VL 9: Erhöhung der Rücklaufquote Flashcards

1
Q

Auf welche Rücklaufquoten kommt Diekmann, wenn man Fragebögen mit freundlichem Anschreiben ohne weitere Massnahmen verschickt?

A

„Wer einen Fragebogen samt freundlichem Anschreiben ohne weitere Massnahmen verschickt, wird selten Rücklaufquoten über 20% erzielen.“ (Diekmann 1995, S.441)

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2
Q

Wann nimmt man an einer Befragung etc teil?

A

Ausgangspunkt ist die Annahme, dass die Entscheidung zur Teilnahme an einer Befragung nach Abwägung von Vorteilen (Nutzen) und Nachteilen (Kosten und Mühen) durch die zu befragende Person erfolgt: Nur wenn der erwartete Nutzen der Teilnahme die erwarteten Kosten überwiegen, sind Personen bereit, sich an einer Umfrage zu beteiligen.

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3
Q

Welche Massnahmen gibt es beim Versandkuvert? (4)

A
  1. sollte einen seriösen Eindruck vermitteln und sich von üblichen Werbebriefen auf den ersten Blick unterscheiden.
  2. sollte das Logo oder eine andere Absenderkennung tragen, welche die absendende Institution eindeutig identifizierbar macht.
  3. eine aufgeklebte Briefmarke (am besten Sondermarke) ist besser als ein maschinell aufgedruckter Postwertzeichenstempel (wirkt persönlicher, zeigt an, dass man sich Mühe gegeben hat).
  4. die Anschrift auf dem Kuvert muss vollständig und korrekt sein – und wenn möglich individualisiert (Frau Helene Mustermann …)
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4
Q

Welche Massnahmen gibt es beim Anschreiben? (7)

A
  • seriöser Briefkopf (z.B. von Universität)
  • in den Text integrierte Anschrift und (wenn möglich) eine persönliche Anrede
  • Erläuterung der Zielsetzung der Studie, Informationen über den Durchführenden …
  • Zusicherung der Anonymität (darauf hinweisen, aber nicht dramatisieren – Dramatisierung der Anonymität weckt Befürchtungen, die sonst möglicherweise gar nicht vorhanden wären)
  • Name und Telefonnummer eines Ansprechpartners für Rückfragen und dessen übliche Bürozeiten, eine „handgeschriebene“ Unterschrift
  • Anschreiben nicht länger als eine Seite („Lesekosten“)
  • Motivation zur Teilnahme (Nutzen für sich selbst oder vergleichbare Personen)
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5
Q

Welche Massnahmen gibt es beim Fragebogen? (7)

A
  • Positiv wirkt ein ansprechend gestaltetes „Fragebogen-Heft“ mit „werbewirksamer“ Titelseite (am besten mit Bild: thematisch passend – oder Foto des Hauses, das für die Institution steht).
  • Auf Innenseite des Deckblatts: Hinweise zum Ausfüllen des Fragebogens und zur Rückversendung (falls Anschreiben verloren geht).
  • Schriftgrösse und Schriftart gut lesbar und Seiten überschaubar halten (nicht zu viel Text)
  • Alle Bestandteile (Fragentexte, Antwortvorgaben, Hinweise zur Bearbeitung) immer in gleicher Art und Weise präsentieren, damit sofort klar ist, was der Fragetext ist, wo was einzutragen ist, etc.
  • Logik des Befragungsablaufes soll nachvollziehbar sein; Fragen zum gleichen Thema sollten zu Fragenblocks zusammengefasst werden
  • beginnen mit möglichst „interessanten“ aber leicht zu beantwortenden Fragen; komplexere oder schwierigere Fragen in der Mitte, am Ende wieder leicht beantwortbare Fragen (Ermüdungseffekte)
  • Am Ende des Fragebogens mindestens eine halbe Seite frei lassen für Anmerkungen und Kommentare
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6
Q

Welche Massnahmen gibt es beim Datenschutzblatt? (welche Infos sollten enthalten sein?) (3)

A

Ob bei postalischen Befragungen ein „Datenschutzblatt“ vorgelegt werden muss oder nicht, hängt vom Befragungsdesign und vom Zeitpunkt der Datenaufnahme und –auswertung ab (vgl. Porst, 2001) Falls ein Datenschutzblatt beigelegt wird, sollte es die folgenden Infos enthalten:

  1. wie die Daten verarbeitet werden: Trennung von Adresse und Inhalt, elektronische Auswertung in anonymer Form und zu Gruppen zusammengefasst,
  2. welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden: Anonymität, keine Weitergabe an Dritte und
  3. wer für die Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen zuständig ist: z. B. der/die Direktor/in des Instituts und betriebliche/r Beauftragte/r für den Datenschutz.
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7
Q

Welche Massnahmen gibt es beim Rückantwortkuvert? (2+2)

A
  • Rückantwortkuvert mit ausgefülltem Adressfeld (Postanschrift der Institution)
  • Kostenfreie Antwort ermöglichen:
  • Vorfrankiert (Nachteil: Kosten entstehen auch bei Nichtantwort)
  • Mit dem Aufdruck „Gebühr zahlt Empfänger“ versehen; in diesem Fall zahlen Sie ein (leicht erhöhtes) Rückporto nur für diejenigen Fragebögen, die tatsächlich auch zurückgeschickt worden sind
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8
Q

Wie sollten Nachfassaktionen eingesetzt werden?

