Zwischenprüfung Flashcards
(24 cards)
Verletzungsarten
- Prellung/ Kontusion
- Zerrung (Teilruptur)
- Verstauchung (Distorsion):
- Verrenkung (Luxation):
- Bänderriss (Ligamentruptur):
Muskelverletzungen
- Muskelzerrung, kleine Rupturen:
- Muskelteilruptur/ -faserriss
- Totalruptur eines Muskels/ Muskelbündelriss
andere Verletzungen
- Fraktur (Knochenbruch):
- Verlust von Gliedmaßen/ Amputation
Frakturen
Eine Fraktur ist eine Kontinuitätsunterbrechung eines Knochens. Sie entsteht in der Regel durch
direkte oder indirekte Gewalteinwirkung
Sichere Frakturzeichen
Abnorme Beweglichkeit
Äußerlich sichtbar durchspießende Fragmente
Krepitation
Abnorme Fehlstellung
Apparative Diagnostik: Röntgen
Unsichere Frakturzeichen
Alle Entzündungszeichen (Wärme; Schwellung, Schmerz; Rötung)
Hämatombildung
Einteilung der Frakturen
- Einteilung nach Ätiologie
- Einteilung nach der Beschaffenheit der Fraktur
- Einteilung nach Bruchmechanismen
Einteilung nach Ätiologie
- Traumatische Fraktur
- Ermüdungsfrakturen
3 Pathologische Frakturen
Frakturformen
Infraktion (unvollständige Fraktur)
Fissur (Haarriss im Knochen ohne Verschiebung der Knochen gegeneinander)
Geschlossenen Fraktur (Haut- und Weichteilmantel intakt)
Offene Fraktur (Weichteile mit betroffen):
Grad I
Grad II
Grad III
Einteilung nach Bruchmechanismen
Querfraktur
Biegungsfraktur
Etagenfraktur
Abrissfraktur
Defektfraktur
Gelenkfraktur
Kompressionsfraktur
Impressionsfraktur
Impressions-/ Depressionsfraktur
Frakturheilung
Fragmentkontakt, ggf. optimale Reponierung und Stabilisierung der Fragmente entweder
konservativ oder durch Osteosynthesen
Ruhigstellung (v.a. mithilfe von Gips oder Schienen
Gute Durchblutung der Fragmente
Primäre Knochenbruchheilung
Sekundäre Knochenbruchheilung:
Störungen in der Frakturheilung
Schlechte Durchblutung/ Ernährungssituation des Knochens und der umgebenen Weichteile
Ungenügende Ruhigstellung der Fraktur
Bestehende lokale Defekte (fehlende Knochensubstanz, zwischen den Fragmenten liegendes Gewebe
Lokale Infektionen
Heilungshemmende Medikamente
Knochennekrose
Frakturbehandlung
Reposition
Retention
Rehabilitation
Frakturbehandlung
Entzündungsphase:
-PECH Regel
-Schmerzfreies, unbelastetes Bewegen
Proliferationsphase: Angemessene/ erlaubte Belastung des verletzten Gewebes im schmerzfreien Bereich
Konsolidierungsphase:
Deutlich gesteigerte Belastung auf das verletzte Gewebe möglich
Belastung des Gewebes im kollagenen Belastungsbereich
Remodelierungsphase:
Bei Bewegungseinschränkungen Anwendung von Dehntechniken
Manuelle Therapie
Sensomotorisches Training
Funktionelles Training
Konservative Frakturbehandlung
Indikationen
Wenig dislozierte und stabile Frakturen
Häufig Frakturen im Wachstumsalter
Häufig Frakturen an Beckenring, Klavikula, Skapula, Kalkaneus
Einfache Kompressionsfrakturen
Stabile Wirbelfrakturen ohne neurologische Ausfälle
Konservative Frakturbehandlung
Versorgung:
Ruhigstellung mithilfe eines Gipses
Bei Frakturen der oberen Extremität ist meist ein stabilisierender Verband (Rucksackverband,
Dessaultverband, Gilchrist- Orthese)
Bei Verkürzung oder Dislokation ist eine Extensionbehandlung möglich
Konservative Frakturbehandlung
Nachteile:
Immobilisationsschäden (evtl. auch benachbarter Gelenke)
Muskelatrophie
Thromboserisiko erhöht
Verminderte Ernährung des Knorpels
Operative Frakturbehandlung
Indikationen
Klavikulafraktur
Kontinuitätsunterbrechung der Clavicula.
Ursachen, Verletzungsmechanismen:
Häufige Fraktur durch indirektes Trauma (Sturz auf die Schulter) oder indirekten (Verkehrsunfall).
Lokalisation:
- laterales Drittel
- mittleres Drittel
- mediales Drittel
Die Klavikula ist häufig im mittleren Drittel frakturiert.
