Rechtsgeschichte (3) Flashcards
(34 cards)
1
Q
Zeit der entwickelten Republik
A
242 v.Chr.- 27 v.Chr.
2
Q
Situation Roms
A
- Rom als einer der stärksten Mächte im Mittelmeerraum
- Sieg mit Karthago mit Höhepunkt des Hannibalischen Kriegs
- Herr des ganzen Kulturkreises rings um Mittelmeer
- im 2.Jh.v.Chr. auch Osten im umb Machtbereich
- Grenze des röm Reichs wurde in kaum 150 Jahren an das schwarze Meer geschoben
- Gleichsetzung Roms mit Erdkreis
3
Q
- Grundsatz des röm Imperialismus: divide et impera
A
- oberster Grundsatz
- röm Expansion schloß Italien u manche Provinzen zusammen, die früher zersplittert waren
- Einheiten, die für röm Herrschaft hätten gefährlich werden können, wurden zerschlagen
- Bündnisse der Bundesgenossen u Untertanen untereinander wurden niemals geduldet
- jede abh Gemeinde stand nur mir Rom in rechtl Beziehung u alle Querverbindungen im röm Bündnissystem fehlten
- Völker, Gemeinden u Bevölkerungsklassen wurden durch Unterhaltung/Schaffung polit u soz Abstufung gegeneinander abgeschlossen
4
Q
2.Grundsatz: Selbstverwaltung
A
- Grundsatz der röm Reichspolitik
- Untertanen sollten in ihren inneren Verhältnissen sich selbst überlassen werden
- sie behielten ihre Selbstverwaltung u ihr heimisches Recht
- weitgehende Toleranz in Religion (antiker Polytheismus)
- -> röm Herrschaft war somit für Untertanen weniger fühlbar
5
Q
- Grundsatz : milit Sicherung
A
- Streben nach unbedingter milit Sicherung des unterworfenen Gebiets
- Abrundung der Reichsgrenzen/ Netz strategischer Straßen/ befestigte Stützpunkte
6
Q
Aufteilung Italiens
A
- Italien
a) umb röm Staatsgebiet “ager Romanus”
b) Territorien der Bundesgenossen “socii” - außeritalische Provinzen “povinciae”
- > Stadt im Rechtssinne nur Rom selbst
7
Q
Ager Romanus
A
- umfasste Gebiet, etw kleiner als Belgien, mit mehr als Hälfte des heutigen Italiens
1. “municipia” urspr selbständige Gemeinden, die ihre staatl Existenz eingebüßt hatten, Bevölkerung wurde in röm Bürgerverband aufgenommen (jedoch nicht sofort volles Bürgerrecht, nur Privatrecht ohne Stimmrecht, Vollbürgerrecht erst nach längerer Bewährung)
2. “coloniae civium Romanorum” städtische Siedlungen als Stützpunkte der röm Herrschaft u besetzt mit Bürgern
3. “fora et conciliabula civium Romanorum” Märkte u Versammlungsorte, der verstreut siedelnden röm Bauern
8
Q
Territorien der Bundesgenossen
A
- polit Gebilde mit voller Autonomie
- besaßen bes Territorium, eigenes Recht u eigene Verwaltung in die sich Rom noch ausnahmsweise einmischte
- Verhältnis zu Rom in Bündnisverträgen “foedera”, nach denen sie zur Heeresfolge (auf eigene Kosten) verpflichtet waren
- Bedingungen wurden einzelnen Gemeinden je nach Bündnisvertrag versch gewährt
9
Q
Unterscheidung der Bündnisverträge
A
- gleiche u ungleiche Bündnisverträge “foedera aequa u iniqua”
- foedus aequuum: juristisch souverän
- foedus iniquum: erkannten in Bündnisvertrag ausdrücklich röm Hoheit an u waren verpflichtet, Roms Weisungen Folge zu leisten
10
Q
latinische Gemeinden
A
- nahmen unter italischen Bundesgenossen bes Stellung ein
- Bürger waren Römern privatrechtl gleichgestellt u durften in röm Volksversammlung stimmen u erwarben durch Übersiedlung nach Rom röm Bürgerrecht
11
Q
“coloniae”
A
- zweite Gruppe von Gemeinden latinischen Rechts
- bestand aus befestigten Siedlungen, die Rom mit doppeltem Zweck der Versorgung seines Bevölkerungsüberschusses u Gewinnung milit u polit Stützpunkte auf eroberten Festland anlegte
12
Q
röm Statthalter an Spitze der Provinzverwaltung
A
- ständige Anwesenheit bei ältesten überseeischen Besitzungen (Sizilien, Sardinien, Korsika, Spanien)
- wurden als Statthaltersprengel “provinviae” verwaltet in die man urspr ordentliche Magistrate entsandte
- Konsuln wurden entsandt, wenn in Provinz wichtige milit Aufgaben zu erledigen waren, ansonsten Prätoren (auch Unterscheidung ob arme od reiche Pr)
- mit wachsender Anzahl an Provinzen u Anstieg der Geschäftslast der Magistrate, wurde Amtsdauer eines vorjährigen Statthalters verlängert “prorogatio imperii”
- später wurde zum stadtröm Amtsjahr der Prätoren u Konsuln ein weiteres hinzugefügt, in dem sie anstelle eines Konsuls/ Prätors eine Provinz zu verwalten hatten “pro consule, pro praetore”
- nur kleiner Stab an Gehilfen
13
Q
Aufgaben des Statthalters
A
- Wahrung der röm Hoheit u milit Sicherung, Schutz der röm Bürger u Italiker, die sich in Provinz aufhielten u Rechtssprechung
- uneingeschränkte Imperiumsgewalt (Ausbeutung!)
