Verdauungssystem - Erkrankungen Flashcards

(95 cards)

1
Q

Gastroenterologie

A

Fachgebiet für Verdauungskrankheiten.

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Q

gastral

A

Den Magen betreffend.

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3
Q

Hepatologie

A

Lebererkrankungen betreffendes Fachgebiet.

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4
Q

hepatisch

A

Die Leber betreffend.

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5
Q

biliär

A

Die Galle betreffend.

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6
Q

intestinal

A

Den Darm betreffend.

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7
Q

Pankreas

A

Bauchspeicheldrüse.

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8
Q

Duodenum

A

Zwölffingerdarm, erster Teil des Dünndarms.

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9
Q

Ileum

A

Letzter Teil des Dünndarms.

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10
Q

Colon

A

Hauptteil des Dickdarms.

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11
Q

Rektum

A

Enddarm, letzter Abschnitt des Dickdarms

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12
Q

Obstipation

A

Verstopfung.

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13
Q

Diarrhoe

A

Durchfall.

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14
Q

abdominell

A

Den Bauch betreffend.

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15
Q

Abdomen

A

Bauchraum.

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16
Q

Stenose

A

Verengung eines Kanals.

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17
Q

Fistel

A

Abnormer Verbindungsgang.

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18
Q

Abszess

A

Eiteransammlung im Gewebe.

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19
Q

Sepsis

A

Lebensbedrohliche Infektionsreaktion.

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20
Q

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

A

-Bösartige Erkrankungen:
▪ Kolorektale-Ca
▪ Pankreas-Ca
▪ Magen-Ca
▪ Ösophagus-Ca
▪ Leber-Ca/Gallen(gangs)-Ca
-Infektionskrankheiten:
▪ Hepatitis A, B, C, D, E
▪ Gastroenteritis
-Pankreatitis
-Chronisch entzündliche Darmerkrankungen:
▪ Colitis ulcerosa
▪ Morbus Crohn
-Reizdarmsyndrom
-Magen-/Duodenalgeschwüre (-Blutungen)
-Toxische Lebererkrankungen:
▪ Leberzirrhose, Fettleber
-Alkoholabusus/ -sucht
-Darmverschluss
-Gallenblasen-Erkrankungen (Steine, Entzündung)

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21
Q

Anteile der zehn wichtigsten
Krankheitsarten an den
Arbeitsunfähigkeitstagen in
Deutschland

