VL5: Warum wir machen was wir machen: Motivation allein macht nicht glücklich Flashcards

(29 cards)

1
Q

Intentionen sind

A

bewusste Verhaltensabsichten, die durch eigenes Handeln realisiert werden sollen
• sind zentral für Verhaltenssteuerung, da sie die Auswahl und Hierarchisierung von Verhaltensweisen lenken
• lenken den Einsatz von Ressourcen wie Zeit, Mittel, Energie, Fähigkeiten
„Ich habe die Absicht, mich an die Hygienemaßnahmen an der MSB zu halten.“

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2
Q

Motivationsmodelle gehen davon aus,

A

dass Intentionen der beste Prädiktor für Verhalten sind

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3
Q

Motivationsmodelle erklären was uns motiviert, nicht aber

A

wie wir unsere Ziele realisieren

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4
Q

Intentionen sind eine wichtige, aber

A

keine hinreichende Bedingung für Gesundheitsverhaltensänderungen
Motivation ungleich verhalten

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5
Q

Die Intentions-Verhaltenslücke beschreibt

A

die Diskrepanz zwischen Absichten und Verhalten

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6
Q

Gründe für die Intentions-Verhaltenslücke

A

• soziale Ursachen
• emotionale Ursachen
• äußere Barrieren
• habituelle Ursachen (vgl. implizite Prozesse)
• kognitive Ursachen
(z.B. Rechtfertigungsstrategien, fehlende Selbstregulationskompetenzen)

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7
Q

Motivierte Personen haben

A

meist ein „volitionales Problem“

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8
Q

Selbstregulation ist

A

die absichtliche und aktive Steuerung von Gefühlen, Gedanken und Verhalten

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9
Q

Volition bezeichnet

A

den Prozess, wie Ziele in Verhalten umgesetzt werden

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10
Q

Selbstregulation umfasst verschiedene selbstregulative Strategien

A

• Zielsetzung
• Planung (z.B. Gollwitzer, 1999)
Selbstbeobachtung/Handlungskontrolle • Regulation emotionaler Reaktionen (z.B. Belohnungsaufschub)

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11
Q

Belohnungsaufschub

A

ist die Fähigkeit auf kurzfristige Belohnungen zu verzichten (Mischel, 1972, 1996)
• engl. delay of gratification
• Fähigkeit, eine kurzfristig erhältliche, geringe Belohnung (z.B. kurzfristige Entspannung durch Rauchen; sommerliche Bräune) zugunsten einer später eintretenden, aber attraktiveren Belohnung (z.B. Minimierung des Erkrankungsrisikos durch Nichtrauchen; weniger Falten/verringertes Hautkrebsrisiko) auszuschlagen

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12
Q

Marshmallow Test

A

ist ein experimentelles Paradigma, um die Fähigkeit zum Belohnungsaufschub zu erfassen (Mischel, 1972, 1996)
• Kindern wird erklärt, dass sie eine attraktivere Belohnung (z.B. weitere Süßigkeit) erhalten, wenn sie warten, bis der/die Versuchsleiter/in zurückkommt (ca. 15 Minuten)
• die Kinder können den/die Versuchsleiter/in vorher mit einer Klingel zurückrufen, erhalten dann aber nur eine weniger attraktive Belohnung

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13
Q

Ab wann Kinder zum Belohnungsaufschub fähig sind (Mischel, 1972, 1996)

A

• Kindergartenalter (3-5 Jahre):
müssen noch instruiert werden, sich während des Wartens mit angenehmen Dingen zu beschäftigen, haben unzureichenden Wissen über effektive Strategien (z.B. Objekt nicht anschauen)
• Schulalter (5-6 Jahre):
können schon spontan Gebrauch von Selbstkontrollstrategien machen (z.B. Auge zu halten)
• Ab ca. 10 Jahren:
verfestigtes Wissen über Selbstkontrollstrategien, regelmäßiger Erfolg im Belohungsaufschub

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14
Q

Planung und Handlungskontrolle sind

A

selbstregulative Strategien, die die Intentions-Verhaltenslücke überbrücken
36

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15
Q

Pläne legen fest,

A

wann, wo und wie ein Verhalten ausgeführt wird

38

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16
Q

Implementierungsintention

A

(Gollwitzer, 1999)/

engl. implementation intentions

17
Q

syn. Handlungspläne

A

(Sniehotta et al., 2005)/ (engl. action plans)

