SB2 Flashcards
(75 cards)
- Materialdisposition
- Begriff und Grundsatzaufgaben
(wurde nicht detaliet in der Vorlesung besprochen)
das Verb „disponieren“ bedeutet planen, einteilen bzw. verfügen. Materialdisposition umfasst alle Tätigkeiten, die notwendig sind, um das Unternehmen in der erforderlichen Art und Menge sowie zum richtigen Zeitpunkt mit Material zu versorgen. Dabei sind: #Liefer- und Verbrauchsunsicherheiten #Optimierungsaspekte zwischen einer höchstmöglichen Lieferbereitschaft und geringen Kapitalbindungs- und Materialkosten zu berücksichtigen. Disposition heißt, sinnvolle Materialversorgung und nicht Versorgungssicherheit um jeden Preis.
Grundsatzaufgaben der Materialdisposition
(nicht detaliert besprochen)
#Vollzug der Nettobedarfsrechnung #Zusammenfassung des ermittelten Bestellbedarfs nach wirtschaftlichen Bestellmengen #Entscheidung über differenzierten Einsatz notwendiger Bestandsstrategien #Auflösung des Materialbedarfs für neu konzipierte Fertigungsaufträge nach Dispositionsstufen und Festlegung des erforderlichen Lieferbereitschaftsgrades #Festlegung und Terminüberwachung der lieferantenseitigen Anlieferzyklen Quintessenz ist, dass die Materialdisposition über eine Vielzahl unternehmensinterner aber auch –externer Schnittstellen verfügt: Intern zu den Bedarfsträgern und damit zur Fertigungs- und Auftragssteuerung. Extern zu operativen und strategischen Produktionsplanung und –steuerung der Lieferanten.
1.2. Teilfunktionen der Materialdisposition
(in vorlesung nicht besprochen)
Die chronologische Abarbeitung der Grundsatzaufgaben der Materialdisposition erfolgt in drei Phasen.
1.2.1. Materialbedarfsrechnung
Der Materialbedarf verkörpert die art-, mengen- und termingerechte Kennzeichnung des Materials, das zur Erstellung von Fertigungserzeugnissen oder unfertigen Erzeugnissen benötigt wird. Aus dieser Begriffsbestimmung lässt sich schlussfolgern: BEDARF = MENGE ZUM TERMIN.
Materialbedarfsrechnung - Bedarfsarten
WICHTIG!!!
Zähle die Bedarsarten auf (6)
Primärbedarf
Sekundärbedarf
Teritärbedarf
Zusatzbedarf
Bruttobedarf
Nettobedarf
Primärbedarf - WICHTIG!
Bedarf an fertigen- und unfertigen Erzeugnissen einer Periode, den ein Betrieb in verkaufsfähiger Form absetzt. (Marktbedarf)
Sekundärbedarf - WICHTIG!
Bedarf an Werkstoffen, der zur Erstellung des Primärbedarfs erforderliche ist.
Teritärbedarf - Wichtig!!
Bedarf an Hilfs- und Betriebsstoffen, der zur Realisierung der Produktionsaufgabe benötigt wird.
Zusatzbedarf - Wichtig!
Bedarf der zusätzlich zum Sekundärbedarf aufgrund von ungeplantem Bedarf disponiert wird.
Bruttobedarf - Wichtig!!
Zusammenfassung von Sekundär- und Zusatzbedarf
Nettobedarf - Wichtig!!
Bedarf, der sich aus der Subtraktion von Bruttobedarf und den verfügbaren Materialbeständen ergibt. (Bestellbedarf)
Schema der Nettobedarfsermittlung

Verfügbarer (Disponibler) Bestand
Der Begriff „disponibler Bestand“ darf aber nicht mit „disponierter Bestand“ gleichgesetzt werden. Letzteres ist der Vormerk- und Werkstattbestand.

Verfahren der Bedarfsermittlung
Für die Ermittlung des Materialbedarfs werden in der Praxis drei prinzipielle Verfahren verwendet.