A
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22
Q

Erkrankungen und Krankschreibungen

A
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23
Q

Todesursachen nach Krankheitsarten in Deutschland 2021

A
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24
Q

Die 10 häufigsten
Todesfälle durch
Krebs in Deutschland
2021

A
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25
Pankreatitis - Bauspeicheldrüsenentzündung
26
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
2 Formen: ▪ Colitis ulcerosa (CU) (Dickdarm) und Morbus Crohn (MC) (ganzen MagenDarmTrakt) Definition ▪ Schubweise verlaufende, chronische Entzündung der Darmschleimhaut ▪ Chronisch-rezidivierende Abdominalschmerzen und Durchfälle plus extraintestinale Symptome Erstmanifestation: 15. –35. LJ Verlauf: ▪ chronisch rezidivierend oder intermittierend (80-85% ) ▪ chronisch-kontinuierlich (10%) ▪ akut fulminant (5%)
27
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Befallsmuster
28
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Ursachen
Unklar, multifaktoriell, diskutiert werden/beteiligt sind: ▪ genetische Faktoren, genetischer Anteil: ca. MC 50%, CU 10% ▪ gestörte Barrierefunktion der Darmschleimhaut ▪ Infektionen, reduzierte antimikrobiellen Abwehr, Veränderung des Mikrobioms ▪ Entzündung, Autoimmunprozesse ▪ Psychosoziale Faktoren: ▪ Psychosoziale Stressoren und kritische Lebensereignisse haben einen deutlichen Einfluss auf Auslösung, Verlauf und Krankheitssymptome bei der CED ▪ Psychosoziale Faktoren sind aber nicht Ursache der CEDs (Leitlinie der AWMF)! (Vergleich zu früher: „holy seven“)
29
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Epidemiologie
Prävalenz in der Bevölkerung: ▪ Colitis ulcerosa: 40-80/100.000 Einwohner ▪ Morbus Crohn: 250-500/100.000 Einwohner Inzidenz (Neuerkrankungen) ▪ Colitis ulcerosa: 3-5/100.000 Einwohner/Jahr ▪ Morbus Crohn: 2-5/100.000 Einwohner/Jahr
30
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Symptome
31
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Komplikationen
Ileus=Darmverschluss Perforation=Darm platzt, loch im darm
32
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Diagnostik
▪ Anamnese und Klinik ▪ Ileokoloskopie (Darmspiegelung inkl. Ende des Dünndarms) mit Biopsie ▪ evtl. Videokapselendoskopie oder Intestinoskopie ▪ Bildgebende Diagnostik: MRT, Sonographie ▪ Labor: Entzündungsparameter, Blutbild, Stuhl (Calprotektin)
33
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Therapie I
Behandlungsziele ▪ Verbesserung der Symptome im akuten Schub, Vermeidung eines neuen Krankheitsschubes ▪ Differenzierung: akuter Schub (Antibiotika, Glukokortikoide etc.) versus Langzeittherapie Therapie ▪ Medikamente ▪ Operation ▪ Diät ▪ Endoskopische Verfahren ▪ Psychosomatische Therapie/Psychotherapie
34
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Therapie II
Medikamente ▪ Sulfasalazin/Mesalazin ▪ Kortikosteroide (lokal, systemisch) ▪ Immunsuppressiva: Azathioprin, Methotrexat, Ciclosporin A, Tacrolimus (Cave: starke Nebenwirkungen) ▪ Biologicals: TNFα-Antikörper (Infliximab, Adalimumab), Integrin-Antagonisten (Vedolizumab), more to come……. Operation/endoskopische Verfahren ▪ MC: bei Fisteln, Stenosen, Entfernung von Darmabschnitten (Gefahr des Kurzdarmsyndroms) ▪ CU: bei fulminantem Verlauf: Dickdarmentfernung (subtotal oder total), Heilung und Krebsvorsorge nur durch Proktokolektomie mit Anus Praeter (oder IleumPouch)