18
Q

das Formulieren von Implementierungsintention bezeichnet

A

eine Strategie der Selbstregulation von zielgerichtetem Verhalten
• unterstützt die Zielrealisierung (Volition)
• eine zielführende Reaktion wird mental an Hinweisreize einer antizipierten
Handlungssituation (z. B. Event, Zeit und/oder Ort) geknüpft
• z. B. «Wenn Situation X auftritt, dann werde ich Verhaltensweise Y ausführen»

19
Q

Pläne können unterschiedliche Formate haben

A
was wann wo wie Struktur 
Snihotta
Handlungspläne 
Hewältigungspläne
Wenn dann Struktur 
implementierungsintention Gollwitzer
mentale Verknüpfung von Verhalten & situationsspezifischem Hinweisreiz (z.B. Event, Zeit und/oder Ort)
→„automatisiertes“ Auslösen des Verhaltens sobald im Plan festgelegter Hinweisreiz
auftritt
20
Q

Handlungskontrolle ist

A

während einer Handlung relevant
• engl. action control
• Anders als bei der Handlungsplanung ist Handlungskontrolle während der konkreten Handlung zur Umsetzung der Ziele wichtig (z.B. Selbstbeobachtung)
• selbstregulative Strategie, die der Umsetzung von schwer realisierbaren Verhaltenszielen dient, indem sie zielkongruentes Verhalten unterstützt und gegen konkurrierende Handlungstendenzen abschirmt
• Setzt sich aus 3 Facetten zusammen

21
Q

Handlungskontrolle umfasst 3 Facetten

A

1) Bewusstheit der eigenen Ziele (engl. awareness of standards)
→das intendierte Verhalten ist mental repräsentiert
„In den letzten vier Wochen habe ich mir immer bewusst gemacht, was mein Aktivitätsziel ist.“
2) Selbstbeobachtung (engl. self-monitoring)
→Vergleich von tatsächlichen mit intendierten Verhalten
„In den letzten vier Wochen habe ich stets beobachtet, wieviel ich trainiere.“
3) Regulationsbemühungen (engl. self-regulatory effort)
→Anstrengung, um das tatsächliche, dem intendierten Verhalten anzunähern
„In den letzten vier Wochen habe ich alles dafür getan, wirklich regelmäßig zu trainieren.“

22
Q

HAPA Prozessmodell gesundheitlichen Handelns

Health action process approach schwarzer

A

vereint erstmals motivatonale und volitionale Prozesse

1a. Risikowahrnehmung
1b. Selbstwirksamkeit
2. Intention
3. Planung, Handlungskontrolle
4. Verhalten
4a. Barrieren und Ressourcen

23
Q

Prämotivationale Konstrukte im Überblick

A

Risiko- wahrnehmung
Handlungsergebnis- erwartungen
Selbstwirksamkeit

24
Q

Risiko- wahrnehmung

A

d.h. die subj. wahrgenommene Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines bestimmten negativen Ereignisses (z.B. Auftreten einer Krebserkrankung; engl. risk perception)

25
Handlungsergebnis- erwartungen
ist die Erwartung einer Person, dass ein Verhalten bestimmte Konsequenzen zur Folge haben wird (engl. outcome expectancy)
26
Selbstwirksamkeit
ist die subjektive Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungssituationen aufgrund eigener Kompetenz bewältigen zu können (engl. self-efficacy)
27
Planung
Ex-Situ StrategienPlanung findet statt, bevor eine Person in der betreffenden Situation ist Prospektive Bildung von Situations- Verhaltens-Kontingenzen Bei Auftreten eines im Plan spezifizierten Situationsreizes soll geplante Handlung leichter erinnert und schließlich ausgeführt werden
28
Handlungskontrolle
In-Situ Strategien Handlungsbegleitend und nachbereitend Person muss sich der Intention bewusst sein (Soll-Zustand) Man muss über Ist-Zustand informiert sein und diesen mit Soll-Zustand vergleichen Bei Diskrepanz soll Verhalten so reguliert werden, dass Diskrepanz verringert wird.
29
Wir werden eher unsere Ziele erreichen, d.h. *tatsächlich* Verhalten ändern ...
• ... wenn wir motiviert sind (Intentionen, Ziele) • ... wenn wir davon überzeugt sind, aufgrund unserer eigenen Kompetenz etwas bewältigen zu können (Selbstwirksamkeit, Verhaltenskontrolle) • ... wenn wir kurzfristigen Belohnungen zugunsten von später eintretenden Konsequenzen widerstehen können (Belohnungsaufschub) • ... wenn wir unsere Ziele mit konkreten Hinweisreizen verknüpfen (Handlungspläne/Implementierungsintentionen) • ... wenn wir unser Verhalten beobachten und mit unseren Zielen abgleichen (Handlungskontrolle)