1.2.1.1. Programmorientierte Bedarfsermittlung (nicht besprochen)
Basis dieses Verfahrens der Bedarfsermittlung ist das Produktionsprogramm. Alle gebuchten Aufträge, aber auch die geplanten Lageraufträge werden festgeschrieben. Der Absatz muss unter Verwendung von Informationen der Marktforschung und unter Beachtung der fertigungsspezifischen Kapazitäten berechnet oder geschätzt werden. Bedarf Erzeugnisse x Bestandteile der Erzeugnisse = Sekundärbedarf
Programmorientierte Bedarfsermittlung - Stückliste
Liste die 3 Arten und beschreibe sie!
Eine Stückliste ist ein Verzeichnis aller Baugruppen, Bauteile, RHB-Stoffe und Zukaufteile eines Erzeugnisses unter Angabe verschiedener Daten.
Mengenstücklisten:
Zeigt den gesamten mengenmäßigen Materialbedarf
Strukturstücklisten:
Zeigt den gesamten mengenmäßigen Materialbedarf je Erzeugniseinheit in strukturierter Anordnung.
Baukastenstücklisten:
Strukturstückliste, die nur aufzeigt welche Materialien in die nächst höhere Einheit eingehen. Gesamtheit aller Baukastenstücklisten = GOZINTO-Grafik
Realisierung durch deterministische Methoden (wurde nicht besprochen)
Es gibt zwei Methoden der Bedarfsauslösung die Analytische und die Synthetische. Als Ausgangsdaten für die Anwendung dieser Methoden gelten: #Kenntnis des Primärbedarfs #Kenntnis des Materialbedarfs je Erzeugniseinheit #Kenntnis der Materialdurchlaufzeiten
Was ist die Analytische Methode?
Bei der analytischen Methode wird durch Auflösen der Stückliste eines Erzeugnisses der Sekundärbedarf von oben nach unten für alle Baugruppen und –teile einschließlich der Zukaufteile ermittelt. Mengenstücklisten finden keine Anwendung, weil sie nicht nach strukturellen Gesichtspunkten aufgelöst werden können. Varianten der Bedarfsauflösung sind:
Analytische Methode
Welche 4 Verfahren gibt es?
Fertigungsstufen-Verfahren
Renetting-Verfahren
Dispositionsstufen-Verfahren
GOZINTO-Verfahren
Analytische Methode
Fertigungsstufen-Verfahren
Die Erzeugnisbestandteile werden in der Reihenfolge der Fertigungsebenen bzw. Baustufen aufgelöst.
- keine Wiederholteile
- von der höchsten Ebenennummer absteigend ausgehen
- Ergebnis sind zeitversetzte Bedarfe
Analytische Methode
Renetting-Verfahren
WICHTG detaliert beschreiben können!
Ist in der Lage einen Mehrfachbedarf in verschiedenen Fertigungsebenen und Erzeugnissen zu berücksichtigen. Die Bedarfsermittlung für Wiederholteile muss entsprechend der Anzahl der Wiederholungen erfolgen und Berücksichtigung des jeweils bis dahin entstandenen Bedarfs
Analytische Methode
Dispositionsstufen-Verfahren
- Um Mehrfachauflösung zu vermeiden werden alle gleichen Erzeugnisbestandteile der
Verwendungsstufe zugeordnet, auf der sie zuletzt vorkommen (Dispositionsstufe) - Das Ergebnis sind nicht zeitversetzte Bedarfe
Analytische Methode
GOZINTO-Verfahren
Ist ein grafisches Verfahren.
Bei diesen Grafiken enthalten die Knoten in ihrer oberen Hälfte die Baugruppen, Bauteile oder Rohstoffe und darunter den Primärbedarf der betrachteten Periode, die Verbindungslinien enthalten die jeweiligen Bedarfe der übergeordneten Erzeugnisbestandteile zur Erzeugung einer Mengeneinheit.
Synthetische Methode
Die synthetische Methode wird vorrangig bei kundenorientierter Fertigung eingesetzt. Berechnungsbasis bildet der Teileverwendungsnachweis. In Teileverwendungsnachweisen wird festegestellt, in welchem Erzeugnissen die einzelnen Baugruppen und –teile enthalten sind. Dabei wird der Bedarf in umgekehrter Reihenfolge (von unten nach oben) ermittelt.