35
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Psychosoziale Aspekte
36
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Psychosoziale Aspekte
Junge Patienten:innen: mögliche Folgen: ▪ Schamgefühle ▪ Entwicklungsverzögerungen, Wachstumsstörungen ▪ körperliche Schwächung ▪ vermindertes Selbstbewusstsein Probleme bei ▪ Abnabelung vom Elternhaus ▪ Partnerfindung ▪ Familiengründung Prüfungssituationen lösen häufig Schübe aus
37
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Psychotherapie
ndikation ▪ Komorbide psychische Erkrankungen (Depression, Ängste) ▪ Geringe Lebensqualität ▪ Hoher Stresslevel ▪ Ungünstiger Krankheitsverlauf Elemente der Psychotherapie ▪ Psychoedukation, Entspannungsverfahren ▪ Umgang mit Stress, Abbau von Vermeidungsverhalten ▪ Dosierte körperliche Aktivität ▪ Psychotherapeutische Gespräche während der Schübe, aber auch im symptomfreien Intervall, helfen aktuelle psychosoziale Probleme zu klären
38
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Prognose
Allgemein 30% erleiden nach medikamentös induzierter Remission innerhalb des ersten Jahres ein Rezidiv, 70% innerhalb 2 Jahren Morbus Crohn ▪ chronische Erkrankung mit hoher Rezidivrate ▪ Komplikationen machen in ca. 90 % aller Fälle eine Operation erforderlich → führt aber zu keiner Heilung, sondern behebt nur die Komplikation ▪ mit adäquater Therapie ist die Lebenserwartung kaum eingeschränkt Colitis ulcerosa ▪ Ausschließlich Rektumbefall: keine Einschränkung der Lebenserwartung ▪ Pankolitis: 5-Jahres-Überlebensrate >80% ▪ Sterblichkeitsrisiko: um den Faktor 1,7 höher (als bei Gesunden) ▪ Risiko: Kolonkarzinom (nur bei totalem oder subtotalem Befall): ca. 6%
39
Reizdarmsyndrom
Reizdarmsyndrom = Colon irritable (IBS) ▪ häufiges, aber relativ unscharf definiertes, gastroenterologisches Krankheitsbild ▪ Zwei Formen: Reizdarmsyndrom mit oder ohne Diarrhoe ▪ wird eher den psychosomatischen Erkrankungen zugeordnet → somatoforme autonome Funktionsstörung = funktionelle Darmstörung („Migräne im Bauch“) ▪ Diagnose "Reizdarmsyndrom" ist eine Ausschlussdiagnose (Ausschluss einer organischen Diagnose) ▪ chronisch-rezidivierende Abdominalschmerzen, Wechsel von Diarrhoe/Obstipation, oft kombiniert mit anderen Beschwerden (Migräne, Dysmenorrhö) ▪ Hohe Komorbidität mit Angststörungen und Depression ▪ 30 –70% der Bevölkerung leiden an funktionellen gastrointestinalen Symptomen, Frauen > Männer (Verhältnis ca. 2:1) ▪ Psychische Faktoren haben über das vegetative Nervensystem Einfluss auf die Darmfunktion
40
Reizdarmsyndrom - Ätiologie
mögliche Ursachen ▪ viszerale Hypersensitivität ▪ Motilitätsstörungen ▪ Fehlsteuerungen des autonomen Nervensystems ▪ psychosomatische Störungen ▪ Veränderte Anzahl der enterochromaffinen Zellen in der Darmschleimhaut ▪ …..Forschung liefert stetig neue Erkenntnisse…..
41
Reizdarmsyndrom - Diagnostik
