Rabl Flashcards

(21 cards)

1
Q

Komponenten des Korruptionsbegriffs

A

Tausch von Leistung gegen Gegenleistung

Verletzung der Normen

Opferlosigkeit innerhalb der Beziehung

Geheimhaltung

Missbrauch von Macht

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2
Q

Definition des Korruptionsbegriffs

A

Korruption ist von der Norm abweichendes Verhalten, das sich im Missbrauch einer Funktion in Politik, Gesellschaft oder WIrtschaft zugunsten einer anderen Person oder Institution äußert.

Dieser Funktionsmissbrauch erfolgt auf Initiative eines anderen oder aus Eigeninitiative, um einen Vorteil für sich oder einen Dritten zu erlangen.

Zwischen den Partnern in der Korruptionsbeziehung wird dabei ein Tausch von Leistung und Gegenleistung vollzogen.

Als Ergebnis wird ein Schaden oder ein Nachteil für Politik, Gesellschaft oder Wirtschaft erwartet oder tritt tatsächlich ein.

Die korrupten Handlungen werden geheim gehalte.

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3
Q

Phasen korruptiver Beziehungen

A

Präkorruptive Beziehung ==> Anbahnung ==> Verständigung ==> Realisierung ==> Weiterentwicklung oder Abschluss

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4
Q

Ursachen von Korruption

A

Drei Dimensionen von Ursachen: Umwelt, Organisation und Person. Alle drei stehen im Austausch miteinander.

Einfluss auf die Umwelt sind dabei Kultur, Gesetzgebung, Gesellschaft, Wirtschaft.

Einfluss auf die Organisation sind dabei die Charakteristika der Organisation, Organisationsstruktur, Organisationale Mechanismen, Organisationskultur.

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5
Q

Was sind Merkmale des typischen korrupten Akteurs?

A

Männlich

nicht vorbestraft

Macht- und Entscheidungsbefugnis in der beruflichen Position

Ehrgeizig, karriereorientiert

Hohe Fachkompetenz

Gesellschaftlicher Aufsteiger, viele Aus- und Fortbildungen

Statusbewusst

hoher Lebensstandard (im Vergleich zur Bezugsgruppe)

Ausgeprägte Rechtfertigungs- und Neutralisierungstendenzen

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6
Q

Rechtfertigungsstrategien des korrupten Akteurs

KLAUSUR!!! Sollten 3 genannt werden und in einem Text mit Zitat belegt werden.

A

Legalität (“Aber es steht doch nirgends geschrieben, dass ich das nicht darf.”)

Leugnung der Verantwortung (“Es war die einzige Möglichkeit, unseren Gewinn zu steigern.” oder “Das macht doch jeder so!”)

Leugnung des Schadens (“Das doch niemandem geschadet. Es hatten doch alle was davon” oder “Es ging doch nur um verhältnismäßig kleine Beträge.”)

Leugnung des Opfers (“Sie meinen wegen der Konkurrenz? Die können auch ruhig mal den Kürzeren ziehen.” oder “Warum denn? Weil die Mitbewerber leer ausgehen? Tja, so ist das Geschäft.”)

Soziale Gewichtung (“Andere machen da noch ganz andere Sachen, um an Aufträge zu kommen.”)

Appell an höhere Ziele (“Ich habe nur alles getan, um die Auftragslage und den Gewinn unseres Unternehmens zu steigern.” oder “Ich habe nur versucht, die gute Geschäftsbeziehung zu unserem Kunden zu erhalten.”)

Metapher des Kontos (“Wieso soll ich die guten Beziehungen, die ich über die Jahre hinweg mühsam aufgebaut habe, nicht auch nutzen?”)

Refokussierung der Aufmerksamkeit (“Immerhin habe ich den Auftrag für unser Unternehmen an Land gezogen.”)

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7
Q

Wie wird Korruption in Organisationen normalisiert?

KLAUSUR!!! Sollte anhand eines Falles diskutiert werden.

A

RATIONALISIERUNG: Korrupte Akteure nutzen sozial gelernte Strategien, um ihr Handeln in ihren eigenen Augen zu rechtfertigen und sich selbst in einem positiven Licht zu sehen.