14
Q
Nicht Aufgabe des Statthalters war:
A
- Erhebung der Abgaben durch Verpachtung an röm Unternehmer, die sich für diese Großgeschäfte zu Gesellschaften zusammenschlossen
- lokale Verwaltung, Rechtspflege unter Provinzbevölkerung u alle anderen örtl Abgaben als Aufgabe der polit Organe der Untertanen
15
Q
Beziehung der städtischen Gemeinwesen der Provinzen zu Rom
A
- “Freunde u Verbündete des röm Volkes”
- Anerkennung nur einseitige Entscheidung des Senats, jederzeit widerrufbar
- Eintragung in das Verzeichnis der amici u socii
16
Q
Pflichten der Gemeinden ggü Rom
A
- jährliche Abgaben “tributa, stipendia” nach Rom
- Stellen von Unterkunft u Verpflegung für Statthalter, sein Gefolge u seine Truppen, dessen Naturalverpflegung gegen ein Entgelt
- Verpflichtung zur Heeresfolge (jedoch nur im Notfall, da militärisch geringwertig)
17
Q
Bevölkerung der Provinzen
A
- teilweise nicht mal vorhandenes Bündnisrecht
- Lage von Unterworfenen, die sich auf Gnade od Ungnade ergeben hatten “dedititcii”
- nur faktisch sich selbst überlassen, sofern sie sich ruhig verhielten
18
Q
Röm Bürger in Provinzen
A
- röm Bürger als Geschäftsleute in Provinzen
- hatten ihren Gerichtsstand vor Statthalter
- gingen zu Gerichtstagen, die Statthalter in best Städten seiner Provinz abhielt, auch wenn sie keinen Rechtsstreit zu führen hatten
- Angesehene unter ihnen (zB mit Ritterzensus) waren Beisitzer im Statthaltergericht “conventus” u als Geschworene im Zivilprozess
19
Q
Schwächen der republikanischen Reichsverwaltung
A
- republikanische Magistratur konnte Verwaltungsaufgaben bald nicht mehr genügen
- radikale Zentralisierung wurde gelockert u Munizipien u Kolonien ein gewisses Maß an Selbstverwaltung eingeräumt
20
Q
Romanisierung Italiens
A
- aus Zersplitterten Volk allmählich nat Einheit
- Unterscheidung zw Halbbürgern, Bundesgenossen u Römern wurde überflüssig
–> Aufnahme aller Italiker in röm Vollbürgerrecht (nach blutigem Aufstand 91-89 v.Chr.)
