UEX Flashcards
(41 cards)
Verletzungsarten (5)
- Prellung/Kontusion
-Zerrung/Teilruptur
-Verstauchung/Distorsion
-Verrenkung/Luxation
-Bänderriss/Ligamentruptur
Verletzungsarten
Prellung
Ursache: stumpfe, direkte Gewalteinwirkung von außen
Merkmale: keine sichtbare Hautverletzung
Häufigste Sportverletzung
Verletzungsarten
Zerrung/Teilruptur
Ursache: Überdehnung der Kapsel- und Bandanteile eines Gelenks
Symptome: Schwellung, ggf. Gelenkerguss, Funktionseinschränkungen, Schmerzen
Verletzungsarten
Verstauchung (Distorsion)
Ursache: Verdrehung
Mögliche Folge: Teilruptur
Verletzungsarten
Verrenkung (Luxation)
Ursache: direkte oder indirekte Gewalteinwirkung auf ein Gelenk
Beschreibung: Verschiebung und Lösen der Gelenkpartner aus ihrer Verbindung
Häufigkeitsverteilung nach Lokalisation:
Schulter: 45%
Ellenbogen: 20%
Sprunggelenk: 10%
Handgelenk: 9%
Hüftgelenk: 8-10%
Verletzungsarten
Bänderriss (Ligamentruptur)
Ursache: kompletter Riss des Bands oder knöcherner Ausriss des Bandansatzes
Symptome: Instabilität im betroffenen Gelenk, erhöhte Aufklappbarkeit
Muskelverletzungen (3)
Muskelzerrung
Muskelteilruptur/faserriss
Totalruptur/Muskelbündelriss
Muskelverletzungen
Muskelzerrung/kleine Rupturen
Diagnostik: Sonografie
Behandlung: Vollständige Ausheilung kleiner Rupturen unter Vollbelastung
Muskelzverletzungen
Muskelfaserriss
Muskelteilruptur / Muskelfaserriss
Merkmal: Riss/Läsion einer großen Anzahl an Muskelfasern
Diagnostik: Unterbrochene Fasern in der Sonografie sichtbar
Behandlung: Entlastung der betroffenen Extremität
Muskelverletzungen
Muskelbündelriss
Totalruptur eines Muskels / Muskelbündelriss
Merkmal: Kompletter Riss der Fasern und Muskelfaszien
Folge: Vollständiger Funktionsausfall des Muskels
Diagnostik: Deutliche Weichteilbrücke tastbar, besonders am Muskel-Sehnen-Übergang
Verlust von Gliedmaßen / Amputation
Definition: Abtrennung eines Körperteils im Bereich des Knochens
Exartikulation: Amputation im Gelenk (Articulatio)
Prothese: Künstlicher Ersatz von Gliedmaßen oder Organen
Fraktur
Definition
Eine Fraktur ist eine Kontinuitätsunterbrechung eines Knochens. Sie entsteht in der Regel durch
direkte oder indirekte Gewalteinwirkung.
Sichere Frakturzeichen (5)
- Abnorme Beweglichkeit
Äußerlich sichtbar durchspießende Fragmente - Krepitation
- Abnorme Fehlstellung
- Apparative Diagnostik: Röntgen
Unsichere Frakturzeichen
Alle Entzündungszeichen (Wärme; Schwellung, Schmerz; Rötung)
Hämatombildung
Einteilung der Frakturen
Nach Ätiologie (3)
Traumatische Fraktur
Ursache für die Fraktur ist ein adäquates direktes (Schlag, Stoß, Schuss) oder indirektes (z.B.
Biegungs- und Torsionskräfte bei einem Sturz) Trauma.
