> 44 JK^-1mol^-1 pro Rest -In einem kooperativen Prozess muss dieser Wert einfach mit der Anzahl der Reste multipliziert werden -Wenn wir weiter vereinfachend davon ausgehen, dass es nur eine native Konformation gibt (Q=1 und damit Snative=0), ist dies der Entropiegewinn durch Entfaltung -Experimentell gefunden ist etwa die Hälfte dieses Wertes, da einerseits auch im nativen Zustand eine gewisse konformationelle Flexibilität vorliegt und andererseits auch im entfalteten Zustand eine gewisse Struktur vorhanden ist (Senkung von Q)
33
Welche vier Haupt-Beiträge zur freien Enthalpie der Faltungsreaktion gibt es, und wie groß in etwa sind diese?
- Temperatur - Druck - Denaturantkonzentration - Kraft
34
Temperatur-Entfaltung
- dfG = dfH - T*dfS - Wir können die Änderungen der Enthalpie bzw. Entropie in einen Anteil, der zum Protein gehört, und in einen Anteil, der zum Lösungsmittel (hauptsächlich Wasser) gehört, aufteilen - HProt,N << HProt, U --> Bildung nichtkovalenter Bindungen - HH20,N > HH20,U --> im gefalteten Protein werden H-Bindungen zum Protein hingebildet --> fehlen im wasser - -TSProt,N >> -TSProt, U --> mehr Mikrozustände (mehr Freiheiten) im ungefalteten Zustand - -TSH20, N < -TSH20, U --> hydrophobischer Effekt --> H20-Moleküle haben mehr Freiheiten an hydrophilen Oberflächen - Zu Beginn der Faltungsreaktion gleicht die leichte Abnahme der Gibb'schen freien Energie aufgrund der letzten Zeile (hydrophober Effekt) die beiden positiven Beiträge aus. - Während wir oben die Energiedifferenzen zwischen den beiden Zuständen behandelt haben, ist ein anderer Ansatz, die Änderung der freien Gibb'schen Energie für jeden Zustand zu betrachten
35
Temperatur-Entfaltung - Änderung Gibbs Energie für jeden Zustand
- dG = Vdp - SdT - konstanter Druck: dG/dT = -S - Geht man in erster Näherung von einer temperaturunabhängigen Entropie aus, so ergeben sich für die beiden Zustände, nativ und ungefaltet, zwei Linien mit negativen Steigungen, die den jeweiligen Entropien entsprechen - Der Übergang zwischen den beiden Zuständen erfolgt dann, wenn sich die beiden Linien schneiden - Bei höheren Temperaturen kommt der Hauptbeitrag zur Entropie vom Protein, das im denaturierten Zustand eine höhere Entropie und damit eine steilere negative Steigung hat - Daher ist das Protein ab einer bestimmten Temperatur im entfalteten Zustand stabiler: Entfaltung bei hohen Temperaturen
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Entropie bei Temperautr-Entfaltung
- S ist Temp.-abhängig - Wärmekapazität: Cp = dH/dT - dH = TdS - -> dS/dT = Cp/T --> S = Cp dT/T --> Integration: S = Sref + Cp ln (T/Tref) - Die Entropie und damit die Steigung der G-T-Kurve nimmt also mit steigender Temperatur zu, wobei der Anstieg der Steigung proportional ist zu Cp - Durch den Logarithmus ist die Abhängigkeit nicht sehr stark
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Cp Temperatur-Entfaltung
-Typischerweise ist die Wärmekapazität des entfalteten Zustands größer als die des nativen Zustands, weil das Wasser an der hydrophoben Oberfläche der entfalteten Kette stärker strukturiert ist (manchmal als "kleine Eisberge" bezeichnet), so dass etwas Wärme zum "Schmelzen" dieser Struktur benötigt wird -Folglich gibt es einen zweiten Schnittpunkt der beiden Kurven bei niedriger Temperatur, was zur Entfaltung bei niedrigeren Temperaturen führt - Cp = Cp,N - Cp, U analog zur Reaktionsenthalpie oder Entropie --> negatives Ergbenis --> die Enthalphie der Entfaltung ist damit eine FUnktion der Temperautr: dfH = dfHref + (T-Tref) dfCp - mit der Temperautrabhängigkeit von S bei der Entfaltung: dfS = dfSref + dfCp ln (T/tref) --> Gibbs: dfG = dfHref + (T-Tref) dfCp - (dfS(Tref) + dfCp*ln(T/Tref) - um die Wärmekapazität zu bestimmen, werden die Faltungsenthalphie und die Übergangstemp. bei versch. chem. Bedingungen wie pH oder Denaturierungskonz. gemessen -Wichtig ist, dass es keinen Enthalpiebeitrag zur Destabilisierung des Proteins durch die chemische Umgebung gibt - Plottet man die Faltungsenthalpie über T1/2 ergibt sich die Steigung: dUCp = - dfCp
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Wie kann man die Tatsache erklären, dass viele Proteine sowohl bei hoher als auch bei tiefer Temperatur entfalten? Wie hängt die freie Enthalpie von der Temperatur ab, und wie unterscheiden sich diese Abhängigkeiten zwischen nativem und entfaltetem Protein?
