Seemannschaft Flashcards

1
Q

Welche Feuerlöscheinrichtungen sollten neben Handfeuerlöschern und eventuell fest eingebauten Feuerlöschanlagen z.B. nach der aktuellen Broschüre “Sicherheit auf dem Wasser - Wichtige Regeln und Tipps für Wassersportler” auf Sportbooten vorhanden sein?

A

Neben Handfeuerlöschern und eventuell fest eingebauten Feuerlöschanlagen sollten folgende Feuerlöscheinrichtungen vorhanden sein:

  • eine PÜTZ, griffbereit aufbewahrt, zum Löschen von Bränden fester brennbarer Stoffe mit Wasser (nicht für Flüssigkeits- und Gasbrände)
  • eine DECKE AUS WOLLE, keinesfalls aus Kunstfasern, zum Ersticken von Bränden, insbesondere bei eventuell brennenden Personen
  • ein FEUERLÖSCHDURCHLASS FÜR MOTORENRÄUME; dieser Feuerlöschdurchlass besteht aus einer von einer Schutzkappe abgedeckten, nicht brennbaren flexiblen Membrane, die bei einem Brand im Motorraum mit dem Mündungsstück eines tragbaren Feuerlöschers durchstoßen wird und somit die Eingabe des Feuerlöschmittels ohne Sauerstoffzutritt ermöglicht.
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2
Q

Was sind die ersten Maßnahmen bei einem Kabelbrand?

A

Motor aus, Batteriehauptschalter aus, Brand mit Decken ersticken oder mit Feuerlöscher bekämpfen.

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3
Q

Was versteht man unter einer steifen Yacht?

A

Eine Yacht nennt man steif, wenn sie nicht so schnell krängt (im Gegensatz zu einer ranken Yacht).

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4
Q

Welche Vor- und Nachteile haben steife Yachten?

A
Steife Yachten.
Vorteile:
* Hohes Segeltragevermögen
* Späterer Reffpunkt
* Höhere Amwindgeschwindigkeit
* Mehr Raum unter Deck wegen größerer Breite

Nachteile:

  • Weniger angenehmes Seegangsverhalten
  • Geringere Endstabilität
  • Geringerer Stabilitätsumfang und damit eingeschränkte Seetüchtigkeit
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5
Q

Sie geraten bei einem Wintertörn plötzlich in einen Eisregen. Welche Folgen ergeben sich für die Stabilität ihres Schiffes (Begründung). Was veranlassen Sie?

A

Das Schiff überzieht sich sofort mit einem Eispanzer. Der Massenschwerpunkt wandert enorm nach oben, das bedeutet absolute Kentergefahr.
Ich lasse umgehend die Segel bergen und fahre unter Motor weiter.

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6
Q

Sie befinden sich mit Ihrer Yacht auf der Suchfahrt zur Rettung eines vor ca. 15 min über Bord gefallenen Besatzungsmitglieds.
Beschreiben Sie die allgemeinen Maßnahmen an Bord für die Suchfahrt und für das Anbordnehmen der aufgefundenen Person.

A
  • Notmeldung absetzen, um andere Schiffe und Seenotleitstelle um Unterstützung zu bitten
  • Uhrzeit und Position der Suchfahrt festhalten (Logbuch)
  • Ausguck besetzen (wenn möglich mehrfach); Fernglas benutzen
  • Besatzung ist alarmiert; Rettungsmittel zur Anbordnahme klarmachen (Beiboot, Leinen, Leiter)
  • Erste Hilfe für eine mögliche Unterkühlung vorbereiten (Lagerung, Decken, warme Getränke)
  • Person an Bord vorhalten, die gegebenenfalls gesichert ins Wasser muss, um den Aufgefundenen zu sichern
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7
Q

Welche Suchzeit veranschlagen Sie für einen Über Bord Gegangenen, wenn die geschätzte Überlebenszeit bei einer Wassertemperatur von 15°C bei etwa 12h liegt?