Ermüdungsfrakturen
Ursache für die Fraktur ist eine Überlastung, die zu Mikrotraumata und in deren Folge zu einer Fraktur führt (z.B. Marschfraktur im Bereich der Mittelfußknochen)
Pathologische Frakturen
Frakturen, die ohne ein adäquates Trauma entstehen (z.B. durch Tumoren, Osteoporose)
Einteilung der Frakturen
Nach der Beschaffenheit der Fraktur
Von der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO) entwickelt
Einheitliche Benennung und standardisierte Therapie von Frakturen weltweit
Definiert die Lokalisation und Beschaffenheit von Frakturen
Kodierungsschema:
Struktur: Knochen / Segment – Typ / Gruppe - Untergruppe
Buchstaben und Zahlen: Festgelegte Kodierung zur präzisen Klassifikation
Frakturformen
- Infraktion (unvollständige Fraktur)
- Fissur (Haarriss im Knochen ohne Verschiebung der Knochen gegeneinander)
-Geschlossenen Fraktur (Haut- und Weichteilmantel intakt) - Offene Fraktur (Weichteile mit betroffen):
Grad I: punktförmige Verletzung, da der Knochen die Haut von innen nach außen
durchspießt; Infektionsrate gering (5- 10%)
Grad II: ausgedehnte größere Weichteilverletzung und Gewebekontusion über dem Frakturgebiet, Vorliegen einer offenen Wunde, Infektionsrate mittel (30-
50%)
Grad III: Knochen bzw. Fraktur liegt frei, zusätzlich zu dem ausgedehnten
Weichteilschäden sind tiefere Strukturen (Muskeln, Sehnen Gefäße, Nerven)
betroffen, Infektionsrate sehr hoch (>80%)
Frakturen (9)
Einteilung nach Bruchmechanismen
- Querfraktur (stabile Fraktur durch direkte Gewalteinwirkung
- Biegungsfraktur (der Knochen wird durch direkte oder indirekte Gewalteinwirkung so weit gebogen, dass er bricht.
- Etagenfraktur: Gewalt wirkt breitflächig ein
- Abrissfraktur (entsteht durch Zug eines Muskels
- Defektfraktur: bei offenen Frakturen oder Malignomen kommt es zum Verlust von
Knochenteilen - Gelenkfraktur (intraartikuläre Fraktur): Die Fraktur betrifft die gelenkbildenden Knochen
- Kompressionsfraktur: Fraktur v.a. an spongiösen Knochen durch axiale Gewalteinwirkung
(z.B. WK- Einbruch bei Osteoporose) - Impressionsfraktur: ein Knochenstück tritt durch direkte Gewalteinwirkung röntgenologisch nachweisbar tiefer
- Depressionsfraktur: Kondylus lateralis femoris wird nach unten gedrückt
Frakturheilung
Voraussetzungen für eine optimale Frakturheilung nach operativer oder konservativer Versorgung
- Fragmentkontakt, ggf. optimale Reponierung und Stabilisierung der Fragmente entweder konservativ oder durch Osteosynthesen
- Ruhigstellung (v.a. mithilfe von Gips oder Schienen
- Gute Durchblutung der Fragmente
Knochenheilungsverläufe
Primäre Knochenbruchheilung: direkte Durchbauung der Fraktur, ohne Kallusbildung.
Voraussetzungen: optimale Ruhigstellung, Durchblutung und direkter Kontakt der
Fragmente, i.d.R. nur bei stabiler Osteosynthesemöglich.
Sekundäre Knochenbruchheilung: Frakturstelle heilt mit Kallusbildung, direkter Fragmentkontakt ist nicht gegeben.
Störungen in der Frakturheilung
- Schlechte Durchblutung/ Ernährungssituation des Knochens und der umgebenen Weichteile
(z.B. bei bestehendem Gefäßleiden, Diabetes mellitus, Abusus von Alkohol und Nikotin) - Ungenügende Ruhigstellung der Fraktur
- Bestehende lokale Defekte (fehlende Knochensubstanz, zwischen den Fragmenten liegendes
Gewebe - Lokale Infektionen
- Heilungshemmende Medikamente (z.B. Kortison, Zytostatika, Antikoagulantien)
- Knochennekrose
Wundheilungsphasen
Entzündungsphase (Tag 0- 5)
Proliferationsphase (Tag 6- 21)
Konsolidierungsphase (Tag 22- 60)
Remodelierungsphase (Tag 61- 360)
Entzündungsphase (Tag 0- 5)
Entzündung, Schwellung und Hyperthermie physiologische Reaktion (verbesserte An- und Abtransport)
Reinigung des Wundgebietes von Eindringlingen und Zelltrümmern
Erhöhte Schmerzsensibilität
Proliferationsphase (Tag 6- 21)
Quantitative Phase
Vorläuferzellen wandern ein, proliferieren und synthetisieren als Bindegewebszellen neue, unspezifische Matrix Kollagenfasern Typ 3 mit verminderter Stabilität (15- 20% des gesunden Gewebes) und ungeordneter Faserausrichtung
Wundkontraktion