-Der Übergang zwischen den beiden Zuständen erfolgt dann, wenn sich die beiden Linien schneiden -Bei höheren Temperaturen kommt der Hauptbeitrag zur Entropie vom Protein, das im denaturierten Zustand eine höhere Entropie und damit eine steilere negative Steigung hat -Daher ist das Protein ab einer bestimmten Temperatur im entfalteten Zustand stabiler: Entfaltung bei hohen Temperaturen -Typischerweise ist die Wärmekapazität des entfalteten Zustands größer als die des nativen Zustands, weil das Wasser an der hydrophoben Oberfläche der entfalteten Kette stärker strukturiert ist (manchmal als "kleine Eisberge" bezeichnet), so dass etwas Wärme zum "Schmelzen" dieser Struktur benötigt wird -Folglich gibt es einen zweiten Schnittpunkt der beiden Kurven bei niedriger Temperatur, was zur Entfaltung bei niedrigeren Temperaturen führt Generell ist auch die Enthalpie bei einer Temperaturänderung nicht konstant, da die Wärmekapazität (bei konstantem Druck) in den beiden Zuständen, also im Ruhezustand und im gefalteten Zustand, unterschiedlich sein kann --> S = Sref + Cp*ln(T/Tref) --> Die Entropie und damit die Steigung der G-T Kurve erhöhen sich mit der Temperatur. Die Steigung ist prop zu Cp: wegen des ln ist die Anhängigkeit nicht sehr stark
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Welche Modelle gibt es für den entfalteten Zustand eines Proteins?
Unter nativen Bedingungen ist noch eine Rest-Sekundärstruktur vorhanden (hauptsächlich eine alpha-Helix-Polyprolin-Helix) - Unter nativen Bedingungen ist das ungefaltete Protein sehr kompakt, kann sogar noch kompakter sein als das gefaltete Protein (molten Glbule) - Unter stark denaturierenden Bedingungen wird die Polypeptidkette gut durch den Gaußschen Kettenmodus beschrieben
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Wie kann man die Tatsache erklären, dass viele Proteine sowohl bei hohem als auch bei tiefemDruck entfalten? Wie hängt die freie Enthalpie vom Druck ab, und wie unterscheiden sich diese Abhängigkeiten zwischen nativem und entfaltetem Protein?