Folgende Punkte müssen erfüllt sein: ▪ Nach Rom-IV-Kriterien: ▪ wiederholte Bauchschmerzen mit mindestens zwei der folgenden Kriterien assoziiert: ▪ Zusammenhang mit der Stuhlentleerung ▪ Änderung der Stuhlfrequenz ▪ Änderung der Stuhlkonsistenz ▪ Beginn der Beschwerden vor mehr als 6 Monaten ▪ Beschwerden an mindestens einem Tag pro Woche im letzten Monat Weitere/frühere Kriterien: ▪ Bestehen von chronischen, länger als 3 Monate anhaltende Beschwerden (die vom Patient:in auf den Darm bezogen werden und mit Stuhlveränderungen einhergehen) ▪ Die Beschwerden sollen begründen, dass die zu behandelnde Person deswegen Hilfe sucht und/oder sich sorgt und so stark sein, dass die Lebensqualität hierdurch relevant beeinträchtigt wird. ▪ Voraussetzung ist, dass keine für andere Krankheitsbilder charakteristischen Veränderungen, welche wahrscheinlich für diese Symptome verantwortlich sind.
42
Reizdarmsyndrom - Therapie
Therapie ▪ Diätetische Maßnahmen (ballastreiche Kost, Weglassen von unverträglichen Nahrungsbestandteilen, Probiotika….) ▪ Symptomatische Therapie (Wärmeanwendung, Fencheltee, Kümmel, Sport….) ▪ Psychotherapie ▪ Medikamente (abhängig von Ursache und vom spezifischen Beschwerdebild) ▪ Spasmolytika (z.B. Mebeverin, Buscopan) ▪ Alosetron zur Verlangsamung der Darmmotilität ▪ ggf. Schmerzmittel ▪ ggf. Loperamid bei Diarrhoe ▪ ggf. Antidepressiva (z.B. Mirtazapin zur Anhebung der Schmerzschwelle, schlaffördernd, angstlösend…)
43
Magen -/ Duodenalgeschwür Def
Definition ▪ Ulkus = tiefer Defekt der Magen -/ Duodenalschleimhaut, meist bis in tiefere Schichten, oft weißlicher Fibrinbelag Inzidenz ▪ Ulcus duodeni: 100 - 200/100.000 ( ca.: m : w = 3 : 1) ▪ Ulcus ventriculi: 50/100.000 (m : w = 1 : 1) Symptome ▪ Allgemein: Übelkeit, Schmerzen, Erbrechen ▪ Ulcus duodeni: Nacht-, Nüchternschmerz, Besserung nach dem Essen ▪ Ulcus Ventriculi: Sofortschmerz nach dem Essen oder nahrungsunabhängiger Schmerz
44
Magen-/ Duodenalgeschwür
Ätiologie, Pathogenese ▪ chronische HP (Helicobacter pylori) - Gastritis (85% bei Ulcus duodeni, 75% bei Ulcus ventriculi) → das Geschwür ist die Komplikation der HP-Gastritis ▪ Medikamente (nicht-steroidale Antirheumatika, Kortison) ▪ Stress ▪ genetische Prädisposition Lokalisation ▪ meistens Antrum, kleine Kurvatur ▪ am Bulbus duodeni Komplikationen ▪ Entartung (Krebs): 3% ▪ Perforation mit Peritonitis: 5% ▪ 20% Blutung (obere gastrointestinale Blutung, akut: kann lebensbedrohlich sein, chronisch: Anämie)
45
Magen-/ Duodenalgeschwür - Entstehung
46
Magen-/ Duodenalgeschwür - Entstehung Geschwürentstehung durch Helicobacter pylori
47
Magen-/ Duodenalgeschwür - Verlaufsformen
48
Magen-/ Duodenalgeschwür – Diagnose/Therapie
Diagnose ▪ Gastroduodenoskopie mit Biopsie ▪ Diagnostik auf Helicobacter pylori Therapie ▪ medikamentös: Tripletherapie gegen HP (2 Antibiotika + Protonenpumpenblocker) ▪ Risikofaktoren reduzieren ▪ Operation (heute selten): bei Komplikation oder bei Karzinom, Ulkusexzision, Umstechung der Blutung, 2/3-Magenresektion
49
Leberzirrhose - Definition und Folgen
Definition ▪ „Schrumpfleber“ ▪ Zerstörung der Läppchen- und Gefäßstruktur der Leber ▪ Entzündliche Fibrose: bindegewebiger Ersatz des zerstörten Gewebes Folgen ▪ Leberinsuffizienz ▪ Portale Hypertension (Bluthochdruck in Portalvenen durch „Stau“ vor der Leber) ▪ Minderdurchblutung der Leber
50
Leberzirrhose - Inzidenz, Pathogenese