SOZIALISATION: Neue Organisationsmitglieder lernen durch die Identifikation mit der Organisation und ihrer Ideologien korrptes Handeln zu akzeptieren und ggf. selbst auszuführen.

INSTITUTIONALISIERUNG: Korrupte Praktiken werden unbewusst zur Routine, zunehmend in den Strukturen und Prozessen der Organisation verankert und durch Prozesse der Gewöhnung schließlich als normal angesehen.

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8
Q

Motive des korrupten Akteurs

A

Nur in seltenen Fällen ist finanzielle Notlage ein Motiv. Vielmehr sind es andere private oder organisationale Motive oder eine Mischung aus beidem.

Private Motive:

  • – Aussicht auf risikolose persönliche Bereicherung
  • – Beruflicher Ehrgeiz
  • – Lust an der Machtausübung
  • – Überforderung am Arbeitsplatz
  • – Enttäuschung über verpasste Karrierechancen

Organisationale Motive: Wettbewerbsvorteil für das eigene Unternehmen

ZIEL: Nutzenmaximierung (Kosten-Nutzen-Überlegungen)

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9
Q

Wann ist die Motivation korrupt zu handeln umso höher?

A

Je höher der Wert der Leistung

Je niedriger das Aufdeckungs- und Ahndungsrisiko

je niedriger das Strafmaß

je niedriger die Transaktionskosten

ABER: Motivation bedeutet noch nicht, dass letztlich auch korrupt gehandelt wird.

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10
Q

Was sind das Fraud Triangle und der Fraud Diamond?

A

Fraud Triangle:

Korruptes Handeln mit den Dimensionen: Gelegenheit, Anreiz/Druck, Rationalisierung

Fraud Diamond:

Korruptes Handeln mit den Dimensionen: Gelegenheit, Anreiz/Druck, Rationalisierung, Fähigkeit

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11
Q

Modell korrupten Handelns

KLAUSUR!! da sollten die Einflussfaktoren auf handlungsvorbereitende Gedanken Gedanken genannt und belegt werden.

A

SEITE 25 PDF

  1. ) Handlungsvorbereitende Gedanken:
    - – Einstellung (Ich befürworte korruptes Handeln)
    - – Normen anderer Personen, die mir wichtig sind, befürworten korruptes Handeln

=====> positiver Einfluss auf

  1. ) Entscheidungsablauf
    - – Wunsch, ein berufliches/privates Ziel über korruptes Handeln zu erreichen

=====> positiver Einfluss auf

— Absicht, ein berufliches/privates Ziel über korruptes Handeln zu erreichen (1)

(1) wird beeinflusst von:

— wahrgenommene Kontrolle über korruptes Handeln (Ich kann die korrupte Transaktion erfolgreich durchführen (geringes Aufdeckungsrisiko und Strafmaß))

und (1) beeinflusst positiv:

Korruptes Handeln

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12
Q

Konsequenzen von Korruption

A

Für Umwelt: Negative Konsequenzen für Gesellschaft und Wirtschaft

Für Organisation:

  • – Gefahr für die Unternehmensentwicklung
  • – Wettbewerbsnachteil
  • – Beeinträchtigung von Prozessen im Unternehmen

Für Person: Negative materielle, immaterielle und psychologische Konsequenzen

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13
Q

Erkläre die zwei Bestandteile von Antikorruptionsmaßnahmen

A

Präventiv: Maßnahmen, die Beschäftigte von korrupten Handlungen abschrecken, abhalten oder diese erschweren

Repressiv: Bestrafung begangener korrupter Handlungen

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14
Q

Wo werden Korruptionspräventionsmaßnahmen am ehesten in deutschen Unternehmen eingesetzt?

A

Je größer das Unternehmen im Sinne der Beschäftigten weltweit, desto eher sind Korruptionspräventionsmaßnahmen verbreitet.

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15
Q

Welches Gesetz verpflichtet zur Korruptionsprävention und was ist sein Inhalt?