- dfG = afF + pdfVm - dG = Vdp - SdT - für konstante Temp.: dG/Dp = V - Auch hier ist in erster Näherung das Volumen unabhängig vom Druck, so dass wir für die beiden Zustände zwei Geraden mit positiven Steigungen haben, wobei die Steigung nur das (molare) Volumen ist - Bei hohen Drücken ist das Volumen der entfalteten Kette kleiner als das Volumen des nativen Proteins, was zu einem Schnittpunkt führt, der die Hochdruckentfaltung zur Folge hat - gefaltet: nimmt trotz gleicher Masse mehr Raum ein --> Hohlräume nicht gefüllt - ungefalteten: keine Hohlräume --> Volumen kleiner - -> durch diese Änderung gibt es beide Übergänge - das molare Volumen ist selbstr Druck-abhängig: dV/dp = -kTV - -> kT: hier isothermale Kompressiibilität - -> Integration: V = Vref * exp(-kT(p-pref)) - Dies führt zu einer Verringerung des Volumens und damit der Steigung der G-p-Kurve - Je größer die Kompressibilität, desto stärker ist die Krümmung der G-Kurve - Der experimentelle Befund, dass sich Proteine auch bei niedrigen Drücken entfalten können, deutet darauf hin, dass die Kompressibilität des denaturierten Zustands größer ist als die des nativen Zustands - Dies wiederum könnte darauf hindeuten, dass der druckdenaturierte Zustand eher eine geschmolzene Globule als eine zufällige Spule ist - Diese Interpretation wird durch Faltungsstudien mit spektroskopischen Techniken wie NMR und Neutronenstreuung unterstützt, bei denen ein Stabilitätsmaximum auch für Druck gefunden wird
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Entfaltung durch Denaturierungsmittel
- Die freie Energie der Faltung nach Gibb als Funktion der Denaturierungsmittelkonzentration ist gegeben durch: dfG = dfGH20 + [D] dfµ - µ: oft mit dem Symbol mF bezeichnet und als m-Wert bezeichnet, ist der Unterschied im chemischen Potential des Denaturierungsmittels im ungefalteten bzw. nativen Zustand des Proteins - das chemische Potential quantifiziert die Änderung der Gibb'schen freien Energie aufgrund einer Änderung der Menge des freigesetzten Denaturierungsmittels bzw. des proteingebundenen Denaturierungsmittels - Sie spiegelt somit die Affinität des Denaturierungsmittels gegenüber dem Protein im nativen/ungefalteten Zustand wider - Die lineare Abhängigkeit der Gibb'schen freien Energie von der Denaturierungsmittelkonzentration ist wiederum nur bedingt gültig, vielmehr gibt es aufgrund von Aktivitätseffekten eine Krümmung in dieser Abhängigkeit - dµf ist positiv. sodass eine Erhöhung der Denaturierungsmittelkonzentration zu einer Erhöhung der Gibb'schen freien Energie der Faltung führt, wodurch sich das Gleichgewicht in Richtung des entfalteten Zustands verschiebt - µ als Summe aller individuellen Aminosäureresten ai - ai = 0 --> an der Oberfläche, ai=1 --> komplett eingebaut - -> hydrophile AA: µ nahe 0, aber positiv für hydrophobe AA - die Struktur des ungefalteten Zustands hat auch einen Einfluss auf µ und für versch. Substanzen werden versch. Werte gefunden - Das Verhältnis von oberflächenexponierten Resten zu vergrabenen Resten nimmt mit der Größe von kugelförmigen Proteinen ab, da die Oberfläche mit dem Radius zum Quadrat skaliert, während das Volumen mit dem Radius zur dritten Potenz skaliert - Dies führt zu einer zunehmenden Empfindlichkeit (höhere Steigung im Übergang) gegenüber denaturierender Unfaltung mit zunehmender Proteingröße
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Kraft Entfaltung
- dfG = dfG(F=0) + F*dx - dx: Differenz einer Ausdehnung in Richtung der aufgebrachten Kraft im eingefahrenen und ausgefahrenen Zustand Die Kraftentfaltung ist nur auf Einzelmolekülebene möglich, wo Zugversuche zur Aufnahme von Kraft-Dehnungs-Kurven durchgeführt werden
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Was ist ein Chevron-Plot, und was kann man aus diesem ablesen? Was ist der Tanford-beta-Wert, wie hängt er mit der Energielandschaft zusammen, wie kann er aus dem Chevron-Plot bestimmt werden?
. siehe Karteikarten
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Welche Experimente sind für einen Chevron Plot nötig?
- Stopped-Flow-Apparat - Lösung mit Denaturierungsmittel und ohne getrennt (Protein einmal in purer H20-Lösung) - Mixen (1ms) - -> Faltungs-/Entfaltungsreaktion mit spezifischen Gleichgewicht abhängig von [D] - für verschidene Konzentrationen durch führen --> verschieden kobs (alpha+beta)
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Wie funktioniert die Phi-Wert-Analyse, und welche Aussagen erlaubt sie?
- die Veränderungen der Aktivierungsenergie für die Faltungsreaktion werden mit den Veränderungen der freie Reaktionsenergie der Faltungsreaktion durch Punktmutationen (Veränderung einer individuellen Aminosäure) verglichen (verhältnis der beiden) - kann Werte zwischen 0 und 1 annehmen - phi = 0 --> die Energie des TS ist um den gleichen Wert wie U verschoben - phi = 1 --> TS ist um den gleichen Wert wie N verschoben - sagt etwas über Faltungsvorgang /entfaltung stattfindet - Die Interpretation der phi-Werte basiert auf der Annahme, dass eine einzelne Punktmutation den Verlauf der Faltungsreaktionen prinzipiell nicht verändert, was voraussetzt, dass nur konservative Mutationen vorgenommen werden, die das Protein signifikant, aber nicht zu stark destabilisieren
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Was ist Downhill-Folding?
