Rinderzucht Flashcards
(109 cards)
wirtschaftliche Bedeutung der Rinderhaltung
- Vielseitigkeit der Nutzungsmöglichkeiten (Arbeit, Milch, Fleisch)
- große klimatische Anpassungsfähigkeit und Umweltstabilität
- Durch die vegetative Ernährung und die Fähigkeit der Proteinsynthese aus NPN Verbindungen; keine direkte Nahrungskonkurrenz zum Menschen
- Milchproduktion erreicht die höchsten Verwertungsraten tierischer Erzeugnisse
- Umfangreiche industrielle Verwertung bei der Rinderhaltung anfallender Roh- und Nebenprodukte
- höchster Bestand an landwirtschaftlichen Großtieren auf der Erde
Zuchtverfahren bei Rindern
Zuchtziel: Erzeugung von Tieren, mit denen unter künftigen Produktionsbedingungen und Preisrelationen ein möglichst hoher Gewinn im Produktionsbereich erzielt werden kann
- Definition wirtschaftlich relevanter Merkmale
- Langfristige Festlegung von Zuchtzielen
- genetische Voraussetzungen für züchterische Verbesserungen
Grundsätze der Züchtung
- Leistungsprüfung/Zuchtwertschätzung
- Selektion, Verpaarung
- Qualitative Merkmale = Veränderung entsprechend den Regeln der Mendelschen Genetik (Farben, Erbfehler, genetische Defekte, spezielle anatomische Merkmale)
- quantitative Merkmale = Milchleistung, Wachstum, Schlachtmerkmale, Fruchtbarkeit, allgemeine Gesundheitsmerkmale
Heritabilität
zur Bewertung der Erblichkeit quantitativer Merkmale (Wertebereich von 0-1 o. 0-100%)
Ausprägung
= Allgemeines Populationsgenetisches Modell
- Phänotypischer Wert = Genotypischer Wert + Umweltwirkung
P = G + U
genotypischer Wert
additiver genotypischer Effekt (ga) Dominanzabweichung (do) epistatische Abweichung (ep)
Umweltwirkung
positive Wirkung & negative Wirkung
Zuchtverfahren beim Rind (zur Nutzung additiver Genwirkung)
- Keine Trennung von Zucht- und Nutztieren
- Zucht in einer Population bzw. zeitlich begrenzte Zucht mit mehreren Populationen
- Vorwiegend Nutzung der additiven Genwirkung
- Selektion nach allgemeinem Zuchtwert
- h2e
Verbesserung der Leistungseigenschaften durch:
- Veredelungszucht
- Verdrängungzucht
- Kombinationszucht
- Gebrauchszucht
- Linienzucht
- Reinzucht
Zuchtziel- und Selektionsmerkmale bei Milch- und Zweinutzungsrassen
- Milchleistung (Menge, Milchfettmenge, Milchfettgehalt, Milcheiweißmenge, Milcheiweißgehalt)
- Eutergesundheit (Gehalt an somatischen Zellen)
- Nutzungsdauer (funktionale Nutzungsnutzungsdauer)
- Exterieur (Milchcharakter/Typ, Körper, Fundament, Euter)
- Fruchtbarkeit (Rastzeit, Non- Return-Rate, Verzögerungszeit)
- Kalbeverhalten (Kalbeverlauf, Totgeburtenrate)
- Melkbarkeit (Durchschnittliches Minutengemelk, Melkbarkeitsnote, Melkverhalten)
- Gesundheit (13 Erkrankungen)
Bedeutung und Verfahren der Milchleistungsprüfung
- Grundlage für die Leistungszucht in der Gesamtpopulation (Zuchttierauswahl, Zuchtwertschätzung; Validierung genomischer Zuchtwerte)
- Leistungsselektion im Bestand
- Voraussetzung zur Feststellung der Milchqualität und Milchhygiene
- Erhaltung und Förderung der Tiergesundheit
- Informationen zur Abschätzung der Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung
- Basis für Managemententscheidungen im Betrieb
Begriffsbestimmungen: Prüfdichte
Anteil des Kuhbestandes unter Milchleistungsprüfung
D 87,1%
Begriffsbestimmungen: Prüfbeginn
frühestens am 5. Tag der Laktation (6. Tag nach Kalbung)
Begriffsbestimmungen: Prüfungszeitraum
Zeitabschnitt, für das ein Prüfergebnis gilt
Begriffsbestimmungen: Prüf/Kontrolljahr
01.10-30.09
Begriffsbestimmungen: Laktationsleistung
Leistung der Gesamtlaktation
Begriffsbestimmungen: 305-Tage-Leistung
Standartlaktation 250 bis max 305 Tage
Begriffsbestimmungen: Jahresleistung
Gesamtleistung innerhalb des Prüfungsjahres
Begriffsbestimmungen: Lebensleistung
Summe aller Jahresleistungen, vom Tag nach erster Kalbung bis zum Abgang
Züchterischer Nutzen der Milchleistungsprüfung
Die Milchleistungsprüfung gibt Aufschluss über Eigenleistung der Kühe und Nachkommenleistung der Bullen
Zuchtwertschätzung bei Milch- und Zweinutzungsrassen
Zuchtwert = Schätzwert der genetischen Veranlagung für definierte Merkmale oder Eigenschaften
=> doppelter Wert der Abweichungen der Nachkommen eines Individuums vom Durchschnitt der Population
ZW = 2x (Nachkommenleistung - Populationsmittel)
Naturalzuchtwert
- Angabe des Zuchtwertes in absoluten Zahlen des jeweiligen Merkmals (+- Mm +- F% +- FKg +- Bewertungsnote etc.)
(relative Abweichung natürlicher Leistungen zur Vergleichsgruppe)
Relativzuchtwert
RZMilch, RZExterieur, RZNutzungsdauer etc.
- Standardisiert auf Mittelwert = 100, Standartabweichung = 12
- Wert ist ohne Dimension
- Werte >100 sind grundsätzlich züchterisch positiv
- ermöglicht schnelle Bewertung des Zuchtwertes
Verfahren der Zuchtwertschätzung
- Töchter-Mutter-Vergleich
- Stationsprüfung von Töchtern auf Station
- CC Test (Stallgefährtinnenvergleich)
- BLUP-Schätzungswert
- genomische Selektion (direkter ZW und genomisch ergänzter ZW)