VL2: Klassisches Konditionieren Flashcards

1
Q

Assoziatives Lernen - Einteilungen

A

1) Klassische Konditionierung (nach Pavlov)
2) Operante Konditionierung
2. 1)Verstärkung
2. 2)Bestrafung

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2
Q

Klassische Konditionierung

A

Verknüpfung von zwei unabhängigen Stimuli/Reizen nach Pavlov (Pavlov’sche Konditionierung)

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3
Q

Operantes (instrumentelles) Konditionieren

A

Verknüpfung von Verhalten und Stimuli/Reize, welche positiv bzw negativ sein können (Verstärkung, Bestrafung)

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4
Q

Historie der Konditionierung

A
  • René Descartes (17.Jhd.): Körper als Maschine mit physikalischen Gesetzmäßigkeiten
  • Britische Empiristen: John Locke, David Hume (18.Jhd.): Mensch als “tabula rasa”, Wissen durch Erfahrung, beschrieben durch Erfahrung + alles, was wir wissen/können, durch Ansammlung einfacher Assoziationen entstanden (auch das Komplexe)
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5
Q

Eigenschaften von Assoziationen (laut den Britischen Empiristen)

A

Assoziationen umso stärker

  • je (raum-zeitlich) näher zwei Ereignisse sind (Kontiguität)
  • je häufiger zwei Ereignisse gemeinsam auftreten (Häufigkeit)
  • je intensiver das Erleben der Assoziationen bzw der einzelnen Reize (Intensität)

Porblem: Aussagen aus Erfahrung, Introspektion; keine Datengrundlage (Philosophen); wie untersuchen ?

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6
Q

Pavlovs konditionierte Reflexe

A
  • Pavlov: “Kann man zusätzlich zu unbedingten Reflexen (angeboren) auch bedingte erwerben ?”
  • Reflex dient, um nachzuweisen, dass eine Assoziation stattgefunden hat
  • Beobachtung von neuronalen Verbindungen nicht nötig
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7
Q

Pavlovs Experiment

A
  • Experiment an Hund
  • Ton(allein) -> kein Reflex (Speichelfluss)
  • Nahrung (allein) -> Speichelfluss (Reflex)
  • Wiederholt: Ton und dann Nahrung
  • alle 10 Durchgänge: Ton allein und Messung des Speichelflusses

Ergebnis: Speichelfluss beim Ton; Verknüpfung zwischen Ton und Nahrung entstanden

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8
Q

US (unconditioned stimulus)

A

Unbedingter Reiz, der (angeboren, reflexartig) eine UR auslöst

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9
Q

UR (unconditioned response)

A

Unbedingte Reaktion, die durch US ausgelöst wird

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10
Q

NS (neutral stimulus)

A

Neutraler Reiz, der (anfangs) krine der UR ähnliche Reaktion auslöst

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11
Q

CS (conditioned stimulus)

A

Konditionierter Reiz; war NS, der nach häufiger Kopplung mit US eine der UR ähnliche Reaktion auslöst

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12
Q

CR (conditioned response)

A

Konditionierte Reaktion; der UR ähnliche Reaktion, die durch alleinige Präsentation von CS ausgelöst wird

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13
Q

Extinktion (Löschung) von Assoziationen

A
  • Um Adaptivität der Reflexe (für Selbsterhaltung) gewährleisten zu können, müssen Assoziationen auch wieder aufgelöst werden
  • wenn CS wiederholt ohne US präsentiert wird, wird CR immer geringer
  • exzitatorische Assoziation zwischen CS und US wird moderiert durch eine parallel aufgebaute inhibitorische Assoziation (CS ohne US)
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14
Q

Exzitatorische Verbindung/Assoziation

A

Aktivierende Verbindung zwischen CS und US

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15
Q

Spontanerholung

A
  • Phänomen, dass sich Konditionierungen nach Extinktion erholen, wenn man eine gewisse Zeit wartet
  • Grund: inhibitorische Assoziationen zerfallen schneller als exzitatorische ->mit der Zeit ist die exzitatorische wieder stärker, CS führt wieder zu CR
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16
Q

Nachweis Inhibition

A

Konditionierte Inhibition

  • Ton exzitatorisch mit Nahrung verknüpft
  • Ton + Licht ->keine Nahrung
  • -> Speichelfluss bei Ton (allein)
  • ->kein Speichelfluss bei Licht und kein Speichelfluss bei Ton & Licht
17
Q

Lassen sich inhibitorische Assoziationen übertragen ?