- Faltungsreaktion mit keiner oder einer sehr niedrigen Aktivierungsbarriere - Downhill-Faltung ist eine Faltungsreaktion ohne besetzten Übergangszustand zwischen dem nativen und dem denaturierten Zustand - Folglich können beliebige Zwischenzustände entlang des Faltungsweges besiedelt werden, und die Faltung ist ein kooperativer Prozess: - Unter nativen Bedingungen wird für die meisten Proteine downhill angenommen - Vorgeschlagen werden jedoch so genannte globale Downhill-Faltproteine, die sich unter allen Bedingungen nach diesem Mechanismus falten - Die Existenz solcher globaler Downhill-Faltungen wird kontrovers diskutiert - Gemeinsam wird der sogenannte Basislinienübergang in der Differential-Scanning-Kalorimetrie (DSC) als experimenteller Beweis für die globale Downhillfaltung gewertet: - Die Änderungen der Wärmekapazität in den gefalteten/ungefalteten Zuständen sind größer als die Energiebarriere zwischen ihnen (zur Erinnerung: bei der Temperaturentfaltung in zwei Zuständen, Abschnitt 2.4, wurde die Differenz der Wärmekapazität zwischen den beiden Zuständen dFCp als konstant angenommen) - Veränderung in Reaktionsenergie wird nicht zu einer proportionalen Veränderung in der Aktivierungsenergie führen
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Wie kann man Downhillfoldign nachweisen?
-Der beste Weg, diese Frage zu klären, ist die Bestimmung des Faltungsübergangs für alle Reste mittels NMR: Wenn der Übergang aller Reste bei der gleichen Denaturierungskonzentration auftritt, ist der Übergang kooperativ, andernfalls könnte es sich um eine Downhill-Faltung handeln -Ein sehr cleverer Weg zur eindeutigen Identifizierung von Downhill-Faltung ist die Durchführung von Einzelmolekülexperimenten In einem Einzelmolekül-FRET-Experiment gibt es für einen Zwei-Zustands-Falter zwei Populationen, deren relative Amplituden sich mit der Denaturierungsmittelkonzentration verschieben Für einen Downhill-Faltungsmechanismus sollte eine allmähliche Verschiebung nur einer einzigen Population von gefaltet zu ungefaltet beobachtet werden
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Faltmodelle
- Hydrophober Kollaps: Bildung eines dicht gepackten Zwischenzustandes, der als geschmolzenes Globuli bezeichnet wird (manchmal sogar kompakter als das native Protein) - Nukleationsmodell: kleiner, lokaler Faltungskeim, von dem aus die Faltung kontinuierlich fortschreitet (kein Zwischenzustand) - Nukleations-Kondensationsmodell: ausgedehnter Kern als Zwischenzustand mit rauer Struktur, der dann konsolidiert wird
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Wie kann man experimentell die Dissoziationskonstante einer bimolekularen Assoziation bestimmen?
- Gleichgewichtsreaktion: P +L <> C - Um das Gleichgewicht durch das Massenwirkungsgesetz quantitativ zu charakterisieren, wird für die Ligandenbindung typischerweise die Dissoziationskonstante KD verwendet: [P][L]/[C] = KD --> Titrationsexperiment --> stetig Ligandenkonzentration hizugeben --> darüber Dissozitationskonstante berechnen - [p]0 frei diffundierendes Protein - - Wenn wir mit f den Anteil des Komplexes am Gesamtprotein bezeichnen: f = [C]/[P]0 -und ersetzen die Konzentration des freien Proteins: [P] = [P]0-[C] --> KD = (([P]0-[C])[L])/[C] = (1-f)[L]/f und schließlich für den Anteil in Abhängigkeit von der Ligandenkonzentration: f = [L]/([L] +KD) (f über [L] auftragen - bei [L] = KD --> f1/2 -Da der Anteil des ligandengebundenen Proteins oft spektroskopisch bestimmt werden kann, ermöglicht dies die Bestimmung von KD (Addition auf der Energieseite entspricht Multiplikation in der Zustandssumme)
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Welche Beiträge zur Zustandssumme der bimolekularen Assoziation gibt es?