Inzidenz: ▪ 250/100.000 Einwohner = 200.000 Neuerkrankungen/Jahr in Deutschland ▪ m : w = 2 : 1 Prävalenz: ▪ ca. 1 Mio. in Deutschland (Schätzungen) Ätiologie ▪ Alkoholabusus (ca. 60%) ▪ Virushepatitis B, C, D (ca. 30%) ▪ Andere Ursachen 10% (Autoimmunhepatitis, primäre biliäre Zirrhose, nichtalkoholische Fettleber etc.) 10-Jahres-Mortalität ▪ 30 - 60 %
51
Leberzirrhose – Pathogenese - nichtalkoholische Fettleber
52
Leberzirrhose - Symptome
Allgemeinsymptome ▪ Müdigkeit, Leistungsminderung 70%, Druck- und Völlegefühl im Oberbauch, Eiweißmangel, Übelkeit, Gewichtsabnahme Leberhautzeichen ▪ Gefäßspinnen (Spider naevi), Palmar- und Plantarerythem, Lacklippen/-zunge, Juckreiz, Weißnägel, Ikterus (Gelbsucht)
53
Leberzirrhose – Symptome/Diagnostik
Körperliche Untersuchung ▪ derbe, höckrige Leber unter dem rechten Rippenbogen tastbar ▪ „Wasserbauch“ (=Aszites) Hormonelle Störungen ▪ Verlust Sekundärbehaarung, Potenzstörungen, Menstruationsstörungen, Gynäkomastie Dekompensationszeichen ▪ Ikterus (Gelbsucht), Blutungsneigung, Kachexie („Auszehrung“), Ösophagusvarizenblutung, Aszites („Bauchwassersucht“) und eine hepatische Enzephalopathie
54
Leberzirrhose – Diagnostik und Prognose
Anamnese und Untersuchung Laboruntersuchungen ▪ Gerinnungswerte reduziert ▪ Eiweißmangel (Hypalbuminämie) ▪ Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) ▪ Leberenzyme GPT, GOT, γ-GT erhöht, Ammoniak erhöht Ultraschall (CT, MRT) Schweregrad-Einteilung nach Child-Pugh-Kriterien Stadium 1–Jahres–Überlebensrate Child A ca. 100 % Child B ca. 85 % Child C ca. 35 % Häufigste Todesursachen ▪ Leberzellkarzinom (Risiko deutlich erhöht bei Leberzirrhose) ▪ Ösophagusvarizenblutung (Letalität: 30%) ▪ Leberversagen
55
Leberzirrhose – Therapie
Allgemeinmaßnahmen ▪ Alkoholverbot, Weglassen potentiell lebertoxischer Substanzen Behandlung der Grundkrankheit ▪ antivirale Therapie bei Hepatitis ▪ Immunsuppression bei Autoimmunerkrankungen Behandlung der Komplikationen ▪ Ausgleich der Mangelzustände (Thiamin, Folsäure, Vitamin D…) ▪ Prophylaxe einer hepatischen Enzephalopathie (mit Lactulose oder Antibiotika) ▪ Ligatur oder Sklerosierung von Ösophagusvarizen, Blutstillung bei akuter Blutung ▪ Shunt-Anlage (transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt) ▪ Aszitesbehandlung (Diuretika, Parazentese) Lebertransplantation
56
Alkoholkonsum
WHO - Empfehlung ▪ Experten haben für Alkohol eine risikoarme Schwellendosis definiert ▪ Die WHO empfiehlt: ▪ für Frauen max. 12g reinen Alkohol pro Tag (125 ml Wein) ▪ für Männer 24g reinen Alkohol pro Tag (250 ml Wein) ▪ an mind. 2 Tagen/ Woche kein Alkoholkonsum ▪ Aber: Alkoholkonsum wird grundsätzlich nicht empfohlen und ist nie unbedenklich
57
Alkoholkonsum Grenzwerte
Wie viel Alkohol ist schädlich? Abhängig von ▪ Größe und Gewicht ▪ Körperfett ▪ Geschlecht ▪ Genetische Veranlagung ▪ Alter ▪ Mageninhalt ▪ Gesundheitszustand ▪ Gewöhnung
58
Alkoholkonsum Alkoholwirkungen
▪ Alkohol wird über die Schleimhaut des Verdauungstraktes ins Blut aufgenommen und verteilt sich auf diesem Wege im gesamten Körper. ▪ Er dringt auch ins Gehirn vor und beeinflusst hier die Informationsübertragung zwischen den Nervenzellen. ▪ Bei Menschen, die wenig trinken, können bereits geringe Mengen Alkohol zu spürbaren Symptomen führen ▪ Kurzfristige positive Wirkung: hebt die Stimmung, entspannt, wirkt anregend, angstlösend ▪ Unmittelbare negative Wirkung: Wahrnehmungsstörungen, Koordinationsstörungen, Gedächtnislücken, verlangsamte Reaktionen, Aggressionen, Übelkeit, Kopfschmerzen, erhöhte Unfallgefahr, Alkoholvergiftung, Herzrhythmusstörungen, Koma
