Skript 16 Pharmodinamik und kinetik, Symphatomimetika, Antisympatotonika, B-Blocker, Alpha-Blocker, Parasympathomimetika, stc.) Flashcards Preview

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Flashcards in Skript 16 Pharmodinamik und kinetik, Symphatomimetika, Antisympatotonika, B-Blocker, Alpha-Blocker, Parasympathomimetika, stc.) Deck (17)
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1
Q

Pharmakodynamik

A
  • Interaktion zwischen Rezeptor und Pharmakon
    Affinität: Die Stärke der Bindung eines Pharmakons an den Rezeptor
    Bindungen meist leicht lösbar
    Seltener kovalente Bindungen die nahezu irreversibel sind (z.B. ASS-Bindung an die Cyclooxygenase)
    1. Agonist: Das gebundene Pharmakon hat einen ähnlichen Effekt wie der natürliche Transmitter (z.B. β2-Agonisten)
    2. Antagonist : Das Pharmakon reduziert oder hemmt die Wirkung eines Agonisten
    -> Kompetitiv: Agonist und Antagonist konkurrieren um den gleichen Rezeptor (Bsp.: Acetylcholin und nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien)
    -> Nicht-kompetitiv: Bindung außerhalb des Rezeptorareals führt zu einer Änderung der räumlichen Struktur des Rezeptors
    Funktionell: Unterschiedliche Wirkorte zweier Transmitter, die in ihrer Funktion gegensätzlich sind
    -> Partialagonist: Entfaltet eine agonistische Wirkung am Rezeptor, die aber geringer als die Wirkung eines reinen Agonisten ist
  • Efficacy/Effektivdosis (ED): Menge an verabreichtem Wirkstoff, bei dem ein bestimmtes Wirkungsausmaß (Effektivität in %) erreicht wird
    Schreibweise: Bspw. ED50= 50% der maximalen Wirkstärke
  • Letale Dosis (LD): Gibt die im Tierversuch ermittelte letale Dosis eines Wirkstoffs an Bsp LD50
  • Therapeutische Breite (Quotient LD50/ED50): Dosisspanne zwischen therapeutischer und tödlicher Wirkung; je größer die therapeutische Breite, desto sicherer ist ein Medikament
    Große therapeutische Breite: z.B. Glucocorticoide oder Penicillin
    Geringe therapeutische Breite: z.B. Lithium oder Theophyllin
  • Therapeutischer Index (LD5/ED95) ist bessere Abschätzung
  • Potenz (Potency): Maß für die Wirkstärke eines Pharmakons bezogen auf die Dosis
    Gemessen wird, welche Menge eines Pharmakons benötigt wird, um die ED50 zu erreichen
  • Wirksamkeit: Beschreibt die Gesamtwirkung also Maximalwirkung an einem Gewebe oder Organ
  • Non-Response: Nicht-Ansprechen eines Patienten auf eine medikamentöse Therapie, trotz adäquater Dosierung und Dauer
    Bei wiederholter Gabe kann sich die Wirkung eines Pharmakons verringern:
  • Toleranz
    Mechanismen der Toleranzentwicklung umfassen z.B. die Down-Regulation von Rezeptoren oder die Induktion von metabolisierenden Enzymen
    Durch Dosissteigerung meist zu durchbrechen
  • Tachyphylaxie
    Der zugrunde liegende Mechanismus ist die Leerung von körpereigenen Speichern, z.b Symphatomimetika und NA
    Keine Durchbrechung durch Dosissteigerung möglich
2
Q

Pharmakokinetik

A
  1. Liberation (Freisetzung)
    Beschreibt die Freisetzung des Wirkstoffs aus der Darreichungsform, was vor allem für feste Formen (Kapsel, Tablette oder Zäpfchen) relevant ist
    Generell kommen viele Applikationswege zur Anwendung
    Injektionen (direkt in die Blutbahn bzw. das Gewebe)
    Inhalativ
    Oral
    Dermal
    Rektal
    Seltenere Formen sind z.B. buccal (auf Wangenschleimhaut), sublingual (unter die Zunge), intraartikulär (in ein Gelenk)
  2. Absorption (Resorption)
    Zur Beschreibung der Resorption sind unterschiedliche Größen relevant:

Bioverfügbarkeit: Beschreibt, in welcher Geschwindigkeit und Konzentration ein Pharmakon im systemischen Kreislauf erscheint. Die Angabe erfolgt in Prozent der Ausgangskonzentration, bei i.v z.b 100%
Die Bioverfügbarkeit ist zum großen Teil von zwei Mechanismen abhängig
First-Pass-Effekt: Oral verabreichte Pharmaka sind beim Durchtritt der Leber einer ersten Verstoffwechselung unterworfen, die zu einer geringeren Bioverfügbarkeit führen kann
Fähigkeit zur Passage von Membranen: Abhängig vom Substanzcharakter
Bioäquivalenz: Zwei Pharmaka, die sich in ihrer Bioverfügbarkeit bei Anwendung gleicher Dosis nicht unterscheiden

  1. Distribution (Verteilung)
    Nachdem das Pharmakon in die Blutbahn gelangt ist, erfolgt die initiale Verteilung zuerst in die am stärksten durchbluteten(!) Organe!

Wichtig zur Einschätzung der Verteilung in den Geweben sind:

  • Verteilungskoeffizient = C (Konzentration in organischem Lösungsmittel) / C (Konzentration in Wasser)
    Maß für die Polarität/Hydrophilie eines Stoffes
  • Verteilungsvolumen (V in Liter/kg) = M (Menge des Pharmakons) / C (Plasmakonzentration des Pharmakons)
    Beschreibt die Verteilung eines Pharmakons zwischen Plasma und Gewebe
  • Lipophile Stoffe haben meistens ein großes Verteilungsvolumen
    Plasmaproteinbindung: Pharmaka haben eine unterschiedliche Affinität an Plasmaproteine (wie z.B. Albumin) zu binden.
  • Wirksam ist nur der freie, ungebundene Anteil eines Pharmakons
    Pharmaka können um die Plasmaproteinbindung konkurrieren !!
  1. Metabolisierung (Biotransformation)
    Kinetik: Im Rahmen der Metabolisierung und Exkretion können bestimmte zeitliche Abläufe (Kinetiken) beobachtet werden:
    Kinetik nullter Ordnung: Die Reaktion läuft mit konstanter Geschwindigkeit und ist unabhängig von der Substratkonzentration (z.B. Abbau von Alkohol)
    Kinetik erster Ordnung: Die Reaktion verläuft proportional zur Substratkonzentration (gilt für die meisten Pharmaka)
    Ablauf: Die Biotransformation kann in zwei Phasen unterteilt werden
    Phase-I-Reaktion: Entstehung eines polaren Metaboliten (vorwiegend mittels Oxidation durch Cytochrom-P450-System) → Ermöglicht Phase-II-Reaktion
    Phase-II-Reaktion: Konjugationsreaktion → Kopplungen des Metaboliten mit Glukuronsäure (häufigste Kopplungsreaktion), aktivierter Essigsäure, Schwefelsäure, Aminosäuren oder Glutathion
  2. Exkretion
    Clearance: Maß für Eliminationsleistung = fiktives Plasmavolumen, das innerhalb eines bestimmten Zeitraums vollständig von einer gegebenen Substanz befreit wird (→ z.B. Kreatinin-Clearance)
    Halbwertszeit (HWZ): Zeitraum, in dem die Plasmakonzentration eines Pharmakons die Hälfte der Ursprungskonzentration erreicht hat
    Kontextsensitive Halbwertszeit: Von der Applikationsdauer abhängige Halbwertszeit eines Pharmakons
    Nach 4 Halbwertszeiten sind mehr als 90% der Substanz eliminiert!
3
Q

