Quantitative Forschung Teil 2 Flashcards
(32 cards)
Erhebungsverfahren: Befragung:
Wann eine Befragung und welchen Zweck hat diese ?
- Immer dann wenn mit Sensoren und menschlichen Sinnesorganen menschliches Verhalten nicht gemessen werden kann
Zweck: Eine Befragung soll bezüglich einer Messdimension die Verteilung ermitteln (Deskription) und ermitteln wieso die Verteilung so ist wie sie vorgefunden wurde (Erklärung)
Erhebungsverfahren: Befragung: 4 Arten ?
- Schriftlich (postalisch, Fax)
- Mündlich (Face to Face)
- Telefonisch (Voice to Voice)
- Elektronisch (computergestützt)
Erhebungsverfahren: Befragung: Ablauf Phase 1
Vorentscheidung:
- Präzisierung des Themas
- Klärung der zu erfragenden Inhalte
- Ableitung von Hypothesen
Kriterien:
- Zielformulierung
- Hypothesenformulierung (Operationalisierung) –> hat Auswirkung aufs Skalenniveau
- Entscheidung über Gruppen die befragt werden sollen (Soziale Schicht, alter etc.) –> Auswirkung auf das WORDING
- Fragetypen (Einstellungsfragen, Überzeugungsfragen, Verhaltensfragen, Fragen nach Eigenschaften) –> Auswirkung auf die Sensibilität der Fragestellung
Erhebungsverfahren: Befragung: Ablauf Phase 2
Formulierung von Fragen zu den interessierenden Bereichen/ Hypothesen
Kriterien:
- Strukturtypen von Fragen (offen oder geschlossen) –> Auswirkung auf AUSWERTUNG mit SPSS
- Antwortvorgaben (Alternatievenvorgaben, Mehrfachvorgabe mir Rangordnung etc.) –> Auswirkung auf die Verständlichkeit bzw. Validität und Auswertungsmöglichkeiten
- Wording –> Verständlichkeit und Validität
Erhebungsverfahren: Befragung: Ablauf Phase 3
Inhaltlicher Aufbau des Fragebogens
Kriterien:
- Ordnung der Fragen in einer Reihenfolge (Halo-Effekt, Sensible Fragen) –> Auswirkung auf Validität, Vollständigkeit/ Abbruch
- Zusätzliche Fragen (Einleitungsfragen, Kontrollfragen, Filterfragen) –> Auswirkung auf Validität
- Drumherum (Anschrieben/ Instruktion –> Hinweis auf Anonymität) –> Auswirkung auf Voreinstellung
Erhebungsverfahren: Befragung: Ablauf Phase 4
Optische Aufbereitung des Fragebogens (Formale geszaltung)
Kriterien:
- Lesbarkeit z.b. Schriftgröße
- Übersichtlichkeit z.b. unterschiedliche Schriftarten
- Verständlichkeit z.b. Pfeile, Smileys
–> Einfluss auf Verstädnlichkeit/ Komfort
Erhebungsverfahren: Befragung: Ablauf Phase 5
Überprüfung des Fragebogens
- Operationalisierungstabelle, überprüfen und schauen ob alles gefragt wurde was gebraucht wird
Kriterien:
- Verhältnis zu abgeleiteten Hypothesen prüfen (welche Variable wird gemessen)
- Pretest an ca 20 Personen (Beobachtbare Mängel beheben)
- Fragen nach mangeln (Schwierigkeiten der VP notieren)
- Statistische Auswertung (Statistische Hinweise auswerten)
Erhebungsverfahren: Befragung: Ablauf Phase 6
Durchführung/ Haupttest:
Kriterien:
- Interviewschulung
- Anfertigung von Adresslisten
- Auswahl der Stichprobe
Vorentscheidung
- Gleichheit der Interviewsituation: Allen Befragten liegen die gleichen Fragen in gleicher Formulierung und Reihenfolge vor
- Neutralität des Interviewers: Interviewer hält sich an exakte Vorgaben
–> Kennzeichnend für eine stark strukturierte Interviewsituation
–> Dadurch ist es möglich die Daten einer Datenanalyse mit SPSS zuzuführen
Entscheidung über Gruppen die befragt werden sollen:
- Ergibt sich aus der Problemformulierung
- Wenn angenommen wird, dass Drittvariablen (z.B. Alter, Bildungsstand, Geschlecht) Einfluss auf die Ergebnisse haben kann, müssen die Personengruppen danach ausgesucht werden.
Fragetypen Meinungsfragen/Einstellungsfragen
Beziehen sich auf den Aspekt der WÜnnschbarkeit oder Beurteilung den Befragte mit einem Statement verbinden
Fragetypen: Überzeugungsfragen
- Was befragte für wahr oder falsch halten
- Zielt auf die Wahrnehmung und Einschätzung von Sachverhalten ab
Fragetypen: Verhaltensfragen
- Beziehen sich auf Überzeugung der befragten bzgl. ihres Verhaltens
- Zusammenhang zwischen Einstellung und verhalten besteht nicht unbedingt
Fragetypen: Demografische Faktoren
- Beziehen sich auf Eigenschaften des befragten
- Werden meist routinemäßig erhoben
Strukturtypen von Fragen: Geschlossene Fragen
- Multiple choice: sie müssen sich in die Antwortvorgaben des Interviewers hineinnnversetzen
- Recognition: liste wird präsentiert wir müssen dann nur Wiedererkennen
Strukturtypen von Fragen: offene Fragen
- Geben Befragten die Möglichkeit in eigenen Worten zu antworten
- Recall: sich erinnern
- Uns wird mitgeteilt was bei den Personen am präsentesten ist
Wann bieten sich offene Fragen an ?