-
21
Q
Schwächen des Statthalter Systems:
A
- jährlicher Wechsel verhängnisvoll für Verwaltung u Bewältigung militärischer Aufgaben in Provinzen
- > Fehlschläge in Kriegen
- wirks Kontrolle über Amtsführung der Statthalter fehlte u System der Steuerverpachtung führten zu Ausbeutung der Provinzen zum privaten Nutzen der röm Oberschicht
- > Verfall der polit u geschäftl Moral
- Rückforderungsverfahren “Repetunden” gegen ausbeuterische Magistrate nicht wirksam sondern führte zu innerröm Machtkämpfen zw Senatsaristokratie u Geldaristokratie innerhalb senatorischen Adels
22
Q
Wirt u soz Entwicklung Roms zum Ausgang der Republik
A
- stetig fortschreitende Stärkung der röm Bauern
- durch schnelles Tempo der Eroberungen war viel Land unverteilt u wurde zum Nutzen der Staatskasse verpachtet u von kapitalkräftigen Bürgern billig ersteigert od unter stillschweigender Duldung des Staats ohne Rechtstitel unter Kultur genommen (okkupiert)
- Getreide wurde in großen Mengen u billig auf sizilischen u afrikanischen Besitzungen produziert u auf dem Seeweg nach Rom verfrachtet (leichter als Landtransport)
- Bauernstand durch Kriege am schwersten getroffen u weiterer Verfall durch Anziehungskraft Roms
- > Rom als Großmittelmeermacht mit Hafen
- > nicht mehr bäuerlich sondern kapitalistisch
- > Großgrundbesitz mit Plantagenwirtschaft (Sklaven)
23
Q
“Latifundien”
A
- hauptsächlich auf diesen Ländereien entstanden die mit Sklaven betriebenen Großgüter “Latifundien”
- Wirtschaftsform der Viehzucht, tlw Öl- u Weinbau
- Getreidebau unrentabel da nur wenige Wochen im Jahr (eher Bauer- u Kleinpächtersache)
24
Q
Bevölkerung der Hauptstadt
A
- Handelsmittelpunkt u herrschende Kapitalmarkt
- große Reichtümer durch Kriege der Römer u Ausbeutung der Provinzen in Händen von:
1. senatorischer Adel
2. Ritterschaft
25
Senatorischer Adel von Rom
- nur noch wenige Patrizier, eher mehr reiche Plebejer
- beteiligten sich an Handels- u Geldgeschäften nur insgeheim, über Mittelmann (standesgemäß untersagt) "lex claudia"
- Reichtum war meist in Grundbesitz angelegt u ererbt od bei ihrer polit Tätigkeit erworben (Kriegsbeute der Feldherrn/Geschenke der Provinzialbevölkerung an Statthalter)
26
Neureiche von Rom= Ritterschaft "equites"
- urspr Adlige
- bildeten sich aus Stadtrömern u angesehenen Munizipalbürgern
- Kaufleute u Finanzmänner, die ihren Gewinn aus Heereslieferungen, Steuerpachten u anderen Staatsaufträgen, Wucheraufträgen mit geldbedürftigen Politikern u aus dem Handeln in u außerhalb Italiens
- Vermögen angelegt in Landbesitz
- Vermögen erlaubte es in der Reiterei zu dienen
- keinen umb Anteil an polit Geschäften
- wirt Interessen durch Beziehungen zu Senatoren u Einfluss in polit Strafjustiz
27
Bevölkerungsschichten während entwickelter Republik
1. Senatorischer Adel
2. Ritterschaft
3. besitzloses Großstadtproletariat
4. Sklaven
28
Auslöser für Auseinandersetzungen die zum Zusammenbruch der Senatsherrschaft führten
- großangelegte soz Reformgesetzgebung, durch welche die Volkstribune bäuerl Grundlage des röm Staats wiederherzustellen versuchten
- größte Teil der ohne Rechtstitel in Händen von Großgrundbesitzern befindliche ager publicus sollte in Bauernstellen aufgeteilt werden u an besitzlose Bürger verteilt werden
- Führer der röm Aristokratie wollten Senatsregiment stützen "optimates
- Einzelgänger wollten ihre polit Ziele mithilfe der breiten Volksmassen erreichen "populus"
- > Streitpunkt waren bald nicht mehr Reformen sondern die Macht im Staat
29
Um welche Art von Auseinandersetzungen handelte es sich?
- keine Klassenkämpfe
| - Machtkämpfe innerhalb der röm Aristokratie
30
Was war Grundlage des polit Einflusses der röm Adelsparteien?
- Treueverhältnisse
| - polit Freundschaften
31
Resultat der Auseinandersetzungen
- zunächst faktische Alleinherrschaft des Stärksten dann Monarchie trat hervor
- beste Teil der röm Aristokratie wurde ausgerottet
- über außerordentliche Militärkommandos, polit Bündnisse u blutige Bürgerkriege
32
lex claudia
- Verbot der Senatoren Handel zu betreiben, nur für untere Schicht
- Umgehungsgeschäfte um Verbot zu umgehen via Mittelmann
33
Spartakusaufstand
- durch Kapitalismus verschlechtern sich Umstände für Sklaven erheblich
- 73-71 v.Chr. Spartakusaufstand der im letzten Moment besiegt wird
- 95.000 Tote
34
Repetundenverfahren "res repetere"
Strafverfahren um gewesene Magistrate zur Verantwortung zu ziehen
- seltene Anordnung