Alpha und Beta-Symphatomimetika

A
  1. Adrenalin (Affinität zu Alpha und Beta-Rezeptoren
    Indikation: Kardiopulmonale Reanimation, Anaphylaktischer Schock, Lokale Vasokontraktion bei Lokalanästhesie
    Wirkdauer: 1-2min
    -> Kardial: Positiv inotrop, chromotrop, dromotrop
    -> Gefäße: Dosisabhängig
    Geringe Dosen -> B2-Stimulation mit Vasodilatation
    Höhere Dosen -> A1-Stimulation mit Vasokontranktion
    -> Zudem Glykogenolyse, Gluconeogenese, Bronchodilatation
    UAW: HRS, Hyperglykämie, Tremor, Blutdruckanstieg, Nekrosen bei Applikation in Akren
  2. Noradrenalin
    Indikation: Mittel der Wahl beim septischen Schock, zudem möglich beim anaphylaktischen Schock und anderen Schockformen als Reserve
    -> Stimulation v.a der alpha-Rezeptoren
    -> Starke Vaskonstriktion !!! Reflektorische Abnahme der HF, Steigerung des Myokardialen Sauerstoffverbrauches und der Nachlast
    Wirkdauer: 1-2min
    UAW: bei höheren Dosen Hyperglykämie, HRS, Tremor, Unruhe etc.
  3. Dopamin
    Indikation: Massive Hypotension oder Schock (Nicht 1.Wahl)
    -> Niedrige Dosis: Wirkung an Dopaminrezeptoren mit Erhöhung der Nieren und Mesenterialdurchblutung sowie Diurese
    -> Mittlere Dosis: Stimulation von B1-Rezeptoren mit positiv inotrop, chromotrop, dromotrop
    -> Hohe Dosis: Freisetzung von Noradrenalin -> indirekte Stimulation der A-Rezeptoren mit Vasokonstriktion und Blutdruckanstieg
    Kontinuierliche i.v Verabreichung nötig, HWZ: 1-2 minuten
    UAW: Übelkeit, Erbrechen, Tachykardie
  4. Dobutamin
    Indikation: Mittel der Wahl bei kardialer Dekompensation und akuter Linksherzdekompensation
    -> Wirkt v.a auf B1-Rezeptoren mit positiver Inotropie etc., A1- Vasoknstriktion und B2-Vasodilatation wirken entgegen und daher keine reflektorische Tachykardie !!
4
Q

Alpha1-Symphatomimetika

A

Alpha1-Symphatomimetika

Wirkungen: Vasokonstriktion !!

Lokal wirksame Substanzen:
- Xylometazolin, Naphazolin, Phenylephrin, Oxymetazolin
Indikation: Anwendung als Nasenspray, tropfen oder Augentropfen
UAW: Schleimhautschäden, maximale Anwendung für 2 Wochen

5
Q

Beta1- und Beta2-Symphatomimetika

A
  1. Orciprenalin
    -> Positiv inotrop, chromotrop, dromotrop, Bronchodilatation
    Indikation: Reservemittel bei akuter Bronchokonstriktion
  2. Theoadrenalin
    -> Mischung aus Theophyllin und Noradrenalin
    Indikation: bedrohliche Hypotensionen v.a perioperativ
6
Q

Beta-2 Symphatomimetika

A

-> Indikation: Asthma bronchiale, COPD, Reversibilitätstest bei Atemwegsobstruktion (Salbutamol), vorzeitig einsetzende Wehen (Tokolyse, Fenoterol), Hyperkaliämie

  1. Reliever, kurzwirksame 4-6h, sofortiger Wirkeintritt
    Fenoterol, Salbutamol, Terbutalin, Reproterol
  2. Controller, langwirksame (12h), verzögerter Wirkeintritt
    Formoterol (Auch schneller Wirkeintritt !!), Salmeterol