- Wenn spontane Reihenfolge aufgedeckt werden soll (präsentesten)
- Wenn Gegenwärtigkeit oder abrufbarkeit von Wissen geprüft werden soll
- Wenn sprachliches aufgedeckt werden soll
Vor und Nachteile von Offenen Fragen ?
+ VP wird durch eine Vorgabe nicht in eine bestimmte Richtung gelenkt
+ Unterstützt aussagen die im tatsächlichen Wissenstand der VP sind
+ VP fühlt sich nicht so eingeengt
- Gefahr für Interviewer Effekt –> Weil muss interpretiert werden
- Statistische Auswertung: Probleme beim codieren im nachhinein
- befragte haben nicht immer gleiche Artikulationsmöglichkeiten –> Auswirkung auf Interpretation und Bereitschaft zu Antworten
Was entscheidet über die Wahl ob offene oder geschlossene Frage ?
Der Forschungsgegenstand !!
Möglichkeiten der Antwortpräsentation + deren Probleme
- Ungestützt: Frage und Antwort werden vorgegeben
–> Problem: Mündliche antworten werden vergessen oder nur die genannt die man behält
Teilgestützt: Frage wird gestellt und Universalkarte ausgehändigt
–> Problem: Nur bei Standardantworten möglich
Gestützt: Frage und antworten werden auf karten ausgehändigt
–> Vorteil: Nur Interviewer kennt den gesamten Fragebogen
Vollversion: der gesamte Fragebogen wird ausgehändigt
Antwortvorgaben ?
- Alternativvorgaben (bspw. Ja, Nein)
- Mehrfachvorgabe mit Rangordnung (bspw.: Sehr häufig - häufig - etc.)
–> Stellen ein Kontinuum dar
–> Die zahl der Antwortkategorien kann die Antwort beeinflussen
–> Die Zwischenform kann zur FLUCHTKATEGORIE werden - Ungeordnete Mehrfachvorgabe (einfach verschiedene Antwortmöglichkeiten)
- Hybridfrage –> Kombi aus offen und geschlossen –> Wenn man nicht sicher ist ob alle Antwortmöglichkeiten aufgenommen wurden (bspw.: Sonstige Gründe…)
- Mehrfachnennung (Nominalskala)
- Weiß nicht Kategorie:
–> Durch das Fehlen dieser Kategorie wird VP zu Antwort gezwungen
–> Gefahr: fehlen dieser Kategorie führt evntl. zu willkürlichen ankreuzen
–> Außerdem WN Kategorie ist eine Interpretierbare aussage insbesondere für das Marketing
Wording von Fragen Do´s
- einfache Wörter
- kurz formuliert
- konkrete Formulierung –> keine abstrakten begriffe
- suggestivfragen vermeiden
- fragen sollten sich auf nur einen Sachverhalt beziehen (vermeiden von Mehrdimensionalität)
- keine doppelte Negationen (bsp: sie sind nicht auch der Meinung das es nicht erlaubt ist …)
- Befragten nicht überfordern
- sollten formal ausbalanciert sein
Abbau von Antworthemmung
–> Man will manchmal manipulieren um antworthemmnug abzubauen
- VP erlaubt sich in Antwortkategorien einnzuordnen
- Entschärfen: Verharmlosende begriffe (dinge aus dem Büro nach Hause nehmen anstatt stehlen)
- Mitläufereffekt: Eindruck vermitteln das viele so handeln und das es OK ist (es ist bekannt das angestellt ab und zu etwas mit nach Hause nehmen)
- Überrumpeln: eine Unterstellung (bsp.: denken sie genau nach wann sie das letzte mal was mit nach hause genommen haben/ Fleisch gegessen haben etc.)
Weitere Manipulationsmöglichekeiten (DONT´S)
- Scheinbar offene fragen mit implizite antwortalternativen formulieren
- Geschlossene fragen ohne vollständige liste der antwortalternativen präsentieren
- Unterwünschte Antwortmöglichkeiten so formulieren das sie abstoßen oder nicht verstanden werden
- langen liste vorlesen (VP wird letzte Möglichkeit bevorzugen)
- bei prinzipiell möglichen Mehrfachnennungen nur eine zulassen
- der linken oder rechten Seite der mittelposition mehr Antwortkategorien geben
- Suggestiv formulieren
Inhaltlicher Aufbau des Fragebogens: Ordnung der Fragen in Reihenfolge
- sinnvolle Reihenfolge
- Fragen im Fragebogen stehen immer im Kontext mit anderen fragen
- Beantwortung einer Frage orientiert sich an vorhergehender frage oder bereits gegebener Antwort (haloeffekt) –> Jede frage wird durch die sie umgebenen Fragen in einem Zusammenhang gestellt; befragter ist bemüht seine anntworten in diesen Zusammenhang konstant zu halten
- in ähnlicher weise können ganze Fragegruppen andere Fragegruppen überstrahlen
- TRICHTERUNG: Gezielter Einsatz dieser Wirkung um zu einen bestimmten Thema zu leiten
- Schwierige und sensible fragen sollten ans ende um vorzeitigen Abbruch zu vermeiden