- Kontaktbeitrag (tatsächliche Bindung, Chemie) qct --> stärkster negativer Beitrag - translationaler Anteil (Prozess, sich zu finden; am gleichen Ort sein) qt 33 kJ/mol - rotationaler Beitrag (Prozess: richtige relative Ausrichtung (Orientierung) finden) qr 33 kJ/mol - Vibrationaler Anteil (Prozess: Änderung der Vibrationslevel aufgrund von Bindungen) qv -21 kJ/mol - struktureller Anteil (Prozess: Änderung in struktureller Flexibilität aufgrund von Bindungen) qcf - Löslichkeitsbeitrag sbeitrag (Prozess: Änderung von Löslichkeit aufgrund von bindungen) qs < -8 kJ/mol
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Wovon hängen die Beiträge zu Zustandssume der bimolekularen Assoziation ab, und welchen Beitrag zur freien Reaktionsenthalpie liefern sie? qt
- Translation: zufällige Bewegung im Raum - energetisch äquivalente Positionen im Raum --> alle Positione haben ein Boltzmanngewicht von 1 - -> Anzahl von posiotionellen Zuständen zählen (wann sind zwei Position eines Moleküls voneinande rzu unterscheiden?) - Raum in Zellen unterteilen (sind zählbar) --> mit der Größe Vcell = lambdadB^3 - lamdadB = h/(sqrt(2pi*m*kB*T)) - qt = V/Vcell = V/(lambda^3) - qcomplex,t/(qL,t * qP.t) = (V/lamda^3c)/(V/lambda^3L *V/lambda^3P) = lambda^3L*lamdba^3P/lambda^3C *1/V = lamda^3L*lamda^3P/lamda^3C * NA *1M - V = 1/(NA *1M) (standard state) - typ: mL << mP --> lambda L >> lambda P --> mc ~ mp, lambda C ~ lambda P - -> qc,t/(qt,L *qt,P) = lambda^3 NA*1M - mit dG = -RT ln(Q) --> -RT ln(lambda^3 / NA *1M) - mit typsichen Werten für die Masse eines Liganden von 100 Dalton: dGt (300K)~ 33 kJ/mol - Protein bindet an Ligand --> extreme Reduktion der Reduktion (Verringerung auf Energieseite), da Bewegung eingeschränkt - bei hoher Konzentration ist Bewegung schon eingeschränkter, da andere Proteine "im Weg" - -> daher standard state mit 1M definiert
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Wovon hängen die Beiträge zu Zustandssume der bimolekularen Assoziation ab, und welchen Beitrag zur freien Reaktionsenthalpie liefern sie? qr
- wann ist ein Molekül genug rotiert, sodass es in einem anderen Rotationszustand ist - die Anzahl der Rotationszustände skaliert mit dem Radius: rc ~rp --> nur das EInfrieren der Rotationszustände des Liganden trägt zur Zustandssumme bei - dGr = -RT ln(1/qL,r) - basierend auf lambdadB: 100 Dalton: qL,r ~10^6 - -> 33 kJ/mol
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Wovon hängen die Beiträge zu Zustandssume der bimolekularen Assoziation ab, und welchen Beitrag zur freien Reaktionsenthalpie liefern sie? qv
- wenn Ligand an Protein gebunden ist --> zusätzliche Vibrationale Zustände --> 3 Richtungen in die Ligand virbrieren kann in Relation zum Protein und 3 weitere rotationale Zustände --> insgesamt: 6 neue vibrationale Zustände - q^6L,v - durch Äquipartitionstheorem gegeben - dGv = - 21 kJ/mol
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Wovon hängen die Beiträge zu Zustandssume der bimolekularen Assoziation ab, und welchen Beitrag zur freien Reaktionsenthalpie liefern sie? qs (löslichkeit)