A

Die Suchzeit muss über die theoretisch aufgestellte Zeit hinaus fortgesetzt werden, da Schiffbrüchige nach viel längerem Zeitraum noch lebend geborgen wurden. (Die Dauer der Suchaktion ist auch abhängig vom Wetter und Seegang, der Jahreszeit und der Tageszeit),

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8
Q

Was haben Sie zu veranlassen, wenn Sie eine Mayday-Meldung “Mensch über Bord” abgegeben haben, Sie aber allein den Überbordgefallenen gefunden und gerettet haben?

A

Es ist der Notverkehr durch eine Silence Fini Meldung an “all stations” zu beenden.

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9
Q

Nennen Sie Hilfsmittel, um einen über Bord Gefallenen und Erschöpften wieder an Bord zu bekommen.

A

Hilfsmittel zum an Bord nehmen:

  • Einstieg über Rettungsleiter
  • mit dem Spifall
  • mit der Dirk
  • mit Rettungstalje (z.B. fest an Want gefahren)
  • mit der Großschottalje am ausgeschwenkten Baum
  • mit der Sturmfock
  • mit dem Großsegel
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10
Q

Wodurch wird sichergestellt, dass sich der Verschleißzustand der Yacht stets im Rahmen der Sicherheitsanforderungen befindet?

A

Es ist die sachgemäße Durchführung der periodischen Inspektionen von Maschine, Gasanlage und Rettungsausrüstung sicherzustellen.

Ferner sind zu kontrollieren:

  • der Zustand aller Beschläge im Rigg
  • das gesamte stehende und laufende Gut
  • der Zustand der Segel und Ersatzsegel
  • der Zustand der Anker- und Ruderanlage
  • die Kapazität der Batterien
  • der Zustand der Pumpen
  • der Zustand der gesamten Navigations- und Sicherheitsausrüstung
  • das Unterwasserschiff
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11
Q

Was versteht man unter einer Sicherheitsrolle?

A

Mit Sicherheitsrollen wird der Sicherheitsdienst unter der Crew aufgeteilt. In ihnen wird schriftlich niedergelegt, von wem - wann - welche Sicherheitsüberprüfungen durchzuführen sind.

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12
Q

Nennen Sie die drei hauptsächlichen Gefahren, die eine in schwerer See brechende Welle auf einer raumschots ablaufenden Yacht mit sich bringen kann (Begründung)!

A

SEESCHLAG: Bei Seeschlag können Personen verletzt oder über Bord gewaschen sowie Schäden am Schiff angerichtet werden; ggf. erhebliche Wasserübernahme.
QUERSCHLAGEN: Die Yacht kann in der durchlaufenden See steuerunfähig werden, querschlagen und kentern.
RUDERBRUCH: Folgen: Manövrierunfähigkeit, Kenterung

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13
Q

Sie übernehmen eine Ihnen unbekannte Charteryacht. Das Voltmeter zeigt für die Starterbatterie eine Spannung von 12,5V an. Mit welchem einfachen Test können Sie den Zustand der Starterbatterie überprüfen?

A

Überprüfung Zustand Starterbatterie:
Den Anlasser - bei betätigtem Absteller - 10s orgeln lassen (der Motor soll nicht anspringen!). Zeigt das Voltmeter nach einigen Minuten wieder 12,5V an, so ist die Batterie ausreichend geladen. Bleibt die Spannung hingegen auch nach einigen Minuten deutlich unter dem alten Wert, so ist der Batteriezustand bedenklich.

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14
Q

Nennen Sie Maßnahmen an Bord (d.h. vor dem Verlassen des Fahrzeugs), die im Seenotfall ergriffen werden müssen.