A

§ 130 OWiG

Wer als Inhaber eines Betriebes oder Unternehmens vorsätzlich oder fahrlässig die Aufsichtsmaßnahmen unterlässt, die erforderlich sind, um in dem Betrieb oder Unternehmen Zuwiderhandlungen gegen Pflichten zu verhindern, die den Inhaber treffen und deren Verletzung mit Strafe oder Geldbuße bedroht ist, handelt ordnungswidrig, wenn eine solche Zuwiderhandlung begangen wird, die durch gehörige Aufsicht verhindert oder wesentlich erschwert worden wäre. Zu den erforderlichen Aufsichtsmaßnahmen gehören auch die Bestellung, sorgfältige Auswahl und Überwachung von Aufsichtspersonen.

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16
Q

Was sind die Chancen von Korruptionsprävention?

A

Vermeidung negativer Konsequenzen (monetäre Schäden, Reputationsverlust, Sinken des Aktienkurses, Verschlechterung der Arbeitsmoral, Beeinträchtigung der Geschäftsbeziehung, Beeinträchtigung der Beziehung zu den Behörden)

Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen (§ 130 OWiG)

Verbesserung der Beziehungen zu Stakeholdern (Großunternehmen, öffentliche Auftraggeber, Banken, Investoren, Beschäftigte)

17
Q

Wie äußert sich die Verbesserung der Beziehung zu Stakeholdern (Fokus: Beschäftigten)?

A
\+++ Zufriedenheit 
\+++ Commitment
--- Wechselabsichten 
--- Abwesenheit
--- Unethisches Verhalten

+++ steigt
— sinkt

18
Q

Was sind die Komponenten des Risikomanagements

A
Identifikation
--->
Bewertung
--->
Steuerung 
--->
Kontrolle

—> beginnt wieder mit Indentifikation

19
Q

Was sind Risikofaktoren für Korruption?

A

Berufliche Tätigkeit von nahestehenden Personen für einen Kunden, Wettbewerber oder Lieferanten

Beschäftigte, die neben ihrer dienstlichen Haupttätigkeit eine Nebentätigkeit ausüben

Organtätigkeiten und/oder Beratertätigkeiten bei anderen Unternehmen, Lieferanten

Keine oder ungenügende Sicherung des EDV-Systems

Spenden, Sponsoring-Leistungen, Geschenke, Bewirtung und sonstige Einladungen

Keine inhaltliche Kostenkontrolle und Überprüfung (z.B. von Spenden)

Zu geringe Vergütung der Beschäftigten (besonders im Ausland)

20
Q

Korruptionspräventionsmaßnahmen

A

UNTERNEHMENSKULTUR: Verankerung von ethischen Grundsätzen in der Unternehmenskultur, die absolute Integrität der Beschäftigten fordert und Korruption in keinem Fall toleriert

FÜHRUNG: Vorbildfunktion der Unternehmensleitung und der Führungskräfte im Hinblick auf ethisches Verhalten; Klares, deutlich sichtbares Bekenntnis zu den ethischen Werten des Unternehmens und der implementierten Korruptionspräventionsmaßnahmen

CODE of CONDUCT: Schriftliche Darstellung der Standards, Prinzipien und Erwartungen des Unternehmens an die Beschäftigten, die von allen zu unterzeichnen ist und deren Verletzung zu disziplinarischen Konsequenzen führt

KOMMUNIKATION: Aktive interne und externe Kommunikation der ablehnenden Haltung gegenüber Korruption (Information der Beschäftigten über die ergriffenen Maßnahmen; Verdeutlichung der Prinzipien gegenüber Kunden und Geschäftspartnern)

ETHIK- oder ANTIKORRUPTIONSKOMMITEES: Bestehend aus Beschäftigten verschiedener Unternehmensbereiche und Hierarchien, die ethische Konfliktsituationen diskutieren und die Realisierung von Korruptionspräventionsmaßnahmen unterstützen

PERSONALAUSWAHL: Auswahl von integren Beschäftigten, die Korruption ablehnen (Aufnahme des Code of Conductin das Recruiting-Material und in Auswahlinterviews; Integritätstests; Unterzeichnung einer Selbstverpflichtung)

