VL0 Flashcards
Kernmerkmale allg. Psychologie
Universalismus, Funktionalismus, Empirische Methodik
Determinismus
“Normales” Verhalten/Erleben, nicht pathologisches
Universalismus
Gesetzmäßigkeiten, die den Menschen gemeinsam sind
Funktionalismus
Gegenstand sind Prozesse, nicht Inhalt (das “Wie” und nicht das “Was”)
Empirische Methodik
Theorien sind synthetisch (analytisch), man kann sie nicht direkt beweisen
–>erst im Nachhinein durch Beobachtung prüfbar (Empirie); Experiment
Warum sind die Erkenntnisse der allgemeinen Psychologie auch für die Differentielle bzw. klinische Psychologie nötig ?
“Normales” Verhalten verstehen, um “Abnormales” zu erkennen und ggf. zu verändern
Determinismus
Die Annahme, dass Erleben/Verhalten Gesetzmäßigkeiten unterliegen, setzt voraus, dass Erleben/Verhalten systematisch sind
–>Vorhersagbarkeit, “vorherbestimmt”/determiniert
Determinismus im philosophischen Konflikt ?
Determinismus widerspricht dem freien Willen
Wie entstehen Erleben/Verhalten ?
Konsequenz aus gen. Anlage, Umwelt (zB Erfahrungen) und Situation
Was bedeutet es für die Vorhersage menschlichen Erlebens/Verhaltens, wenn die Psychologie eine unreife Wissenschaft ist ?
Vorhersage kann niemals perfekt sein, weil man alle Faktoren, die Verhalten/Erleben beeinflussen, nicht kennt
Was spricht für ein gewisses Maß an Determinismus?
- Neuronales Argument (Neuronenaktivität folgt physikalischen/chemischen Gesetzen und Gehirn/NS produziert ganzes menschl. Verhalten und Erleben, unterliegt denselben Gesetzen)
- Introspektion nicht tiefgründig und objektiv genug ->Eindruck eines freien Willens, da wir alle Faktoren nicht kennen
- Ausprägung Berufsinteresse zu substantiellem Anteil durch Genetik bestimmt (Bouchard, 2004) ->unbewusste systematische Beeinflussung unseres Erlebens/Verhaltens
Wie untersucht man Gesetzmäßigkeiten ?
Empirische Experimente
Empirisches Experiment
Ein Faktor der Unwelt (unabhängige Variable) wird verändert, während alles andere (optimalerweise) konstant bleibt
->Auswirkung beobachten, ggf. abhängige Variable erkennen ->Wenn-Dann-Beziehung (Kausalität) feststellen
Probleme bei empirische Experimenten?
- Alternativerklärungen oft möglich (man kennt nicht alle Variablen)
- durch Kontrolle gewisse Künstlichkeit
- max. Kontrolle nötig ->bei Menschen schwierig ->deshalb Forschung an Tieren
Tryon (1940) Experiment
- Paarung von “dummen” Ratten miteinander und von “schlauen” Ratten miteinander, Intelligenz an der Fähigkeit, Labyrinthe zu lösen, gemessen
- finale Generationen lässt man in verschiedenen Umwelten aufwachsen
- eingeschränkte Umwelt, normale Umwelt, angereicherte Umwelt
- Fazit: Interaktionseffekte von Genen und Umwelt auf spätere Fähigkeit
Problem der Grundlagenforschung
Grundlegende Gesetzmäßigkeiten, die zum Zeitpunkt der Untersuchung keinen praktische Nutzen haben
->Nutzen liegt in Zukunft
Erklärungsangebote allg. Psychologie
Grundsätzlich drei: Durch Bewusstseinsprozesse, durch Gehirnprozesse und durch abstrakte Prozesskonfigurationen
Prozesskonfiguration in der allg. Psychologie
Theorie/Sprache, um Erleben/Verhalten zu erklären;
Informationsverarbeitende Prozesse; Computerjargon
Beispiele gegen Determinismus
Wahrscheinlichkeit, dass Kinder, die Opfer von sexueller Misshandlung werden, selber sexuelle Straftäter werden, liegt bei 1/3
D.h. aber auch, dass man mit einer Wahrscheinlichkeit von 2/3 eben kein Straftäter wird
->die Fähigkeit, selbst in grausamsten Szenarien den eigenen Weg zu wählen (freier Wille)