A

Maßnahmen im Seenotfall noch an Bord:

  • Ruhe bewahren, nicht überstürzt oder unüberlegt handeln
  • Standort feststellen und festhalten, Notmeldung absetzen (per DSC Controller und Sprechfunk). Die Notmeldung enthält Angaben über die Position, Zustand des Fahrzeugs und der Besatzung, die Art der benötigten Hilfe, Einzelheiten zum Erkennen des Fahrzeugs, ggf. Kurs und Geschwindigkeit, Wetter im Seegebiet.
  • Je nach Art des Seenotfalls werden die vorher besprochenen und eingeteilten Notrollen nun ausgeführt.
  • Rettungswesten anlegen
  • so lange wie möglich an Bord bleiben
  • nicht rauchen, keinen Alkohol zu sich nehmen
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15
Q

Nennen Sie Maßnahmen im Seenotfall, die beim Verlassen des Fahrzeugs getroffen werden müssen.

A
  • Falls noch nicht geschehen, NOTMELDUNG absetzen.
  • Möglichst viel (warme gesüßte) Flüssigkeit zu sich nehmen.
  • WARM ANZIEHEN (Unterzeug, Ölzeug, Sicherheitsgurt, Rettungsweste) + Nachtsignallampe, Signalstift und Takelmesser einpacken.
  • Die vorher besprochenen und eingeteilten NOTROLLEN für das Verlassen des Fahrzeugs aktivieren:
  • NOTTASCHE packen (Lebensmittel mit Getränken, Decken, Erste-Hilfe-Kasten, Sprechfunkgerät, Mobiltelefone, EPIRB, SAR-Transponder, Seenotsignalmittel, Tagessignalspiegel, Signalpfeife, Tafel mit den Lebensrettungssignalen, Nylongarn und Plastiktüten, zweiter Treibanker mit Leine, Logbuch, Schiffspapiere)
  • RETTUNGSINSEL vorbereiten, sichern und ausbringen.
  • Möglichst ROT-WEISSE oder ORANGENE schwimmfähige Gegenstände außerbords werfen, da diese aus der Luft gut auszumachen sind.
  • Möglichst trocken in das Rettungsfloß kommen: man lässt sich angeleint bäuchlings auf das Dach des Rettungsfloßes fallen und klettert hinein.
  • Falls kein Überlebensfahrzeug vorhanden: mit angezogenen Beinen und Festhalten der Rettungsweste ins Wasser springen und zusammen bleiben.
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16
Q

Als Schiffsführer übernehmen Sie die Ihnen unbekannte Charteryacht “Charly”. Welche Informationen müssen Sie sich bei Übernahme über das Schiff beschaffen (nur Aufzählung) ?

A

Informationen bei Yachtübernahme:

  • Schiffspapiere (vollständig und aktuell)
  • Yachteigner, Heimathafen, Unterscheidungssignal
  • Baujahr, Baumaterial, Hersteller
  • CE-Auslegungskategorie der Yacht (A bis D)
  • Schiffsabmessungen (Länge, Breite, Tiefgang, Höhe über dem Wasser, Vermessung)
  • Rigg (Bauart, Bedienung, Zustand)
  • Segel (Anzahl, Machart/Material, Zustand, Stauplatz)
  • Maschinenanlage (Hersteller, Baujahr, Leistung, Bedienung, Wartung bzw. Instandhaltung)
  • Stromversorgung (u.a. Kapazitäten)
  • Schraube (u.a. Bauart, rechts- oder linksgängig und welche Steuerwirkung)
  • Manövrierdaten unter Segel und Maschine (u.a. Geschwindigkeit, Beschickung für Wind)
  • Ruderanlage (Bauart) und Notruderbedienung
  • Ankereinrichtung
  • Sicherheitseinrichtung (baulich)
  • Ausstattung und Zustand der persönlichen Sicherheitsausrüstung bzw. Rettungsmittel der Besatzung
  • Vollständigkeit und Zustand der Seenotsignalmittel
  • Treibstoff-, Frischwasser- und Gasvorräte (u.a. Mengen, Lagerort, Wartung und Instandhaltung)
  • Funkanlage (u.a. Hersteller, Bedienung, Wartung und Instandhaltung)
  • Navigatorische Geräte und Anlagen (Bedienung, Zustand, Wartung und Instandhaltung)
  • Seekarten, Hafenhandbücher, Leuchtfeuerverzeichnisse etc. vollständig und aktuell
  • Sind alle notwendigen Betriebsanleitungen vorhanden?
  • Werkzeug und Reparaturmaterial vorhanden?
  • Sonderausstattung (z.B. Bugstrahlruder)