Laterale Frakturen zeigen die typische Dislokation des medialen Fragmentes nach
kraniodorsal, durch den Muskelzug des M.sternocleidomastoideus und des lateralen
Fragmentes nach ventrokaudal durch den Muskelzug des M. pectoralis major und die
Schwerkraft auf den Arm.
Symptome:
Druckdolenz, Schwellung und Schmerzen bei Armbewegung
Herunterhängen der Schulter
Knöcherne Stufe teilweise palpierbar
Therapie:
Konservativ
Die Claviculafraktur wird überwiegend konservativ versorgt (bis zu 90%);
vor allem die lateralen, wenig dislozierten, Frakturen.
- Frakturen im mittleren und medialen Drittel mit Hilfe eines Rucksackverbandes für ca. 2-4 Wochen ruhiggestellt.
- Frakturen im lateralen Drittel erfolgt die Ruhigstellung durch einen Gilchristverband.
Der Verband muss alle 2 Tage nachgezogen werden und darf keinen Druck auf den Plexus
brachialis ausüben.
→ Nervenschädigung möglich
Operativ:
Indikationen:
- Verletzung des Plexus brachialis oder Gefäße (A./V. subclavia)
- Erhebliche Dislokation
- Intermediärfragment
- Beschwerdeauslösende Frakturen nach 4-5 Wochen konservativer Behandlung
- Pathologische Frakturen
- „Floating shoulder“
Floating shoulder
Klaviculoskapuläre Instabilität nach Frakturen der Clavicula und des Halses des
Scapula.
Das Schultergelenk hat jeden Kontakt zum Schultergürtel verloren.
Die Versorgung des ACG-Gelenkes mittels Plattenosteosynthese stabilisiert in der
Regel ausreichend, so dass die Skapulafraktur konservativ behandelt werden kann
Humerusschaftfraktur
Ursachen:
direkte Gewalteinwirkung
Sturz auf den Ellenbogen
Pathologische Frakturen
Klinik:
sichere Frakturzeichen
Bewegungsschmerz
Functio laesa
Schwellung
Komplikation: Nervus Radialis- Verletzung
Überdehnung, selten eine Durchtrennung (Einklemmung oder Aufspießen durch
Fragmente
Fallhand
Verminderte oder ausgefallene Sensibilität im entsprechenden Versorgungsgebiet
Die Nervenleitgeschwindigkeit ist herabgesetzt oder ausgehoben
Gefäßdurchtrennung
o Ischämie
Therapie:
Konservativ
o bei Kindern
o häufigste Therapie
o 6 Wochen Oberarmgips
o Gilchrist-/ Desaultverband
o Abduktionskissen
Indikationen
o keine/ geringe Achsabweichung von bis zu 10°
o Geringe Rotationsfehlstellung
Operativ
o Plattenosteosynthese, Targonnagel; Fixateur externe
Indikationen
o offene Frakturen
o Nerven-und Gefäßverletzungen
o Pathologische Frakturen
o Achsabweichungen von mehr als 10° und deutliche Rotationsfehlstellung
o Polytraumen
o Beidseitige Frakturen
o Pseudarthrosen
Weitere Komplikationen:
A. brachialis Verletzung
Pseudarthrose
Infektion
Schultergelenkendoprothese
Art der Schulterprothese:
1. Humerale Hemiprothese
Teilweiser Gelenkersatz:
- an der humeralen Seite
- an der Gelenkpfanne (fortgeschrittene Knochendestruktion)
- Anatomische Totalprothese
Beide Gelenkflächen sind betroffen, jedoch funktionstüchtige Rotatorenmanschette. - Inverse totale Prothese
Beide Gelenkflächen sind betroffen, nicht funktionstüchtige Rotatorenmanschette
(ABD ist allein durch die Aktivität des M. deltoideus möglich).
Durch den Tausch von Konvexität und Konkavität kommt es:
zu einer Medialisierung des Drehpunkts im Glenoid
und einer Kaudalisierung des Humeruskopfs
→ Verlängerung des Hebelarms des m. deltoideus
→ M. deltoideus kann mehr Kraft entwickeln und die Abschwächung der Rotatorenmannschette kompensieren
Indikationen:
Sind die Gelenkflächen des Schultergelenks durch
Verschleißerscheinungen,
Erkrankungen oder
Verletzungen
so stark geschädigt oder zerstört, dass weder konservative noch gelenkerhaltende
Operationen einen Heilungserfolg versprechen, wird die Implantation einer
Schulterprothese notwendig.