59
Alkoholkonsum Alkoholwirkungen
▪ Die Wirkung von Alkohol entfaltet sich auf den gesamten Körper. Wer regelmäßig größere Mengen trinkt, schädigt die Zellen in praktisch allen Organen. Doch auch schon geringe Mengen Alkohol können gesundheitliche Probleme verursachen. ▪ Chronische körperliche Alkohol-Folgen: ▪ Lebererkrankungen (Leberentzündung, Leberzirrhose und Leberkrebs) ▪ Herz- und Kreislauferkrankungen (u.a. Bluthochdruck, Arteriosklerose, Schlaganfall, Herzinfarkt) ▪ Nervenschäden ▪ Entzündung der Bauchspeicheldrüse ▪ Entzündungen im gesamten Verdauungstrakt ▪ Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) ▪ Muskelschwund ▪ Krebserkrankungen (u.a. Leberkrebs, Brustkrebs, Darmkrebs, Magen-, Speiseröhrenkrebs)
60
Alkoholkonsum Alkoholwirkungen
▪ Nachlassende geistige Fähigkeiten, Demenzerkrankungen, Persönlichkeitsveränderungen, psychische Symptome und Erkrankungen können die Folge sein ▪ Chronische psychische Alkohol-Folgen: ▪ Stimmungsschwankungen ▪ Angstzuständen ▪ Depressionen ▪ Suizidgedanken ▪ Alkoholsucht ▪ Soziale Alkohol-Folgen: ▪ Auswirkung auf Partnerschaft, Familie, Freunde, Job
61
Alkoholkonsum - gesellschaftliche Folgen
62
Alkoholkonsum - gesellschaftliche Folgen
63
Alkoholkonsum - gesellschaftliche Folgen
64
Alkoholabusus, Alkoholsucht, Alkoholabhängigkeit, Alkoholismus
Definition ▪ schädlicher Gebrauch von Alkohol, der körperliche, psychische und soziale Schäden nach sich zieht ▪ Sucht (vorliegend, wenn mindestens 3 der folgenden Kriterien): ▪ Craving (= „Suchtdruck“, Verlangen) ▪ Kontrollverlust ▪ Körperliches Entzugssyndrom nach Konsumunterbrechung ▪ Toleranzentwicklung ▪ Vernachlässigung anderer Interessen bis zur Verwahrlosung ▪ Fortführen des Konsums trotz klarer Hinweise auf negative körperliche, psychische oder soziale Folgen Epidemiologie: ▪ Prävalenz in Deutschland: ca. 3%, weitere 5% missbrauchen Alkohol (Alkoholabusus) ▪ Männer und Frauen: 3 zu 1 ▪ Altersgipfel: 3. und 5. Lebensjahrzehnt ▪ Mortalität: 30 Männer und 10 Frauen pro 100.000 Einwohner pro Jahr
65
Alkoholabhängigkeit
Diagnostik ▪ Labor (Leberwerte, Gerinnungsfaktorenmangel, Vitaminmangel, Thrombozytopenie, Anämie, Kohlenhydrat-defiziente Transferrin (CDT) als Marker) Therapie: ▪ chronische Erkrankung, die nicht geheilt werden kann ▪ Ziel der Suchttherapie: lebenslangen Abstinenz ▪ Therapieverlauf: ▪ Kontakt- und Motivationsphase ▪ Entgiftungsphase ▪ Entwöhnungsphase ▪ Nachsorgephase Prognose ▪ Ohne therapeutische Intervention: Lebenserwartung um ca. 15 Jahre vermindert ▪ Bei konsequenter Therapie: 70% der Alkoholabhängigen rehabilitiert werden
66
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
67
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes Gallenblasen-Erkrankungen (Steine, Entzündung)
68
Infektionskrankheiten des Gastrointestinaltraktes
Hepatitis A, B, C, D, E Gastroenteritis Pankreatitis
69
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Colitis ulcerosa Morbus Crohn Reizdarmsyndrom
70
Magen- und Duodenalgeschwüre