Da nur “Informationen” abgefragt waren, zähle ich hier nicht auf, welche Überprüfungen ich noch machen würde, z.B. Abtauchen des Unterwasserschiffs etc.

17
Q

Welche Schäden sind bei einer Grundberührung denkbar?

A

Folgende Schäden sind bei einer Grundberührung denkbar:

  • Kiel
  • Ruderanlage
  • Stevenrohr
  • Schraube
  • Rumpf (Außenhaut, Spanten, Verstärkungen)
  • Ein- und Auslässe
  • Fahrtmessanlage (Impeller)
  • Echolotschwinger
  • Opferanoden
18
Q

WIe sollte bei einer normalen Slup (etwa 12m lang) mit Rollgenua die Sturmbesegelung beschaffen sein?

A

Das Großsegel muss dreimal reffbar sein oder es muss ein Trysegel vorhanden sein.
Die teilweise eingerollte Genua ist als Sturmbesegelung nicht geeignet. Stattdessen sollte eine Sturmfock an einem zweiten Vorstag (Kutterstag oder auch Babystag) gesetzt werden können.

19
Q

Weshalb darf bei einer Ketsch auf Amwindkursen das Großsegel nicht ganz mittschiffs bzw. zu dicht geholt werden?

A

Das Großsegel lenkt den Luftstrom zur Mittschiffslinie ab. Steht es zu dicht, bleibt ein zu geringer Anstellwinkel für den Besan, der dann keinen Vortrieb mehr bringt.

20
Q

Welche Bedeutung haben Kommandos für den Ablauf eines Segelmanövers?

A

Die Aktionen verschiedener Crewmitglieder bedürfen der Harmonisierung und Steuerung durch den Schiffsführer. Kommandos gewähren den geordneten zeitlichen Ablauf und das richtige Ausmaß der Einzelhandlungen.

21
Q

Wer nimmt in Deutschland den maritimen Such- und Rettungsdienst (SAR) nach SOLAS Kapitel V wahr?

A

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

22
Q

Wo ist die Organisation, die in Deutschland den maritimen Such- und Rettungsdienst wahrnimmt, ansässig und was sind ihre wesentlichen Aufgaben in einem Seenotfall?

A

Die DGzRS ist in Bremen ansässig.

Sie sorgt für die Planung, Leitung, Koordinierung und den Abschluss der SAR-Maßnahmen und deren Dokumentation.

23
Q

In welcher deutschen Publikation findet man für Seenotfälle mit Sportfahrzeugen ausführliche Informationen über Suchverfahren, Suchgebietsplanung usw.?
Wer ist der Herausgeber und wie ist entsprechend den Regeln guter Seemannschaft vom Schiffsführer zu verfahren?

A

Im Handbuch “Suche und Rettung”, herausgegeben vom BSH.
Die aktuelle Auflage (eine auszugsweise Übersetzung des International Aeronautical and Maritime Search and Rescue Manual der IMO [IAMSAR]) für die Sport- und Kleinschifffahrt sollte an Bord eines jeden Sportfahrzeugs sein.

24
Q

Was ist die übergeordnete internationale Vorschrift für “Suche und Rettung”?

