VL4 Gütekriterien: Validität Flashcards
(33 cards)
Was ist Validität?
Validität ist die Übereinstimmung zwischen dem, was ein Test misst, und dem, was er messen soll. Sie beschreibt, wie angemessen die Schlussfolgerungen vom Testwert auf das zugrunde liegende Merkmal sind.
Welche Formen von Validität werden unterschieden?
Augenscheinvalidität
Inhaltsvalidität
Kriteriumsvalidität
Konstruktvalidität
Was ist Augenscheinvalidität?
Subjektive Einschätzung, ob ein Test für Laien nachvollziehbar das misst, was er messen soll. Erhöht Akzeptanz, aber auch Verfälschbarkeit.
Was ist Inhaltsvalidität (Kontentvalidität)?
Gibt an, ob die Testitems eine repräsentative Stichprobe des zu erfassenden Merkmals bilden. Z. B. schulische Leistungstests, DSM-Kriterien in Fragebögen.
Was ist Kriteriumsvalidität?
Grad der Übereinstimmung zwischen dem Testergebnis und einem Kriterium (z. B. Verhalten, Leistung). Es geht um Vorhersagekraft (Korrelationsschluss).
Welche Arten der Kriteriumsvalidität gibt es?
Konkurrente Validität: Test und Kriterium gleichzeitig gemessen
Prädiktive Validität: Kriterium wird später gemessen
Retrograde Validität: Kriterium liegt vor dem Testzeitpunkt
Was ist inkrementelle Validität?
Zusätzliche Vorhersagekraft eines neuen Tests über bestehende Prädiktoren hinaus.
Was ist Konstruktvalidität?
Empirische Belege, dass ein Test tatsächlich das intendierte Konstrukt erfasst – und kein anderes.
Welche zwei Formen umfasst die Konstruktvalidität im engeren Sinne?
Konvergente Validität: hohe Korrelation mit anderen Verfahren, die dasselbe messen
Diskriminante Validität: niedrige Korrelation mit Verfahren, die etwas anderes messen
Was ist die Multi-Trait-Multi-Method-Matrix (MTMM)?
Ein Ansatz zur Prüfung konvergenter und diskriminanter Validität durch systematische Kombination mehrerer Konstrukte und Methoden.
Was ist die Validitätsdiagonale in der MTMM-Matrix?
Korrelationen desselben Konstrukts mit unterschiedlichen Methoden → Konvergente Validität
Was ist das Heterotrait-Monomethod-Dreieck in der MTMM?
Korrelationen verschiedener Konstrukte mit derselben Methode → sollte niedrig sein (Diskriminante Validität)
Was ist das Heterotrait-Heteromethod-Dreieck?
Korrelationen verschiedener Konstrukte mit unterschiedlichen Methoden → idealerweise sehr niedrig
Welche Probleme können die Konstruktvalidität verzerren?
Methodenvarianz durch soziale Erwünschtheit, Antwortstile, Halo-Effekte, Ja-Sage-Tendenz
Wie hängen Reliabilität und Validität zusammen?
Ein Test kann nur valide sein, wenn er auch reliabel ist – geringe Reliabilität begrenzt die Validität.
Was bedeutet Minderungskorrektur?
Statistische Korrektur der Validitätsschätzung bei geringer Reliabilität der beteiligten Variablen.
Was ist ein Beispiel für inkrementelle Validität?
Ein neuer Test (z. B. Gewissenhaftigkeit) verbessert die Vorhersage eines Kriteriums (z. B. Ausbildungserfolg) zusätzlich zur allgemeinen Intelligenz.
Warum ist Validität ein zentraler Bestandteil der Testqualität?
Weil nur mit valider Messung fundierte Entscheidungen getroffen werden können (z. B. Diagnosen, Auswahl, Prognosen).
Was ist Konstruktvalidität im weiteren Sinne (nach Eid & Schmidt, 2014)?
Ein umfassender Validitätsansatz, der Inhalts-, Kriteriums- und Konstruktvalidität zusammenführt. Validität = Zulässigkeit der Interpretation.
Was sind Einflussfaktoren auf die Validität?
Messfehler
Unklare Konstruktdefinition
Methodische Verzerrungen
Zu geringe Reliabilität
Konfundierung mit anderen Merkmalen
Warum ist Objektivität eine Voraussetzung für Reliabilität?
Nur wenn Testdurchführung, -auswertung und -interpretation unabhängig von der durchführenden Person sind, kann ein Test verlässlich messen.
Warum ist Reliabilität eine Voraussetzung für Validität?
Ein Test kann nur dann gültig sein, wenn er zuverlässig (reliabel) misst – ohne Stabilität keine sinnvolle Aussage über ein Merkmal.
Warum ist Reliabilität allein nicht ausreichend für Validität?
Ein Test kann etwas sehr zuverlässig, aber das Falsche messen – z. B. Körpergröße als Maß für Intelligenz.
Was sind Beispiele für gute Augenscheinvalidität?
Ein Rechentest mit Rechenaufgaben oder ein Fahrtest mit realen Fahrmanövern – nachvollziehbar für Laien.