- um eine Schätzung für die Löslichkeit zu geben, Modell der kleinen Eisberge - die Bindungoberflächen sind typischerweise hydrophob --> wasser an der Bindungsoberfläche ist ähnlich zu Eis - obere Grenze: Eis --> kann experimentell ermittelt werden - Entropiebeitrag zum Eisschmelzen : -8 kJ/mol für ein Wassermolekül
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Wovon hängen die Beiträge zu Zustandssume der bimolekularen Assoziation ab, und welchen Beitrag zur freien Reaktionsenthalpie liefern sie? qcf
- kann nicht so einfach abgeschätzt werden, wie anderen Beiträge, da sehr spezifisch - die Bindung kann die Konformation von Ligand und Protein verändern (Flexibilität erhöhen oder verändern) - spezifisch für Interaktion (abhängig von preotein und Ligand) - typischerweise abgeleitet von der Differenz zwischen experimentell bestimmten dG (KD) und geschätzten Werten durch die anderen Beiträge --> kein Unterschied zwischen diese: keine strukturellen Änderungen - kann positiv und negativ sein - -> MD-Simulationen: Bindungsreaktionen simulieren
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Irreversible Assoziation
- P+L -->C - Ratenkonstante nur in eine RIchtung: a (alpha) - x:= [P]0 - [P] (= [C]) - dx/dt = a*[P]*[L] = a*([P]0-x)*([L]0-x) - dx/([P]0-x)*([L]0-x) = adt - spezieller Fall: Startkonzentrationen gleichsetzen; [P]0 = [L]0 --> dx/([P]0-x)^2 = adt - -> Integration: x(t) = (a[P]0^2*t)/(1+a*[P]0*t) für [P]0 ungleich [L]0 --> x = ([P]0*[L]0* (exp(-a [P]0*[L]0)*t)-1))/([L]0*exp(-a[P]0-[L]0)t)-[P]) --> fast exponentiell --> bei starker Anfangsdifferenz: [L]0 >>[P]0 --> [L] bleibt fast konstant --> DGL wird zu 1.Ordnung --> nur Protein- und Komplexkonz. ändern sich --> Pseudo-1,Ordnung-Reaktion: einfache exponentielle Zeitabhängigkeit
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Kleine Störungen im GG | Wie können die Assoziations-/Dissoziations-Raten einer bimolekularen Assoziation bestimmt werden?
- P+L C - a: Vorwärtsrekation, ß: Rückwärtsreaktion - kleine Abweichung vom GG (eq): x - [P] = [P]eq +x, [L] = [L]eq +x, [C] = [C]eq -x - d[P]/dt = -a*[P]*[L]+ß*[C] - d[P]/dt = dx/dt - -> + Störungen: dx/dt = -a*([P]eq+x)*([L]eq+x)+ß*([C]eq-x) - -> dx/dt = -a{([P]eq*[L]eq+x([P]eq+[L]eq)+x^2}+ß*[C]eq-ßx - -> x^2 kann vernachlässigt werden, da es als Quadrat noch geringer ist - -: dx/dt = -a*[P]eq*[L]eq +ß [C]eq - x{a([P]eq+[L]eq)+ß} --> DGL --> Integration mit Startbedingung: x bei t=0 = x0 --> Abweichung vom GG --> Zerfall der Störungen zurück zum GG - -> x(t) = x0*exp((-{a[P]eq+[L]eq}+ß)t) - -> a und ß können nicht aus einer Messung bestimmt werden --> Lösung: Kinetik bei versch. Konz. - -> x(t) = x0*exp(-kapp*t) - kapp = a([P]eq+[L]eq)+ß - zum Beispiel Konzentration des Liganden verändern: kapp über [L]eq plotten --> kapp erhöht sich linear mit [L] mit der Steigung a für [L]eq=0 --> a[P]eq +ß --> analog für Proteinkonzentration
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Was bedeutet Diffusionslimitierte Assoziation? Wovon hängt die Assoziationsrate ab?