TRAININGS: Schulung, um Beschäftigte für Korruptionsprobleme und -risiken sowie die Notwendigkeit von Korruptions-prävention zu sensibilisieren; Besprechung und Erläuterung der einzelnen Maßnahmen (z.B. Code of Conduct)

VERGÜTUNGSPOLITIK: Variable Vergütungsanteile so gestalten, dass sie die Beschäftigten nicht zu korrupten Handlungen verleiten; keine rein ergebnisbasierten variablen Entlohnungsbestandteile

ANREIZPOLITIK: Belohnung ethischen Verhaltens und Bestrafung korrupten Verhaltens bspw. im Rahmen von Leistungsbeurteilungen (z.B. Bonuszahlungen für ethisches Verhalten)

VIER bzw. MEHR-AUGEN-PRINZIP: Fachliche Prüfung wichtiger Entscheidungen oder kritischer Tätigkeiten im Prozess durch mindestens eine weitere Person und Gegenzeichnung; gleiche Fachkenntnisse beider Beschäftigter

JOB ROTATION: Personalrotation: Beschäftigte wechseln regelmäßig das Aufgabengebiet;
Zuständigkeitsrotation: Aufgaben innerhalb des Aufgabenbereiches wechseln (z.B. Kundenzuteilung)

FUNKTIONSTRENNUNG: Auftragserfüllung und Auftragsüberprüfung werden organisatorisch getrennt (z.B. Bedarfsanmeldung, Einkauf und Rechnungsregulierung)

DOKUMENTATION: Zuverlässige, akkurate, sofortige und vollständige Dokumentation aller Transaktionen und Entscheidungen innerhalb des Unternehmens (z.B. Hinterlegung aller Transaktionen in vertraulicher Datei)

ANTIKORRUPTIONSBEAUFTRAGTER: Interner Ansprechpartner, an den sich Beschäftigte bei Unsicherheit bezüglich aufgestellter Regeln, Interessenkonflikten oder zur Meldung eines Korruptionsverdachts vertraulich wenden können

OMBUDSMANN: Externer Ansprechpartner, an den sich Hinweisgeber wenden können; kraft Amtes oder durch Vereinbarung zur Verschwiegenheit verpflichtet; fungiert als Brücke zwischen Unternehmen und Hinweisgeber

WHISTLEBLOWING-SYSTEME: Uneigennütziges Bekanntmachen von Beobachtungen korrupter Praktiken oder Vermutungen über solche Vorgänge(z.B. elektronische Systeme oder Telefon-Hotlines, die eine anonyme Meldung von Korruptionsverdachtsfällen ermöglichen)

INTERNE REVISION: Institutionalisierte Kontrolle von Prozessen mit Hinblick auf das Korruptionsrisiko; Überwachung von gefährdeten Bereichen

SANKTIONEN: Sanktionierung von Verhalten, das nicht den im Code of Conductfestgelegten Regeln entspricht (z.B. disziplinarische Sanktionen, arbeitsrechtliche Sanktionen, Verdiensteinbußen)

21
Q

Welche präventive Personalmanagementmaßnahmen können dem Modell korrupten Handelns zugeordnet werden?

KLAUSUR!!! Da sollten Präventionsmaßnahmen den Einflussfaktoren zugeordnet werden und eine konkrete Möglichkeit zur Umsetzung gezeigt werden.

A

Um NORMEN ANDERER auszumanövrieren, muss die FÜHRUNG die Forderung nach Integrität der Beschäftigten und Ablehnung von Korruption fordern.

Die EINSTELLUNG wird durch PERSONALAUSWAHL (integere Beschäftigte, die Korruption widerstehen), TRAINING (Sensibilisierung für Korruption und ihre Konsequenzen) und ANREIZPOLITIK (Belohnung von integerem Verhalten, Sanktionen für korruptes Handeln) bekämpft.

Die WAHRGENOMMENE VERHALTENSKONTROLLE wird ebenfalls durch ANREIZPOLITIK (Belohnung von integerem Verhalten, Sanktionen für korruptes Handeln) und durch ARBEITSGESTALTUNG (Ermöglichung einer Kontrolle korrupter Tendenzen und Erhöhung der Entdeckungswahrscheinlichkeit) bekämpft.