A

International Aeronautical and Maritime Search and Rescue Manual der IMO (IAMSAR)

25
Q

Was muss der OSC (on-scene coordinator) zu Beginn der Suchplanung festlegen?

A

Der OSC muss zu Beginn der Suchplanung zunächst den Bezugspunkt (engl. datum) und das anfänglich wahrscheinlichste Aufenthaltsgebiet des Suchziels bestimmen.

26
Q

Welche Mindestanforderungen gibt es an Rettungswesten für erschöpfte oder bewusstlos im Wasser liegende Personen?

A

Eine Rettungsweste für die Sportschifffahrt muss

  • Mund und Nase einer erschöpft oder bewusstlos im Wasser liegenden Person innerhalb von 10s aus jeder Lage selbsttätig aus dem Wasser heben
  • Der Kopf muss dann in eine rückwärtige, ohnmachtssichere Wasserlage gebracht und dort stabil gehalten werden.
27
Q

Wie muss eine automatisch aufblasbare Rettungsweste technisch beschaffen sein?

A

Eine aufblasbare Rettungsweste für die Sportschifffahrt muss

  • mit einer Druckgas-Aufblasevorrichtung ausgerüstet sein, die bei der Berührung mit Wasser automatisch ausgelöst wird und die zusätzlich auch von Hand ausgelöst werden kann
  • ein Rückschlagventil besitzen, das dem Träger erlaubt, die Weste auch nach dem Anlegen mit dem Mund aufzublasen
  • eine Kontrolle der Einsatzbereitschaft der Aufblasevorrichtung und des Schwimmkörpers ermöglichen
  • eine ungiftige und unbrennbare Druckgasfüllung haben
  • mit Herstellerhinweisen für die regelmäßige Wartung versehen sein
28
Q

Welches Kennzeichen soll garantieren, dass eine Rettungsweste als sicher gilt und wie wird das gewährleistet?

A

Ein CE-Kennzeichen garantiert, dass die Rettungsweste einer EU-Baumusterprüfung unterzogen wurde, die Ohnmachtssicherheit garantiert.

29
Q

Was versteht man unter
- Formschwerpunkt
- Massenschwerpunkt (früher: Gewichtsschwerpunkt)?
Welche Kräfte wirken in diesen Punkten? Geben Sie die Richtung der Wirkkräfte an.

A

Im Formschwerpunkt F kann man sich die Masse des vom Schiff verdrängten Wassers vereinigt denken. In F wirkt die Auftriebskraft senkrecht zur Wasserfläche nach oben.

Im Massenschwerpunkt G kann man sich die Masse des Schiffes einschließlich Ausrüstung und Besatzung vereinigt denken. In G wirkt die Gewichtskraft senkrecht zur Wasseroberfläche nach unten.

30
Q

Was geschieht bei einer Neigung des Schiffes, z.B. durch seitlichen Winddruck, solange sich die Lage des Massenschwerpunkts nicht verändert?

A

Der Formschwerpunkt F wandert zur geneigten Seite aus. Die Wirklinie der Auftriebskraft bekommt dadurch einen seitlichen Abstand zur Wirklinie der Gewichtskraft. Der seitliche Abstand zwischen den Wirklinien ist der Hebelarm. Es entsteht ein aufrichtendes Moment, das gleich dem Produkt aus Gewichtskraft und Hebelarm ist.

31
Q

Sie segeln hoch am Wind auf Stb.-Bug, als die Boje für ein “Mensch-über-Bord-Manöver” an Bb.-Seite über Bord geht. Beschreiben Sie kurz mit Skizze ein nunmehr durchzuführendes Manöver und erläutern Sie die Vor- und Nachteile einer Lee- bzw. Luvbergung.