- wenn Ligand und Protein sich finden, binden sie sich direkt --> Ratenlimitierender Faktor - Ligand diffundiert duch Kollisionsoberfläche A des Protein --> Bindung kann stattfinden - [L]-->unendlich: [L]bulk - Assoziation hängt von diffusivem Strom des Liuganden durch die Kollisionsoberfläche ab J = -DL*A*d[L]/dr --> Diffsuiver Strom in Mol/(s*cm^2) (Ficksches Gesetz) - A = 4pi*r^2 = 4pi*(a+b)^2 (Größen: siehe Notizen SKript 12) - d[L]/dr = [L]bulk/(a+b) d[L] = [L]bulk-0 dr = unendlich - (a+b) --> J = -DL 4pi*(a+b)^2 * [L]bulk/(a+b) = -DL 4pi*(a+b)*[L]bulk --> je größer einer der Radien, desto größer die Wahrsch. einer Kollision - -DL 4pi*(a+b) = Vorwärtsreaktionsrate a für [P] = 1 Molekül (Einzelmolekülassoziationsrate) - wenn der Ligand (Normalfall) sehr viel kleiner ist als das Protein: a = 4pi*a*DL = 4pi*a*RT/(6*pi*eta*b) = 2/3 * a/b *RT/eta - DL = RT/(6*pi*eta*b) - eta: Viskosität - Für Bindungen zweier gleichgroßen Teilchen: Diffusionskonstante = Summe beider D - Dp = RT/(6pi*eta*a) --> Assoziationsrate ist nicht mehr abhängig von der Größe der Partikel: a = 8RT/3*eta - in Wasser: ~10^10 M^-1s^-1 - für a>>b (kleiner Ligand, großes Protein) --> die Diffusionsrate kann noch höher werden
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Was sind die wesentlichen Unterschiede in der Assoziation, wenn die Diffusion entlang einer Linie, auf einer Fläche bzw. im Volumen erfolgen kann?
- 1D: die beiden Partikel diffundieren linear --> Partikel/nm = 1/b --> 1D = b^2/(3*D1d) --> Partikel müssen keine Größe haben --> sie treffen sich auf jeden Fall --> keine Abhängigkeit der Kollisionszeit von der Größe - 2D: an einer Oberfläche --> möglich, dass sich PArtikel nicht treffen --> Größe des Ziels notwendig --> Flächendichte: Moleküle/nm^2 = 1/b^2 --> 2D = b^2/(2*D2D) * ln (b/a) --> Abhängigkeit von Targetgröße --> je größer Radius a --> desto kürzer die Zeit; je kleiner Konzentration b, desto länger die Zeit - 3D: in Lösung --> Diffusion entlang einer Kugel --> Volumendichte: Moleküle/nm^3 --> 1/b^3 - -> 3D = b^2/(3*D3D) * b/a --> Zeit, dass sich zwei Moleküle sich finden, steigt mit Dimension
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Diffusionslimituerte Dissoziation
- [L] r--> unendlich: 0 - [L] (a+b) = 1/(Vcoll) = 1/(4/3 * pi * (a+b)^3) - Adiss = Aass 4pi*(a+b)^2 - ß = (3*(DP+DL))/((a+b)^2) - Für GG-KOnstante --> Diffusionskonstanten a und ß fallen raus --> GG kann nicht von Geschw. der Diffusion abhängen, nur von der Zeit
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Enzymkatalysierte Reaktion
- S P --> nicht katalysiert - wenn Substrat und Enzym binden: S+ E SE EP E + P --> katalysierte Reaktion --> thermodynamischer Kreis --> Eigenschaften können nicht durch Enzym verändert werden (keine Änderung von dRG --> Reaktionsenergie nicht betroffen) - -> aber d#G wird verringert (Aktivierungsenergie wird in beide Richtungen verringert) - -> real: Gleichgewicht wird nie erreicht --> konstanter Flow von Molekülen - Produkt einer katalysierten Reaktion reagiert weiter durch eine neue katalysierte Reaktion - Enzym senkt Aktivierungsbarriere
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Welche Annahmen liegen der Michaelis-Menten Kinetik zugrunde?