Definition: Ulkus = tiefer Defekt der Magen-/Duodenalschleimhaut Symptome: Übelkeit, Schmerzen, Erbrechen Ulcus duodeni: Nacht-, Nüchternschmerz, Besserung nach dem Essen Ulcus ventriculi: Sofortschmerz nach dem Essen oder nahrungsunabhängiger Schmerz
71
Leberzirrhose
Definition: Zerstörung der Läppchen- und Gefäßstruktur der Leber Entzündliche Fibrose Folgen: Leberinsuffizienz Portale Hypertension Minderdurchblutung der Leber
72
Alkoholabusus und Alkoholabhängigkeit
Definition: Schädlicher Gebrauch von Alkohol, der körperliche, psychische und soziale Schäden verursacht Suchtmerkmale: Craving, Kontrollverlust, körperliches Entzugssyndrom, Toleranzentwicklung, Vernachlässigung anderer Interessen, Fortführen trotz negativer Folgen Therapie: Ziel: lebenslange Abstinenz Phasen: Kontakt- und Motivationsphase, Entgiftungsphase, Entwöhnungsphase, Nachsorgephase
73
Reizdarmsyndrom (IBS)
Definition: Chronisch-rezidivierende Abdominalschmerzen und wechselnde Diarrhoe/Obstipation Unscharf definiertes Krankheitsbild, oft mit psychosomatischer Komponente
74
Pankreatitis
Formen: Akut: heftige Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber Chronisch: wiederholte Schmerzen, Fehlverdauung, Fettstuhl, Gewichtsabnahme Ursachen: Gallensteine, Alkoholmissbrauch, idiopathisch
75
Gallenblasen-Erkrankungen
Gallensteine (Cholelithiasis) Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)
76
Welche Erkrankungen werden als bösartige Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes klassifiziert?
Kolorektales Karzinom, Pankreaskarzinom, Magenkarzinom, Ösophaguskarzinom, Leberkarzinom und Gallen(gangs)-Karzinom.
77
Welche Formen von Hepatitis gibt es?
Hepatitis A, B, C, D und E.
78
Was sind die typischen Symptome einer akuten Pankreatitis?
Heftige Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Fieber.
79
Was ist ein Ulkus?
Ein Ulkus ist ein tiefer Defekt der Magen- oder Duodenalschleimhaut, der oft bis in tiefere Schichten reicht und meist mit einem weißlichen Fibrinbelag bedeckt ist.
80
Welche Symptome sind typisch für ein Magen- oder Duodenalgeschwür?
Übelkeit, Schmerzen, Erbrechen, bei Ulcus duodeni zusätzlich Nacht- oder Nüchternschmerz, bei Ulcus ventriculi Sofortschmerz nach dem Essen oder nahrungsunabhängiger Schmerz.
81
Was ist Leberzirrhose und welche Folgen hat sie?
Leberzirrhose ist die Zerstörung der Läppchen- und Gefäßstruktur der Leber, die zu Leberinsuffizienz, portaler Hypertension und Minderdurchblutung der Leber führt.
82
Was sind die Hauptursachen für Leberzirrhose?
Die Hauptursachen für Leberzirrhose sind Alkoholabusus (ca. 60%), Virushepatitis B, C, D (ca. 30%) und andere Ursachen wie Autoimmunhepatitis und nichtalkoholische Fettleber (10%).
83
Welche Diagnosemethoden werden bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) angewendet?
Anamnese, Klinik, Ileokoloskopie mit Biopsie, eventuell Videokapselendoskopie oder Intestinoskopie, bildgebende Diagnostik (MRT, Sonographie), Laboruntersuchungen (Entzündungsparameter, Blutbild, Stuhl auf Calprotektin).
84
Welche psychosozialen Aspekte sind bei CED zu beachten?
Schamgefühle, Entwicklungsverzögerungen, Wachstumsstörungen, körperliche Schwächung, vermindertes Selbstbewusstsein, Probleme bei Abnabelung vom Elternhaus, Partnerfindung, Familiengründung, Einfluss von Stress auf Krankheitsschübe.