Humerale Hemiprothese mit Schwerpunkt humerale Seite
→ komplizierte Frakturen des Humeruskopfes (prox. Humerusfraktur)
→ aseptische Nekrose des Humeruskopfes
Humerale Hemiprothese mit Schwerpunkt Glenoid
→ Rheumatoide Polyarthritis im fortgeschrittenen Stadium: Knochenabbau in der Gelenkpfanne ist so weit fortgeschritten, dass es nicht mehr möglich ist eine Pfannenprothese zu implantieren – Hemiprothese des Humeruskopf ist die Alternative
Anatomische Totalprothese
→ primäre/sekundäre Omarthrose
→ Rheumatoide Arthritiden
Inverse totale Prothese
→ Arthropathien (Gelenkerkrankungen mit/ohne entzündlicher Komponente) mit massiver
Rotatorenmanschettenruptur
→ Chirurgische Sekundäreingriffe
→ Milwaukee-Schultersyndrom
seltene, vorwiegend bei älteren Frauen beobachtete Arthrose des Schultergelenkes, häufig
mit beidseitiger Rotatorenmanschettenruptur, Gelenkversteifung und Gelenkinstabilität.
Resultate:
SCHMERZ ↓ 90% der Patienten sind nach 10 Jahren noch zufrieden
(Ausnahme posttraumatische Arthropathien, vorgeschädigte Schultern)
Die Beweglichkeit hängt ab vom Zustand der Rotatoren und der verwendeten Prothese
Humerusfrakturen
Oberarmkopffraktur:
Ursache:
Sturz auf die Schulter, Ellenbogen oder Hand
Charakteristische Symptome/ Leitsymptome:
ausgeprägte lokale Schmerzen im Bereich des Humeruskopfes
Schmerzen bei Bewegung
Bewgungseinschränkung
Hämatom entlang der Thoraxwand und in der Bizepsloge (wir nach wenigen Stunden
an der Haut sichtbar)
Behandlungsrichtlinien:
Ärztliche Behandlung
konservativ mittels Gilchrist-bzw. Dessaultverband bei nicht dislozierten Frakturen
operativ mittels Schraubenosteosynthesen, Plattenosteosynthesen (Philosplatte),
Zuggurtungsverfahren, proximaler Humerusnagel, minimal invasive perkutane
Osteosynthese mit kanülierter Schraube; Schulterprothese
Akromioclavicularluxation / AC-Gelenksprengung
Einteilung/Klassifikation:
1. Tossy I Distorsion des ACG (= Rockwood I)
2. Tossy II Subluxation des ACG, Ruptur der akromioklavikulären Bänder, Zerrung
der korakoklavikulären Bänder (= Rockwood II)
3. Tossy III komplette Luxation, Ruptur beider Bandgruppen (= Rockwood III)
4. Rockwood IV Klavikulaluxation in der Horizontalebene, laterales Klavikulaende kann sich im M. trapezius verhaken
5. Rockwood V ausgeprägter Klavikulahochstand und ausgedehnte Ablösung der muskulären Ursprünge, Instabilität in alle Richtungen
6. Rockwood VI Verhakung der Klavikula unter dem Proc. coracoideus
Therapie:
Konservative Therapie
Indikationen:
- Tossy I+II
Kurze Ruhigstellung für ca. 3 Wochen im Gilchrist-Verband oder Desaultverband.
Die Nachbehandlung erfolgt frühfunktionell, d.h. für ca. 3 Wochen wird meist ein Bewegungslimit bis 90° ABD und Flexion vorgegeben. Danach werden in der Regel die Bewegungen freigegeben.
Operative Therapie
Indikationen:
- bei ausgeprägter Luxation (Tossy III) und spezieller beruflicher („Über-KopfArbeiten“) und sportlicher Exposition
Technik:
augmentierte Bandnähte mit resorbierbarem Material, Zuggurtungsverfahren;
Bandersatzverfahren; Hakenplatten; MINAR
Nachbehandlung:
- Nach Schmerzlinderung funktionelle Nachbehandlung
- Für ca. 1 Woche Gilchristverband; jedoch ab ca. 2. Tag Bewegungsübungen aus
dem Verband heraus
- Bis ca. 6 Wochen ABD und Flexion nicht über 90° (Hakenplatte)
Komplikationen:
Schultergelenkkontraktur
Arthrose
dauerhafter Kraftverlust durch bestehende Insatbilität
eingeschränkte Beweglichkeit
Kalzifikation
Infektion
Schulterluxation
Richtung:
(1.) Luxatio subcoracoidea (ventral/anterior): macht 80 - 90% aller Luxationen aus; die
Gelenkkapsel hat in diesem Punkt eine Schwachstelle
(2.) Luxation nach posterior (4%)
(3.) Luxatio erecta (caudal); seltene Form
Ursache:
Erstluxation (traumatisch/atraumatisch)
Reluxation (Zweites, echtes Unfallereignis)
habituelle Luxation (wiederholt auftretende Luxation ohne adäquates Unfallereignis)