I.v Applizierbare Substanzen sind Fenoterol und Reproterol

UAW: Tachykardie, Hyperglykämie, Hypokaliämie, Nervosität, Tremor

7
Q

Indirekte Symphatomimetika

A
  1. Methylphenidat
    Indikation: Psychostimulans bei ADHS (strenge Indikation) und Narkolepsie
    -> Verbessert Kurzzeitgedächtnis, feinmotorik, kognition
    -> wirkt ähnlich wie Kokain und kann zu Missbrauch und Abhängigkeit führen
    -> Kontrolle von Gewicht und Größe da Appetithemmend
    UAW: Tachykardie, Unruhe, Schlaflosigkeit
  2. Modafinil bei Narkolepsie
8
Q

Alpha1-Blocker und Unselektive AlphaBlocker

A
  • Substanzen die durch kompetitive Adrenorezeptorblockade die Erregungsweiterleitung an den symphatischen Nervenendigungen hemmen
  1. Pheoxybenzamin
    Indikation: Phäochromozytom, neurogene Blasenentleerungs-störungen,
    Irreversibler, unselektiver Alphablocker
    -> Alpha1-Block Vasodilatation, Harnblasensphinktertonusminderung
    -> Alpha2-Block Erhöht NA-Freisetzung, hebt teilweise den Blutdrucksenkenden Effekt auf
    UAW: Orthostatische Dysregulation, Schwindel
  2. Seletive Aplha1-Adrenorezeptorantagonisten
    Wirkstoffe: Tamsulosin, Doxazosin, etc.
    Indikation: Arterielle Hypertonie (Reservemittel), Benigne Prostatahyperplasie, Akuttherapie bei Harnleiterkolliken
    -> Vasodilatation mit Blutdruckabfall, Relaxion der Harnblasenmuskulatur und Urethra
    UAW: Orthostatische Dysregulation, Schwindel
  3. Urapidil
    Indikation: Hypertensive Krisen i.v
    -> Blockiert alpha-1 Rezeptoren postsynaptisch -> TPW nimmt ab -> Blutdrucksenkung
    UAW: Orthostatische Dysregulation, Schwindel
9
Q

B-Blocker

A

Effekt der B-Blockade ist umso stärker je höher der Symphatikustonus ist

Indikationen: KHK, arterielle Hypertonie, Herzinsuffizienz, Tachykardien bei Hyperthyreose (Propanolol), Aortenstenose, HOCM, Sick-Sinus-Syndrom, VHF, Ösophagusvarizen (Propanolol, unselektive), essentieller Tremor (Propanolol), Phäochromozytom

Selektive B1-Blockade:
-> Atenolol (Einzigstes Hydrophil, Renale Elimination, sinnvoll bei Leberinsuffizienz), Bisoprolol (Höchste Beta-1Affinität) , Metoprolol (Standardpräparat) , Nebivolol (Längste Wirkdauer)
-> Herz
Negativ inotrop, dromotrop, chronotrop → RR↓, antiischämisch (Geringerer Sauerstoffverbrauch)
Automatie↓
Niere: Renin↓ → Renale Perfusion↓ und RAAS↓ (RR↓)
Fett: Lipolyse↓

Unselektive B-Blockade:
-> Propanolol (Spezielle Indikationen), Carvedilol (zudem alpha1-Blocker somit periphere Vasodilatation), Sotalol (lange Wirkdauer, aber zusätzlich Blockade von Kaliumkanälen)
-> Glatte Muskulatur peripherer Gefäße: Dilatation↓
Leber und Skelettmuskel: Glykogenolyse↓
Pankreas: Insulinsekretion↓
Fett: Lipolyse↓
Herz
Negativ inotrop, dromotrop, chronotrop → RR↓, antiischämisch (Geringerer Sauerstoffverbrauch)
Automatie↓
Niere: Renin↓ → Renale Perfusion↓ und RAAS↓ (RR↓)
Fett: Lipolyse↓

UAW:
- Nebenwirkungen unter β1-Rezeptorhemmung
Herz
Negativ inotrop → Hypotension und Zunahme einer Herzinsuffizienz
Negativ dromotrop → Block des Sinus-/AV-Knotens
Negativ chronotrop → Bradykardie
Niere: Renin↓ → Renale Perfusion↓
ZNS: Sedation, Kopfschmerz, Schlafstörungen, Albträume und depressive Verstimmung
Die β1-Selektivität von kardioselektiven Beta-Blockern lässt mit steigender Dosierung nach!