A
  • Zunächst den Fragebogen an alle Zielpersonen zum Zeitpunkt 1 versenden.
  • Nach etwa 10 bis 14 Tagen (das hängt ein wenig von der Zielgruppe ab) an alle Personen einen kurzen Brief oder eine Postkarte senden, in denen allen Personen gedankt wird, die den Fragebogen bereits zurückgeschickt haben und diejenigen, die das noch nicht gemacht haben, gebeten werden, den Fragebogen doch noch zu bearbeiten und zurückzuschicken.
  • Falls technisch und finanziell möglich: Erneut 10 bis 14 Tage warten, dann den Fragebogen erneut an diejenigen verschicken, die wirklich noch nicht geantwortet haben (das Anschreiben etwas dringlicher im Ton).
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9
Q

Welche Massnahmen gibt es mit Anerkannte Autoritäten? (2+3)

A
  • Briefkopf z.B. mit Uni-Ansender; Verantwortliche: z.B. Prof. XY.; Begleitschreiben von Bürgermeister, Ärztekammer etc. zur Bedeutung der Untersuchung…
  • Unmittelbar vor Beginn Ihrer Umfrage einen Zeitungsartikel über die geplante Umfrage veröffentlichen:
  • die Umfrage wird dadurch einer größeren Öffentlichkeit bekannt
  • eine seriöse Zeitung gilt als eine gute Referenz
  • den Befragungsunterlagen kann eine Kopie dieses Zeitungsartikels beigelegt und damit die Wichtigkeit der Befragung signalisiert werden
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10
Q

Was sind Incentives?

A

–> materielle Anreize Wenn eine postalische Befragung durchgeführt wird und der entsprechende finanzielle Spielraum vorhanden ist, sollten in jedem Fall Incentives eingesetzt werden! Psycho-Logik: Erhöhung des Nutzens für die Befragten

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11
Q

Welches sind die Empfehlungen für Incentives? (8)

A
  1. Übertreiben Sie es nicht mit dem materiellen Wert des Incentives. Weisen Sie das Incentive in Ihrem Anschreiben nicht als Vergütung oder Bezahlung für die Teilnahme aus, sondern bezeichnen Sie es bewusst als „kleine Anerkennung“!
  2. Orientieren Sie sich bei der Auswahl Ihres Incentives unbedingt daran, was für Ihre jeweilige Zielgruppe interessant und attraktiv sein könnte.
  3. Verwenden Sie im Zweifelsfalle Geld als Incentive!
  4. Wenn Sie kein Geld verwenden können oder wollen, setzen Sie eher non-monetäre Incentives ein als gar keine (z.B. Kinogutscheine).
  5. Verzichten Sie also auf Lotterielose, Preisausschreiben oder Spendenbeiträge. Verwenden Sie stattdessen Briefmarken, Geschenkgutscheine oder Veranstaltungs- tickets bzw. andere Anreize, die einen direkten Bezug zu Geld besitzen. Auf Lotterielose sollten Sie nur dann zurückgreifen, wenn Sie mit großen Fallzahlen arbeiten.
  6. Versenden Sie das Incentive gleich mit der ersten Versandaktion, anstatt Ihren Zielpersonen Versprechungen zu machen! (Hiermit hat die Zielpersonen „Schulden“, die nur durch eine Teilnahme „beglichen“ werden können)
  7. Incentives erhöhen nicht nur die Rücklaufquote, sondern können auch zur Steigerung der Daten-Qualität beitragen!
  8. Verwenden Sie Incentives ohne Befürchtungen hinsichtlich Verzerrungen in der Stichprobe. Es gibt keine Hinweise darauf, dass durch Incentives vor allem ökonomisch schlechter platzierte Schichten angesprochen werden.
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12
Q

Welche Massnahmen gibt es/ wo kann man Massnahmen ergreifen? (8)

A
  • Versandkuvert
  • Anschreiben
  • Fragebogen
  • Datenschutzblatt
  • Rückantwortkuvert
  • Nachfassaktionen
  • Anerkannte Autoritäten
  • Incentives
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