A

Man kann das Mensch-über-Bord-Manöver z.B. mit der Halse fahren:
Man segelt einige Bootslängen weiter, um Höhe zu gewinnen. Ein Crewmitglied hat die Boje ständig unter Beobachtung. Nun fällt man ab, halst und luvt dann so weit an, dass ein Nahezuaufschießer gelingt. Bei diesem Manöver hat man einen Drehkreis gefahren. Die Boje hat man eben an Bb. voraus. Durch kontrolliertes Dichtholen der Segel kann jederzeit wieder Fahrt aufgenommen werden und reduziert werden. Nun Boje so ansteuern, dass man diese an Bb. bzw. an Stb. einholen kann.
Evtl. Schiff, wenn Boje querab an Bb. ist, beidrehen.

LEEBERGUNG:

  • Vorteil: man treibt auf die Person zu
  • Nachteil: bei Seegang kann die Person durch die Yacht verletzt werden.

LUVBERGUNG:

  • Vorteil: Person kann nicht durch die Yacht verletzt werden.
  • Nachteil: die Yacht entfernt sich von der Person.
32
Q

Bei einem Seenotfall in einem entlegenen Seegebiet sind nur Sie mit Ihrem Sportboot anwesend, das die Hilfe einleiten bzw. die Suche durchführen kann. Beschreiben Sie die Planung zur Einleitung der Suche.

A

Zur Beginn der Suchplanung muss zunächst der Bezugspunkt (engl. datum) und das anfänglich wahrscheinlichste Aufenthaltsgebiet des Suchziels bestimmt werden.
Das wahrscheinlichste Gebiet wird festgelegt, nachdem mögliche Fehler bei der Bestimmung des Bezugspunktes aufgrund der Ungenauigkeit der gemeldeten Position des Unfalles und/oder bei der Schätzung der Vertreibung durch Strom und/oder Wind berücksichtigt worden sind.

33
Q

Auf hoher See kommt Ihnen sehr rasch von genau voraus ein hoch beladenes Containerschiff entgegen,, das im achterlichen Seegang giert. Die Länge des Schiffs schätzt man auf ca. 300m.

  1. Welchen Abstand vor einem Schiff müssen Sie als nicht einsehbar mindestens berücksichtigen? In welcher Zeit wird ein ca. 24kn laufendes Containerschiff diese Strecke durchlaufen (auf ganze Minuten geschätzt)?
  2. Wie reagiert das Containerschiff, wenn bei ca. 24kn Geschwindigkeit ein Ausweichmanöver durch ein Hart-Steuerbordruder eingeleitet wird (machen Sie Zahlenangaben).
A
  1. Sichtbeschränkung nach voraus maximal 2 Schiffslängen oder 500m. Eine solche Strecke wird das Schiff in weniger als einer Minute durchlaufen.
  2. Der Steven bewegt sich in Richtung der Hartruderlage, das Heck schlägt relativ weit zur entgegengesetzten Richtung, hier nach Bb. aus. Das Schiff verlässt mit seinem Heck erst nach mehreren Schiffslängen seine bisherige Kurslinie, bewegt sich also zunächst in der alten Kursrichtung fort. Diese Strecke kann bei 300m langen Containerschiffen 3 bis 4 Schiffslängen, d.h. ca. 900 bis 1200m betragen.
34
Q

Welche Sturmtaktiken bieten sich an, wenn man sich von einer Leeküste freihalten muss?

A

Sturmtaktiken zum Freihalten von Leeküste:

  • Höhe halten auf Halbwindkursen und Durchschießen der Brecher unter Sturmfock und notfalls mit Maschinenhilfe.
  • Beiliegen.
  • Treiben vor Topp und Takel.
  • Liegen mit dem Bug vor Treibanker.
35
Q

Was sind Notrollen, wie werden sie organisiert?

A

Vor Reiseantritt werden im Rahmen einer Sicherheitseinweisung alle vorplanbaren Notfälle durchgesprochen und die dabei anfallenden Aufgaben einzelnen Crewmitgliedern, am besten jeweils zwei, übertragen. Diese Aufgabenverteilung bezeichnet man als Notrollen.