  • Nebenwirkungen unter β2-Rezeptorhemmung
    Dilatation der glatten Muskulatur↓ (vermehrte Kontraktion der Gefäße) → Minderperfusion in der Peripherie
    Kalte Extremitäten, Potenzstörungen und Raynaud-Syndrom möglich
    Glykogenolyse↓ → Hypoglykämie
    Fett: Lipolyse↓ → Lipoproteine und Triglyceride↑
    Bronchokonstriktion

UAW: Bronchokonstriktion, Potenzstörungen, Maskierung einer Hypoglykämie, Bardykardie, Blutdruckabfall, Sinus und AV-Blöcke, Verschlimmerung einer pAVK, Rebound-Effekt -> Langsam ausschleichen da unter Therapie Anzahl der Beta-Blocker zunimmt

10
Q

Antisymphatotonika

A

Reduzieren die Katecholaminausschüttung an den peripheren synaptischen Synapsen

Indikation: Aufgrund vieler UAW nur als Reservemedikamente bei Arterielle Hypertonie

  1. Clonidin
    Wirkung: Stimulation der Alpha-2 Rezeptoren führt zur verminderten Noradrenergen Ausschüttung sowie Senkung des Sympathikotonus und Abnahme des Blutdruckes
    Indikation: 2. Wahl arterielle Hypertonie, Alkoholentzugsdelir !! Hypertensive Krise
    UAW: Mundtrockenheit, Obstipation, Rebound-Hypertonie nach abruptem Absetzen der Medikation
  2. Alpha-Methyldopa
    Indikation: Bei chronischer arterieller Hypertonie bei Schwangeren
  3. Moxonidin
11
Q

Indirekte Parasympathomimetika (Cholinesterasehemmer)

A

Wirksstoffe:

  • Reversible: Donepezil, Neostigmin, Pyridostigmin, Rivastigmin, Galantamin, Physiostigmin
  • Irreversible: Toxische Kampfstoffe Insektizide

Indikationen:
Neostigmin und Pyridostigmin: Postoperstive und Postoartale Darm- und Blasenatonie, paralytischer Ileus, Myasthenia gravis, Antagonisierung von nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien

Physostigmin i.v: Anticholinerges Syndrom bei Atropinintox, TZA, Neuroleptika etc

Donepezil, Galantamin und Rivastigmin: Leichte-Mittelschwere Demenz

UAW: Bradykardie und Herzrhythmusstörungen, Diarrhö
Schweißausbrüche , Vermehrter Speichel und Magensaft -> Ulzera
Übelkeit, Bronchospasmen und vermehrte BronchialSekretion, Harndrang

12
Q

Direkte Parasymphatomimetika

A

Agonisten an M-Cholinrezeptoren

Indikationen:
Pilocarpin beim akuten Winkelblock lokal als Augentropfen, Mukoviszidosediagnostik zur Steigerung der Schweißsekretion, Offenwinkelglaukom
Bethandchol bei Blasen und Darmatonie

UAW: Am Auge: Miosis, Sehstörungen, transiente Myopie
Systemisch: Bradykardie mit HRS, Harndrang, Hyperhidrosis, Bronchokonsstriktiom

13
Q

Parasymphatolytika

A

Anticholingerika und M-Cholinrezeptorantagonisten die inhalativ (Ipra und Tiotropiumbromid) , transdermal (Scopolamin), Augentropfen (Atropin, Tropiciamid, Scopolamid), oral, i.v (Atropin und Butylscoplamin) oder rektal gegeben werden können

Wirkstoffe:

  • Zentralwirksame: Atropin, Scopolamin, Biperiden, Oxybutynin, Tropicamid
  • Ohne ZNS-Wirkung: Tiotropiumbromid, Ipratropiumbromid, Butylscopolamin, Trospiumchlorid

Wirken als kompetitive Antagonisten an muskarinergen Cholinrezeptoren

Indikationen:

  • Atropin: Bradykarde HRS (z.b AV-Block III Grades), Intoxikation mit Parasympathomimetika, Prämedikation, lokal als therapeutisches Mydriatikum
  • Scopolamin: Antiemetisch v.a bei Kinetosen, zentral dämpfend
  • Tropicamid: Diagnostisches Mydriatikum !
  • Biperiden: Antidot bei Antipsychotika-induzierten extrapyramidalen Störungen (EPS)
  • Ipratropiumbromid (Kurzwirksam) und Tiotropiumbromid (Langwirksam): COPD und Asthma bronchiale inhalativ
  • Trospiumchlorid, Oxybutinin !! , Tolterodin: wirkt v.a auf glatte Muskulatur also bei Reizblase, Dranginkontinenz, Enuresis nocturna
  • Butylscopalmin: Nicht ZNS-gängig, v.a auf glatte Muskulatur des Magen-Darmtraktes bei Spasmen wie z.b Gallenkolik, Nierenkolik etc.

UAW:
- Tachykardie, Mundtrockenheit, Obstipation mit Darmatonie, Miktionsbeschwerden bis Harnverhalt, Akkomodationsstörungen

14
Q

Muskelrelaxantien und Dantrolen

A
  1. Nicht depolarisierende Muskelrelaxantien
    Indikation: Narkoseeinleitung zur Intubation und Aufrechterhaltung während Intubation
    - Blockieren kompetitiv die N-Cholinrezeptoren, besitzen keine intrinsische Aktivität
    - Wirkung setzt abhängig von der Rezeptordichte des jeweiligen Muskels an so z.b kleine Muskel wie Auge, Finger, Zehen zeurst und später Extremitätenmuskel, Stamm etc., als Letztes Zwerchfell und Interkostalmuskulatur

Mivacurium -> Kurze Wirkdauer von nur 15-20 Minuten
Rocuronium, Vecuronium -> Mittellange Wirkdauer von 30-50 Minute
Pancuronium -> Lange Wirkdauer von 40-90 Minuten

Können alle durch Acetylcholinesterasehemmer anatgonisiert werden wie z.b Neostigmin und Pyridostigmin

  1. Depolarisierende Muskelrelaxantien
    Aktivierung der N-Cholinrezeptoren mit lang andauernden Depolarisation der motorischen Endplatte, können nicht antagonisiert werden !!
    Indikation: Nur noch bei Blitznarkose im Notfall da sehr schneller Wirkeintritt nach 40-60s !!
    Wirkdauer: 5-10 Minuten
    Wirkstoffe: Succinylcholin
    UAW: CK-Erhöhung (Myoglobinämie bis zur Rhabdomyolyse)
    Herzrhythmusstörungen
    Hyperkaliämie
    Maligne Hyperthermie
  2. Muskulär blockierende Stoffe
    - Dantrolen hemmt die Calciumfreisetzung aus dem sarkoplasmatischen Retikulum
    Indikation: Maligne Hyperthermie, Malignes Neuroleptisches Syndrom
15
Q

Lokalanästhetika

A
  • blockieren reversibel die spannungsabhängigen Natriumkanäle, bei niedrigen Dosen sensible Fasern und bei höheren auch die motorischen, zudem zu Beginn Schmerzfaser und später Temperatur, Berührung und Druckempfinden
  • Wichtig ist dass LA ihre Wirksamkeit pH-abhängig entfalten und deshalb bei entzündetem Gewebe z.B schlechter wirken !!!
  • Vor Injektion immer Aspiration um eine intravasale Injektion zu vermeiden !!