85
Was sind typische Komplikationen bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa?
Morbus Crohn: Abszesse, Fisteln, Stenosen, Fehlverdauung, Mangelzustände, Anämie, Gewichtsverlust, Wachstumsstörungen, erhöhtes Karzinom-Risiko, extraintestinale Manifestationen. Colitis ulcerosa: toxisches Megakolon, Perforation, starke Darmblutung, erhöhtes Risiko für Kolonkarzinom, extraintestinale Manifestationen.
86
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)?
Medikamente (z.B. Sulfasalazin, Kortikosteroide, Immunsuppressiva, Biologicals), Operationen, Diät, endoskopische Verfahren, psychosomatische Therapie/Psychotherapie.
87
Wie beeinflusst Alkohol den Körper und welche Langzeitfolgen kann regelmäßiger Konsum haben?
Alkohol wird über die Schleimhaut des Verdauungstraktes ins Blut aufgenommen und verteilt sich im gesamten Körper. Langfristig kann Alkohol zu Lebererkrankungen, Herz- und Kreislauferkrankungen, Nervenschäden, Pankreatitis, Krebserkrankungen, Demenz und psychischen Erkrankungen führen.
88
Welche Kriterien definieren eine Alkoholabhängigkeit?
Alkoholabhängigkeit liegt vor, wenn mindestens 3 der folgenden Kriterien erfüllt sind: Craving, Kontrollverlust, körperliches Entzugssyndrom, Toleranzentwicklung, Vernachlässigung anderer Interessen, Fortführen des Konsums trotz negativer Folgen.
89
Welche Symptome können bei Leberzirrhose auftreten?
Müdigkeit, Leistungsminderung, Druck- und Völlegefühl im Oberbauch, Eiweißmangel, Übelkeit, Gewichtsabnahme, Gefäßspinnen (Spider naevi), Palmar- und Plantarerythem, Lacklippen/-zunge, Juckreiz, Weißnägel, Ikterus (Gelbsucht).
90
Welche Risikofaktoren begünstigen die Entwicklung eines Magen- oder Duodenalgeschwürs?
Chronische Helicobacter pylori-Gastritis, Medikamente (nicht-steroidale Antirheumatika, Kortison), Stress und genetische Prädisposition.
91
Was ist ein toxisches Megakolon und bei welcher Erkrankung kann es auftreten?
Ein toxisches Megakolon ist eine akute Erweiterung des Dickdarms, die lebensbedrohlich sein kann. Es kann bei Colitis ulcerosa auftreten.
92
Welche Rolle spielen psychosoziale Faktoren bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)?
Psychosoziale Faktoren wie Stress und kritische Lebensereignisse können den Verlauf und die Symptome von CED beeinflussen, sind aber nicht die Ursache der Erkrankung.
93
Welche medikamentösen Therapiemöglichkeiten gibt es bei einem akuten Schub von Morbus Crohn?
Bei einem akuten Schub von Morbus Crohn können Antibiotika, Glukokortikoide und Immunsuppressiva eingesetzt werden.
94
Hepatitis
A&E fäkal orale Übertragung -->A Impfung, E nicht, beide eher beim Reisen (unhygienisch) B,C,D --> nur gegen B impfen, D gibt es nur als Co-Infektion mit Hepatitis B --> kann zu chronischem Leberschaden führen
95
Welche Aussage zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist FALSCH? A) Fisteln und Abszesse sind typische Komplikationen der Colitis ulcerosa B) CED kommen gehäuft in Familien vor, da sie eine erbliche Komponente haben C) Morbus Crohn kann den gesamten Gastrointestinaltrakt befallen D) Colitis ulcerosa befällt nur den Dickdarm bis zum After E) insbesondere der Morbus Crohn erfordert häufig Operationen
A) Fisteln und Abszesse sind typische Komplikationen der Colitis ulcerosa