- S+ E <> ES -> E + P - Bindung/Entbindungs-GG: KM - irreversible Reaktion: kcat (P wird weiter verarbeitet) - Enzym kann nach Reaktion erneut an Substrat binden, da es während der Reaktion nicht verändetr wird - ES: Michaelis-Menten-Komplex - Kinetik einer Komplexformation ist wesentlich schneller als Katalyse --> Bindungsreaktion ist im thermodynamischen Gleichgewicht - KM = [E]*[S]/[ES] - [ES] = [E]*[S]/KM - [E]t = [E]+[ES] - [E] = [E]t-[ES] --> KM *[ES] = ([E]t-[ES])*[S] --> KM *[ES] = [E]t*[S]-[ES]*[S] --> [ES]*(KM+[S)] = [E]t *[S] --> [ES] = [E]t*[S]/(KM+[S]) --> Ezym-Substrat-Konzentration - v = -dS/dt= + dP/dt = kcat [ES] = kcat* [E]t*[S]/(KM+[S]) --> Geschwindigkeit der Enzymkatalysierten Reaktion - Geschwindigkeit positive Steigung von Prdoukt oder negative Steigung von Substrat Konzentration über der Zeit - Startgeschwindigkeit = kcat* [E]t*[S]0 /KM+[S]0 - Anfangs: konstante Geschw> steady state. - erhöhen der Start-Substrat-Konzentration --> v steigt - [S]0 >> KM --> KM ist vernachlässigbar --> Vinitial = kcat*[E]t [ES] = [E]t --> höchst mögliche ES-Komnzemtration --> Vinitial, max = kcat[E]t --> v misst indirekt über kcat die ES-Komplex-KOnzentration
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Michaelis Menten Kinetik Kurve
- Reaktionsrate über Sustratkonzentration aufgetragen - nicht linearer Fit auf die gemessenen Daten --> Parameter der Modellfunktion verändern (kcat, kM) bis Modellfunktion am besten auf gemessene Daten passt - 1/v = 1/vmax * kM + [S]0/[S]0 = 1/vmax * (kM/[S]0 +1) - 1([S]0 = 0 --> 1/v = 1/vmax --> Steigung: km/vmax - KM = koff/kon - E+S --> ES (kon) andere Richtung koff - ES --> E+P (kcat) - v = (kcat*[E]t*[S])/((koff + kcat)/kon) + [S]) --> genereller Audruck wenn koff >> kcat
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Pre-steady-state Kinetics
- Aufnehmen der Komzentrationen ganz am Anfang der Reaktion --> [ES](t=0) = 0; [E] (t=0) = [E]t, [P](t=0) = 0; [S] (t=0) = [S]0 - -> schnelle Messung --> stopped-flow-Technik - -> nonlinear Kurvenfit --> kon, koff und kcat lassen sich bestimmen - -> kcat ändert d#G (der katalysierten Reaktion) --> Ratenlimitierender Schritt kann sein: ES--> EP oder EP --> E+P - -> kon und koff d#G (der Bindung und Entbindungsreaktion)
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Wie sieht die generelle Energielandschaft einer enzymkatalysierten Reaktion aus?
- S TS P - S und P sind Minima in EL, TS ist MAximum - Enzym kann an alle Zustände binden - Bindungsenergie: Gibbs free Energie über Reaktionskoordinate --> Siehe Folien - Bindungsenergie: Differenz der katalysierten und nicht katalysierten Reaktion - Bindungsenergie am niedrigsten beim TS --> stärkste Bindung - Enzym stabilisiert TS - strukturelle Lösung von TS --> SUbstrat-analog, das bindet, wird nicht verarbeitet
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Proximität (Nähe) und Translationas-Entropie
- nur die Bindung der Substrate (mehr als 1) erhöht die lokale Konzentration drastisch - Schätzem der oberen Grenze der Konzentration: - -> V = lambda,db,substrat^3 - -> Konzentration: 1 Molekül/ V ~ 10^6 - katalysierte: Entropie --> S: hohe Konzentration aufgrund von Bindung
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Induced-fit Modell
- Röntgenkristallographie - strukturelle Unterschiede, wenn Substrat an Enzym gebundne hat - E+S ES E*S
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Konformationale Selektion
- zwei Zusätnde des Enzym, ein Zustand stabiler für Bindungen, der andere für chemische Eigenschaften - GG zwischen verschiedenen Zuständen - E E* +S E*S - Apo Enzym bindet eher an einen Substrat dieser als an das andere - E*+P - welcher der Wege (Induced fit oder Konformationsselektion) präferiert wird, hängt vom steady-state-turnover ab (vom Fluss (des SUbstrats) durch das System)
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KOnformationszustände von native Proteinen - Stufen in der EL
- resultiert aus Experimenten mit Proteinen bei geringen Temperaturen - Tier 0: taxonomische Untertzustände --> meist nur 2 - -> Energiebarriere zwischen beiden ZUständen dG# ~ kT; mit T = physiologische Temperatur (µs-ms) - Tier 1: statistische Unterzustände: (Fluktuationen in Minima von Tier 0) --> in deren Minima weitere Fluktuationen - -> hohe Anzahl, geringe Energiebarrieren (ns) - Tier 2: Few-Level Unterzustände --> Fluktationen in Minima von statistischen Zuständen - -> geringere Anzahl und geringere Energiebarriere (ps) Graphik: Energie über der Struktur aufgetragen