Einteilung in Ester und Amide:

  1. Ester
    - werden durch Plasmacholinesterasen gespalten
    - Procain (kürzeste Wirkdauer:30-60Min), Tertracain und Benzocain
  2. Amidtyp
    - werden in der Leber enzymatisch gespalten und längere Halbwertszeit
    - Lidocain, Prilocain, Mepivacain, Ropivacain und Bupivacain (Sehr lange Wirkdauer)

UAW:
- Präkonvulsive Warnzeichen
Schwindel, Periorale Parästhesie, Seh- und Sprachstörungen (“verwaschen”), Muskelzittern, Generalisierter Krampfanfall
Koma mit Atemstillstand

  • Herz

Kardiodepressiv
negativ ino-, dromo-, chronotrop
AV-Block III → Ventrikuläre Extrasystolie → Asystolie

  • Kreislauf

Vasodilatation
Hypotonie
Schock mit Kreislaufstillstand
Eine typische Nebenwirkung von Prilocain ist die Methämoglobinämie

16
Q

RAAS-Medikamente

A
  1. Reninhemmer
    - Aliskiren
  2. ACE-Hemmer
    Indikationen: Arterielle Hypertonie, Zustand nach Myokardinfarkt, Herzinsuffzienz, chronische Niereninsuffizienz, besonders günstig bei Diabetikeren und nephroprotektiv
    - Direkt wirksame Substanzen: Captopril und Lisinopril
    - Prodrugs: Enalapril, Ramipril, Fosinopril

UAW: Hyperkaliämie, unproduktiver Reizhusten (Wegen Bradykinin), Hypotension
KI: Hyperkaliämie, beidseitige Nierenarterienstenose, SS, Aortenklappenstenose, HOCM, Angiöödem

  1. AT1-Antagonisten
    Indikationen: Selbe wie ACE-Hemmer, oft anstelle von ACE-Hemmer da kein Reizhusten
    Wirkstoffe: Losartan, Candesartan, Valsartan, Olmesartan, Irbesartan
    UAW: Hyperkaliämie, Hypotonie, seltener angioödeme, Schwindel und Kopfschmerzen
    KI: selbe wie ACE-Hemmer
  2. Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor
    Wirkstoff: Sacubitril-Valsartan
    Sacubitril hemmt den Abbau von natriuretischen Peptiden (ANP/BNP)
    Indikation: Bei persistierender chronischer Herzinsuffizienz mit EF<35% trotz Standardtherapie

Interaktionen der ACE-Hemmer und Sartane

  • Kombination mit Antihypertensiva → Hypotonien↑
  • Kombination mit NSAIDs → Abschwächung der antihypertensiven Wirkung
  • Kaliumsparende Diuretika oder Kalium erhöhende Pharmaka → Vermehrte Hyperkaliämie↑
  • Lithiumspiegel↑ durch verminderte renale Ausscheidung
17
Q

Antiarrhythmika

A

Indikationen: Vorhofflimmern, Ventrikuläre Tachykardien, Paroxysomale supraventrikuläre Tachykardien

  1. Natriumkanalblocker
    Indikation: Supraventrikuläre Tachykardien und Ventrikuläre Tachykardien bei Präexzitationssyndrom, AV-Reentrytachykardien (Ajmalin), (Propafenon und Flecainid) VHF ohne kardiale Strukturschäde
    KI: Myokardinfarkt in letzten 3 Monaten, schwere strukturelle Herzschädigung (Ic), Long QT-Syndrome, etc.
  2. Kaliumkanalblocker
    - Amiodaron wirkt sowohl auf Kaliumkanäle als auch auf Natrium- und Calciumkanäle -> Zudem negativ chronotrop und Blutdrucksenkend, jedoch keinen Einfluss auf Inotropie und kann deshalb auch bei Herzinsuffizienz gegeben werden !!
    Indikationen:
    - Akuttherapie i.v.
    Therapie der 1. Wahl bei akuten ventrikulären Tachykardien sowie bei Kammerflimmern nach erfolgloser Defibrillation
    Behandlungsbedürftige supraventrikuläre Tachykardien bei Patienten mit Herzinsuffizienz (stark eingeschränkter linksventrikulärer Pumpfunktion <30%)
    - Dauertherapie oral
    Bei therapierefraktärem, stark beeinträchtigenden Vorhofflimmern zur Rhythmuskontrolle → Wiederherstellung bzw. Erhalt eines Sinusrhythmus (gelingt die Rhythmuskontrolle nicht, ist Amiodaron zur alleinigen Frequenzkontrolle nicht indiziert)