A

Wenn:
1)Ton exzitatorisch mit Nahrung
Licht inhibitorisch mit Nahrung
Ton und Licht ->kein Speichelfluss

2)Berührung exzitatorisch mit Nahrung
Berührung und Licht ->kein Speichelfluss

Fazit: inhibitorische Assoziation wurde übertragen, genauso erlernbar (konditionierbar) wie exzitatorische Assoziationen

18
Q

Besonderheit bei inhibitorischen Assoziationen bzw Extinktion

A

Extinktion ist kontextabhängig, Erwerb nicht

Siehe Experiment: Erneuerungseffekt (Renewal Effect) von Bouton & King (1983)

19
Q

Generalisierung

A
  • CS-ähnliche Reize lösen ebenfalls CR aus

- > je unähnlicher, desto weniger (Generalisierungsgradient)

20
Q

Diskriminationslernen

A
  • Lernen von Reizunterscheidung bei sehr ähnlichen, aber noch unterscheidbaren Reizen
  • anfangs ähnliche CR, danach sukzessive Diskrimierung von Reizen und Reaktionen
  • kein bewusster Vorgang
21
Q

Konditionierung zweiter Ordnung

A

CS dient als US für neue CS

Assoziation aber insgesamt schwächer

22
Q

Gegenkonditionierung

A
  • Löschen der CR dadurch, dass CS mit anderem US gepaart wird (sofern die neue Reaktion inkompatibel ist mit alter)
  • sogar Unterdrückung von UR (Reflexen) möglich
23
Q

John B Watsons und Rosalie Raynors Experiment “Little Albert” zur Furchtkonditionierung beim Menschen

A

Versuch:

  • Albert, 9 Monate alt; emotional ausgeglichen
  • unangenehmer Lärm -> Furchtreaktion
  • weiße Ratte ->keine Furcht
  • Ratte + Lärm (7 Durchgänge)
  • ->Ratte löst Furchtreaktion aus
  • ->Generalisierung: Weiße Haden und Fellmantel lösen Furchtreaktion aus
  • ->zeitlichs sehr robuste Assoziation
24
Q

Führt wirklich die CS-US-Kopplung beim “Little Albert”-Experiment zur Furchtreaktion ?

A

Alternativerklärungen

1) Sensitivierung: Reaktion auf CS wird stärker, weil CS häufig dargeboten wurde und von Anfang an mit minimaler Angst/Respekt verbunden war
- >die anfangs minimale Angst wird sukzessive mit der Zeit stärker

2) Pseudokonditionierung: Öfteres Präsentieren von US (Lärm) führt zu allgemeiner Erhöhung der Ängstlichkeit/Furchtsamkeit
- > Reaktion auf CS (weiße Ratte) dadurch zu erklären

25
Q

Unterschiedliche Konditionierbarkeiten

A
  • autonomes (vegetatives) Nervensystem generell gut konditionierbar (zB Arousal, Blutzuckerspiegel, Schmerz, Speichelfluss)
  • somatische Nervensysteme begrent konditionierbar, weil bewusste Interaktion mit Umwelt (Willkürmotorik); wenn reflexartige Anteile in Verhalten, dann bedingt möglich
  • Motive, Emotionen konditionierbar (Weingarten, 1983: Gesättigte Ratten fressen trotz Sättigung bei konditioniertem Tonreiz)
  • sexuelle Erregung konditionierbar (Rachman & Hodgson, 1968: Konditionierung von Bild von kniehohen Damenstiefeln durch Assoziation mit Bildern von nackten Frauen; nach 30 Durchgängen Erektion bei Anblick von Damenstiefeln mit gewisser Generalisierbarkeit)
26
Q

Therapie von Phobien

A

Idee/Annahme: Furchtkonditionierung als Erklärung für Phobien

  • > wenn richtige Annahme, dann löschbar (Extinktion)
  • -> zB miz Gegebkonditionierung (Kopplung von Angstobjekt CS mit positiven Stimulus US (Nahrung, sexuelle Erregung etc)
Mary Jones (1924): Patient mit Hasenphobie; langsame Annäherung von Hasen, während Patient isst 
->Furcht praktisch eliminiert, sogar Annäherungsverhalten des Patienten beobachtbar
27
Q

Wolpe (1958): Systematische Desensibilisierung

A
  • aufbauend auf Mary Jones
  • Entspannung (statt Essen wie bei Jones) wird trainiert (Entspannungstechniken)
  • Vorstellung des Furchtstimulus mit aufsteigender Intensität (Furchthierarchie), dabei Entspannungstechniken anwenden
  • schnelle/starke Löschung
  • > bis heute eine der effektivsten Interventionen bei Phobien

Problem: Geringe Generalisierbarkeit auf diverse Realität, weil Extinktion kontextabhängig ist (heute: graduelle Exposition statt bloßer Vorstellung)

28
Q

Bedingt also die Furchtkonditionierung die Phobien kausal?

A

Nein, keine starke Evidenz dafür
->zB Öst & Hugdahl (1981): 42% hatten keine Erinnerung an ein Trauma, das die Furchtkonditionierung bzw Phobie als Folge hatte

  • > kontrovers, ob Furchtkonditionierung und inwieweit Erklärung für Phobien ist
  • -> manchmal ja, manchmal nicht, aber trotzdem: Prinzipien von Löschung/Gegenkonditionierung funktionieren bei Phobien