Pharmakokinetik: Kann sowohl i.v als auch oral verabreicht werden, hohe Lipophilität und Anreicherung im Gewebe -> Höhere Initialdosis
- Mit dem Blut zirkulierendes Amiodaron verteilt sich zunächst in Myokard und Muskulatur (innerhalb von Stunden bis Tagen)
- Nach wenigen Wochen bis Monaten kommt es zur Einlagerung in das Fettgewebe → Von dort sehr langsame Freisetzung
Lange Wirkdauer
Nachweis geringer Konzentrationen noch Monate bis Jahre nach Therapieende möglich

Interaktionen:

  • CYP3A4 Metabolisiert
  • Hemmung mehrerer CYP-Enzyme (u.a. CYP3A4, CYP2D6, CYP2C9) → Amiodaron verstärkt die Wirkung u.a. von Vitamin-K-Antagonisten (Blutungsrisiko!), Simvastatin (erhöhtes Risiko für eine Rhabdomyolyse), Digoxin und Ciclosporin

UAW:
- Einlagerung in die Kornea → reversible Beeinträchtigung des Sehvermögens (in ca. 90% der Fälle)
- Photosensibilität der Haut
- Lungenfibrose : Schwerwiegendste, aber eher seltene Nebenwirkung
- Schwere Leberfunktionsstörungen
- Verlängerung der QT-Zeit
- Periphere Neuropathie
- Schilddrüsenfunktionsstörungen (Hyperthyreose oder Hypothyreose)
Vor Therapie mit Amiodaron Schilddrüsenfunktion testen
Ggf. Einsatz alternativer Substanzen: Dronedaron

  1. Calciumkanalblocker vom Verapamiltyp
    Indikationen: Supraventrikuläre Tachykardien (VHF), Angina pectoris, HOCM
    - Blockieren den langsamen L-Typ-Ca2+-Kanal und senken Depolarisationsgeschwindigkeit im Sinus und AV-Knoten -> Negativ chrontrop, dromotrop !!! und inotrop, leichte periphere Wirkung
    Interaktionen: CYP3A4-Hemmer -> Wirkspiegel von Statinen reduzieren da sonst Gefahr der Rhabdomyolyse !!
    UAW: Bradykardie, AV-Block, Schwindel
    KI: B-Blockertherapie, dekompensierte Herzinsuffizienz, Sick-Sinus-Syndrom, WPW-Syndrom, VHF mit WPW-Syndrom
  2. Calciumantagonisten vom Diltiazemtyp
    - > Stellung zwischen Verapamil und Nifedipintyp, sowohl negativ chronotrop, dromotrop und inotrop als auch auf peripheren Wiederstand
  3. Nicht klassifizierbare Antiarrhythmika
  4. Adenosin:
    - Aktivierung von Kaliumkanalblockern im Sinusknoten und Hemmung von Calciumkanälen im AV-Knoten -> Negativ chronotrop und dromotrop
    - Mittel der Wahl bei AV-Knoten-Reentrytachykardie und Diagnostische Wertigkeit: Demaskierung von Vorhofflattern bei tachykarden Herzrhythmusstörungen
    - Sehr kurze Halbwertszeit von 10 Sekunden und daher als Bolus i.v
    - KI: AV-Block, Präexzitationssyndrom bei VHF (Gefahr AV-Block), Sick-Sinus, etc
  5. Magnesium
    Indikation: Kalziumantagonist und indiziert bei Torsades-de-pointes Tachykardien sowie Magnesiummangel

Decks in Staatsexamen Class (66):